Re: hirnatrophie
Hallo Musikuss,
ich bin kein Mediziner, sondern nur ein neurobiologisch interessierter Sohn einen demenzkranken Vaters, denke aber, es handelt sich nicht um Morbus Alzheimer, da diese Demenz ja insbesondere durch zunehmende Gedächtnislücken gekennzeichnet ist und überwiegend jenseits des 50.Lebensjahres auftritt. Eine Atrophie ist eine Verkleinerung oder Schrumpfung. Unser Gehirn ist in Wirklichkeit ein System von 5 Gehirnen (Stammhirn, Kleinhirn, Mittelhirn, Zwischenhirn und Großhirn), die wiederum durch bestimmte Aggregate, Projektionsbahnen, Trakte, Kerne, Areale, usw. gekennzeichnet sind (sehr komplex!). Ihr Bekannter müßte also zunächst einmal mitteilen, was in seinem Kopf atrophiert ist. Wenn es z.B. die Hippocampi sind (das sind Hirnaggregate unterhalb des Großhirn, die wie zwei kleine Seepferdchen aussehen und eine wichtige "Schaltstation" sowie "Zwischenspeicher" darstellen), so müßte man mit einem Nachlassen des sog. Kurzzeitgedächtnis rechnen sowie mit einem unzureichenden Zugriff auf das deklarativen Gedächtnis, also dem Großhirn. Ist er denn schon bei einem Neurologen in Behandlung?
Gruss
Egon-Martin