Eva Franziska
New member
Liebe Louisanne, ich muss mit Ihnen schimpfen. 
Es ist schon zu spät. "Denken Sie mal an sich", dieser Satz den man immer wieder hört, ist zwar richtig, aber wir hier wissen doch, dass sich die Dinge manchmal eben nicht so fügen und dass es auch dran sein kann, sich aufzuopfern. Ich bin da ja lange kein Einzelfall und auch diejenigen, die danach ruiniert sind, sind zahlreich. Ich habe es zwar nicht vor, in deren Fußtapfen zu treten, ich weiß aber, dass der Zeitpunkt für einen anderen Weg einfach noch nicht gekommen ist. Auch wenn es vielleicht nicht viel braucht, damit das Fass überläuft, so mache ich es immer noch freiwillig und stehe dahinter. Es ist im Augenblick mein Weg und ich werde dadurch im Grunde auch stärker.
Das Leben lässt sich nicht planen und meine Mutter gehört zu den Patienten, die noch sehr vielfältig kommunizieren, auch wenn sie die typischen Verhaltensweisen leider auch besitzt.
Was mich in der letzten Zeit bewegt, ist diese Aussage aus einer Doku (Hilfe aus dem Osten - Pflegemigrantinnen in der Schweiz): "Die Alzheimer-Krankheit hat viele Gesichter und ihr Verlauf ist bei jedem Patienten anders. Die Erkrankten wissen zwar vieles nichts mehr, das bedeutet aber nicht, dass sie nichts mehr verstehen. Das zu erkennen braucht Kraft und Aufmerksamkeit, was Angehörige und Betreuerinnen überforden kann. Aufgrund ihrer inneren Zerrüttung geht den Patienten das Gefühl der Geborgenheit verloren, sie sehnen sich nach einem Zuhause, das es nicht mehr gibt, selbst in den eigenen vier Wänden nicht. Zurück bleibt eine große Irritation."
Meine Mutter dokumentiert genau diese Zerrüttung sehr stark und ich weiß, dass sie eben leider hauptsächlich nur wenn ich da bin, einigermaßen ausgeglichen ist. Aber die Krankheit schreitet voran und ich denke schon, dass ich dann auch den Zeitpunkt wissen werde, wenn die Veränderung besser ist. Wenn sie dann noch körperlich stabil ist, würde ich erst die Pflegekräfte im Haushalt aufstocken. Ich würde auch mehr weg gehen, muss aber im Haus arbeiten, so kann sie mich natürlich auch immer wieder vereinnahmen.
Ihre ernsten Worte regen mich aber an, mehr außer Haus zu sein. Eventuell kann ich mir ja den Laptop schnappen und woanders arbeiten ...
Träum ...

Es ist schon zu spät. "Denken Sie mal an sich", dieser Satz den man immer wieder hört, ist zwar richtig, aber wir hier wissen doch, dass sich die Dinge manchmal eben nicht so fügen und dass es auch dran sein kann, sich aufzuopfern. Ich bin da ja lange kein Einzelfall und auch diejenigen, die danach ruiniert sind, sind zahlreich. Ich habe es zwar nicht vor, in deren Fußtapfen zu treten, ich weiß aber, dass der Zeitpunkt für einen anderen Weg einfach noch nicht gekommen ist. Auch wenn es vielleicht nicht viel braucht, damit das Fass überläuft, so mache ich es immer noch freiwillig und stehe dahinter. Es ist im Augenblick mein Weg und ich werde dadurch im Grunde auch stärker.
Das Leben lässt sich nicht planen und meine Mutter gehört zu den Patienten, die noch sehr vielfältig kommunizieren, auch wenn sie die typischen Verhaltensweisen leider auch besitzt.
Was mich in der letzten Zeit bewegt, ist diese Aussage aus einer Doku (Hilfe aus dem Osten - Pflegemigrantinnen in der Schweiz): "Die Alzheimer-Krankheit hat viele Gesichter und ihr Verlauf ist bei jedem Patienten anders. Die Erkrankten wissen zwar vieles nichts mehr, das bedeutet aber nicht, dass sie nichts mehr verstehen. Das zu erkennen braucht Kraft und Aufmerksamkeit, was Angehörige und Betreuerinnen überforden kann. Aufgrund ihrer inneren Zerrüttung geht den Patienten das Gefühl der Geborgenheit verloren, sie sehnen sich nach einem Zuhause, das es nicht mehr gibt, selbst in den eigenen vier Wänden nicht. Zurück bleibt eine große Irritation."
Meine Mutter dokumentiert genau diese Zerrüttung sehr stark und ich weiß, dass sie eben leider hauptsächlich nur wenn ich da bin, einigermaßen ausgeglichen ist. Aber die Krankheit schreitet voran und ich denke schon, dass ich dann auch den Zeitpunkt wissen werde, wenn die Veränderung besser ist. Wenn sie dann noch körperlich stabil ist, würde ich erst die Pflegekräfte im Haushalt aufstocken. Ich würde auch mehr weg gehen, muss aber im Haus arbeiten, so kann sie mich natürlich auch immer wieder vereinnahmen.
Ihre ernsten Worte regen mich aber an, mehr außer Haus zu sein. Eventuell kann ich mir ja den Laptop schnappen und woanders arbeiten ...
Träum ...