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Hilfe Thrombose, was nun??

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alice0505

New member
Hallo an alle,
bin noch etwas geschockt und brauche dringend Ratschläge. Bin am Ostersamstag mit Wadenschmerzen (schon ca 4Tage) in die Notaufnahme unseres Krankenhauses gefahren. (Meine Frauenärtztin warnt mich immer wegen Rauchen und Pille) Dort wurde ein Bluttest gemacht und aufgrund des INR Wertes von 3,4 sollte ich mir bis gestern Clexane frühs und abends spritzen 0,7 ml, weil kein Arzt da war der ein Duplex machen kann. Zusätzlich habe ich solche Binden um das Bein zu wickeln bekommen. Gestern nun war ich zur Duplexkontrolle, die Untersuchung dauerte keine 5min. Der Arzt sagte ja es ist eine Thrombose und ich soll mit seinem Befund zu meiner Hausärztin gehen. Die ist jedoch gestern und heute nicht erreichbar. Was mach ich jetzt??? Habe kein Clexane mehr, muß ich die Binden 24h am Bein lassen? Kann ich die Pille weiternehmen?? Bitte sagt mir wie sich dieser Thrombus schnell auflöst...
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Sie sollten nochmals in das Krankehaus gehen, in dem die Diagnose gestellt worden ist und folgende Fragen stellen:
Wo sitzt meine Thrombose?
Wie ausgedehnt ist sie?
Wie sieht die wetere Behandlung aus?

Es kann nicht sein, dass man Sie ohne diese Informationen in die weite Welt schickt.

Was Sie brauchen:
1. einen gut sitzenden Kompressionsstrumpf, denn ein Ungeübter kann sich mit Binden unmöglich den richtigen Verband anlegen, aber Kompression ist jetzt das Allerwichtigste. Im Zweifelsfall gehen Sie zu irgendeinem Hausarzt, lassen sich ein Rezept für Oberschenkelstrümpfe klasse II geben und holen sich damit aus dem Santitätshaus die Strümpfe (nicht bestellen, dauert zu lange!!!)
2. Clexane weiter spritzen zwei mal täglich, Rezept gibt es bei jedem Hausarzt.
3. Marcumar nehmen Sie schon? Wenn ja, muss der Hausarzt die Dosis für jeden Tag festlegen. DAS ÄNDERT SICH TÄGLICH!!! Wenn nein, sollte man jetzt mit der Einstellung auf Marcumar beginnen, sofern keine Kontraindikationen vorliegen - Gründe, die die Einnahme verbieten, muss der Hausarzt klären.
4. Wenn Sie so versorgt sind, sollten Sie täglich mindestens zwei mal 20 Minuten spazieren gehen.
Bei irgendwelchen Unklarheiten / Zunahme der Beschwerden etc. den Arzt aufsuchen, je nach Tageszeit den Hausarzt oder das Krankenhaus.

Noch Fragen ? Viele Antworten finden Sie auf www.thrombose-hilfe.de

Für eilige Fragen erreichen Sie mich unter [email protected].

Dr. Schaaf
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Vielen Dank Frau Dr. Schaaf für die Auskünfte.
Nein ich nehme noch kein Macumar, gehe aber gleich nochmal zum Arzt.
Können Sie mir den Befund verdeutschen?? "Echoarme, nicht komprimirbare Thromben finden sich in folgenden Abschnittn: V.poplitea. Übrige venöse Gefäßabschnitte mit regelrechter Kompressibilität, Farbfüllung und Reaktion des Flußes auf Provoktionsmanöver. Diagnose: OS/US Thrombose links."

Darf ich Fahrrad fahren?
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Guten Abend,

ich selbst hatte vor einiger Zeit einen Thread eröffnet mit vielen, vielen ängstlichen Fragen. Frau Dr. Schaaf hat geduldig und sehr gut geantwortet.

Vielleicht findest Du auch dort Deine Antworten.

Mich wundert, dass Du nicht - wie ich - eine Nacht im Krankenhaus bleiben musstest. Jede Thrombose hat die Gefahr einer Lungenembolie.

Ich musste anfangs liegen - laufen war eh unmöglich.

Morgens wie abends bekam ich Clexane gespritzt. Dann ging - bis jetzt noch - Marcumar-Therapie los.

Kompressionsstrümpfe - Stufe II - wurden auch sofort Pflicht.

Sehr riskant, was ich hier lese.

Sind denn keine Schmerzen vorhanden? Ich lief sogar auf Krücken. Fahrrad fahren war undenkbar.

Ich hatte das auch paar Tage als Muskelkater abgetan und verschleppt.

Die Folgen spüre ich heute noch.
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Sie haben eine Thrombose in der Kniekehle, die zählt - hinsichtlich der Behandlung - zu den Oberschenkel-Thrombosen.
Das heißt: lange Strümpfe Klasse II voraussichtlich mindestens 1 Jahr, danach muss man indivdiduell entscheiden. Marcumar 6 Monate.

Dr. Schaaf
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Hallo,

vielen Dank Frau Dr. Schaaf - es ist super das es Menschen wie Sie gibt. Habe jetzt den erste Schock überwunden. Wollte mal berichten: war gestern noch bei meiner Hausärztin, sie hat sich viel Zeit für mich genommen und mir sehr viel erklärt. Ich habe Falithrom verschrieben bekommen und heute auch den Kompressionsstrumpf bekommen. Habe ich mir schlimmer vorgestellt. Nur für den Sommer ist es schade wenn Röke tabu sind. Habe da trotzdem noch mal ein paar Fragen:
Da ich ja jetzt erst die Tabletten nehme, hat das Einfluß auf den Heilungsprozeß?? Wird das Bein wieder so als wäre nie etwas gewesen oder hat man immer damit zu tun?? Ist das Risiko erneut eine Thrombose zu bekommen höher wenn man schon mal eine hatte?
Hallo JinJin,
werde mir gleich mal Deine Geschichte durchlesen. Wollte Dir nur mal sagen das ich nicht so tolle Schmerzen habe, eben wie Muskelkater, kann man mit umgehen. Mein Bein ist auch nicht geschwollen oder verfärbt, eigentlich habe ich überhaupt keine typischen Merkmale. Habe mir auch schon überlegt das es bestimmt gefährlich war, als ich die Schmerzen das erste mal spürte (letzten Mi) bin ich tägl. noch 20 km Fahrrad gefahren - und das die in der Notaufnahme nicht gleich abklären konnten ob Thrombose vorliegt, war halt viel Zeitverschwendung.Hoffentlich geht alles schnell vorbei...
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

[quote alice0505]Hallo,
habe Falithrom verschrieben bekommen und heute auch den Kompressionsstrumpf bekommen. Habe ich mir schlimmer vorgestellt. Nur für den Sommer ist es schade wenn Röke tabu sind. Habe da trotzdem noch mal ein paar Fragen:
Da ich ja jetzt erst die Tabletten nehme, hat das Einfluß auf den Heilungsprozeß?? Wird das Bein wieder so als wäre nie etwas gewesen oder hat man immer damit zu tun?? Ist das Risiko erneut eine Thrombose zu bekommen höher wenn man schon mal eine hatte? ...[/quote]

Hi,

Röcke tabu? Du, ich kaufe mir im Moment nur noch schicke Röcke... in der Hitze Kompressionsstrumpf II und Hose... oh weh... ich geh ein... Du wirst luftige Röcke sogar lieben.

Die Fragen, die Du oben gestellt hast, hatte ich auch......

Hast Du meinen Thread gelesen?

Liebevoll wurden mir alle Fragen von Frau Dr. Schaaf beantwortet.


[quote alice0505]Hallo JinJin,
werde mir gleich mal Deine Geschichte durchlesen. Wollte Dir nur mal sagen das ich nicht so tolle Schmerzen habe, eben wie Muskelkater, kann man mit umgehen. Mein Bein ist auch nicht geschwollen oder verfärbt, eigentlich habe ich überhaupt keine typischen Merkmale. Habe mir auch schon überlegt das es bestimmt gefährlich war, als ich die Schmerzen das erste mal spürte (letzten Mi) bin ich tägl. noch 20 km Fahrrad gefahren - und das die in der Notaufnahme nicht gleich abklären konnten ob Thrombose vorliegt, war halt viel Zeitverschwendung.Hoffentlich geht alles schnell vorbei...[/quote]

Ich hoffe, Du hast einige Fragen beantwortet bekommen. Gerne können wir uns auch privat austauschen. Ich finde das immer hilfreich - man steht dann nicht so alleine da.

Ich nehme auch noch Marcumar... eigentlich soll ja im Anfang Mai Schluss sein damit.

Meinen nächsten Arztbesuch habe ich aber erst Ende Mai.

Wie blöd.

Mich würde noch interessieren, wie man Marcumar absetzt... klar, mache ich mit Doc. Aber wird dann zeitweise wieder gespritzt????
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Marcuamr absetzen geht ohne spritzen. Man halbiert die Dosis für eine woche und dann noch mal für eine Woche, dann ist Schluss - so genanntes Ausschleichen.

Zu den anderen Fragen
Da ich ja jetzt erst die Tabletten nehme, hat das Einfluß auf den Heilungsprozeß??
Nein, sicher nicht. Der Körper macht die Heilung, Marcumar verhindert die Komplikationen.

Wird das Bein wieder so als wäre nie etwas gewesen oder hat man immer damit zu tun??
Lässt sich noch nicht sagen, aber je besser jetzt die Behandlung ist, um so besser ist auch die Langzeitprognose. Gute Kompression und viel laufen LOHNEN SICH ALSO WIRKLICH!!!

Ist das Risiko erneut eine Thrombose zu bekommen höher wenn man schon mal eine hatte?
Statistisch gesehen "Ja", aber deswegen sollte man sich nicht verrückt machen. Ihr Vorteil: Sie wissen und berücksichtigen, dass Sie ein höheres Risiko haben, diese Vorsicht kann Sie vor Gefahren schützen, die andere gar nicht erkennen, z.B. mit Grippe im Bett liegen, zu wenig trinken wenn es heiß ist...

Dr. Schaaf
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Hallo,
eine Verständnisfrage meinerseits: Du bist mit Wadenschmerzen ins KH gegangen und dort wurde ein INR von 3,4 festgestellt.
Warst Du vorher schon gerinnungshemmend behandelt? Wenn nicht, ist mir nicht ganz klar wieso Dein INR in solchen Höhen "schwebt"...

Nachdem Du nun auf Falithrom eingestellt bist, wie hoch ist Dein INR denn jetzt?

LG Ardnaxela
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Halo ardnaxela,

da hab ich mich vertan, nicht der INR Wert war bei 3,4 sondern der Thrombosewert. Fehler von mir. Jetzt mit Falithrom liegt mein INR bei 2,8 nehme 2 Tage je 1/2 einen Tag nix dann wieder 2 Tage je 1/2.

nun möchte ich mal weiter berichten: nehme Fahlitrom seit dem 28.04. meine Hausärztin machte am 02.05. eine Blutkontrolle und sagte mir das der Thrombosewert und alle anderen Werte im grünen Bereich liegen. Heute war ich zur Nachkontrolle bei der Duplex, der Dr. sagte das Gerinnsel hat sich komplett aufgelöst, ist nichts mehr da. Man sieht aber das die Vene geweitet ist.
Meine Venenklappen funktionieren super (8))
Freue mich natürlich riesig. Ich soll trotzdem das Falithrom und die Strümpfe für 3 Monate noch nehmen. Ich darf aber mal kurzzeitig die Strümpfe mal weglassen.

Frau Dr. Schaaf habe da nun doch noch eine Frage vergessen zu stellen: Wenn die Vene geweitet ist, bildet sich die wieder zurück?? Der Arzt sagte nur eine weitere Kontrolle wäre nicht nötig.
Und noch mal vielen Dank für Ihre Antworten die Sie mit so viel Geduld sicher mehrfach geben. Ich bin froh diese Seite entdeckt zu haben, war für mich eine Erste-Hilfe-Leistung...
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Hi,

ich freu mich, dass die Thrombose weg ist - bin aber ein wenig irritiert, weil man sagte "dass sich das nie ganz auflösen wird - sondern vernarben".

Hast Du ein Glück
 
Re: Hilfe Thrombose, was nun??

Hallo JinJin,

ja ich war auch unsicher und hab mehrfach den Dr. gefragt ob wirklich alles weg ist, ob gar nix mehr da ist - er meinte es war wohl eine frische Thrombose die sich in so kurzer Zeit komplett auflöste. Die Vermutung liegt nahe, das der Auslöser ein Fahrradsturz, 14 Tage vor den Schmerzen, war.
Ich drück Euch allen die Daumen das ihr bald wieder beschwerdefrei seid.
 
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