Ich sag' mir halt, wo die Liebe hinfällt. Den Schuh zieh' ich mir aber nicht an, dass es mit mir etwas zu tun hat, wenn meine Frau gleichgeschlechtliche Bedürfnisse hat. Selbstzweifel wären hier fehl am Platze. In unserer Nachbarschaft wohnt eine Familie, wo sich der Ehemann ab und zu einen Lustknaben ins Haus holt. Seine Frau toleriert die Neigungen ihres Mannes. Immerhin haben sie 3 Kinder, die eine starke Verbundenheit mit sich bringt. Diese Variante soll häufiger vorkommen, dass Ehemänner zweigleisig fahren. In dem Moment aber, wo Eifersucht entsteht und der Liebhaber oder Liebhaberin den noch existierenden Ehepartner integrant rausdrängen möchte, hört die Toleranz auf. Manche Menschen vermissen Liebe, Zärtlichkeit und Körperkontakt seitens von Vater und Mutter, wo der Defizit in der Kindheit zu suchen ist. Später kommt das sexuelle Verlangen als Begleiterscheinung mit hinzu. Klar, jeder hat ein Recht darauf, seine Löcher und Defizite in der Seele auszugleichen oder zu heilen. Einen anderen Menschen betrachte ich nicht als Besitz sondern als Geschenk. Schlimm wird es, wenn bei dieser Komponente Gleichgeschlechtlichkeit gravierende seelische Defekte oder Narzismus oder alte unbearbeitete Kamellen aus der Vergangenheit hinzukommen. Habe mal gelesen, dass ein junger Mann einen cholerischen und gewaltätigen Vater hatte, der ihm keine Zärtlichkeit vermittelte. Später suchte er nach gleichgeschlechtlichen Tyrannen mit genau der gleichen Struktur wie sein Vater war. Er hat diese Männer als Brücke zu Frauen benutzt, bis es irgendwann zu einem tödlichen Exzess kam, weil die angestaute, nicht verarbeitete alte Wut im Unbewussten unkontrolliert aus ihm herausbrach. In der Puberät hatte ich mal einen flüchtigen Kontakt mit einem anderen Jungen. Ich meine, dass zwischen Mann und Frau naturgemäß eine wesentlich stärkere Energie und Anziehungskraft ausgeht als bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen, auch wenn es die meisten nicht wahrhaben wollen. Jeder hat aber das Recht, seine eigenen Erfahrungen und Entwicklung zu machen. Ich werde loslassen und abwarten, was das Leben mir so bietet.