Nach meinem Gefühl spukt hier im Hintergrund immer die Idee, dass der Diabetes eine Krankheit sei, die irgendwie entstehen müsse und die man deswegen eigentlich auch da packen müsse, wo sie entsteht. Und dass man die Stelle gefunden hat, wenn man den zutreffenden Grenzwert zugrunde legt. Dass man eben dann den Diabetes an seiner Wurzel diagnostiziert.
Aber die Wurzel von Typ1 kennt noch niemand. Ok, bei dem wendet sich das eigene Immunsystem gegen seine Beta-Zellen, und die Wurzel wäre das, was diese verkehrte Wendung macht. Aber damit steigt noch lange kein Blutzucker an. Der fängt damit erst Wochen oder Monate später an, wenn weit über 50% der Betas zerstört sind. Und dann heißt das Ding immer noch nicht Diabetes. Sondern die Bezeichnung verdient der Blutzucker erst, wenn er einen der dafür definierten Grenzwerte überschreitet. Da wird mithin nix entdeckt, sondern damit wird der Betroffene praktisch lediglich zum Diabetiker ernannt. Und dafür ist völlig egal, mit welchem vielleicht ne Woche eher als mit welchem anderen.
Und ALLES spricht dafür, dass was auch immer die Fehlsteuerungen von Glukose und Insulin beim Typ2 macht, Jahre vor jeder noch so kleinen Blutzucker-Auffälligkeit zugeschlagen haben muss. Also auch hier wieder völlig egal, welchen der Ernennungs-Grenzwerte der Blutzucker zuerst überschreitet und ob die Überschreitung erst dann entdeckt wird, wenn er den letzten auch noch geschafft hat, oder noch später.
Wichtig:
Der Blutzucker heißt mit dem Überschreiten eines der Grenzwerte Diabetes mellitus. Der Typ wird nach der Deutung dessen angehängt, was bei der Ernennung zum Vorlauf oder zum Insulin-Glukose-Verhältnis oder zu welchen Antikörpern getestet werden kann.
Und noch einmal: auch da wird keine Ursache entdeckt, sondern eine mögliche Erklärung für den erreichten Stand, der Diabetes heißt. Was die Entwicklung hin zu diesem Stand im Sinne einer ursprünglichen Erkrankung ausgelöst/begründet/verursacht hat, bleibt dabei bislang völlig außen vor.