• Ob Scheidung, Streit in der Ehe oder sexuelle Probleme: Schwierigkeiten in der Partnerschaft lassen sich in der anonymen Gemeinschaft eines Forums gut besprechen. In unserem Forum Partnerschaft, Trennung & Co. können Sie Ihre Fragen an andere User stellen.

Habe ich zu hohe Ansprüche?

TEST TEST TEST 123

Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Wenn man nachdenkt, dann will doch keiner geschaßt, betrogen und belogen werden, schon gar nicht in Unklarheit gelassen werden.
Was zählt, das ist die Wahrheit- was stimmt nun, was ist nur vorgemacht und ein Lippenbekenntnis?

Ein gewisses Mißtrauen und bestimmt auch eifersüchtiges Fühlen und Denken entsteht dann, wenn man die eindeutigen Kennzeichen NICHT ausmachen kann: ich bin komplett geliebt..bin angekommen, bin zusammengekommen mit dir- ganz und gar, du und ich- ich leb für dich, du für mich.
Dieses zweifellose, denklose einander Hingeben, das gibt es wirklich. Wo man nicht grübelt, wo man nicht reden muss, wo man einfach weiß, da gibt es nichts, was diese Bindung gefährden könnte.

Ich wette, das wünscht sich jeder, zumindestens heimlich, dass er sich so eindeutig geliebt weiß.

Unser Erfahrungsschatz aber zeigt, das mag wohl so sein, dass man das einmal dachte und glaubte, dann aber kam alles ganz anders.
Und weil wir das alle schon erfahren haben, dieses "Meinen-ich bin angekommen- dann doch wieder vertrieben worden" - weil wir das alle schon geschmeckt haben, aus diesem Grund ist man zusehends immer unsicherer.

Bestimmt ist das bei dir gegeben Max, dass du unvorstellbar schwer glauben kannst, was man dir erzählt. Du brauchst Beweise. Eben, ein unbedingtes Zusammenhalten, ohne Wenn und Aber.

Oder?
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

[quote Max73]Jedoch muss man mir erstmal ohne wischi-waschi Zwischentöne und Hintergedanken oder Unterstellungen mitteilen, wie ich verständlicher Gefühle zum Ausdruck bringen und besser mitfühlen kann.
Im Gegenzug dazu will ich, statt mich auf die Intuition der anderen zu verlassen, lernen, schneller zu sagen, was ich wann möchte und was nicht. Dies möchte ich auf meine Art sachlich tun dürfen, ohne daran denken zu müssen, dass sich womöglich dadurch das Gegenüber persönlich angegriffen fühlen könnte.[/quote]

Das wäre z.B. in einer Therapie, oder Seminaren gut zu lernen, wenn man das nur an seinen Partnerinnen versucht ohne wirklich weiter zu kommen und zu wissen "wie", dann können Partnerschaften daran scheitern. Das ist natürlich nur eine Option wenn man es wirklich möchte, Interesse daran hat sich auch mal zusammenzuraufen auch wenn es manchmal schmerzliche Kompromisse bedeutet und vor allem wenn man sich selber ändern möchte und nicht seine Bereitschaft dazu von dem Verhalten anderer abhängig macht.

Elektraa findet deine Ausdrucksweise gut, ich eigentlich auch.
Ich finde diese klinische Art ein wenig gewöhnungsbedürftig, so als würdest du einen Bericht über jemanden anderen vortragen und dich nur an Fakten halten und die große Unbekannte der Gefühle und menschlichen Handlungsweisen vollkommen ignorieren, da sie nicht bekannt oder nicht bewusst sind.
Eine Beziehung folgt ja nicht immer der Logik und gerade in Krisenzeiten ist das Gefühlsleben in meinen Augen der wichtigste Faktor, der über den Fortgang der Beziehung bestimmt.
Ich glaube ich finde diese Ausdrucksweise etwas merkwürdig weil es ja um etwas geht das dich emotional berühren müsste und wo Emotionen normalerweise auch stark thematisiert werden.
Ich frage mich halt ob du im Realen auch so bist und genauso mit deiner Freundin sprichst wie du hier schreibst. Es fehlt halt was, das hier und zu unserem Verständnis wohl nicht so wichtig sein wird, aber im Gespräch mit der Freundin ganz sichern einen höheren Stellenwert hat.

>>>Darauf, dass solche Spielchen automatisch ein gutes Ende nehmen, vertraue ich nicht. Sie hat eine leichte autistische "Störung" und erkennt weniger gut die Absichten anderer Leute, sowie schätzt Situationen "falsch" ein. Erfahrungen, dass ein einfaches Nein oder Stopp beim Gegenüber nicht automatisch zum sofortigen Abbruch führen, hat sie gemacht. <<<

Also ist deine Freundin nicht in der Lage sich gegen sexuelle Handlungen zu wehren bzw. richtig zu artikulieren wenn der Mann sein Ziel nur etwas hartnäckiger verfolgt?
Man muss ja auch erst mal vom Frühstückstisch im Restaurant (nehme ich an) zu einem Ort der ungestörtheit gelangen um eine Frau bedrängen zu können, würde sie mit einem Fremden nachhause gehen?

>>>Es gibt genug, die der Meinung sind, wenn sich eine Frau freundschaftlich um sie bemüht oder Aufmerksamkeit/Bestätigung sucht, dass dies in der Konsequenz zu körperlichen Intimitäten führen muss, da sie unbewusst gewollt sind.<<<

Die mag es geben, aber auch die wissen das ein nicht akzeptiertes Nein die Grenze zur Straftat überschreitet und ich denke die wenigsten dieser Männer nehmen das Risiko in kauf, zumindest solange sie nüchtern sind.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Hallo.
Ich klinke mich hier mit ein weil auch ich mit einem Ehemann "geschlagen" bin, der sich, wie unsere Tochter und ich liebevoll nennen, in "Beamtendeutsch" ausdrückt, wenn es um Gefühle und ähnliches geht.
Wir haben damit eigentlich kein Problem, wir akzeptieren es, solange er nur bereit ist sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Es gab auch die Variante wo er lieber nichts sagte und das führte zwischendurch schon mal zu heftigen Problemen.
Ausdrucksweise hin oder her, solange mann nicht Gefühlsgesülze von jemanden erwartet und dann enttäuscht ist weil der so "präzise", usw. ist, sollte man grundsätzlich froh sein, wenn MANN überhaupt über Gefühle redet.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Zu:
"Er ist ein Bekannter oder Freund eines ihr bekannten Paares. Der wollte sie unbedingt zum Frühstück einladen, obwohl sie sich persönlich gar nicht kennen."

....ein Schelm, der BÖSES denkt!... ;-)

Die Frage die ich mir dabei stelle ist:
Wenn ich jemanden nicht kenne und er mich nicht, warum sollte er mich kennenlernen wollen und warum sollte ICH mich auf so eine "Einladung" einlassen???

Haben die Freunde..."Werbung" für mich gemacht??? Und wenn ja, dann welche?
Was treibt mich dazu den Typen kennenlernen zu wollen???
Habe ich grad nichts besseres zu tun?
Ist mein Ego auf der Suche nach Bestätigung?
Möchte ich ewtl. Alternativen zu meiner Fernbeziehung finden?
Nehme ich alles was ich kriegen kann?
....
Die Liste ist beliebig erweiterbar.

Jedenfalls denke ich, dass wenn sich ihre Freundin genauso gefühlsmäßig in ihrer Beziehung gebunden fühlen würde wie sie, sie für solchen Quatsch nicht zu haben wäre.

Man lernt jederzeit neue Leute kennen, aber normalerweise findet man erst jemanden irgendwie atraktiv/interessant, um dann ewtl. ein Treffen zwecks näheren (platonisch, freundschaftlich, sex, etc.) Kennenlernens zu vereinbaren, alles andere ist nichts als ein "blind date". Und das kann man sich nicht "schönreden"!

Ich denke sie beide sollten mal ein update machen um heraus zu finden, in welcher Beziehungsform sie gerade stecken.

Sollte das nur so....ich bin mal wieder da Schatz....hast du mal Lust und Zeit... Ebene sein, ist Eifersucht fehl am Platze, da kann jeder tun und lassen was er will, mit gelegentlichen Spaßfaktor zusammen.
Sollte das aber eher in die ...ich liebe dich, usw....Ebene gehen, dann ist Eifersucht ebenso fehl am Platze. Da ist es eher nötig herauszufinden woran dieses m.E. eigenartige Verhalten liegt.

Ich meinerseits, solange mein Herz jemandem gehört, habe nicht die geringste Lust andere Männliche Wesen auf "die Art" kennen zu lernen. Meine Gedanken sind viel zu sehr mit meinem Liebsten beschäftigt.
Was anderes ist es aber, wenn mein Herz nicht besetzt ist.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Vorab vielen Dank für die netten Worte Elektraa. Deine Ausdrucksfähigkeit gefällt mir auch sehr.

"Wenn man nachdenkt, dann will doch keiner geschaßt, betrogen und belogen werden, schon gar nicht in Unklarheit gelassen werden. Was zählt, das ist die Wahrheit- was stimmt nun, was ist nur vorgemacht und ein Lippenbekenntnis?"

So denkst Du und ich und andere, aber nicht alle. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass die allermeisten Leute die Lüge vorziehen, weil es ihnen angenehmer ist, von anderen das zu hören, was sie wollen, statt die oftmals unbequeme Wahrheit.

"Ich wette, das wünscht sich jeder, zumindestens heimlich, dass er sich so eindeutig geliebt weiß."

Ja, das Bedürfnis angenommen zu werden, ist auch stark bei mir. Ich möchte zumindest in der Partnerschaft authentisch sein können.
Wenn ich nur zu einem gewissen Teil in der Lage bin, "mit Gefühlen zu arbeiten", versuche ich anders zu punkten.

"Bestimmt ist das bei dir gegeben Max, dass du unvorstellbar schwer glauben kannst, was man dir erzählt. Du brauchst Beweise. Eben, ein unbedingtes Zusammenhalten, ohne Wenn und Aber."

Das stimmt. Ich glaube nur an das, was ich sehe. Vielleicht ist das der Grund für mein starkes Verlangen nach Loyalität. Meintest Du das so?
Unerfüllte Erwartungen wirken deprimierend, aber auch anspornend. Die letzte Phase zwischen den beiden Zuständen war bei mir lang. Zwischen den vergangenen beiden Partnerschaften vergingen 7 Jahre. Statt ich nun Gas gebe, war ich wieder zu langsam, die Partnerschaft zu pflegen. Im Grunde weiß ich, dass eine Frau mehr Aufmerksamkeit benötigt als gutes Essen, eine warme Stube und erfüllenden Sex. Sie möchte z.B. ausgehen, gemeinsam Freunde treffen, an Familienfeiern teilnehmen, sich weiterbilden. Die Umstände dazu waren bei uns unpassend. Die meisten ihrer Freunde mögen mich nicht, ich gehe nicht gerne oft aus und habe derzeit zu viel mit eigenen Problematiken zu tun, bei denen ich organisatorische Unterstützung benötige, wozu sie nicht imstande ist. Ich denke derzeit, dass sie mich mehr missversteht als versteht. Womöglich signalisiere ich ihr das unbewusst und das hat zur Ist-Situation geführt.


"Ich finde diese klinische Art ein wenig gewöhnungsbedürftig, so als würdest du einen Bericht über jemanden anderen vortragen und dich nur an Fakten halten und die große Unbekannte der Gefühle und menschlichen Handlungsweisen vollkommen ignorieren, da sie nicht bekannt oder nicht bewusst sind."

Über unbekannte Faktoren zu schreiben, bedeutet spekulieren und bewerten. Beides ist beim Reflektieren hinderlich.
Im Prinzip verstehe ich, was Du mir mitteilen möchtest. Du vermisst eine Schreibweise, die den Leser fasziniert, seine Emotionen anspricht und ihn neugierig auf mehr macht. In vergangener Zeit hatte ich mir so einen Ausdrucksstil angewöhnt bzw ihn abgeschrieben und konnte damit beeindrucken. Das Bild, was sich dadurch aufgebaut hat, und die entsprechenden Erwartungen dazu waren für mich auf Dauer nicht zu halten/erfüllen.

"...und gerade in Krisenzeiten ist das Gefühlsleben in meinen Augen der wichtigste Faktor, der über den Fortgang der Beziehung bestimmt."

Das sehe ich anders. Gerade im Gefühlschaos oder wenn die euphorisierende Wirkung der Botenstoffe nachlässt, gewinnt das Vermögen, vernunftsorientiert zu betrachten an Bedeutung.

"Ich glaube ich finde diese Ausdrucksweise etwas merkwürdig weil es ja um etwas geht das dich emotional berühren müsste und wo Emotionen normalerweise auch stark thematisiert werden. Ich frage mich halt ob du im Realen auch so bist und genauso mit deiner Freundin sprichst wie du hier schreibst. Es fehlt halt was, das hier und zu unserem Verständnis wohl nicht so wichtig sein wird, aber im Gespräch mit der Freundin ganz sichern einen höheren Stellenwert hat."

Womöglich thematisiere ich Emotionen anders, weil ich sie anders verarbeite. Vorhin beim Einkaufen stellte ich fest, dass der frisch renovierte Supermarkt mit grellem Licht und umgebauter Sortimentsortierung nicht mehr "mein Einkaufsladen" ist und merkte, die Traurigkeit über die Trennung besonders stark. Ähnlich wie: Der Einkaufsladen ist tot. Meine Partnerschaft ist tot. Ich wollte nur schnell nach Hause. Weinen würde eventuell helfen. Es gelingt mir nicht. Das verstärkt die Trauer.
Mündlich, so sagt man mir, bin ich gelegentlich direkter bzw rauer.
Ich möchte an mir und meiner Art wahrzunehmen arbeiten, unabhängig mit wem ich wann welchen Umgang pflege, da in erster Linie ich mit mir klarkommen muss. Da gilt es einen Mittelweg zu finden. Aber wie? Eine enorme Verhaltensänderung würde Teile meiner Identität verdrängen. Ich bemühe mich, den Grad der Anpassung zu erhöhen, ohne mich dabei zu verleugnen. Menschen, die absichtlich nicht authentisch sind, haben ein erhöhtes Risiko an psychosomatischen Erkrankungen zu leiden.
Es ist hilfreich, wenn Du mir zur Orientierung einen Text schreibst, der Deine Vorstellung beinhaltet, wie ich mich in meiner Situation glaubwürdiger ausdrücken kann.

"...würde sie mit einem Fremden nachhause gehen?"

Wenn die Geschichte glaubwürdig vorgetragen wird, ja. Da sie geneigt ist, sofort über den Autismus zu sprechen, ist der Gesprächspartner ausreichend informiert. "So ein Zufall! Meine Schwester hat auch das Asperger-Syndrom. Wir wohnen zusammen. Sie hat starke Ängste das Haus zu verlassen und wünscht sich sehnlichst Kontakt zu seelenverwandten Leidensgenossinnen bla bla bla." Ich wette, sie will schneller diese Frau "retten" als er seinen 4 Kumpels, die bereits mit geöffnetem Hosenschlitz hinter der Wohnungseingangstüre warten sollen, Bescheid geben kann. Möglicherweise ist das Beispiel überspitzt. Es soll nur meine Sorge zum Ausdruck bringen.

"Die mag es geben, aber auch die wissen das ein nicht akzeptiertes Nein die Grenze zur Straftat überschreitet und ich denke die wenigsten dieser Männer nehmen das Risiko in kauf, zumindest solange sie nüchtern sind."

OT: Die Anzahl der Sexualstraftaten nimmt zu. Die Methoden werden perfider, wie beispielsweise das Verabreichen von KO-Tropfen. Damit verschafft sich der Täter ein doppeltes Gefühl der Sicherheit. Die meisten, die so vorgehen, sind nüchtern. Überhaupt, was macht das für einen Unterschied, ob alkoholisiert oder nicht, wenn die Hemmschwelle niedrig ist und das Strafmaß unbedeutend empfunden wird?


"Wir haben damit eigentlich kein Problem, wir akzeptieren es, solange er nur bereit ist sich mit dem Thema auseinander zu setzen."

Wie setzt er das in die Tat um?


"Ich denke sie beide sollten mal ein update machen um heraus zu finden, in welcher Beziehungsform sie gerade stecken."

Der Hinweis ist hilfreich. Ihr ist bekannt, dass ich, auch nach einer Auszeit, nicht zum Anknüpfen gewillt bin, wenn sie zwischenzeitlich einen anderen Partner hatte, da ich aufgewärmte Partnerschaften für mehr vorbelastet als stärkend halte.
Also kann es nur so sein, dass ich nicht ihr Herz besetzt habe.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Hallo Max!

Du hast ja eine ausschweifende Phantasie. Jetzt sind es sogar 4 Männer, die es in deiner Fantasiewelt mit deiner Freundin treiben. Du hast Dir schon so oft vorgestellt, daß deine Freundin dich betrügt, daß es für dich bereits zur Realität geworden ist. Außerdem scheint es Dir egal zu sein, ob es freiwillig oder unfreiwillig geschieht. Du bestrafst deine Freundin bereits im Vorfeld für dieses Frühstück. Würdest Du deine Freundin auch verstoßen, wenn sie vergewaltigt werden würde??

Hat denn dieses Frühstück schon stattgefunden? Kennst Du diesen Mann, oder ist es ein Fremder für Dich?

Hast Du noch Interesse an dieser Partnerschaft? Hast Du in der Zwischenzeit mit deiner Freundin/Exfreundin(?) mal wieder gesprochen? Oder waren die Worte, daß Du nicht zu ihr fährst und dir eine andere suchst,deine letzten Worte? Dann muß sie ja denken, daß Du bereits mit ihr Schluß gemacht hast.

Ich muß Dir sagen, daß ich es auch gar nicht gut finden würde, wenn mein Freund sich mit einer anderen, v.a. fremden Frau allein treffen würde. Aber ich würde abwarten, was er darüber erzählt etc.
Auch ist es nun mal so, wenn man einen sehr attraktiven Partner/Partnerin hat, daß diese von anderen vermehrt angeflirtet werden etc., als es wohl mit jemanden passieren würde, der nicht so attraktiv oder interessant ist. Das sind eben die beiden Seiten der Medaille.

Wenn du von einer Frau erwartest, daß sie sehr schön ist und äußerst verständnisvoll für dich ist, dann solltest Du bereit sein, das gleiche ihr zu geben. Nämlich Interesse und Verständnis. Das bedeutet natürlich nicht, daß Du sie mit fremden Männern teilen sollst, sondern eine respektvolle und liebevolle Partnerschaft zu leben.

Vielleicht solltest Du nicht sagen: das bricht die Regeln und verstößt gegen meine Prinzipien, wenn Du Dich mit einem fremden Mann triffst, sondern sagen, daß dich das innerlich trifft, traurig und wütend macht, weil Du sie sehr gerne hast. Dazu mußt Du dich ja auch nicht verbiegen, Du sagst selber daß Du traurig bist und du hörst dich auch sehr verärgert an.

Meine nächste Frage an dich: liebst/magst Du sie denn wirklich? Oder fandest Du es einfach nur schön wieder eine Freundin zu haben? Du hast nämlich nicht so viele gute Worte für sie übrig. Das einzige positive, das ich höre ist: sie schaut sehr gut aus. Gib es sonst etwas, das Du an ihr gut findest?

Du sagtest auch, ihre Freunde mögen dich nicht. Vielleicht haben sie dieses Frühstück eingefädelt und deine Freundin dazu gedrängt, weil sie sich einen anderen Freund für sie wünschen? Nur so ein Gedanke, muß natürlich nicht so sein.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

>>>Du vermisst eine Schreibweise, die den Leser fasziniert, seine Emotionen anspricht und ihn neugierig auf mehr macht.<<<

Nein, diese Schreibweise vermisse ich nicht, ich lasse mich durchaus auch von nüchternen Fakten faszinieren. Ich vermisse wohl eher etwas das die Wichtigkeit der Beziehung ausdrückt. Es hört sich alles so an als wäre es halt so wenn es vorbei ist und Pech gehabt, der Versuch ernsthaft etwas ändern zu wollen kommt nicht rüber. Aber egal, so richtig erklären kann ich es auch nicht.;-)

>>>Das sehe ich anders. Gerade im Gefühlschaos oder wenn die euphorisierende Wirkung der Botenstoffe nachlässt, gewinnt das Vermögen, vernunftsorientiert zu betrachten an Bedeutung.<<<

Nene, so meinte ich das nicht. Ich kann dich gut verstehen, ich habe es auch nicht so mit Gefühlen und drüber reden, in schriftlicher Form komme ich lustigerweise viel emotionaler rüber als im realen Leben, da habe ich auch wie du große Probleme wenn es um Gefühle geht.
Ich meinte wenn die Beziehung kriselt dann verfalle ich nicht in Gefühlschaos, ich mache aber an dem was ich für den Partner empfinde durchaus fest ob die Beziehung noch eine Chance hat. Wenn ich nicht weiß was er für mich empfindet und ich nicht mehr genug für ihn, dann kann man das durchaus zum Maßstab für eine Trennung nehmen. Je nachdem, wie sehr man miteinander verflochten ist.

>>>Womöglich thematisiere ich Emotionen anders, weil ich sie anders verarbeite.<<<

Ja, ich thematisiere Emotionen auch anders als die meisten und hatte oft Schwierigkeiten deswegen. Ich habe aber gelernt bei Freunden z.B. ein wenig offener damit umgehen zu können, so das sie es auch verstehen.
Deshalb finde ich es wichtig da auch Lernbereit zu sein, um anderen auch zumindest ansatzweise rüber bringen zu können das sie einem emotional sehr wichtig sind. Ich finds immer noch furchtbar wenn solche Themen aufkommen und brauche viel Überwindung um da auch etwas zu sagen, aber es hat den Freundschaften gut getan.

>>>OT: Die Anzahl der Sexualstraftaten nimmt zu. Die Methoden werden perfider, wie beispielsweise das Verabreichen von KO-Tropfen. Damit verschafft sich der Täter ein doppeltes Gefühl der Sicherheit. Die meisten, die so vorgehen, sind nüchtern. Überhaupt, was macht das für einen Unterschied, ob alkoholisiert oder nicht, wenn die Hemmschwelle niedrig ist und das Strafmaß unbedeutend empfunden wird?<<<

Solche Beiträge geben mir zu denken, es ist so als würdest du die schlimmsten und unwahrscheinlichsten Situationen als Maßstab nehmen und danach dein Denken und Leben, sogar die Unternehmungen deiner Freundin bewerten.
Als hättest du Angst das etwas außer Kontrolle gerät und wirklich schlimm wird, also lebst du von vorne herein mit den schlimmsten Annahmen über andere Menschen und ihre Taten. Gut vorbereitet sein ist alles, ganz gleich ob es jemals eintritt oder nicht, das Schlimmste ist das mindeste worauf du vorbereitet sein willst.

Wenn ich so vorsichtig wäre wie deine Beiträge die Notwendigkeit dazu vorspiegeln, dann könnte ich überhaupt nichts mehr machen, oder nur noch mit einer Begleitung die ich sehr gut kenne. Denn alle die ich nicht gut kenne sind potenzielle Verbrecher und Vergewaltiger, da bekommt man ja automatisch Angst vor dem Leben und vor allem vor dem Genuss des Lebens, nicht mal mehr ein Getränk auf einem Straßenfest wäre da ratsam.

Ich kann mein Leben durch Angst und Misstrauen leiten lassen die mich in vielem einschränkt, oder von einer gewissen/normalen Vorsicht die den Spaß aber nicht verderben muss.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Die letzten zwei Beiträge möchte ich zusammenfassend beantworten, da ich den Inhalt ähnlich verstanden habe.
Die Reaktionen zeigen, dass der Versuch, meine Gefühle zu beschreiben, zu viel stärkeren Emotionen bei anderen führt als ich ausdrücken will. Auf die Überzogenheit des Bildes in Bezug zur realen Situation habe ich vorab hingewiesen. Aus entsprechender Distanz betrachtet, sollte es nicht diese Wirkung erzielen. Da habe ich mich geirrt.
Das ich keinen ausreichenden Willen ausstrahle, an mir oder der Partnerschaft zu arbeiten, beruht auf unterschiedlicher Wahrnehmung. Allein mein Handeln (in dem ich schreibe) deutet auf das Gegenteil. Was ist genug, was ist angemessen...darüber zu diskutieren, bleibt naturgemäß ohne Resultat.
Mir geht es ebenso. Ich mache auch an dem, was ich für den Partner empfinde fest, ob die Beziehung noch eine Chance hat, aber nicht nur daran.

Ich kenne den anderen nicht. Ob das Frühstück stattgefunden hat, weiß ich nicht.
Wir haben seit Samstag keinen Kontakt. Sie teilte mir mit, dass ich mich mindestens 6 Monate nicht mehr melden soll. Dem stimmte ich zu.
Die positiven Eigenschaften der Frau waren bisher kein Diskussionsgegenstand. Wozu soll das gut sein? Was der eine als positiv bewertet, ist für den anderen eher hinderlich. Natürlich ist sie noch mehr als "nur optisch schön". Jeder Mensch ist das. Die Charakterisierung war doch nur für die Erklärung des Sachverhalts notwendig.
Ob das wieder ein Versuch ihrer Freunde war, die Beziehung zu torpedieren, kann ich nicht wissen, da mir das bekannte Paar nur aus Erzählungen bekannt ist.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

>>>Auf die Überzogenheit des Bildes in Bezug zur realen Situation habe ich vorab hingewiesen.<<<

Ja hast du, aber es macht trotzdem den Eindruck als würdest du dich da mehr Sorgen als normalerweise, was natürlich ein rein subjektiver Eindruck ist und den Schuh musst du dir natürlich nicht anziehen.

>>>Das ich keinen ausreichenden Willen ausstrahle, an mir oder der Partnerschaft zu arbeiten, beruht auf unterschiedlicher Wahrnehmung. Allein mein Handeln (in dem ich schreibe) deutet auf das Gegenteil.<<<

Ich wollte damit nicht andeuten das dir da der Wille fehlt, mir ist schon klar das du nicht aus Jux und Dollerei im Forum schreibst, sondern nur das es nicht so rüber kommt. Wenn du dich deiner Freundin gegenüber genauso ausdrückst wie hier, dann findest du vielleicht den ein oder anderen wichtigen Hinweis darüber wie du auf sie wirkst, was dann doch hilfreich sein kann.

Lösungen findet man oft dadurch das man Sichtweisen von Außen erhält, man muss sie aber auch an sich heran lassen um sie mit der realen Situation vergleichen zu können, um so die Schwachpunkte zu erkennen.

>>> Ich mache auch an dem, was ich für den Partner empfinde fest, ob die Beziehung noch eine Chance hat, aber nicht nur daran.<<<

Ich auch nicht, deshalb schrieb ich noch das es auch darauf ankommt inwieweit man miteinander verflochten ist, was sich auch auf die anderen partnerschaftlichen Bereiche beziehen sollte.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Hallo Max,

warum habe ich wohl gefragt, ob die Frau nur schön ist oder andere gute Eigenschaften hat? Ich habe nich gefragt weil ich neugierig bin oder das unbedingt wissen will. Wozu soll ich das auch wissen.
Die Frage sollte dich zum nachdenken bringen, ob es dir wert ist um diese Frau zu kämpfen. Ob sie es dir wert ist. Bestimmt will ich nicht über die Frau diskutieren. Warum auch?
Es kommt mir so vor, als kümmert dich diese Frau nicht. Du willst nur wissen, ob Du Dich richtig verhalten hast.

Wenn Du das mit den 6 Monaten ernst nimmst, dann kannst Du sie gleich vergessen. Dann brauchst Du auch nicht nach 6 Monaten bei ihr anrufen.
Ich verstehe immer weniger, wo dein Problem liegt, ehrlich. Das meine ich ernst.
Du hast mehrmals davon gesprochen, daß Du ihr eigentlich vertraust, daß sie nichts mit dem anderen Mann anfängt, aber daß Du den Mann nicht traust, und daß es ja auch zu unfreiwilligen Sex kommen könnte. davon hast Du auch schon vor dem überspitzten Beispiel gesprochen.

Daß Du hier im Forum schreibst ist meiner Meinung nach kein Handeln die Frau zurückzubekommen. Zudem hast Du nie gefragt, was du tun könntest, sondern nur ob deine Ansprüche zu hoch sind.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

[quote Marina33]Zudem hast Du nie gefragt, was du tun könntest, sondern nur ob deine Ansprüche zu hoch sind.[/quote]

Das ist es auch was den Eindruck vermittelt nicht sehr interessiert zu sein.
Max, wir geben dir hier Meinungen und Ratschläge und wissen nicht mal ob du sie haben möchtest, du gehst auch nicht so darauf ein als würdest du darauf wert legen, sondern reagierst nur nüchtern auf unsere Beiträge. Selbst wenn du schreibst das da ein beachtenswerter Punkt ist hat man nicht den Eindruck das du da ansetzen möchtest und wenn dann nur wenn deine Freundin eine Gegenleistung bringt indem sie sich so und so verhält.
Normalerweise vertiefen Leute die etwas ändern wollen die Knackpunkte, verfolgen sie und graben tiefer um Lösungen entwickeln zu können. Zum Gesamtbild gehört nun mal auch die Partnerin, eigentlich haben wir dir das meiste der Zusatzinfos mühevoll aus der Nase gezogen, es ist als würdest du nur sehr ungern mit uns schreiben.
Ich habe manchmal sogar das Gefühl dich zu nerven und das du mir einen Gefallen tust wenn du mühevoll Antwortest da du ja solche Diskussionen offensichtlich nicht magst.

Vielleicht sollten wir erst mal klären ob wir dich jetzt zu einem Austausch genötigt haben, den du gar nicht willst, oder ob du tatsächlich Lösungen suchst und dazu braucht es "leider" auch nähere Infos über die Beziehung, da dort meist der Hase im Pfeffer liegt, was man selber oft erst erkennt wenn andere die richtigen Fragen stellen.

Es ist also nicht bös von uns gemeint!
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

>>>Auf die Überzogenheit des Bildes in Bezug zur realen Situation habe ich vorab hingewiesen. Aus entsprechender Distanz betrachtet, sollte es nicht diese Wirkung erzielen. Da habe ich mich geirrt.<<<

Noch ein kleiner Nachtrag, diesen Teil meines Beitrages hatte ich auf den Abschnitt bezogen den ich zuvor Zitiert hatte:

>>>>>>OT: Die Anzahl der Sexualstraftaten nimmt zu. Die Methoden werden perfider, wie beispielsweise das Verabreichen von KO-Tropfen. Damit verschafft sich der Täter ein doppeltes Gefühl der Sicherheit. Die meisten, die so vorgehen, sind nüchtern. Überhaupt, was macht das für einen Unterschied, ob alkoholisiert oder nicht, wenn die Hemmschwelle niedrig ist und das Strafmaß unbedeutend empfunden wird?<<<

Den empfand ich nicht als überzogen, sondern als eine Einschätzung deinerseits. Es verdutzt mich halt ein wenig wenn solche Schreckensnachrichten einen festen Stellenwert im Denken haben, damit nimmt man sich die Unbeschwertheit im Umgang mit anderen Menschen, wie gesagt Vorsicht ist gut, aber es sollte einen nicht einschränken und ich hatte halt das Gefühl das dich solche Statistiken sehr beeinflussen.

Du hast ja mal geschrieben:

>>> Ich bemühe mich, den Grad der Anpassung zu erhöhen, ohne mich dabei zu verleugnen. Menschen, die absichtlich nicht authentisch sind, haben ein erhöhtes Risiko an psychosomatischen Erkrankungen zu leiden.<<<

Ich hoffe du gibst nicht so viel auf Statistiken usw. so das sie wirklich dein Leben beschneiden.
Es ist ja auch so das die meisten Leute Gefühle in sich tragen, auch du. Diese immer für sich zu behalten oder zu verdrängen kann auch schaden hervorrufen und da dürfte das Risiko psychosomatischer Erkrankungen weitaus höher sein, als wenn man mal versucht sich damit auseinanderzusetzen und die Gefühle mitzuteilen. Gefühle werden irgendwann übermächtig wenn sie immer weg gesperrt werden, sie lösen dann irgendwann Probleme aus die schwer wieder unter Kontrolle zu bekommen sind, auch im sozialen Leben.

Ich denke das gerade Gefühle zuzulassen ein normales Verhalten ist, das in einem normalen Maße auch gesund ist, das Umgehen der eigenen Gefühlswelt halte ich wiederum für schädlich denn es ist eben in meinen Augen kein Verhalten das man als psychisch gesunder Mensch in die Wiege gelegt bekam.

Ich schreibe das nicht um dich zu ärgern, ich denke nur das du weniger authentisch bist als du denkst und das wirkt sich auch auf die Beziehung aus. Bei mir erweckt es den Eindruck als hättest du nie zu dir selber und deinem Innenleben gefunden, als wäre dir aus irgendwelchen Gründen (egal ob Erlebnisse, oder Erziehungstechnisch) dein Selbst verwehrt und du versuchst es mit Rationalität und Abhandlungen zu ersetzen.

So, jetzt geb ich ruh;-), es sei denn du hast wirklich noch Interesse weiter zu schwätze.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

"Ich auch nicht, deshalb schrieb ich noch das es auch darauf ankommt inwieweit man miteinander verflochten ist, was sich auch auf die anderen partnerschaftlichen Bereiche beziehen sollte."

Das verstehe ich. Es ist aber ebenso das Umfeld einer Partnerschaft wichtig.

"Ich denke das gerade Gefühle zuzulassen ein normales Verhalten ist"

Dem habe ich nie widersprochen, sondern nach dem "wie das zu erreichen ist" gefragt. Das wurde wohl nicht so verstanden.

"Ich denke nur das du weniger authentisch bist als du denkst und das wirkt sich auch auf die Beziehung aus."

Das finde ich interessant und es regt mich zum Nachdenken an. Danke für diese ehrliche Rückmeldung! Wie kommst Du darauf? Weil ich nicht so reagiere wie 90 von 100 Personen?
Mir ist klar, es gibt nicht den authentischen Menschen. Dieses Ziel zu erreichen, ist unmöglich. Man versucht lediglich eine Annäherung. Wenn ich nicht authentisch genug bin, bedeutet dass, die Frau hat sich in ein Trugbild verliebt. Das wiederum besagt, dass die Beziehung gar keine Chance hatte.

"Bei mir erweckt es den Eindruck als hättest du nie zu dir selber und deinem Innenleben gefunden, als wäre dir aus irgendwelchen Gründen (egal ob Erlebnisse, oder Erziehungstechnisch) dein Selbst verwehrt und du versuchst es mit Rationalität und Abhandlungen zu ersetzen."

Intellektualisieren anstelle Selbsterkenntnis. Ich bin unsicher, inwieweit sich das gegenseitig bedingt, sofern man ersteres nicht übertreibt.
Ich bin so, weil ich in großen Teilen endlich zu mir gefunden habe.


"Die Frage sollte dich zum nachdenken bringen, ob es dir wert ist um diese Frau zu kämpfen."

Das ist sie. Für sich betrachtet, ja. Ich weiß nicht, was "richtig/falsch" ist und denke, hier geht es nicht nur um ein Gefühl oder mehrere Gefühle, was/die ich für sie habe, sondern ob die Partnerschaft, unter Einbeziehung mehrerer Faktoren, überhaupt zukunftsträchtig ist.

"Es kommt mir so vor, als kümmert dich diese Frau nicht. Du willst nur wissen, ob Du Dich richtig verhalten hast."
"Daß Du hier im Forum schreibst ist meiner Meinung nach kein Handeln die Frau zurückzubekommen. Zudem hast Du nie gefragt, was du tun könntest, sondern nur ob deine Ansprüche zu hoch sind."

Gerade, dass ich das wissen will, zeigt mein Interesse an ihr.
Aber es stimmt, in diesem Thread geht es mir nicht darum, zu erfahren, wie ich die Partnerschaft retten kann. Ich suche Möglichkeiten zum Reflektieren, um die Situation zu verarbeiten.

"Wenn Du das mit den 6 Monaten ernst nimmst, dann kannst Du sie gleich vergessen. Dann brauchst Du auch nicht nach 6 Monaten bei ihr anrufen."

Das ist mir, ebenso wie ihr, bewusst.
Ich bin, unter den Umständen froh, dass es einigermaßen glimpflich abgelaufen ist. Sie hat mich 2 Tage vor einem sehr wichtigen Arztgespräch mit dieser Geschichte konfrontiert, obwohl sie aus Erfahrung weiß, wie ich darauf reagiere, obwohl sie wusste, dass ich mit Freude die Fahrkarte gekauft hatte und obwohl ihr klar ist, dass es bei dieser OP um meine Zukunft und keine Fingernagelentfernung geht. Bei einer beliebigen Person x oder Freunden, überlegt sie zig-mal, ob sie denjenigen mit etwas verletzten könnte etc.. Bei mir handelt sie in den allermeisten Fällen nicht so. Das hat mich mehr verärgert als angenommen, was mir am darauffolgenden Tag klar wurde. Zum einen werte ich diese Direktheit als positives Zeichen, da mir Ehrlichkeit wichtiger als schonen ist. Jedoch dass sie am Sonntag zu dem Frühstück erscheinen wollte (egal ob sie es getan hat), macht das Schöne daran zunichte.

Dass ich nicht von jedem ihrer Freunde/Bekannten akzeptiert werde, ist nicht wichtig für mich, sofern sie sich aus der Partnerschaft raushalten. Das, und obwohl sie mich persönlich gar nicht kannten, war des öfteren nicht der Fall. Damit umzugehen, war schwierig. Sie steht natürlich zwischen den Stühlen. Daraufhin habe ich mich ausschließlich in die Beobachterposition begeben und bemerkt, dass ihr wankelmütiges Verhalten die Konflikte forciert. Sie soll und muss ihre eigenen Erfahrungen machen, was und wer ihr im Leben wichtig und nützlich ist. Ich höre zu und gebe einen Rat. Die Entscheidung und Umsetzung hat sie zu verantworten.

Liebe, Zuneigung, Vertrauen sind "große und schöne" Worte. Jeder will etwas davon abhaben. Aber was ist jeder bereit und in der Lage dafür zu tun... Die Beziehung ist schwierig, und die Umstände sind unvorteilhaft. Ich bin mit meiner Kraft am Ende. Die Zeit mit ihr war auch (oder gerade deshalb) sehr sehr angenehm. Sie ist ein liebes Mädel, was auf der Suche nach sich ist und Angst hat, etwas zu verpassen. Sie ist voller Energie und will an einem Tag das erleben, was in 4 Tagen möglich ist. Einige Stunden später können ihre Pläne bereits ganz andere sein. Damit komme ich nicht klar. Ich arbeite gern ein Pensum ab, um dann die Aufmerksamkeit auf das Neue zu fokussieren. Anders verzettle ich mich und schaffe gar nichts.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

[quote Max73]Wie kommst Du darauf? Weil ich nicht so reagiere wie 90 von 100 Personen?
[/quote]

Ne, das ist mehr eine Intuition, oder ganz platt gesagt ich schließe von mir auf dich.(;))

Ich vermute einfach das du dir mit deinen Gefühlen nicht ganz grün bist, damit meine ich nicht nur was du fühlst, sondern vor allem was du davon nach außen trägst. Du hast es lieber logisch und übersichtlich, eine nicht richtig kontrollierbare Gefühlsregung ist eher störend als hilfreich und macht dich angreifbar/verletzlich da du ein Stück von deiner Seele offenbarst, genauso wie zu schnelles reagieren auf neue Situationen unangenehm werden kann.

Das sind natürlich nur Spekulationen, ich kenne halt von mir das ich irgendwann mal in einer Situation war in der Gefühle eher gefährlich als hilfreich waren und bestimmte Gefühle (vor allem solche die ich als weiche Gefühle einstufe, wie Angst, Traurigkeit, Liebe) die mich verletzbar machten verdrängte, das war aber zum großen Teil unbewusst.
Ich wurde dann auch ein Fan von rationalen, emotionslosen Verhalten und damit habe ich ja quasi ein Ziel verfolgt, ohne das ich mir dessen besonders bewusst war, dadurch das ich versuchte mich eher abgeklärt zu verhalten haben die Gefühle immer weniger Chancen gehabt sich bemerkbar zu machen.
Die negativen Gefühle wie Wut (bei dir ists vielleicht die Eifersucht?) blieben hingegen erhalten, was ich dann auch wieder mit einem kühlen Kopf zu unterdrücken versuchte.
Das Ding ist halt das wenn man seinen innreren Regungen nicht genug Beachtung schenken kann regen sie sich trotzdem im Verborgenen weiter und irgendwann kommt es zu unerwünschten Nebenwirkungen, wie eben Wut, oder Eifersucht, da man mit sich selber nicht im reinen ist. Bei mir kams dann auch ziemlich dicke und ich glaube dadurch das meine Empfindungen gut weg gesperrt waren haben sie sich einen anderen Weg gesucht.


>>>"Ich denke das gerade Gefühle zuzulassen ein normales Verhalten ist"


Dem habe ich nie widersprochen, sondern nach dem "wie das zu erreichen ist" gefragt. Das wurde wohl nicht so verstanden.<<<

Genau das war und ist auch mein Problem, zumindest ich habe meine Gefühle so gut weggepackt das ich sie nun nicht wieder finden kann, es ist mir unmöglich sie zu identifizieren, mich darauf einzulassen und dementsprechend zu handeln. Das ist ziemlich doof, da sie mir so auch nicht sagen können was gut und was schlecht für mich ist, oder wie ich zu bestimmten Menschen eigentlich wirklich stehe. Ich lebe mehr davon das ich ganz gut nachfühlen kann was andere empfinden und das dann auch auf mich übertrage, ich bin sicher es ist auch das was ich eigentlich fühle sonst wüsste ich das wahrscheinlich nicht und könnte es nicht nachfühlen, aber es gibt halt keine richtige Verbindung vom Herz zum Kopf. Da sind die Gefühle ja immer noch, so oder so, sie äußern sich auch irgendwie aber im Oberstübchen kommen sie nicht an und können dementsprechend nicht verarbeitet oder geäußert werden.
Solange man die Verbindung nicht wiederherstellen kann, kann man auch nicht authentisch sein, so wie man eigentlich ist, da man einen wichtigen Teil von sich vor anderen und sogar vor sich selber verbirgt.
Ich glaube aber nicht das sich der Partner dann in ein Trugbild verliebt, ich denke das man in seinem Handeln und seinen Ansichten trotzdem dem folgt was tief in einem drinnen verborgen ist und Partner haben meist ein gutes Gespür dafür wann man echt und wann man falsch ist.

>>> sondern nach dem "wie das zu erreichen ist" gefragt. Das wurde wohl nicht so verstanden.<<<

Ich denke es wurde verstanden, aber verbunden mit dem Wunsch die Beziehung zu retten, was aber gar nicht dein Hauptanliegen zu sein scheint.

Ich finde es sehr schwer zu lernen mehr aus sich herauszugehen, man muss sich selber erfühlen lernen. Nach innen schauen und seinen Gefühlen nachgehen, sie untersuchen und sie zulassen. Man kann so etwas ganz gut mit Rollenspielen üben, wie ich schon mal erwähnte ist eine Therapie dabei sehr hilfreich.
Es ist aber auch ein sich öffnen, man muss sich seinen Empfindungen und Verletzlichkeiten stellen und vor allem in einer Therapie muss man das mit dem Therapeuten teilen.
Für mich eine eher qualvolle Sache, aber auch wenn man da nicht so gut über seinen Schatten springen kann bekommt man wichtige Hinweise die einen voranbringen.
Ich habe festgestellt das ich mich schriftlich besser ausdrücken kann als mündlich und das übe ich z.B. hier im Forum, so kann ich im Realen meine Gefühle zwar noch immer nicht wirklich wahrnehmen, geschweige denn verbal verständlich machen aber in schriftlicher Form und viel Selbstreflektion bin ich schon weiter gekommen, was dem Problem zumindest ein kleines Ventil bietet damit so etwas wie Aggressionen auch nicht mehr so aufgebaut werden.

Das es dir ähnlich geht ist natürlich ein wilder Schuss ins Blaue, aber es stellt sich mir halt so dar als hättest auch du eine Blockade in deinem Gefühlsleben.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Nun bin ich grad so schön im Fluss und hoffe mal das dich meine Ausführungen auch ein klein wenig interessieren und ich nicht vollkommen auf dem falschen Dampfer bin, oder dich langweile.

>>>Vorhin beim Einkaufen stellte ich fest, dass der frisch renovierte Supermarkt mit grellem Licht und umgebauter Sortimentsortierung nicht mehr "mein Einkaufsladen" ist und merkte, die Traurigkeit über die Trennung besonders stark. Ähnlich wie: Der Einkaufsladen ist tot. Meine Partnerschaft ist tot. Ich wollte nur schnell nach Hause. Weinen würde eventuell helfen. Es gelingt mir nicht. Das verstärkt die Trauer.<<<

Ich finde das ist eine sehr interessante Feststellung, du empfindest Trauer kannst sie aber nicht ausleben und dadurch wird sie verstärkt. Da sehe ich auch wieder eine Ähnlichkeit zwischen dir und mir. Ich habe noch nie richtige Trauerarbeit geleistet weil ich gar nicht weiß wie das gehen soll, wie du sagst man geht dann nachhause und ist irgendwie traurig, aber man verfolgt dieses Gefühl nicht weiter und von Aufarbeitung kann keine Rede sein. Das Unvermögen seine Gefühle zu erkennen bringt einen eher dazu einfach solange zu warten bis es vorbei ist, es wird verdrängt weil man unfähig ist sich entsprechend damit auseinanderzusetzen. Das Unverarbeitete bleibt irgendwo in einem drin präsent, aber man hat seine Kontrolle wiedergefunden und sitzt somit der Fehleinschätzung auf das die Trauer vorbei ist. Das ist sie nicht, da sie ja gar nicht richtig ausgelebt wurde, es belastet ohne das man es richtig realisiert, man hat irgendwann so viel an Gefühlen die man nicht verarbeitet hat weggeschlossen, das es einem Supergau gleich zu kommen scheint wenn man sich seinen Gefühlen stellt, denn dann kommen alle wieder an die Oberfläche.
Das kann den Eindruck hinterlassen das Gefühle haben und zeigen zum Chaos führt (wie du ja schon mal erwähnt hast), es ist aber doch vielmehr so das verdrängte Gefühle zum Chaos führen können, da sie einen bei nachlassen der Verdrängungsfähigkeit bzw. senken der Schilde in einem Gespräch zu überwältigen drohen. Logisch das man da (durchaus auch unbewusst) die rationale Gesprächsvariante favorisiert oder, wenn es zu viel wird, auch mal seinem Zorn nachgibt Hauptsache keine Gefühlsduselei. Es besteht sonst auch die Gefahr mehr Gefühle an die Oberfläche zu lassen als es ratsam ist und die auch eigentlich ganz woanders hingehören, noch nicht be/verarbeitet sind, sie könnten einen regelrecht überrollen. Wenn man Altlasten aber verarbeitet und Gefühle im normalen Maße, der Situation entsprechend, hat dann sind sie eher ein guter Ratgeber und sorgen dafür das wir auch psychisch gesund bleiben.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Zu:

"Ich klinke mich hier mit ein weil auch ich mit einem Ehemann "geschlagen" bin, der sich, ..., in "Beamtendeutsch" ausdrückt, wenn es um Gefühle und ähnliches geht.
Wir haben damit eigentlich kein Problem, wir akzeptieren es, solange er nur bereit ist sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Es gab auch die Variante wo er lieber nichts sagte und das führte zwischendurch schon mal zu heftigen Problemen.
Ausdrucksweise hin oder her, solange man nicht Gefühlsgesülze von jemanden erwartet und dann enttäuscht ist weil der so "präzise", usw. ist, sollte man grundsätzlich froh sein, wenn MANN überhaupt über Gefühle redet. "

Wie setzt er das in die Tat um?
------------------------------------------

Da diese Frage auf meinen Beitrag gestellt wurde, möchte ich sie gerne beantworten, komme leider erst jetzt dazu, hoffentlich bringt es hier nicht den Beitragsfluß durcheinander.

Zum einen muss ich sagen, dass er SELTENST aus eigenen Antrieb ein Gespräch mit so einer Thematik anfängt, das bin in 99% der Fälle ich.
Auch zieht er es grundsätzlich vor, lieber alles mit sich selber auszumachen.
Z.B. in einem Forum nach Hilfe zur Reflektion zu suchen...wie sie...nie im Leben! Für ruhige, introvertierte Männer, ist so ein Schritt mit Sicherheit eine große Überwindung und gehört entsprechend gewürdigt. Meinen Beifall haben sie!

Nun gut, ich denke, dass es hauptsächlich meine Aufgabe ist ihn zum Reden zu ermuntern, ihm zu helfen aus sich rauszugehen, anspruchslos zuzuhören, mit Geduld das Gespräch lenken um ihm zu zeigen, dass er Vertrauen haben kann und nicht verletzt wird wenn er sich schutzlos zeigt. (Ich kann schließlich nicht verlangen, dass jemand sich grundlegend verändert nur weil ich das so möchte. Es ist ja nicht so, dass ich ihn anders kennengelernt hätte.). Allerdings erwarte ich, dass es umgekehrt auch funktioniert ;-)
Das dauert u.U. Jahre und kann nur langsam wachsen. Selbstverständlich erwarte ich in einer Partnerschaft, dass die Bereitschaft dazu auch da ist.

Meines Erachtens ist es eminent wichtig zu akzeptieren WIE der andere nun mal ist.
Gilt für beide Seiten!

Jeder hat seine Eigenarten und in einer Glücklichen Partnerschaft kommt es darauf an, dass jeder sie auch leben kann. Entweder kommt man damit klar oder es funktioniert nicht. Was nicht heißt, dass man nicht darüber reden sollte und versuchen sollte Kompromisse zu finden. Auch das gehört zu einer guten Beziehung.

Solange ich es nicht PERSÖNLICH nehme, dass der Andere so reagiert wie er es tut, sondern akzeptiere dass er nun mal so ist, werde ich auch nicht verletzt sein!

Allerdings vereinfacht es ungemein die Situation, wenn man eine gemeinsame Sprache findet und dazu gehört u.a.der Wille, Empathie, Kulanz, Selbstbeobachtung, die Bereitschaft sich auf den Anderen einzulassen.

Vor allem aber gilt es abzuklären:
Ist das der Mensch mit dem ich leben möchte, auch wenn er sich 0,0% ändert?
Wenn ja, dann lohnt sich die Mühe.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

[quote Alphaschlaf]
Allerdings vereinfacht es ungemein die Situation, wenn man eine gemeinsame Sprache findet und dazu gehört u.a.der Wille, Empathie, Kulanz, Selbstbeobachtung, die Bereitschaft sich auf den Anderen einzulassen.
[/quote]

Ich glaube das in solchen Konstellationen auch die Körpersprache ein wichtiger Faktor ist.
Ich kann mir vorstellen das du viele Lücken mit der Botschaft seiner Körpersprache füllen kannst und ihn somit viel besser verstehst als er sich bewusst ist.;-)
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

...und noch eine Kleinigkeit!
Ich muss auch immer wieder überlegen wie weit ich jemanden an mich heran lasse und jedes mal stelle ich mir folgende Fragen:
1° Was kann mir schlimstenfalls passieren?
- Werde ich umgebracht? -unwahrscheinlich!
- Werde ich ausgenutzt? -möglich, ist aber zu kontrolieren.
- Werde ich ausgelacht? -wenn ja, dann taugt der Andere nichts!

2° Was passiert wenn ich kneife?
- Riskiere missverstanden zu werden. -mind. 50% Risiko
- Riskiere den Anderen zu verlieren. - gut möglich!
- Denke anschließend, falls es schief läuft: ...hättest du doch nur...

und die Antworten auf Frage 2° sind für mich schlimmer als die von Frage 1°, also gehe ich das Risiko ein, wenn der Andere mir wichtig ist.
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

"tired"

Ja, sicher, du hast vollkommen Recht.
Auch hatte ich bei Ihm von Anfang an das Gefühl, dieser Mensch wird dir niemals ABSICHTLICH weh tun!
Das hatte damit zu tun, dass er mir durch seine Haltung (verbal, Mimik, Gestik...) vermittelte er sei ein in sich ruhender, ausgeglichener Mensch, der es nicht nötig hat Spielchen zu spielen. Obwohl er damals noch sehr jung war, wirkte er sehr "reif".
 
Re: Habe ich zu hohe Ansprüche?

Dieses sachliche, nüchterne Abwägen und Hinhorchen, das lässt zwar der Romantik wenig Raum, dafür aber dem Irrtum ebenso wenig Platz.

Was spricht gegen klare, präzise Wertvorstellungen?

Irgendwie ist mir ein nüchterner Freund lieber, als ein liebestrunkener Idealist.

Max, ich wiederhole mich, aber mit dir kann ich mir sehr gut vorstellen ein Leben zu führen.
In meinen Augen hast du eine verlässliche Haltung und Grundnatur- eine, auf die man bauen kann. Beim Gefühlsduseln bin ich da nicht so sicher. Das wechselt wie das Wetter.
Es heisst ja nicht, dass Romantik ausgeschlossen sein muss, wenn man so an eine Problematik ( ggg- was eine Beziehung für mich durchaus sein kann) herangeht, wie Max es macht.

Noch was- der Großteil fällt weg, mag einen nicht, wenn man möglichst authent ist. Ich meine, mag einen als speziellen Liebhaber nicht. Denn dann ist man ein eigener Typ. Typisch...es liegt in der Natur der Sache, dass nicht jeder Typ zu jedem passt.
Die angepassten Allerwelts-Typen können eher aus vielen wählen- tun es auch- nehmen irgendwen, ein möglichst ebenso unmarkantes Wesen wie viele es sind und leben irgendwie, wie viele.

Max, dieser Typ Frau ist weggefallen, naturgemäß, weil es nicht gepasst hat.
Erwäge deshalb ja nicht, dass du dich jetzt passend verbiegst!
Du wirst schon sehen, da gibt es wen - eine Spezialanfertigung wie du es magst und brauchst und ebenso bist.
Tired....gggg...
wie fröhlich lebt es sich, wenn man deine Unterstützung hat.
Ich habe schon wieder enorm viel Brauchbares rausgefischt aus deinem Köpfchen. Danke!
 
Back
Top