Mit meinen 61 Jahren bin ich sicher ein wenig später dran als viele, aber dennoch macht mir meine Prostata immer mehr zu schaffen. Wie die meisten Männer hoffte ich bisher, es ginge möglichst lange ohne Behandlung, denn was man so hörte, klang entweder wenig überzeugend (Medikamente und so) oder ziemlich angsteinflößend (Operation). Auch fand ich bisher keine schlüssige Theorie, warum die Prostata im Alter überhaupt wächst, sondern letztlich nur Mutmaßungen und Annahmen. Dann las ich letztes Jahr in Spiegel online einen Beitrag (www.spiegel.de/wissenschaft/medizin...tz-fuer-bekanntes-maennerleiden-a-825195.html), in dem ein Erklärungs- und Behandlungsansatz dargestellt wurde, der mir einleuchtete (ich bin kein Arzt, aber auch nicht ganz unbeschlagen, was Gesundheitsfragen angeht): Zwei israelische Ärzte (Yigal Gat und Menahem Goren) hatten die These aufgestellt und erforscht, dass die Alterung der Hodenvenen "schuld" sei, die von den Hoden Richtung Herz verlaufen. Die Venenklappen, die das Zurückfließen des Blutes verhindern sollen, arbeiten im Alter nicht mehr recht (ähnlich wie in den Beinen), so dass es zum Rückstau kommt. Von den Hodenvenen gibt es Verbindungsvenen zur Prostata, und das rückgestaute Blut nimmt den Weg über die Prostata.
Dort kommt es nach dieser Theorie zu zwei Konsequenzen: Durch den erhöhten Druck schwillt die Prostata an. Und dann transportiert das Blut Testosteron aus den Hoden direkt in die Prostata, was normalerweise nicht der Fall ist. Dadurch erhöht sich die Testosteron-Konzentration in der Prostata erheblich, und dies führt zur Bildung neuer Zellen in der Prostata – sie wächst. Und im Rest des Körpers ist zu wenig Testosteron übrig, da es in der Prostata "hängenbleibt", wo es in der Konzentration gar nicht hingehört. Das Ganze lässt sich im Detail (auf Englisch) in der Studie der beiden Ärzte nachlesen, die auf ihrer Website (http://www.pirion.co.il/) zu finden sind (Stichwort "Scientific Publications"). Ihre Therapie besteht nun darin, dass sie die Hodenvenen und ihre Verbindungen zur Prostata mikrochirurgisch (radiologisch) schließen. Nach ihrer Auskunft ergäben sich im Verlauf der nächsten Monate 80% Besserung der Symptome (wobei mir nicht ganz klar wurde, ob sich die Prozentzahl auf die Zahl der Patienten oder die Schwere der Symptomatik bezieht). Sie praktizieren diese Methode in Israel, verlangen aber 17.000 US $ für die Behandlung. Die Operation selbst soll zwei Stunden dauern und wird ambulant durchgeführt, man ist nach zwei Tagen wieder fit. Negative Langzeitfolgen gäbe es keine, berichten sie auf Nachfrage. Ca. 200 Männer hätten sie bereits so operiert.
Ich dachte mir, dass es das wohl nicht sein kann, dass man dazu nach Israel fahren muss. Ich begann mich bei Urologen zu erkundigen. Zu meiner Überraschung war die einhellige Reaktion: Sehr interessanter Ansatz, aber bislang noch zu wenig erforscht und deshalb für die allgemeine Anwendung nicht zu empfehlen ("Wir haben da schon auch verschiedene Möglichkeiten…"). Aber kein einziger (auch kein Uni-Professor) bekundete das Interesse, vielleicht mal selbst in die Richtung forschen zu wollen. Ein Arzt aus dem Bekanntenkreis brachte mich dann darauf: Die beiden israelischen Ärzte sind keine Urologen, und die Behandlungstechnik fällt ins Gebiet der Interventionellen Radiologie, von der Urologen eher nicht viel wissen. Alles klar… – Jetzt will ich meine Hausärztin überzeugen, mich zu einem solchen Radiologen zu schicken, den ich dann davon überzeugen muss, mal zu schauen, ob meine Hodenvenen wirklich gestaut sind, um sie dann gegebenenfalls zu verschließen, samt den Verbindungen zur Prostata. Danach wird man sehen. Da meine Symptomatik noch nicht so gravierend ist (gestern wurden 49 ml Restharn gemessen), kann ich es auch eher gelassen angehen.
Ich denke mir, die Geschichte dürfte noch viele andere Männer interessieren, und in meiner Sicht ist der Ansatz zu interessant, um weiter ignoriert zu werden. Sollte sich dann herausstellen, dass es nicht (oder nicht ganz so) funktioniert, wäre man nicht viel schlimmer dran als mit einigen anderen Methoden, zu denen die Urologen raten.
Dort kommt es nach dieser Theorie zu zwei Konsequenzen: Durch den erhöhten Druck schwillt die Prostata an. Und dann transportiert das Blut Testosteron aus den Hoden direkt in die Prostata, was normalerweise nicht der Fall ist. Dadurch erhöht sich die Testosteron-Konzentration in der Prostata erheblich, und dies führt zur Bildung neuer Zellen in der Prostata – sie wächst. Und im Rest des Körpers ist zu wenig Testosteron übrig, da es in der Prostata "hängenbleibt", wo es in der Konzentration gar nicht hingehört. Das Ganze lässt sich im Detail (auf Englisch) in der Studie der beiden Ärzte nachlesen, die auf ihrer Website (http://www.pirion.co.il/) zu finden sind (Stichwort "Scientific Publications"). Ihre Therapie besteht nun darin, dass sie die Hodenvenen und ihre Verbindungen zur Prostata mikrochirurgisch (radiologisch) schließen. Nach ihrer Auskunft ergäben sich im Verlauf der nächsten Monate 80% Besserung der Symptome (wobei mir nicht ganz klar wurde, ob sich die Prozentzahl auf die Zahl der Patienten oder die Schwere der Symptomatik bezieht). Sie praktizieren diese Methode in Israel, verlangen aber 17.000 US $ für die Behandlung. Die Operation selbst soll zwei Stunden dauern und wird ambulant durchgeführt, man ist nach zwei Tagen wieder fit. Negative Langzeitfolgen gäbe es keine, berichten sie auf Nachfrage. Ca. 200 Männer hätten sie bereits so operiert.
Ich dachte mir, dass es das wohl nicht sein kann, dass man dazu nach Israel fahren muss. Ich begann mich bei Urologen zu erkundigen. Zu meiner Überraschung war die einhellige Reaktion: Sehr interessanter Ansatz, aber bislang noch zu wenig erforscht und deshalb für die allgemeine Anwendung nicht zu empfehlen ("Wir haben da schon auch verschiedene Möglichkeiten…"). Aber kein einziger (auch kein Uni-Professor) bekundete das Interesse, vielleicht mal selbst in die Richtung forschen zu wollen. Ein Arzt aus dem Bekanntenkreis brachte mich dann darauf: Die beiden israelischen Ärzte sind keine Urologen, und die Behandlungstechnik fällt ins Gebiet der Interventionellen Radiologie, von der Urologen eher nicht viel wissen. Alles klar… – Jetzt will ich meine Hausärztin überzeugen, mich zu einem solchen Radiologen zu schicken, den ich dann davon überzeugen muss, mal zu schauen, ob meine Hodenvenen wirklich gestaut sind, um sie dann gegebenenfalls zu verschließen, samt den Verbindungen zur Prostata. Danach wird man sehen. Da meine Symptomatik noch nicht so gravierend ist (gestern wurden 49 ml Restharn gemessen), kann ich es auch eher gelassen angehen.
Ich denke mir, die Geschichte dürfte noch viele andere Männer interessieren, und in meiner Sicht ist der Ansatz zu interessant, um weiter ignoriert zu werden. Sollte sich dann herausstellen, dass es nicht (oder nicht ganz so) funktioniert, wäre man nicht viel schlimmer dran als mit einigen anderen Methoden, zu denen die Urologen raten.