• Ob Bindehautentzündung, Grauer Star oder Glaukom – fast jeder hat irgendwann in seinem Leben Probleme mit den Augen. In unserem Forum Augenheilkunde können Sie sich mit anderen Betroffenen über Krankheiten und Probleme rund um die Augen austauschen.

Grauer Star OP

TEST TEST TEST 123

T

turre

New member
Bin 76 Jahre alte. Der Augenarzt hat rechts 40% und links 50% Sehstärke gemessen.
Subjektiv fühle ich wenige Einschränkungen, treibe viel Sport ua. Tennis.
Der Arzt riet mir Katarakt OP an und deshalb bitte ich um Kommentare für meine Fragen:
a) Ist es sinnvoll beide Augen auf einmal zu operieren?
b) Wie kann ich an die Frage der Linsenart herangehen:mono, bi oder multifokal?
Momentan kann ich die Zeitung ohne Brille lesen.
c) Habe vom Femto-Laser gelesen, wird der bei solchen OP`s angewandt?
d) Da ich vor zwei Jahren einen Stent in ein Herzkranzgefäß eingesetzt be kommen
habe und seitdem ASS100 einnehme, sollte ich mich dann in eine Augenklinik
einweisen lassen?
 
Es ist eine grundsätzliche Frage, ob man eine Operation, die zum jetzigen Zeitpunkt selbst für ein einzelnes Auge medizinisch nicht zwingend notwendig ist, gleichzeitig an beiden Augen durchführen lässt - auch dann, wenn später das Risiko etwas erhöht sein mag. Um die nächste Frage sinnvoll beantworten zu können, müsste man wissen, welche Erfahrungen mit Brillen (und Augen) in den Jahrzehnten gemacht wurden und wie man damit zurechtgekommen ist? Zudem welche Tätigkeiten (z.B. Naharbeit, Lesen, Reisen) zukünftig schwerpunktmäßig gemacht werden? Welche genauen Werte liegen momentan im Brillenpass vor? Zumindest würde ich vorab eine Zeit lang das gewünschte Ergebnis mit entsprechend angepassten Kontaktlinsen zu simulieren versuchen. Ferner die Möglichkeit einer Monovision (1 Auge für die Ferne, das andere nur für die Nähe) nicht ausschliessen (Nachteil: Verlust des räumlichen Sehens). Mit den moderneren Linsentypen wäre ich ein klein wenig vorsichtig, da selbst mit monofokalen Linsen das vorab sorgfältig berechnete bzw. gewünschte optische Ergebnis in sehr vielen Fällen eben nicht ganz erreicht wird (aus welchen Gründen auch immer).
 
Hallo!

Beide Augen würde ich an Ihrer Stelle nicht gleichzeitig operieren lassen, jedoch kenne ich auch niemanden, der das so hat machen lassen und das meine ich als Augenoptikerin. Die Frage, ob Sie die OP angehen wollen liegt bei Ihnen und inwiefern Ihnen die Qualität des guten Sehens wichtig ist. Denn zum Beispiel benötigt man zum bestehen des Führerscheinsehtests eine Sehleistung von mindestens 70%! Welche Linse für Sie richtig ist, hängt davon ab, welchen Tätigkeiten Sie hauptsächlich nachgehen, aber da sollten Sie am besten einmal Ihren Augenarzt zu Rate ziehen. Zum Laser kann ich leider nichts sagen, außer, dass die natürliche Linse (ich meine mit Ultraschall) zertrümmert und eine künstliche Intraokularlinse eingesetzt wird, aber das ist Fachgebiet eines Augenarztes. Die Operation ist meistens Ambulant und ansonsten wird ja vorher auch nochmal gefragt, welche Medikamente eingenommen werden. Wenn sie das machen sollten, rate ich ihnen nach der OP unbedingt eine Sonnenbrille zu tragen, da ab dem Zeitpunkt das UV-Licht wieder auf die Netzhaut kommt, da die trübe Linse ja weg ist, also ist ein guter Schutz wichtig um der AMD vorzubeugen, aber das sollte eigentlich auch der Augenarzt nochmal sagen.
 
Ich bin kein Fachmann, aber so viel ich weiss haben die heute verwendeten Intraokularlinsen in der Regel einen UV-Filter. Zusätzlich kann man Linsen mit einem Blaufilter wählen, der das energiereiche blaue Licht herausfiltert. Die Schutzwirkung sollte damit genauso hoch sein wie bei einer natürlichen Linse. Trotzdem ist es natürlich generell keine schlechte Idee, bei starker Sonnenstrahlung eine Sonnenbrille mit UV-Filter zu tragen.
 
Guten Tag, "Turre",
wenn Sie nur noch 40 bzw. 50% sehen und aktiv im Lebens stehen, würde ich Ihnen auch zu einer Operation raten (wenn denn der graue Star der Grund für das reduzierte Sehen ist).
Hinsichtlich der Linsenwahl sollten Sie sich gut vom Operateur beraten lassen und Ihre Bedürfnisse hinsichtlich der Brillen-Trage-Gewohnheiten (oder -Vorlieben für nach der Operation) gut besprechen. Wenn Sie nicht zwingend auf eine komplette Brillenfreiheit nach der Operation Wert legen, rate ich eher von Multifokallinsen ab. Für Multifokallinsen müssen alle anderen Bedingungen am Auge optimal sein, außerdem sollte sich der Operateur damit gut auskennen. Wenn Sie es gewöhnt sind, ohne Brille zu lesen, kann es sinnvoll sein, diesen Zustand auch für nach der Operation anzustreben (durch eine leichte Kurzsichtigkeit), was dann aber bei monofokalen Linsen eine Brille für die Ferne bedeutet.
Der Femto-Laser kann grundsätzlich bei der Grauen-Star-Operation zum Einsatz kommen. Allerdings gibt es keine wissenschaftliche Studie, die einen klinischen Vorteil für den Patienten belegt. Dafür muss der Patient allerdings eine Menge für die Operation bezahlen (ohne wirklichen Vorteil). Wichtiger ist in Bezug auf das Ergebnis die Erfahrung des Operateurs.
Ob Sie sich ein- oder zweizeitig operieren lassen, hängt von Ihren Bedürfnissen ab. In der Regel wird einige Wochen zeitversetzt operiert. Hinsichtlich eines möglichen Risikos ist das wissenschaftlich kein Unterschied. Ggf. ist die Genauigkeit der Berechnung der Linsen etwas präziser für das zweite Auge anzupassen, wenn ein paar Wochen zeitversetzt operiert wird.
Viele Operateure operieren inzwischen nur mit Betäubungstropfen oder -gelen (also ohne Spritze). Dann gibt es kein erhöhtes Blutungsrisiko und ASS 100 müsste nicht abgesetzt werden. Dann müsste die Operation auch nicht zwingend in der Klinik durchgeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Priv.-Doz. Dr. A. LIekfeld.
 
Vielen Dank für die guten Ratschläge. Lesebrille wäre überhaupt kein Problem.Weiß allerdings nicht, ob es größere Einschränkungen beim Sport gäbe z.B. Tennis. Grundsätzlich ist für mich die monofokale Linse auch erste Wahl.
 
You must log in or register to reply here.
Back
Top