Re: Glaukom
Hallo, C.S.,
angle-closure glaucoma bedeutet, wie schon geschrieben, Engwinkelglaukom. Hierbei ist zu beachten, wie eng der Winkel ist. Es gibt verschiedene Einteilungsgrade (meistens nach Sheffer), die Hinweis darauf geben, wie wahrscheinlich ein vollständiger Verschluss des Winkels und damit einGlaukomanfall ist.
Bei der Bezeichnung angle-closure glaucoma handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen schon weit fortgeschrittenen Verschluss, sonst hätte die Diagnose 'narrow-angle glaucoma' gelautet.
Ist die Gefahr des Verschlusses groß, sollte eine Iridotomie gemacht werden, und zwar bei beiden Augen. Dabei wird, wie schon geschrieben, ein Loch in die Iris gelasert. Je nach Irisdicke sind dazu 3 - 20 oder 30 'Einschüsse' nötig. Diese sind etwas unangenehm, aber nicht eigentlich schmerzhaft. Es ist insgesamt der kleinste und risikoärmste Glaukomeingriff.
Dennoch ist es ein Eingriff, den ein erfahrener und kompetenter Glaukomspezialist vornehmen sollte. Er wird ambulant durchgeführt und dauert in der Regel nur wenige Minuten. Die Iris wird mit Tropfen gestrafft (die Pupille verengt), so dass sie dünner wird. Dann wird ein anästhesierender Tropfen ins Auge gegeben, ein Kontaktglas aufgesetzt und der Laser gestartet.
Wichtig ist die Nachsorge! Es kann zu vorrübergehneder Druckerhöhung sowie zu Entzündungen kommen. Deswegen muss der Druck sorgfältig kontrolliert werden, und es müssen entzündungshemmende Tropfen gegeben werden (für ca. 1 Woche).
Es kommt nach dem Eingriff zu vorübergehenden meist leichten Sehstörungen, die i.A. nur einige Stunden andauern. Es kann auch zu einigen visuellen Störungen kommen, die bleiben, aber meistens kaum wahrgenommen werden (Doppeltsehen, Sehen einer weißen Linie, Blendempfindlichkeit etc.). Solche Störungen sind aber sehr selten.
Vor dem Eingriff sollte ein genaues Gespräch mit dem Arzt stattfinden. Der sollte Ihnen auch erklären, welches engwinkelglaukom vorliegt. Es gibt verschiedene, je nachdem wo der Verschluss oder die Verengung sich befindet. Wenn die iris sich nach vorn wölbt, ist eine Iridotomie angesagt, um den Kammerwasserfluss zwischen Vorder- und Hinterkammer zu ermöglichen und die iris wieder in ihre normale Stellung zu bringen.
Also: einen Spezialisten aufsuchen, mit dem Arzt ein genaues Gespräch führen, darauf achten, dass eine sehr gute Nachsorge gegeben ist und die Anordnungen des Arztes genau befolgen. Dann ist der Eingriff in wenigenTagen vergessen. Wenn das erste Auge abgeheilt ist, kann dann das zweite Auge ebenso behandelt werden.
Gruß, Gertrud