RE: Gicht und Diät
Gicht entsteht durch Harnsäuresteine, die sich v.a. in Gelenkkapseln und –knorpel, der Ohrmuschel oder in den Nierentubuli ablagern. Harnsäuresteine entstehen immer dann, wenn die Löslichkeitsgrenze der Harnsäure im Blut überschritten wird und dadurch die Harnsäure auskristallisiert. Ein akuter Gichtanfall wird sehr häufig ausgelöst durch exzessiven Fleisch- und Alkoholkonsum. Umgekehrt kann durch Senkung der Harnsäurekonzentration im Blut kann ein erneuter Gichtanfall vermieden werden. Zusätzlich zu diätetischen Maßnahmen erfolgt häufig auch eine medikamentöse Behandlung mit Substanzen, die die Harnsäurebildung hemmen und / oder die Harnsäureausscheidung über die Niere erhöhen.
Diätetische Maßnahmen
1. Harnsäure ist das Endprodukt im Purinstoffwechsel. Durch Verzicht auf purinreiche Lebensmittel (Innereien, Fisch, Fleisch, Fleischextrakt, Hülsenfrüchte) kann die Harnsäurebildung und damit das Risiko eines erneuten Gichtanfalls reduziert werden. Günstig ist eine sog. ovolaktovegetabile Kost, die im Wesentlichen auf pflanzlichen Lebensmitteln basiert und durch Milch-/produkte und Eier ergänzt wird.
2. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mind. 2 L pro Tag in Form von Getränken) kann durch eine gesteigerte Harnbildung die Harnsäureausscheidung erhöhen. Kaffee und Tee führen übrigens entgegen früherer Vermutungen nicht zu einer erhöhten Harnsäurebildung.
3. Da Alkohol die Harnsäureausscheidung über die Niere hemmt, kann durch Verzehr einer größeren Alkoholmenge die Harnsäurekonzentration im Blut rasch ansteigen und einen akuten Gichtanfall auslösen. Alkoholische Getränke sollten daher wenn überhaupt nur in geringen Mengen und nur zusammen mit einer Hauptmahlzeit konsumiert werden.
4. Übergewicht begünstigt erhöhte Harnsäurespiegel im Blut. Im Falle von Übergewicht kann durch eine Gewichtsreduktion das Risiko eines Gichtanfalls gesenkt werden.