• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

generalisierter Angststörung, verminderte Libido

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Petra Hannover

New member
Sehr geehrte Frau Dr. Gehring,

ich nehme wegen generalisierter Angststörung Pregabalin ein.

Seitdem ist meine Libido sehr sehr stark eingeschränkt (und vermutlich auch durch die G.A.S. an sich).

Können Sie irgendetwas empfehlen, was meine Libido wieder etwas verbessern könnte? (neben Entspannungsübungen, die mache ich bereits)

Gibt es best. hilfreiche Nahrungsmittel o.ä.?

Herzlichen Dank im Voraus!

Petra
 
Wie wirkt denn das Medikament?
Ich glaube es ist bei einer GaS eher nicht so gängig, haben andere nicht gut gewirkt?

Der Libidoverlust wird ja wahrscheinlich von dem Medi kommen, außer zu versuchen durch körperliche Aktivität entgegenzuwirken und zu schauen ob da ein paar Glückshormone aktiviert werden können die sich positiv auf Libido auswirken, dürfte es kaum Optionen geben.

Du könntest aber mit deinem Arzt über mögliche Alternativen nachdenken, falls das Medi nicht so gut wirkt das eine Alternative sinnvoll wäre, da muss dann zwischen Nutzen und Nachteilen gut abgewogen werden und ein ganz wichtiger Faktor dabei ist dein Leidensdruck.

Falls kein alternatives Medikament infrage kommt, kannst du nur versuchen viel Sport zu machen und eine Psychotherapie, beides sind probate Mittel gegen Angststörungen.
Gerade bei Sport ist es oft so dass die Dosis nach einer Weile verringert werden kann und manchmal sogar ein Absetzen möglich ist.
Eine Psychotherapie hat einen ähnlichen Sinn, die Störung so zu verbessern dass ein Leben mit geringeren Dosierungen möglich ist und irgendwann ganz auf Medikamente verzichtet werden kann, Sport wirkt halt etwas schneller, eine Therapie nachhaltiger um auch in brenzligen Situationen wieder klar zu kommen.
Also beides sollte gemacht werden, dann stehen die Aussichten gut dass sich deine Situation grundlegend verbessern kann.

Ich fürchte aber eine schnelle Lösung gibt es nicht, einmal weil Mittel gegen solche Störungen eine gewisse Zeit lang genommen werden sollten, ohne sie vorzeitig wieder abzusetzen und zum andern, weil die Alternativen erst greifen müssen, um einen Versuch der Reduzierung zu starten.
Das Nahrungsmittel, o.ä. dem durch Medikamente verursachten Libidoverlust entgegenwirken wäre mir neu.
Das was vielleicht hilft ist eben die Hormone in Gang zu bringen, durch Sport und Unternehmungen die fröhlich machen, aber inwiefern das funktioniert ist wohl eher sehr individuell.
Schaden kann es aber nichts, im Gegenteil, da mittlerweile ziemlich klar belegt ist dass solche Aktivitäten eine gute Wirkung bei Ängsten, Depressionen und vielen anderen psychischen Erkrankungen haben, was sich ja dann wieder auf die Notwendigkeit des Medikaments und dessen Dosierung auswirkt.
 
Hallo Tired,

wow, vielen Dank für die ausführliche, überlegte Antwort!

Ich hätte bei meiner Frage wohl mehr Infos angeben müssen.

Ich mache bereits seit 2 Jahren eine Therapie und nehme Pregabalin auch bereits längere Zeit ein.

Und ich mache auch bereits viel Sport und versuche, mehr pos. Aktivitäten zu machen.

Nä. Woche habe ich einen Termin bei meiner Psychiaterin. Ich schleiche Prega. gerade aus und beginne dann mit einem anderen Med., welches, weiß ich noch nicht.

Aber der Libidoverlust kommt ja leider bei fast allen Psychopharmaka vor, oder? Ich habe gehört, es sei bei fast allen ähnlich.

Vielen Dank noch mal und schönes Wochenende!

Petra
 
Bei manchen SSRI ist er nicht so stark, insofern würde ich mal Escitalopram oder Venlafaxin diskutieren. Nahrungsergänzungsmittel helfen hier leider nicht.

LG, Dr. Gehring
 
Ja, das Thema ganz offen beim Arzt ansprechen.
Es gibt so viele Medikamente dieser Art und der Arzt kann da in der Auswahl tatsächlich Rücksicht auf NW nehmen die absolut nicht erwünscht sind und etwas verschreiben was diese nicht so im Vordergrund hat.
 
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