RE: Gen-test
Hallo,
grundsätzlich sollte man aufmerksam werden und einen Gentest anstreben, wenn "mehrere" Verwandte an der "gleichen Krebserkrankung" leiden oder auffallend jung erkrankt sind.
Wie Degi bereits sagte schätzen die Fachleute, dass etwa 5% der Frauen, die jährlich an Brustkrebs erkranken an einer familiären Form leiden.
Die Erkrankung eines Familienmitgliedes allein, ist m.E. noch kein Grund zur Sorge und ich kann mich da Degi´s Worten nur anshcließen.
Ich weiß auch nicht, ob Sinn macht, Gesunde einfach zu testen, wenn es nicht bereits gravierende Hinweise auf eine familiäre Belastung gibt. Die psychologischen Aspekte im Umgang mit dem Wissen über die eigenen Risiken dürften natürlich nicht außer acht gelassen werden. Aber es stellt sich auch die Frage nach den Konsequenzen, die ein solcher Test hätte, denn selbst bei den eindeutig vererbten Krebsgenen wird in der Familie nur ein mehr oder weniger hohes Risiko weitergegeben, eine so genannte Prädisposition. Nicht aber die Gewissheit, ganz sicher zu erkranken. Ob das wiederum psychologisch sinnvoll ist!?
Leider steckt desweiteren auch teilweise das Geschäft mit der Angst vieler Patienten hinter solchen Angeboten von Gentests. Und es ist längst nicht für alle in Frage kommenden Genveränderungen in Tumoren der Stellenwert bzw. die Aussagekraft geprüft. Das heißt, man weiß bei vielen Tests, die rein technisch durchaus machbar sind, noch lange nicht, welche Konsequenzen sie tatsächlich für den Betroffenen haben können.
Überlegen Sie es sich also gut, inwieweit Ihnen ein Gentest auch wirklich nützen würde!
Hier trotzdem noch ein paar Adressen von Beratungsstellen, die auch die deutsche Krebshilfe fördert und so wenigstens keine Geschäftemacher sind.
Berlin
Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Bereich Tumorgenetik,
Robert-Rössle-Str. 10, 13122 Berlin
Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
Frau Classen
Tel.: 030/9406-3882
Bonn
Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität,
Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn
Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
Frau Dr. Rita Schmutzler
Tel.: 0228/287-5450 oder 287-5449
Dresden
Medizinische Fakultät der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkundeund Geburtshilfe
Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
Prof. Dr. Wolfgang Distler
Station E II
Tel.: 0351 / 458 34 20 oder 0351 / 458 22 97
Düsseldorf
Frauenklinik der Mediznischen Einrichtungen der Universität,
Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
Dr. Beckmann
Tel.: 0211/8117503
Frankfurt
Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universität,
Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt
Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
Dr. Costa
Tel.: 069/63014529
Heidelberg
Institut für Humangenetik der Universität,
Im Neuenheimer Feld 328, 69120 Heidelberg
Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
Genetische Poliklinik
Tel.: 06221/565087
Kiel
Universitätsfrauenklinik,
Michaelisstr. 16, 24105 Kiel
Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
Ambulanz
Tel.: 0431/59720-77/71
Leipzig
Institut für Humangenetik der Universität,
Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig
Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
Frau Dr. Claudia Wolf
Tel.: 0341/9723815
München
Kinderpoliklinik der Universität, Abt. für Pädiatrische Genetik und Pränatale Diagnostik,
Goethestr. 29, 80336 München
Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
Dr. Meindl
Tel.: 089/51604467
Frau Dr. Bernhardt (Frauenklinik Großhadern)
Tel.: 089/70952849
Münster
Institut für Pathologie der Universität,
Domagkstr. 17, 48149 Münster
Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
Frau Teige
Tel.: 0251/8355413
Ulm
Frauenklinik und Poliklinik der Universität,
Prittwitzstr. 43, 89075 Ulm
Ansprechpartnerin/Termine für Betroffene:
Frau Saile
Tel.: 0731/7654
Würzburg
Institut für Humangenetik der Universität,
Am Hubland, 97074 Würzburg
Ansprechpartner/Termine für Betroffene:
Tel.: 0931/8884084
Ansonsten kann man auch bei Pro Familia einige Adressen bekommen.
LG amza