Hallo liebe Leute, ich habe Neuigkeiten zu erzählen.
Frustgefühle sind wichtig, sie zeigen auf, dass etwas nicht stimmig ist.
In letzter Zeit habe ich vermisst, aufmerksam behandelt zu werden, mehr Zuwendung zu kriegen, mehr Hingabe an mich. Meine Hingabe wurde eher hingenommen, als begeistert angenommen.
Für mich sind das deutliche Anzeichen von Übermüdung. Ich bin deiner müde... mag nicht so viel, das ist zu viel, hab dich satt, so etwa.
Jetzt kam mir in den Sinn, okay, dann musst du fasten und ich ziehe mich zurück, dein Wunsch ist mein Befehl... ich habe mich völlig zurückgehalten mit allem, bin ohne Handy aus dem Haus und weil ich ja eigene Räume habe, habe ich mich in diese zurückgezogen und war gaaaanz stille.
Drei Tage lang.
Ich denke, wir sind uns gegenseitig ein Geschenk, aber ein weit größeres Geschenk ist manchmal, jemanden einfach sich selbst zu überlassen und sich nicht mehr zu kümmern um denjenigen, bis er das voll ausgekostet hat und dann wieder den Hunger spürt nach dem anderen, das offenbar zu häufig gegeben wurde, sonst wär man dem ja nicht überdrüssig geworden.
Er ist in mit Feiertagsgesicht vorm Fenster gestanden und hat geklopft, bist du da Liebstes Lieblingsmädi..??? Dieser süße Tonfall und übertriebene Gunstbezeugung sind ein Anzeichen von wieder erwachtem Appetit nach mir und meiner Person.
Er war mit dem Radl da- fünfzig Kilometer her zu mir, fünfzig wieder zurück. Für mich kommt das rüber, als würden rote Rosen überreicht werden, ein mehr als dickes Danke, weil ich verstanden habe, was er braucht.
Er hat nichts mehr gespürt, nichts mehr wirklich gefühlt , sonst wär er ja nicht komplett desinteressiert gewesen, oder so halb bei der Sache. Keine Sehnsucht, kein Verlangen, keine Aufgeregtheit, keine Lust. ( bis auf eine kurze Unterbrechung letztes Mal).
Das wird daran gelegen haben, weil ich ihm alles abgenommen habe- kein Erobern nötig, weil ich eh da war. Überforderung macht müde, aber auch Unterforderung, glaub ich, denk ich...
Im Tierpark lässt man die Leoparden jagen, damit sie fit bleiben und wie in der freien Natur auch, hängt ihre Beute hoch auf einen Baum, oder ist schwer zu erreichen. Das ist nicht so langweilig, als würde man sie füttern im Liegen. Das ist ein Naturtrieb. Sie müssen was tun dafür und das gefällt offenbar. Immer wieder hungern heizt auch an und die Beute gut verstecken ebenso...
Ich glaub, das war jetzt besser, als diskutieren und einfordern, dass man sich bitte mehr um mich kümmern sollte. Schauma mal, wie es weiter geht. Ich sag dann Bescheid.
Sex gabs keinen, das ist ja nicht Sinn und Zweck. Das hungrige, durstige Tierlein wär mir recht wieder, das zubeisst, wenn es nah ist und nicht müde herschaut, oder ganz und gar unverliebt, wenn ich mich zeig.
Der "gute Sex" wird meine Belohnung sein vielleicht nachher, weil er den Jäger spielen durfte endlich wieder, statt das verwöhnte Männe, oder den Couchpotato.
Ich kann mit vorstellen, das sind alles Rollenmuster, in die wir uns verfrachten, bzw. in die wir rutschen.
Die Rolle der Frau, die man satt hat, die mag ich nicht zur Gewohnheit werden lassen und für ihn hätt ich auch eine andere Rolle gern, als die des übersättigten, alten, müden Mannes.
Eine wird die andere bedingen, oder nicht?