Frage an Kuckucksmütter: wie geht es euch?
Frage an Kuckucksmütter: wie geht es euch?
liebe barbara,
im gegensatz zu karotte denke ich nicht, daß andere menschen besser wissen können sollen was die anderen denken oder wollen. ich bin der überzeugung daß wir alle am besten leben wenn wir selbstverantwortlich mit unseren gefühlen und bedürfnissen umgehen und die anderen so klar wie möglich wissen lassen, was in uns vorgeht anstatt von anderen zu verlangen, sie sollen es erraten ("von den augen ablesen") (das ist mit ein grund, warum ich kommunikationstrainings für eltern mache).
mir geht es gar nicht gut mit der aussage deines mannes, er wisse schon, daß du denkst er sei ein versager.... ich kenne ähnliche aussprüche meines freundes, wenn auch zu einem anderen thema, nämlich, wie gscheit oder dumm er wäre. gelentlich weiß ich etwas "detaillierter", gelegentlich er. doch wenn sein selbstbewußtsein unten ist, hält ER sich für dumm und er interpretiert MEINE aussagen dementsprechend - auch wenn ich gar nichts in der richtung sagen will. ich sag dann: es tut mir leid, daß DU dich für dumm hältst - ich habe das weder gedacht noch gemeint und ich bin traurig, daß du so ein schlechtes bild von dir selbst hast, denn ich schätze dein wissen und können sehr. das hilft dann schon ein wenig. ich sage es aber auch nur deshalb so, weil ich es so meine. wenn mein partner mehrmals mit der "selbsterniedrigungs-tour" kommt, sage ich manchmal sogar schon bevor ich meine meinung kund tue: ich will dich jetzt nicht runtermachen und halte dich für sehr intelligent und ich möchte dir meine meinung zu...mit-teilen um mich mit dir auszutauschen.... ; und das bewirkt meist eine "stärkung", so daß er sich ebenbürtig fühlen kann, auch wenn ich anderer meinung bin und diese auch vertrete.
ich bin weiters der überzeugung, daß wer sich nicht selbst liebt, auch die anderen nicht lieben kann. und wer sich selbst erniedrigt (minderwertig fühlt,...), liebt sich gerade nicht. ich denke, wir können anderen helfen, sich selbst zu lieben, in dem wir sie annehmen, akzeptieren in ihrem momentanen sein. also wenn dein partner spricht wie du es erzählst, dann fühl mal hin: wie geht es ihm denn? welche empfindungen stecken hinter den worten? und sag ihm, was du zu erkennen glaubst: "du bist (auch) traurig, daß es bisher bei uns nicht geklappt hat" oder "du fühlst dich überfordert" oder "du fühlst dich ausgeschlossen" oder "du fühlst dich übergangen"... was es am besten trifft, wirst du in der situation intuitiv wissen. wenn du es nicht genau triffst, wird er dich korrigieren. diese art, ihn anzunehmen, sein (gefühls-)leben (mit-) zu teilen, sollte eine klärung begünstigen und eure beziehung stärken.
ich bin unsicher, ob dir meine beispiele mit meinem leben hinweise oder anhaltspunkte für dein leben sein können. wenn nicht, dann bitte ich dich: schieße die un-angenehmen rat-schläge in die unendlichen weiten des alls...
betr. kuckuckskind: verheimlichung ist nicht mein ding, so würde ICH nicht leben wollen. angeblich gibt es sehr sehr viele kinder, die nicht von ihrem angeblichen vater stammen. vielleicht kann sich ja eine solche mutter hier anonym outen und ihre erfahrungen damit einbringen?
geschichten wie "schwanger geworden, sobald adoptiv-/pflegekind angenommen bzw. das bemühen eingestellt wurde" kenne ich auch einige - muß was dran sein.
ich wünsch dir/euch von herzen alles gute! aline