• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Fremdgehen um die Ehe zu retten?

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Barbara

Guest
Guten Abend

Darf ich auch etwas Fragen? Mein Mann und ich wünschen sich schon lange ein Kind, aber es hat nicht geklapt. Der Doktor sagt, bei mir ist alles gut. Mein Mann will sich nicht untersuchen lassen. Jetzt wird er jedesmal böse, wenn ich in einen Kinderwagen schaue, sagt er wisse schon, dass ich denke, dass er ein Versager ist.
Soll ich nun einfach Fremdgehen um schwanger zu werden, und er denkt er ist jetzt Vater geworden?
Danke für die Antworten
Barbara
 
RE: Fremdgehen um die Ehe zu retten?

Hallo Barbara,

das würde ich auf keinen Fall machen, denn ich glaube nicht, dass du auf Dauer mit dieser Lüge leben kannst.
Wusstest du, dass ungefähr 30 Prozent aller Männer Probleme bei der Fortpflanzung haben (Tendenz steigend, nature strikes back)? Die Zahl der Spermien und die Beweglichkeit nimmt laufend ab. Zu diesem Thema gibt es massenhaft Veröffentlichungen, leg deinem Mann doch mal so einen Artikel hin, dann hat er vielleicht nicht mehr so das Gefühl ein Versager zu sein.

Es gibt gute Möglichkeiten, Paaren wie euch einen Kinderwunsch zu erfüllen (in vitro...), meistens zahlt sogar die Krankenkasse. Nur muss sich dein Mann überwinden und untersuchen lassen. Sag ihm, das ist er eurer Ehe einfach schuldig!
Aber bring es verständnisvoll rüber, das Wort Zeugungsunfähigkeit hört kein Mann gern (die sind da noch empfindlicher als wir Frauen).

Viel Glück!
Josy
 
RE: Fremdgehen um die Ehe zu retten?

ab zum arzt mit dem mann, andere männer tun das auch, wenn sie wirklich einen kinderwunsch haben.
hombre
 
RE: Fremdgehen um die Ehe zu retten?

hallo barbara

josy hat recht, es gibt wirklich sehr viele verschiedene möglichkeiten, wie kinderlosen paaren geholfen werden kann. auch damit, dass auch damit, das die qualität der spermien in den letzten jahren bedenklich abgenommen hat.
es gibt spezielle kinderwunschzentren, die sehr liebevoll beraten, sag doch einfach deinem mann, du möchtest hin, wenn er erst mal da ist, wird er sich auch anhören, was die zu sagen haben.

irgendwann, wenn das kind grösser wäre, würdest du vielleicht auch drüber nachdenken, wer ist eigentlich der vater meines kindes. stell dir vor, dein kind würde durch einen ganz dummen zufall dahinterkommen (unfall, blutgruppenbestimmung und das ergebnis wäre überhaupt nicht möglich von deinem mann) was dann!?

liebe grüsse und dass der storch doch bald bei euch vorbeischaut, wünscht euch
susi
 
RE: Fremdgehen um die Ehe zu retten?

Hallo, Barbara,
der Wunsch nach einem Kind scheint bei Dir so unendlich groß zu sein, daß Du tatsächlich Deinen Mann dafür "opfern" würdest? Frage Dich einmal, warum Du ihn geheiratet hast!
Natürlich stimme ich zu, daß er es Dir schuldig ist, sich untersuchen zu lassen! Wenn er zeugungsunfähig ist, dann müßt ihr gemeinsam einen Weg suchen! Du wirst Dich dann auch enstcheiden müssen, ob Dir ein Kind so eminent wichtig ist! Frage Dich, warum das so ist!? meinst Du, eine Frau ist nur eine Frau, wenn sie der Bestimmung "Mutter" nachgekommen ist?
Ich bin sicher, Du wirst die richtige Entscheidung für Dich treffen!
Alles Gute
Arion
 
RE: Fremdgehen um die Ehe zu retten?

Liebe Barbara.
Der Wunsch nach einem Kind ist verständlich und eigentlich genetisch programmiert - zumindest im Zusammenhang mit dem sexuellen Trieb. Ansonsten wäre die Menschheit wohl schon ausgestorben. Diese Programmierung ist nicht nur beim Menschen erfolgt, sondern bei allen Lebensformen. Nur der Mensch ist in der Lage, über die Folgen nach zu denken. Dieses Nachdenken erzeugt die Vorstellung von "Versagen". Zwar habe ich schon erfahren, daß auch bei Frauen der Kinderwunsch schon krankhaft werden kann, doch glaube ich, die Angst vor dem "Versagen" ist bei Männern stärker ausgebildet. Das hängt vielleicht auch mit der geschichtlichen Entwicklung zusammen. Bitte überlege einmal, wie Du Deinem Mann helfen kannst. Dabei soll in der ersten Überlegung der Kinderwunsch zurückgestellt werden. Natürlich wirst Du ihn permanent reizen, wenn Du auf jeden erreichbareb Kinderwagen mit breitem Grinsen und freundlichem Heiteitei stürzt. Bedenke bitte folgendes: Dein Mann sollte sich zwar untersuchen lassen, doch braucht er es eigentlich nicht. Wenn ein Erfolg bzw. Mißerfolg von zwei Menschen abhängt, der eine daran aber keine "Schuld" trägt, muß man kein Mathematiker sein, um zu errechnen, an wen es denn nun liegt. Du kennst Deinen Mann am besten. Im Idealfall sogar besser als er sich selbst. Somit kannst Du auch seine selbstvorwürfe und seine Sellenqual erahnen. Es liegt jetzt an Dir ihm zu helfen, und damit Eure Ehe auf Dauer zu retten.
Diskutiert Euer Problem bei Kerzenlicht und einem Gläschen Wein (will sagen in gelöster Atmosphäre als das was Ihr seid: Als Ehepaar!). Tödlich für jede Beziehung sind dabei gegenseitige Vorwürfe, denn niemand darf für etwas verantwortlich gemacht werden, was außerhalb seines Einflußbereiches liegt. Überlegt bitte gemeinsam, wie wichtig Euch ein Kind als solches ist. Überlegt weiter, wie wichtig es Euch ist, daß dieses Kind (unsichtbar) Eure Gene trägt (die Stimme des Blutes). Überlegt weiterhin, daß ggf. medizinische Hilfe Euch und den behandelden Arzt glücklich machen kann, aber auch daß eine eventuelle Adoption Euch und ein schon lebendes Kind glücklich machen kann.
Ich weis weder, wie lange Ihr schon ein Paar seid, noch welche Höhen und Tiefen Eure Gemeinsamkeit bereits bestehen mußte. Ich weis aber sicher, daß diese Situation nicht die einzige Prüfung Eurer Partnerschaft bleiben wird.
Möchtest Du, daß Dein gegen seinen Willen und seine Überzeugung zum Arzt geht. Was machst Du, wenn er attestiert vorliegen hat, daß er ein "Versager" ist. Du wirst ihm noch so oft erzählen können, daß er kein Versager ist. In seinem Herzen bleibt der Stachel - und in diesem Fall heilt keine Zeit die Wunden. Glaube mir, der Mann als solcher ist ein ziemlich kompliziertes Wesen. Ich weis das - ich bin selber einer!
Ich wünsche Dir viel Erfolg.
Karotte
 
RE: Fremdgehen um die Ehe zu retten?

Liebe Barbara,

in einem ähnlichen Fall habe ich mal am 4.8.01 folgendes dazu geschrieben:


es wäre so schön, wenn die Medizin eine exakte Naturwissenschaft wäre wie Mathematik oder Physik! Ist sie aber nicht, wegen der Sache mit der Psyche, die überall hineinspielt. Sie spielt oft sogar in rein körperliche Vorgänge hinein. Für Dein Problem bzw. das Deines Mannes gibt es da eine seltsame Geschichte: Georg Groddeck, ein schräger Vogel und Zeitgenosse Sigmund Freuds, hat sehr kindliche Vorstellungen von psychologischen Zusammenhängen beschrieben, z.B. im "Buch vom Es".
Da steht, daß beim Kind die Erkenntnis von der eigenen Herkunft aus dem Leib der Mutter psychologisch einige zwingende Folgen hat, vor allem die, daß der Begriff Fruchtbarkeit bzw. Fortpflanzungsfähigkeit bei dem Kind als identisch mit der eigenen Mutter verstanden wird. Falls in der weiteren Biographie dieses Kindes ein Problem-Verhältnis zu seiner Mutter entsteht, mit Ablehnung der Mutter, dann gibt es dadurch zugleich eine Ablehnung von Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsfähigkeit. Klingt primitiv, ist aber irgendwie schlüssig und nachvollziehbar. Ich habe nach dem Lesen dieses Zusammenhangs im Bekanntenkreis und später auch bei Patienten versucht, festzustellen, ob an dieser Darstellung etwas dran sein kann, und ich habe in vielen Fällen eine hundertprozentige Bestätigung gefunden, verblüffend!

Das bedeutet konkret: im Falle der Unfruchtbarkeit eines Partners sollte untersucht werden, ob da eine innere Ablehnung der eigenen Mutter vorliegt. Wenn ja, sollte die weggearbeitet werden, zum Beispiel in der Form, daß dieser Sohn seiner Mutter einen sehr versöhnlichen Brief schreibt. Der Brief muß gar nicht abgesandt werden, die Hauptsache ist die Formulierung und das Niederschreiben, womit es aus sich, aus der unbewußten Welt der eigenen Psyche, herausgesetzt wird. Falls hier wirklich die Ursache liegt, oder dann lag, so wird sich etwas tun. Es werden zum Beispiel plötzlich lebende Spermien da sein, so unglaublich das klingen mag...

Einen Versuch in dieser Richtung zu machen kostet nichts, ist relativ einfach allein im stillen Kämmerlein zu erledigen, und sollte vor den ganz strapaziösen klinischen Behandlungsversuchen in jedem Fall gemacht werden.

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So weit mein damaliger Text. Ich denke, dass Du diese Gedanken mal bewegen solltest in Dir, und wenn es Dir zur Situation Deines Partners passend erscheint, kann es zu einer vwerblüffend einfachen Lösung des Problems führen, ohne dass er sich dazu zu Beratern oder klinischen Tests bemühen müsste.

Ich wünsche Euch alles Gute!

Padro
 
RE: Fremdgehen auch an barbara

RE: Fremdgehen auch an barbara

Hallo Arion,
ein sehr guter Ansatz um die Motivation zu erkennen - wobei ich ihr das jetzt nicht unterstellen will, vielleicht hat sie sich nur unglücklich ausgedrückt.

Zum Fremdgehen noch ein Gedanke an barbara: was wäre, wenn Dein Mann das Ergebnis schon kennt (und mit Dir nie darüber sprach aus Scham) und nun bekämst Du ein Kind?

Liebe Grüße
rk
 
Nachtrag an Barbara

Nachtrag an Barbara

Hallo Barbara,
habe gerade das Post von Padro gelesen. Ich kann dem nur zustimmen, daß manchmal der Kinderwunsch aus psychischen Gründen ausbleibt. Ich kenne den Fall einer Frau, die wünschte sich so stark ein Baby, aber es klappte nicht. Nach 10 Jahren Versuch (ist schon lange her) haben sie sich entschlossen ein Kind zu adoptieren. Kaum war das Kind in der Familie wurde die Frau Schwanger - der psychische Druck war weg. Der Arzt hatte ihr übrigens attestiert, daß sowohl bei ihr als auch bei ihm alles ok war. Verstehst Du was das auch bedeuten kann? Es könnte sein, daß eine Untersuchung ergibt, daß Dein Mann ok ist. Übrigens mit Fremdgehen eine Ehe zu retten ist sehr gewagt. Das klappt nicht immer und geht oft in die Hose. Manche haben auch schon versucht mit einem Kind eine Ehe zu retten. Hinterher war die Ehe doch hinüber und das Kind wuchs Vaterlos auf.

Liebe Grüße
rk
 
RE: Fremdgehen um die Ehe zu retten?

mit meinem mann und meiner vorgängerin klappte es auch nicht, obwohl sie sich sehnlichst ein kind wünschte. also ließ sie sich untersuchen, war o.b.. im dorf hieß es nun, mein mann sei unfruchtbar. daher machte er sich auch keine sorgen zwecks verhütung (erzählte mir aber nichts davon) als wir uns kennenlernten. 2 monate später war ich schwanger. 2 jahre später sogar mit zwillingen (alle kinder 100%ig von meinem mann!!!). sie hat inzwischen auch ein kind, (von einem anderen.)
 
Genau!! auch an Barbara

Genau!! auch an Barbara

Hallo Pia,
genau das meinte ich ja auch. Die Empfängnis hängt ja von so vielen Faktoren ab, aber leider glauben viele in einer Welt in der technisch fast alles machbar zu sein scheint (übertriebene Technikgläubigkeit) müßte auch so ein komplizierter Mechanismus wie der Mensch samt seiner Psyche "machbar und planbar" sein. Gottseidank oder leidergottes - je nach dem - ist es das aber nicht.

Liebe Barbara, überprüfe doch auch einmal Dein Verhalten in dieser Geschichte. Ist Euer Thema vielleicht nur noch die Empfängnis und der Kinderwunsch? Kriechst Du förmlich in jeden Kinderwagen (zumindest mit den Augen)? Nicht nur Worte auch Gesten und Blicke können verletzen. Es muß doch einen Grund dafür geben, daß Dein Mann nicht zum Arzt geht. Fühlt er sich von Dir förmlich gedrängt und unter Druck gesetzt oder gibt es ein Problem in seiner Familie über das er mit Dir nicht sprechen wollte? Vielleicht glaubt er ja wirklich - aufgrund eines etwas schwächeren Selbstwertgefühls - er könne ein "Versager" sein und möchte eine quasi amtliche Bestätigung vermeiden? Das Ergebnis kann oB sein nur die Angst davor oder vielleicht auch als Trotzhandlung nach dem Motto "ich scheine hier ja nicht mehr zu zählen" , alles Dinge die oft unbewußt auch laufen können. Dein Gedanke Deinem Mann quasi ein Kuckuckskind unterschieben zu wollen läßt ja Raum zur Interpretation. Ist Dir eigentlich schon einmal der Gedanke gekommen, daß dies (solltest Du es tun und es erfolgreich sein) ein glatter Vertrauensbruch wäre? Stell Dir mal vor Dein Mann würde Dir in irgendeiner Dir wesentlichen Sache so etwas antun - könntest Du dies akzeptieren? Der Zweck heiligt nicht die Mittel! Übrigens ein Kind spürt so etwas instinktiv. Kennst Du die Problematik von Adoptivkindern mit ungeklärter Herkunft? Da ist schon manches Kind auf der Psychologencouch gelandet und so manche Familie hatte beide Hände zu tun, weil es dem Kind seine wahre Identität zu spät erklärte. Zwischen Machbarem und dem was sich in der Psyche abspielt können Welten stehen. Dies kommt auch bei "Kuckuckskindern" vor. Wäre ja nicht der erste Fall - nur bei den meisten ist es ein einfacher Seitensprung gewesen - Du hättest das ja regelrecht geplant. Abgesehen davon: nicht jeder wird beim ersten Sex Schwanger. Du müßtest also Dich auch u.U. auf eine längere Affäre einstellen. Frägst Du dann Potentielle "Kanditaten" nach einem Zeugungsfähigkeitsattest? Ein Kind des Kanditaten kann ja keine Gewähr bieten - schließlich kann sich bei dem Mann ja auch hinterher durch eine Erkrankung eine Änderung seiner Zeugungsfähigkeit ergeben. Du siehst so einfach ist das nicht - es handelt sich noch immer um Menschen und nicht um Maschinen!

Zur künstlichen Zeugung auch noch ein Aspekt. Auch das ist nicht Prompt zu erledigen. Frag doch einmal nach der Quote! Du wirst auch da erfahren müssen, daß die meisten sich auf einen mehrmaligen Versuch einstellen müssen. Das kostet außer Zeit, viel Geld und strapaziert die Psyche außerordentlich, denn jedesmal herrscht Hoffnung, worauf dann oft Enttäuschung folgt. Dies stellt eine große Belastung für eine Beziehung dar und nur Partner deren Partnerschaft gut ist und die BEIDE diesen Weg gehen wollen schaffen dies auch! Ihr müßt dann übrigens auch Sex nach Stundenplan haben - Allzeit bereit - wie bei den Pfadfindern. Darauf mußt Du Dich dann auch einstellen.

Für Deine Motivation gebe ich Dir noch folgenden Gedanken mit:
Ein Kind ist ein Geschenk auf ZEIT! Es gehört Dir nicht, das ist eine Leihgabe der Natur bis es selbst für sich sorgen kann. Man kriegt Kinder nicht zum Selbstzweck oder als Statussymbol. Du mußt es lieben, achten und beschützen aber Du solltest aber beachten, dass es eine eigenständige Persönlichkeit ist. Kinder sind keine Ersatz für entgangene Liebe und kein Garant dafür. Du kannst Liebe und Dankbarkeit auch nicht von ihm einfordern wie ein Recht vor Gericht.

Denk mal darüber nach

Mit den besten Wünschen
von rk
 
An rk

An rk

Meine liebe rk,

der letzte Absatz ist mit das Beste, was man von Dir bisher hier lesen durfte! Riesenkompliment von mir!!!

Herzliche Grüsse
Dein Lexi
 
RE: Genau!! auch an Barbara

RE: Genau!! auch an Barbara

Hallo, rk,
auch ich kann Dir nur gratulieren! Einfach großartig, nein beneidenswert!!
Herzliche Grüße
Arion
 
Frage an Kuckucksmütter: wie geht es euch?

Frage an Kuckucksmütter: wie geht es euch?

liebe barbara,

im gegensatz zu karotte denke ich nicht, daß andere menschen besser wissen können sollen was die anderen denken oder wollen. ich bin der überzeugung daß wir alle am besten leben wenn wir selbstverantwortlich mit unseren gefühlen und bedürfnissen umgehen und die anderen so klar wie möglich wissen lassen, was in uns vorgeht anstatt von anderen zu verlangen, sie sollen es erraten ("von den augen ablesen") (das ist mit ein grund, warum ich kommunikationstrainings für eltern mache).

mir geht es gar nicht gut mit der aussage deines mannes, er wisse schon, daß du denkst er sei ein versager.... ich kenne ähnliche aussprüche meines freundes, wenn auch zu einem anderen thema, nämlich, wie gscheit oder dumm er wäre. gelentlich weiß ich etwas "detaillierter", gelegentlich er. doch wenn sein selbstbewußtsein unten ist, hält ER sich für dumm und er interpretiert MEINE aussagen dementsprechend - auch wenn ich gar nichts in der richtung sagen will. ich sag dann: es tut mir leid, daß DU dich für dumm hältst - ich habe das weder gedacht noch gemeint und ich bin traurig, daß du so ein schlechtes bild von dir selbst hast, denn ich schätze dein wissen und können sehr. das hilft dann schon ein wenig. ich sage es aber auch nur deshalb so, weil ich es so meine. wenn mein partner mehrmals mit der "selbsterniedrigungs-tour" kommt, sage ich manchmal sogar schon bevor ich meine meinung kund tue: ich will dich jetzt nicht runtermachen und halte dich für sehr intelligent und ich möchte dir meine meinung zu...mit-teilen um mich mit dir auszutauschen.... ; und das bewirkt meist eine "stärkung", so daß er sich ebenbürtig fühlen kann, auch wenn ich anderer meinung bin und diese auch vertrete.

ich bin weiters der überzeugung, daß wer sich nicht selbst liebt, auch die anderen nicht lieben kann. und wer sich selbst erniedrigt (minderwertig fühlt,...), liebt sich gerade nicht. ich denke, wir können anderen helfen, sich selbst zu lieben, in dem wir sie annehmen, akzeptieren in ihrem momentanen sein. also wenn dein partner spricht wie du es erzählst, dann fühl mal hin: wie geht es ihm denn? welche empfindungen stecken hinter den worten? und sag ihm, was du zu erkennen glaubst: "du bist (auch) traurig, daß es bisher bei uns nicht geklappt hat" oder "du fühlst dich überfordert" oder "du fühlst dich ausgeschlossen" oder "du fühlst dich übergangen"... was es am besten trifft, wirst du in der situation intuitiv wissen. wenn du es nicht genau triffst, wird er dich korrigieren. diese art, ihn anzunehmen, sein (gefühls-)leben (mit-) zu teilen, sollte eine klärung begünstigen und eure beziehung stärken.

ich bin unsicher, ob dir meine beispiele mit meinem leben hinweise oder anhaltspunkte für dein leben sein können. wenn nicht, dann bitte ich dich: schieße die un-angenehmen rat-schläge in die unendlichen weiten des alls...

betr. kuckuckskind: verheimlichung ist nicht mein ding, so würde ICH nicht leben wollen. angeblich gibt es sehr sehr viele kinder, die nicht von ihrem angeblichen vater stammen. vielleicht kann sich ja eine solche mutter hier anonym outen und ihre erfahrungen damit einbringen?

geschichten wie "schwanger geworden, sobald adoptiv-/pflegekind angenommen bzw. das bemühen eingestellt wurde" kenne ich auch einige - muß was dran sein.

ich wünsch dir/euch von herzen alles gute! aline
 
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