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Ich ertappe mich dabei, das ich kein schlechtes Gewissen dabei habe.

Und das ist ein GLÜCK - ertappe dich nicht nur dabei - geniese Dein Wohlbefinden und verdränge schlechtes Gewissen.

Da wir inzwischen ja eifrig weiter diskutieren habe ich nochmal den Beitrag 1 von Frau Orchidee gelesen und dabei ist mir der zitierte Satz neu ins Auge gesprungen.

Sie schreibt im übrigen nichts zu Umarmungen, körperliche Nähe oder Liebkosungen....weder dass es sie gibt noch dass sie feheln. Sie schreibt, dass sie "eigentlich" eine prima Beziehung führen, nur das eben der SEX fehlt. Das scheint tatsächlich das EINZIGE Problem.

Ich habe die letzten Tage diesen norwegischen Film happy happy gesehen. Da gibt es einen Ehemann, der nicht mehr mit seiner Frau schläft, weil er schwul ist. Es ist ihm nicht möglich, mit seiner Frau darüber zu reden. Die Situation scheint ihn komplett zu überfordern. Ich würde das nicht als "erbärmlich" bezeichnen - dieses Wort empfinde ich als ziemlich abwertend und ich habe Angst, wenn ich ein Gegenüber so abwerte, dass ich damit einen Weg zur einer vielleicht von mir ausgehenden Kommunikation verhindere. Wenn ich versuche, mich in die Filmrolle rein zu fühlen, dann fühle ich die Scham und die Sehnsucht, die Situation zu ändern - gleichzeitig aber auch mein Unvermögen, mich gegen meine Orientierung zu stellen. Ich habe eine Familie mit einem kleinen Sohn den ich liebe, einer Frau, die ich auch liebe aber halt gar nicht sexuell begehre. Und das alles steht auf dem Spiel, wenn ich mich tatsächlich oute und zu meiner Orientierung stehe. Dann noch ein paar wohl auch in Norwegen verbreitete Klischees im Kopf und ich denke, jedes Gespräch in die Richtung Sexualität und Ehrlichkeit kann die noch einigermaßen heile Familienwelt zur Explosion bringen - womit ich dann der "Schuldige wäre" - und der will ich auf jeden Fall nicht sein.

Natürlich ist der fehlende Sex nicht "das einzige Problem", nicht in diesem Film und wahrscheinlich auch nicht in der Beziehung von Herrn und Frau Orchidee. Tiefere Gründe kann ich mir einige vorstellen. Von einer Nebenbeziehung bis zu einer inkompatiblen sexuellen Orientierung (wie eben homosexuell oder asexuell). Wenn der betroffene Part da einen laaangen Weg braucht um selber erst mal damit zurecht zu kommen, und in dieser Zeit (noch) nicht drüber reden kann, ist das erbärmlich???
Ich selber bin mit einer Frau verheiratet, die mehrere Jahrzehnte benötigt hat, bis sie ihren Weg klar hatte.

Gucki
 
Ich hätte das Wort "erbärmlich" jetzt nicht als Beschimpfung angesehen. Es ist eine erbärmliche Situation, wenn einer leidet und der andere keine Lust hat, darüber zu reden.

Hat deine Frau jahrzehntelang nichts gesagt? Hat sie sich überhaupt nicht erklärt? Das glaube ich nicht. Orchidee schreibt, sie hätte unzählige Male das Gespräch gesucht. Welchen Erfolg die Gesprächssuche hatte, schreibt sie nicht. Falls er wirklich keine Lust gehabt haben sollte, darauf einzugehen, dann - da bestehe ich drauf - ist das ganz beschissen erbärmlich von ihm. Wenn er nicht konnte, dann ist das was ganz anderes.
 
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