RE: frage
Hallo free man,
wenn Säuglinge scheinbar ohne Grund schreien (va nachmittags und abends) und dabei evtl. die Beine anziehen wird das oft als Ausdruck von Bauchschmerzen interpretiert, obwohl eine Zuordnung der Beschwerden zum Darmtrakt durch objektive Befunde in der Regel nicht gelingt. Diese Erscheinung tritt gehäuft im 2. Lebensmonat auf und klingt dann langsam ab. Ein möglicherweise irritabler Darm bleibt Spekulation.
Bei einem Teil der Kinder kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (meist gegen Kuhmilch) vorliegen oder zB eine durch Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre ausgelöste Entzündung derselben. Der Kinderarzt wird dich hier beraten. Sojanahrung hat keinen nachgewiesenen Nutzen und auch blähende Speisen, die die stillende Mutter zu sich nimmt haben keinen Einfluss auf das Verhalten des Kindes, da die im Darm der Mutter entstehenden Gase nicht in die Muttermilch übertreten.
Die wirksamste "Therapie" ist meist die beruhigende Beratung der Eltern und die Aufklärung über die Harmlosigkeit der Beschwerden, die nach einigen Wochen vorübergehen. Auf diese Weise verhindert man, dass sich die Sorge und Nervosität der Eltern auf das Kind überträgt und die Beschwerden verschlimmert. Es ist hilfreich, das Kind nicht schreien zu lassen, sondern zu beruhigen und zu tragen, einen Schnuller zu verwenden wenn das Kind ihn mag. Häufiger kleinere Mahlzeiten und Kräutertee (Fenchel, Kümmel) nach Bedarf des Kindes. Außerdem bedeutet Schreien nicht immer "Blähungen". Ein sehr häufiger Grund ist eine Überreizung des Kindes, sodass es sehr müde ist, aber nicht zur Ruhe finden kann. Ein regelmäßiger Tagesablauf und Schlafrhythmus wirkt dem entgegen.
Achte auch darauf, dass das Baby nicht überhitzt ist bzw im Schlaf auskühlt und beim Spazierenfahren nicht von der Sonne geblendet wird. Immer wieder sieht man Eltern mit Sonnenbrille und Shorts deren voll der Sonne ausgesetztes, wintermäßig eingepacktes Baby im Kinderwagen scheinbar grundlos brüllt.
Alina