• Krebs entwickelt sich, wenn die Balance zwischen Zellneubildung und Zelluntergang gestört wird und sich die Zellen unkontrolliert vermehren. So kann sich eine bösartige Geschwulst bilden, ein sogenannter maligner Tumor. Es gibt viele verschiedene Krebsarten. Die meisten Tumoren wachsen zu Beginn in den Organen, zum Beispiel im Darm oder in der Lunge. Manchmal breitet sich der Krebs im Körper aus und bildet Metastasen. Haben Sie Fragen zu einer Krebserkrankung? Egal ob Hautkrebs, Lungenkrebs oder Magenkrebs: In diesem Forum können Sie sich rund um das Thema Krebs austauschen.

Frage an Prof. Wust - Magencarcinom

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K

kplu

Guest
Sehr geehrter Herr Professor Wust,

bei meiner Mutter (64 Jahre) wurde vor 10 Tagen eine Magenresektion inklusive Netz und Lymphknoten mit folgendem pathologischen Befund vorgenommen: pT2b, G3, L1, pN1, pMX. Beurteilung: dissolut wachsendes , schlecht differenziertes Magencarcinom mit Siegelringzellen (diffuser Typ nach Lauren) mit Infiltration bis in die Lamina subserosa, Lymphangiosis carcinomatosa. 2 Lymphknotenmetastatsen neben 16 tumorfreien Lymphknoten am Gastrektomiepräparat, tumorfreies Netz, kein Hp-Nachweis, 1 tumorfreier Lymphknoten vom Ligamentum gastrocolicum, 1 Lymphknotenmetastatse des Carcinoms im Ligamentum gastrolienale.
Bei den Voruntersuchungen (CT, Röntgen Bauchraum und Lunge, Knochenszintigramm) wurden keine Metastasen festgestellt.

Welche Prognose hat ein derartiges Ergebnis und welche weiteren Behandlungsmöglichkeiten (Chemo mit welchen Mitteln/in welchen Abständen? Strahlen?, ...) würden Sie als sinnvoll erachten?

Haben Sie meinen herzlichsten Dank für Ihre Rückantwort.
 
RE: Frage an Prof. Wust - Magencarcinom

Es handelt sich um ein Stadium II, bei welchem wir im Mittel nach 5 Jahren noch ein Überleben von ca. 40% erwarten. Eine adjuvante Chemotherapie ist nicht gesichert, man vermutet aber, dass sie die Prognose etwas verbessert (~10%). Bei entsprechendem Therapiewunsch und gutem Zustand sollte man daran denken. Hier kommen einige ungünstige Faktoren hinzu (z.B. G3 = undifferenziert bzw. Lymphangiosis carcinomatosa), was für eine adjuvante Chemo spricht. Andere wichtige tumorbiologische Faktoren sind hier nicht erwähnt (z.B. E-Cadherin, p53 usw.).
 
RE: Frage an Prof. Wust - Magencarcinom

1980 wurde bei meinem Mann ein Magenkarzinom festgestellt. Der Magen und die Milz wurden entfernt.
Nach anfänglichen Essensumstellungen kann er heute alles essen ausser Kartoffelbrei (den mag er nicht!) und nach der 3. Portion Kohl bekommt er Bauchschmerzen. In den ersten Jahren brauchte er einen ganzen Tag für eine Flasche Bier, aber das hat sich mittlerweile geändert.
Er ist fit und sportlich. Abgesehen von seiner monatlichen Vitamin B12-Spritze benötigt er auch keinerlei Medikamente.
Ich wünsche Ihrer Mutter alles Gute.

Rike
 
RE: Frage an Prof. Wust - Magencarcinom

Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

herzlichen Dank für Ihre Antwort. Bezüglich Ihrer Anmerkung zu den tumorbiologischen Faktoren wie "E-Cadherin, p53, u.s.w." habe ich nun die Frage, wie diese Werte festgestellt werden bzw. wo diese festgehalten werden. Im pathologischen Befund gibt es darüber leider keine Information.

Vielen Dank für Ihre Antwort auch auf diese Frage.


Prof. Wust schrieb:
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Es handelt sich um ein Stadium II, bei welchem wir im Mittel nach 5 Jahren noch ein Überleben von ca. 40% erwarten. Eine adjuvante Chemotherapie ist nicht gesichert, man vermutet aber, dass sie die Prognose etwas verbessert (~10%). Bei entsprechendem Therapiewunsch und gutem Zustand sollte man daran denken. Hier kommen einige ungünstige Faktoren hinzu (z.B. G3 = undifferenziert bzw. Lymphangiosis carcinomatosa), was für eine adjuvante Chemo spricht. Andere wichtige tumorbiologische Faktoren sind hier nicht erwähnt (z.B. E-Cadherin, p53 usw.).
 
RE: Frage an Prof. Wust - Magencarcinom

Es handelt sich um Spezialuntersuchungen, die in der Pathologie durchgeführt wer-den (z.B. Immunhistologie). Es ist kein Standard (und mit Kosten verbunden). Man wird mit den vorhandenen Angaben schon ausreichend Kriterien für eine Entschei-dung haben. Aber Sie könnten in der Pathologie nachfragen.
 
RE: Frage an Prof. Wust - Magencarcinom

Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

nachdem sich nach der Magenrezision bei meiner Mutter leider aufgrund von Thrombose eine Lungenembolie mit anschließender noch andauernder Lungenentzündung (Intensivstation, inzwischen temporärer Luftröhrenschnitt zur Entwöhnung vom Beatmungsgerät) gebildet hat, habe ich nun die Frage an Sie, ob es unter dem in meiner ersten Anfrage bereits geschilderten pathologischen Befund einen spätesten Zeitpunkt gibt, bis zu welchem es nach der OP (25.03.04) überhaupt sinnvoll wäre, bei meiner Mutter eine Chemotherapie zu beginnen. Vorausgesetzt natürlich, sie wäre überhaupt wieder in der entsprechenden körperlichen Verfassung.

Herzlichen Dank für Ihre Antwort und ein schönes Wochenende.
 
RE: Frage an Prof. Wust - Magencarcinom

Nachdem ich meinen Beitrag vom 23.04.04 nicht bei den neuen Beiträgen finden kann, nehme ich an, dass irgendetwas schiefgegangen ist. Daher heute ein zweiter Versuch.

kplu schrieb:
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Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

nachdem sich nach der Magenresektion bei meiner Mutter leider aufgrund von Thrombose eine Lungenembolie mit anschließender noch andauernder Lungenentzündung (Intensivstation, inzwischen temporärer Luftröhrenschnitt zur Entwöhnung vom Beatmungsgerät) gebildet hat, habe ich nun die Frage an Sie, ob es unter dem in meiner ersten Anfrage bereits geschilderten pathologischen Befund einen spätesten Zeitpunkt gibt, bis zu welchem es nach der OP (25.03.04) überhaupt sinnvoll wäre, bei meiner Mutter eine Chemotherapie zu beginnen. Vorausgesetzt natürlich, sie wäre überhaupt wieder in der entsprechenden körperlichen Verfassung.

Herzlichen Dank für Ihre Antwort und ein schönes Wochenende.
 
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