Re: Folgekrankheiten unbehandelter Scharlach
Zu Ihrer Frage, dass kann Ihnen keiner beantworten. Aus einem einfachen Grund, es ist eine Sache der Statistik. Es ist Lotteriespiel, Scharlach nicht zu behandeln. Nicht 100% entwickeln Komplikationen sondern 11%. (Bei Nichtbehandlung entwickeln Scharlachmyokarditis: 5 %, toxische Scharlachnephritis: 5 % und sept. Verläufe werden bei 1 % beobachtet) und von denen, bei denen Kompliationen auftreten, entwickeln sich die meisten (also nicht alle) in den ersten 5-6 Wochen. Krankheiten sind immer individuell und ein "Wechselspiel" mit dem betroffenen Körper.
Aber da es nebenwirkungsarme Möglichkeiten gibt, den 11% Komplikationen bei Nichtbehandlung vorzubeugen, ist für die Hochschulmedizin jede, die infolge eines unbehandelten Scharlachs auftritt, eine zu viel => daher die generelle Antibiotikagabe, außerdem verläuft natürlich die Erkrankung bei Behandlung milder und das kranke Kind ist weniger lang infektiös.
Es war zu befürchten, dass es sich um einen anthroposophischen Arzt handelte, die impfen nicht nur ungern gemäß der StiKo-Empfehlung, manche Kinderkrankheiten behandeln sie auch nicht so wie an der Uni gelernt.
Da z.B. bei Scharlach eine Nichtbehandlung von 100 Personen bei 89 glimpflich abläuft, handeln anthroposophische Ärzte aus ihrer Weltanschauung heraus bei einigen Krankheiten wie z.B. Scharlach anders, als Hochschulmediziner. Wenn es dann aber nicht glimpflich abläuft, macht es diesen "Ärzten" insofern auch nichts aus, da das dann aus ihrem Weltbild heraus das Beste für das Kind bzw. für das Karma des Kindes war und halt so sein sollte.
Wie etwas, das Kinder unnötig viel leiden lässt, den Ruf einer sanften Medizin geniesst, ist mir nicht einsichtig. Eine Krankheit nicht wirksam zu behandeln ist für mich brutaler, als sie wirksam zu behandeln.
Um meine Aussage nachzuvollziehen, muss man den weltanschaulichen Hintergrund anthroposophischer Ärzte kennen:
www.ariplex.com/ama/ama_im37.htm
Die Melodramatik des Textes ist sicher nicht jedermanns Sache, aber der weltanschauliche Hintergrund (Krankheit (zumindest bestimmte "Kinderkrankheiten") darf nicht behandelt ("unterdrückt") werden sondern soll durchlebt werden) wird aufgezeigt und die Konsequenzen aus dieser Haltung werden (sehr drastisch) dargestellt.
Jetzt ist es, wie es ist, und es ist nicht zu ändern, daher hoffe ich mit Ihnen, dass Ihr Kind zu den 89% gehört, wenn es sich wirklich um Scharlach gehandelt hat. Wenn es Komplikationen gibt, verklagen Sie den Arzt, er hat fahrlässig gehandelt, indem er nicht den anerkannten Regeln zur Behandlung dieser Krankheit gefolgt ist. Dann sollte auch er für die Behandlung der Komplikationen gerade stehen müssen und nicht die Versichertengemeinschaft.
Alles Gute und nächstes Mal mehr Glück mit der Vertretung / dem Notdienst.
PS Es bringt nichts, sich jetzt noch Sorgen zu machen, alles weitere kommt von alleine ... bzw. besser nicht