RE: Erhöhtes PSA weiteres Vorgehen
[email protected] schrieb:
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>>> Lieber ebenfalls Betroffener, <<<
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Lieber Josef,
Du sollst nicht Deinen echten Namen und Deine echte Adresse veröffentlichen. Wenn Du eine Wegwerfadresse für solche Fälle brauchst, hole Dir eine webbasierte, die Du bei Spambefall ruhig sterben lassen kannst:
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Sehr interessant:
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Wenn Wert darauf gelegt wird, dass in Foren keine Ärzte-Namen genannt werden, dann hast auch Du Recht auf inkognito.
Mich kannst Du unter
[email protected]
erreichen.
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>>>Da ich demnächst bei meinem Urologen den PSA-Wert bestimmen lasse, ist mir dieser Input für die Formulierung von "Anforderungen" an die Behandlung sehr wichtig. <<<
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Du solltest hier auch weiterhin über Deine Fortschritte und Erfahrungen berichten.
Mein letzter Besuch beim Urologen war eine absolute Katastrophe. Mein PSA erhöhte sich von 2,2 im Vormonat plötzlich auf 3,91. - TRUS etc., Verdacht auf Prostatitis (bei mir sowieso chronisch), AB (Antibiotikum) für 2 Wo. verschrieben. Danach 10 Tage Pause bis zum nächsten Besprechungstermin. Dann hieß es - bereits im Telefon - ich solle die AB-Kur noch weitere 10 Tage fortsetzen. M.W. darf man eine AB-Kur nicht unterbrechen, außerdem habe ich nach Beendigung der ersten AB-Therapie auch lustig Alkohol getrunken - warum auch nicht?. Diese zwei AB-Kuren kann ich selbst als Laie auch nicht als eine kontinuierliche Kur an "einem Stück" betrachten. Bei häufigerem Wiederholen solcher Experimente könnte u.U. auch passieren, dass bestimmte Erreger "sich an das AB gewöhnen" und resistent gegen AB werden.
Für den Termin am 2.6. habe ich mich gut vorbereitet - das Wichtigste, was ich fragen wollte, stichwortartig notiert separat ausgedruckt; zusammengefasst war das kaum eine halbe Seite:
1) Bakterielle Kulturen anlegen / Erreger identifizieren; evtl. Resistenz wegen der AB-Pause?
2) Die letzten Laborwerte vom Hausarzt vorlegen und fragen, was gegen dem erhöhten CGA machen,
3) Enzyme, Mariendistel, Selenase, Vitamine ansprechen und was geht, verschreiben lassen,
4) Wie sonst dem PK prophylaktisch SYSTEMISCH entgegenzuwirken,
5) Testosteron ansprechen, wie anheben?
Das war alles, für einen festen Besprechungstermin eigentlich nicht viel. Anreise mit der Straßenbahn + 2 Bussen hin und zurück 2 x 1,5 Std.
Nach einer Stunde im Warteraum war ich dran. Der Arzt bat mich in den Behandlungsraum mit einer Liege, einem Sonograph und einer Theke mit div. Intrumentarium.
Arzt (noch in der Tür): "Na, PSA ist runtergegangen."
Ich: "Ich weiß, habe ich hier am Freitag telefonisch abgefragt."
Arzt: "Das AB hat sich bewährt, deshalb machen wir es 10 Tage weiter. Also..." - Und reichte mir seine Hand zum Abschied. (!)
Ich (habe seine Hand nicht angenommen): "Sie meinen sicher nicht im Ernst, das ich 3 Stunden in der Straßenbahn und eine Stunde im Warteraum verbringe, um jetzt wieder zu gehen, kaum ich das Zimmer betreten habe. Den PSA kenne ich seit Freitag und das Rezept für deas neue AB habe ich auch schon seit gestern - deshalb brauchte ich ja gar nicht hierher kommen. - Nur - sowiel ich weiß, eine AB-Kur dürfte nicht unterbrochen werden. Nach Abschluss der ersten Ladung habe ich auch ziemlich viel Alkohol getrunken. Außerdem ist ja bekannt, dass bei Wiederholungen nach Pausen u.U. eine AB-Resitenz des Erregers entstehen kann."
Arzt (schon sichtlich nervös, lachte fast hysterisch): "Ach waaas..." - das ist Unsinn!"
Ich (immer noch stehend, eine Sitzgelegenheit gab es da nicht): "Sagen Sie mal, kann man sich vielleicht irgendwo hinsetzen? Sie hatten früher so einen großen Tisch, auf dem ich meine Papiere (ich dachte an die Laborwerte) auspacken könnte."
Arzt (noch nervöser): "Ja, ja, aber da sitzt ein anderer Patient."
Ich: "Der soll ruhig warten, jetzt habe ich einen Besprechungstermin bei Ihnen."
Arzt: "Er hat auch einen Termin."
Ich: "Ich mache die Termine nicht, ich halte sie nur ein."
Arzt (sehr schell runtergeleiert mit einem Ton, der keine Widerrede zuließ): "Also was möchten Sie?"
Ich: "Ich will wissen, wie der Erreger meiner Prostatitis heißt."
Arzt: "Aber das bringt jetzt nichts, irgendwelche Nachweise für die Vergangenheit, das geht überhaupt nicht. Das AB, das ich Ihnen gegeben habe, hat angeschlagen - der PSA ging runter und Sie selbst haben gesagt, die Beschwerden gingen zurück, das ist also der Beweis dafür, dass der Weg über dieses AB der richtige war."
Ich: "Ich will es aber trotzdem wissen. Es macht mich stutzig, warum ich seit über 10 jahren immer wieder Prostatitis bekomme. Auch der Biopsiebefund hat eine CHRONISCHE Prostatitis bestätigt. Vor der Bestrahlung vor zwei Jahren sagte mein Strahlentherapeut auf meine Anfrage hin, dass KEINE EINZIGE BAKTERIE DIE STRAHLEN VON 72 Gy ÜBERLEBEN KANN, ich ergo danach prostatitisfrei werde. Jetzt bietet sich die Frage erneut an, woher die neuen Bakterien kommen. Und das will ich wissen."
Arzt (schon leicht verschwitzt und fast verzweifelt): "Aber dafür müssten wir die 3-Gläser-Probe machen...!"
Ich: "Sie sagen es."
Arzt (wieder mit einem Hoffnunsschimmer in den Augen, weil er dachte, seine neue Idee würde mich abschrecken): "Aber dafür werden wir auch eine Probe Ihres Ejakulats brauchen!"
Ich: "Sie sagen es so, als hätten Sie es noch nie gemacht. Die paar Tröpfchen werden Sie bestimmt rektal hinausquetschen können. Mehr braucht man nicht."
Arzt: (mit Blick auf die Uhr und resignierend, weil ihm die abzurechnende Zeit wichtiger war als mein Angriff auf sein Budget): "Gut, lassen Sie sich dafür in der Anmeldung einen Termin geben."
Ich: "Ich kann Ihren Empfangsdamen keine Anweisungen geben."
Arzt: "Ja, ja, ich sage es ihnen schon, gehen Sie nochmals in die Anmeldung."
Ich: "Wenn wir hier fertig sind. Jetzt brauche ich paar Medikamente verschreiben. Das beste gegen chronische Entzündungszustände ist die Enzymtherapie..."
Arzt (rigoros): "Kein Wobenzym, das müsste ich selber bezahlen, wenn ich es verschreibe..."
Ich: "Ich habe nicht 'Wobenzym' gesagt, sondern Enzyme allgemein. Es gibt auch einen verschreibungsfähigen Ersatz namens Phlogenzym - alle Krebsler bekommen es verschrieben..."
Arzt (kategorisch): Stimmt nicht, das bezahlt keine gesetzliche Kasse.
Ich: "Dann brauche ich Mariendistel, es heißt Leganol, und die Selenase bekommen Krebsler normalerweise auch verschrieben..."
Arzt: Ja, auf sog. Privatrezept, damit sie sich das Geld von ihrer Privaten KK zurückholen können. Sie aber nicht."
Ich: Und was würden Sie mir an sonstigen NEM / Vitaminen etc. und in welchen Mengen empfehlen?"
Arzt: "Gar nichts. Sie haben Ihre Therapie schon bekommen..."
Ich (ungläubig): "Welche denn?"
Arzt: "Sie wurden doch bestrahlt, oder nicht?"
Ich: "Ach soo! - Ich meinte aber die begleitende bzw. Zusatztherapie, um Metastasen SYSTEMISCH vorzubeugen."
Arzt: "Also, damit wir nicht so lange drum rumreden: Wenn Sie mir die Kostenübernahmebestätigung Ihrer Kasse bringen, verschreibe ich Ihnen auch Enzyme und die Mariendistel. Sonst nicht."
Ich: "Und was machen wir mit meinem Testosteron?"
Arzt: "Was ist damit?"
Ich: "Das habe ich Ihnen schon zuletzt gesagt. Ist zu niedrig, 2,4 haben Eunuchen. Ich bin aber keiner, und ich weiß nicht, warum es so ist. Das ist ja eine klare urologische Angelegenheit. Also - warum habe ich so wenig?"
Arzt: "Ich weiß es nicht."
Ich: "Und was lässt sich dagegen machen?"
Arzt (schon seehr ungeduldig und auf dem Weg zur Tür): "Ich kann Ihnen keine Testosterontherapie geben; nur wenn Sie mir unterschreiben, dass es auf Ihren ausdrücklichen Wunsch und Ihr Risiko erfolgt und Sie mich jedweder Haftung dafür und dessen evtl. Folgen schriftlich entbinden."
Ich: "Na ja. Jetzt weiß ich mehr. Und wann können wir den Rest besprechen?"
Arzt (vorwurfsvoll): "Wir haben ja schon alles besprochen - vor 3 Wochen haben wir fast eine Dreiviertelstunde geredet..."
Ich: "Stimmt nicht. Das ist zwar auch normal, dass das Erstgespräch etwas länger dauert, es waren in dieser Dreiviertelstunde aber auch die TRUS-Untersuchung und andere Untersuchungen drin, das war nicht nur das Gespräch."
Arzt: "Ja, ja, ja...." (und war schon in der Tür.)
Er ging vor mir. Bevor ich hinter mir die Tür zumachen konnte, hatte er die Tür von seinem anderen Besprechungszimmer schon lägst zugemacht und den anderen dort wartenden Patienten belabert, wie ich durch die Tür hörte. - Das Ganze sieht aufgeschrieben nach viel aus, in Wirklichkeit dauerte das ganze Gespräch - im Stehen und ohne Möglichkeit, meine (z.T. erhöhten) Laborwerte und andere Sachen überhaupt aus der Tasche auszupacken - nur wenige Minuten, weil der Kerl so schnell geredet hat wie ein Maschinengewehr.
Die Tussi in der Anmeldung blättere ich ihrem schlauen Terminbuch und gab mir für die bakterielle Untersuchung einen Termin für den 28. Juni. Also 16 Tage nach Beendigung meiner geplanten "zweiten" AB-Kur. Also zum Zeitpunkt, wenn man in der Prostata - durch die AB-Kur - ohnehin keinerlei Bakterien mehr antreffen kann (oder - normalerweise - sollte). Ob die bakterielle Untersuchung dann überhaupt noch Sinn hat?
Das war's. Tatort Köln, im Juni d.J. Den Urologen-Namen kann ich per Email mitteilen, damit Interessierte Patienten wissen, wo sie nicht hingehen sollen.
Lieber Josef, Du solltest hier auch von Deinen Erfahrungen berichten. Ob die österreichischen Urologen besser sind?
Viele Grüße und gute Besserung,
Ebenfalls Betroffener