Niemand hat aber bisher verstanden, dass ich das nicht mit böser Absicht tue, weder um den Misserfolg einer Therapie zu fördern noch um mich selbst noch mehr in den Abgrund hineinzupressen.
Von böser Absicht spricht niemand
Aber Du wirst es Dir im Laufe der Zeit leichter machen, ein Zugehörigkeitsgefühl zu Dir und Deinen Bedürfnissen herzustellen, wenn Du zum "ich" übergehst. Je länger Du über das unpersönliche "man" auf Distanz zu Dir selbst gehst, umso länger wirst Du Dich auch fremd oder falsch fühlen.
Lerne, im "ich" zu formulieren, wenn Du von Dir sprichst.
Gerade existieren also nur die Optionen: Ausland und fliehen oder dem Sturm ins
Auge zu blicken und es mit einer Psychoanalyse zu versuchen, denn alles andere ist fehlgeschlagen...
Wenn Deine einzige Sehnsucht und Dein einziges Bedürfnis darin bestehen, Deutschland den Rücken zu kehren, weil Du Dich hier nicht mehr sicher fühlst, und innerlich fest davon überzeugt bist, es woanders besser zu haben, dann solltest Du es wahrscheinlich tun.
Da so ein Schritt aber in der Regel mit einem ziemlichen Aufwand - finanziell, aber auch psychisch-seelisch-körperlich - verbunden ist, solltest Du Dir dessen sicher sein!
Sobald Dein Bedürfnis nach Sicherheit aber über das Land "Deutschland" hinausgeht und insbesondere, wenn allgemein auch andere innere Dinge davon betroffen sind - Menschen, Situationen, Ereignisse... -, wird es Dein Problem womöglich nicht auf Dauer lösen. Im ersten Schritt vielleicht ja, für ein paar Wochen oder Monate, vielleicht auch ein bis zwei Jahre, keine Ahnung. Aber irgendwann werden Deine Probleme wieder hochkommen. Denn wie schon gesagt:
Du nimmst Dich mit, Du kannst vor Dir selbst nicht davonlaufen.
Es macht also durchaus Sinn, daß Du zunächst ergründest, worin Dein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis genau begründet ist
