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Entschlacken / Entsäuren

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klums_w25

Guest
Hallo zusammen

Ich habe da irgendwie den Durchblick nicht mehr.
Es geht um einen Entschlackungstag, den ich gerne machen würde. Entschlacken heisst ja eigentlich entwässern, oder? Darum ist man an diesem Tag unter anderem Produkte die entwässern.
Anderseits möchte ich meinen Körper gerne entsäuren. Entsäuren und entschlacken ist ja nicht das gleiche oder?
Ich möchte jedenfalls meine Körper entsäuren und mich basisch ernähren. Und einen Entschlackungstag pro Woche möchte ich ebenfalss machen.
Jetzt gibt es einen Entschlackungstag mit Reis, Reis ist aber ein Säurebildner...

Also hat entschlacken nichts mit entsäuren zu tun?

Vielleicht kann mir das mal jemand erklären.

Herzlichen Dank
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

kaffee ist uebrigens basisch, also wieso kann man denn keine enschlackungskur mit kaffee machen?
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

Meines Erachtens ist das alles graue Theorie.

Die Effekte des Heilfastens bzw. von Entschlackungstagen entstehen nicht dadurch, dass man weniger übersäuert oder gar Schlacken ?! verliert, sondern dass man in Ketose gerät. Das war in der Steinzeit an vielen Tagen der Normalzustand, weil es manchmal mehrere Tage nichts zu essen gab. Darin liegen auch die eigentlichen Gesundheitseffekte. Heute wird ja z. T. 10x am Tag gegessen und wenn ich was neues brauche, muss ich weniger als 100 m gehen.

Dann gibt es noch diese sonderbare Diskussion mit den Säure- und Basenbildnern, wo behauptet wird, Fleisch wirke als Säurebildner, saures Obst oder saure Milch als Basenbildner. Entscheidend ist, wie das Zeug schmeckt: Wenn es sauer ist, dann ist es sauer und ansonsten eben nicht.

Wenig aufschlussreich sind Urin-Kontrollstreifen, weil sie ggf. nur die Gegenregulation des Körpers zeigen. Ich habe z. B. mal in einer Frankfurter Kneipe 1,5 Liter Apfelwein getrunken (schmeckt lecker, aber säuerlich). Die ganze Nacht litt ich unter schweren Übersäuerungssymptomen, am nächsten Morgen fühlten sich alle Gelenke steif an und knackten z. T.. Trotzdem hatte ich bei den Teststreifen einen ganz Lila Urin, war also basisch. Es handelt sich hier um eine typische überscheßende Reaktion des Körpers: Es werden Basen aus dem Körper gelöst, um die Säuren abzupuffern. Am Ende ist der Urin dann basisch.

Gesunde Ernährung sollte auch immer artgerecht sein. Und artgerecht heißt: So leben, wie der Mensch entstanden ist und Millionen Jahre lang gelebt hat:
- kein Zucker
- kein Getreide
- keine Milch
- keine Zusatzstoffe
- viel Fleisch

Garen ist dagegen artgerecht, das Feuer gehört zu den ersten Errungenschaften des Menschen.

Viele Grüße
Peter
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

Es gibt Hypothesen, dass Störungen des Säure-Basen-Haushalts zur Ablagerung von gesundheitsschädlichen Stoffen führen (sog. Schlacken) und dass durch basische Lebensmittel eine Übersäuerung des Körpers und damit auch die Schlackenbildung verhindert werden könnte. Nach heutigen Erkenntnissen wird der pH-Wert des Plasmas bei gesunden Menschen durch körpereigene Regelmechanismen im Normbereich konstant gehalten, u.a. durch Puffersysteme und durch vermehrte Ausscheidung von Protonen und Säuren im Urin. Eine Übersäuerung des Körpers (Azidose), die von manchen Anhängern von Außenseiterdiäten postuliert wird (Azidose), tritt bei gesunden Menschen nicht auf.

Kontrovers wird derzeit die Bedeutung der sog. latenten Azidose bzw. der chronisch metabolischen Azidose diskutiert. Darunter versteht man eine leichte pH-Änderung in den sauren Bereich, wobei der pH-Wert immer noch innerhalb des Normbereichs liegt. Es gibt Hinweise, dass diese Änderungen Regenerations- und Stoffwechselvorgänge ungünstig beeinflussen und möglicherweise das Osteoporoserisiko erhöhen könnten. Begünstigt wird die latente Azidose durch schwefelhaltige Aminosäuren (v.a. in Fleisch enthalten) und eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion im höheren Lebensalter.
Machen Sie sich daher nicht unnötig Gedanken über Entschlackungs- und Entsäuerungstage und lassen Sie sich weiterhin Reis und Kaffee (in Maßen) schmecken!
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

Es gibt keine Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Osteoporose. Das zeigen allein schon Naturvölker, die oft ein Vielfaches an Fleisch wie hierzulande verzehren.

Viele Grüße
Peter
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

Das mag ja bei den Naturvölkern so sein, die sich schon sehr lange so ernähren, da gibt es auch Anpassungen über Generationen.
Dazu kommt noch, dass bei Naturvölkern die Lebenserwartung auch geringer ist, sie erreichen oft nicht das Alter, in dem sich die schweren negativen Auswirkungen der Osteoporose erst bemerkbar machen.

CU

Holpi
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

petermigr:

"Dann gibt es noch diese sonderbare Diskussion mit den Säure- und Basenbildnern, wo behauptet wird, Fleisch wirke als Säurebildner, saures Obst oder saure Milch als Basenbildner. Entscheidend ist, wie das Zeug schmeckt: Wenn es sauer ist, dann ist es sauer und ansonsten eben nicht."

Oh nein, so ist das nicht.
Fleisch ist ein Säurebildner und saure Orangen sind Basenbildner. Da gibt es nicht den geringsten Zweifel. Allerdings kommt es auf die Summe der konsumierten Nahrungsmittel und das Endergebnis an. Bei der heutigen Durchschnittsernährung liegt eine chronische Übersäuerung infolge zuviel tierischer und zuwenig pflanzlicher Ernährung vor.

petermigr:

"Gesunde Ernährung sollte auch immer artgerecht sein. Und artgerecht heißt: So leben, wie der Mensch entstanden ist und Millionen Jahre lang gelebt hat:
- kein Zucker
- kein Getreide
- keine Milch
- keine Zusatzstoffe
- viel Fleisch"

1) kein Industriezucker,

2) Getreide isst der Mensch seit etwa 8000 Jahren. Ohne Getreide gäbe es die Menschheit, so wie sie heute existiert, überhaupt nicht. Das darf man niemals vergessen. Wie hättten diese Abermillionen Menschen, angeblich bisher 77 Milliarden, davon die meisten in der Getreidezeit, ernährt werden sollen? Die ganz grosse Entdeckung war die Beseitigung der im Getreide enthaltenen pflanzlichen Abwehrstoffe durch das Backen.
Etwas ganz anderes ist die Schädlichkeit von Getreideprodukten/Brot, die es leider auch gibt. Leute, die ihr Lebtag Brot gegessen haben, werden im Alter krumm und lahm.

3) Muttermilch für den Säugling auf jeden Fall. Kuh- und Ziegenmilch ist eine ganz andere Geschichte.

4) Zusatzstoffe =? Nahrungsergänzungsmittel JEIN.

5) Viel Fleisch ist ganz verkehrt. Da Fleisch vom Grundsatz her schon problematisch ist, sollte man nur sehr wenig und nur bestimmte Sorten essen.

Gruß Werner
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

petermigr:

"Es gibt keine Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Osteoporose. Das zeigen allein schon Naturvölker, die oft ein Vielfaches an Fleisch wie hierzulande verzehren."

Osteoporose ist durch Ernährung, Bewegungsmangel, Genußmittel etc. verursacht. Man kann also nicht hergehen und den Fleischkonsum als Alleinursache für die Osteoporose heranziehen. Keinen Zweifel gibt es jedoch, dass chronischer Fleischkonsum als Säurebildner zur Osteoporose dann *beitragen* kann, wenn nicht ausreichend basische Nahrungsmittel konsumiert werden. Dann holt sich der Körper zur Pufferung der aus dem Fleisch entstandenen Säure aus den Knochen Basenbildner. Wenn das chronisch geschieht - wie bei der heutigen Durchschnittsernährung - wird mehr Knochenmasse abgebaut als aufgebaut. Kommt dann noch Bewegungsmangel und etwa Rauchen hinzu, ist die Osteoporose da.

Gruß Werner
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

Fleisch ist überhaupt kein Säurebildner, allein das ist schon eine Behauptung die völlig unbewiesen ist.
Die Probleme kommen in erster Linie vom Zucker und in zweiter Linie vom Getreide.

Zu bedenken ist auch, dass bei Osteoporose Vitamin-D eine ganz entscheidende Rolle ist. Fleisch, insbesondere fettes Fleisch und ganz stark Innereien sind aber sehr reich an Vitamin D, während gerade Vollkorn ein Vitamin-D-Räuber ist.

Sehr interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Erfahrungen des Mediziners Wolfgang Lutz. Der Mann litt unter Polyarthritis, eine Hüfte war so weit abgenutzt, dass sie ungedingt ersetzt werden musste. Mit ungefähr 45 Jahren ist er denn auf eine Diät ungestiegen, die vorwiegend aus tierischen Lebensmitteln besteht. Heute ist er 92.
Kann man alles nachlesen in Wolfgang Lutz: Leben ohne Brot. Ich halte von diesen Erfahrungen seriöser praktizierender Mediziner, u. a. auf Basis von Praxisdaten von 10.000 Patienten mehr als den Glaubensbekenntnissen irgendwelcher Vegetarier. Der Mensch ist von Natur aus ein Fleischfresser, ohne exzessiven Fleischkonsum hätte es uns als Gattung überhaupt nicht gegeben.

Ich finde es auch offengestanden ziemlich albern, dass immer irgendetwas behauptet wird, während es gleichzeitig genügend praktische Gegenbeispiele gibt. Natürlich leben Naturvölker nicht so lange, da sie über keine leistungsfähige Medizin und Hygiene verfügen und weil das Leben dort lebensgefährlich ist. Nichtsdestotrotz sind auch dort immer wieder Menschen anzutreffen, die fast 100 Jahre alt werden, auch solche, die in ihrem ganzen Leben fast nur Fleisch gegessen haben, und die leiden nun mal nicht unter Osteoporose. Fleisch ist einfach ein vollwertiges natürliches Lebensmittel. Ob die gleichen Erfahrungen gemacht werden, wenn man sich das ganze Leben über von Zuckerwässern ernährt, muss sich erst noch herausstellen.

Im Übrigen darf ich darauf hinweisen, dass Fleisch - und dieser Fehler wird immer und immer und immer wieder gemacht - nicht gegen Gemüse und Obst konkurriert sondern gegen Getreide. Und hier haben die Arbeiten von Lorain und anderen eindrucksvoll aufgezeigt, dass die Lebenserwartung der Menschen bei der vor ca. 5.000 Jahren aus Not erfolgten Umstellung von Fleisch auf Getreide zunächst gesunken ist. Die ägyptischen Mumien weisen schon im Alter von 20 Jahren viele der Zivilisationserkrankungen der heutigen Zeit auf. Dagegen ist z. B. die Zahngesundheit von vorwiegend Fleisch konsumierenden Naturvölkern geradezu vorbildlich. Es wäre verwunderlich, wenn bei Zahngesundheit gleichzeitig Osteoporose enstehen sollte.

Dieser Konflikt in der Zeit vor 5.000 Jahren ist in der Bibel im Gleichnis zwischen Kain und Abel wiederzufinden: Offenbar neidet der Ackerbauer Kain etwas dem Hirten Abel.

Ich kann deshalb immer nur wieder davor warnen, ein von der Menschheit seit Millionen Jahren konsumiertes Lebensmittel aus angeblichen und völlig unbewiesenen gesundheitlichen Gründen zu kritisieren. Bezüglich Frischfleisch, Frischfisch, Obst und Gemüse sind nur individuelle Unverträglichkeiten und Geschmäcker zu berücksichtigen, ansonsten sind diese Lebensmittel gesund und können in unbegrenzten Mengen verzehrt werden.

Viele Grüße
Peter

Viele Grüße
Peter
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

"Fleisch ist ein Säurebildner und saure Orangen sind Basenbildner."

Das wird von vielen Ernährungswissenschaftlern bestritten. Für meine Person stimmt es definitiv nicht: Bei mir wirken Orangen säuernd und Fleisch basisch.

Im Übrigen wird das doch schon in der Hohes-C-Reklame erläutert: "Mild: Weniger Säure, gut zum Bauch." Viele Menschen vertragen viel Obst nicht, weil es suer ist und zu Steinbildungen beiträgt. Schon im Magen und an den Zähnen sind die Säuren aggressiv, letztendlich sagt das selbst die Hohes-C-Reklame und die verkaufen nun mal Orangen.

Bezüglich Getreide:
Das ist richtig, ohne Getreide könnte man die aktuell 6 Milliarden Menschen nicht ernähren. Allerdings ist das eine etwas aberwitzige Diskussion. Denn letztendlich hat uns das Getreide zu einer Plage für die Erde gemacht. Erst als die Getreide-fressenden Einwanderer die Fleisch-fressenden Indianer in den USA ausgerottet haben, ging es doch dort mit der Natur bergab. Die großen ökologischen Probleme der Erde sind alle auf das Getreide zurückzuführen, die meisten Zivilisationserkrankungen auch.

Aber was noch wichtiger ist: Ohne Fleisch hätte es überhaupt kein menschliches Gehirn gegeben. Das war nämlich vor 5 - 8 Tauisend Jahren schon komplett ausgebildet und in der Zeit davor gab es praktisch nur Fleisch. Das Fleisch war letztendlich der Grund, dass sich so ein Organ aus dem Tierreich heraus entwickeln konnte.

Ich persönlich ernähre mich übrigens überwiegend von Fleisch und das seit mehr als 20 Jahren. Damit habe ich einige Krankheiten bei mir heilen können, die laut Medizin unheilbar sind, u. a. schwerste Migräne, wegen der ich mit 35 Jahren fast frühverrentet worden wäre. Seit einigen Jahren betreibe ich die größte Migränewebsite der Welt: www.miginfo.de, worin ziemlich klar begründet wird, wieso Zucker- und Getreidekonsum die Hauptursachen der Migräneepidemie sind. Daran wirst du leider nichts ändern können, denn mehr und mehr Ärzte, insbesondere bei Kindern, stellen fest, dass mit einer Reduzierung der Kohlenhydrate z. T. dramatische Verbesserungen erzielbar sind.

Irgendwie scheinen aber viele Erkenntnisse der Medizin der letzten Jahre an dir vorbeigegangen zu sein, und zwar die maßgeblichen Erkenntnisse aus der Diabetes-Epidemie. Es wird doch immer klarer, dass die mit Fleisch und Co überhaupt nichts zu tun hat sondern mit glykämischer Last und generell dem Kohlenhydratkonsum.

Viele Grüße
Peter
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

petermigr:

"Für meine Person stimmt es definitiv nicht: Bei mir wirken Orangen säuernd und Fleisch basisch."

Es geht nicht darum, wie Orangen wirken, wenn man sie isst. Für mich haben Orangen auch einen säuerlichen Geschmack. Es geht darum, was am Ende des Stoffwechselprozesses von den Orangen übrigbleibt: Eine Base. Umgekehrt beim Fleisch, wo eine Säure übrigbleibt. Und das ist nicht umstritten.

"Die großen ökologischen Probleme der Erde sind alle auf das Getreide zurückzuführen, die meisten Zivilisationserkrankungen auch."

Soll man jetzt 5 Milliarden Menschen verhungern lassen, weil das Getreide negative Aspekte hat? Wohl kaum.
Eine Zivilisationskrankheit ist auf das Getreide zurückzuführen: Das Rheuma. Nicht dagegen: Diabetes, Infarkt, Osteoporose, BHD.

"Aber was noch wichtiger ist: Ohne Fleisch hätte es überhaupt kein menschliches Gehirn gegeben. Das war nämlich vor 5 - 8 Tauisend Jahren schon komplett ausgebildet und in der Zeit davor gab es praktisch nur Fleisch. Das Fleisch war letztendlich der Grund, dass sich so ein Organ aus dem Tierreich heraus entwickeln konnte."

Eine hübsche These, mehr nicht. Wenn das richtig wäre, hätten Hunde und Katzen die reinsten Supergehirne.

Fleisch/Migräne:

Migräne soll ja ein Gendefekt sein und hat dann mit Fleisch nicht das Geringste zu tun. Bei der Erklärungsvariante Entzündung ist Fleisch eher schädlich, da über die im Fleisch enthaltene Arachidonsäure Entzündungsmediatoren entstehen.

Reduzierung der KH:

Der alte Atkins lässt grüssen. Ein Kardinalfehler der Atkins-Ernährung liegt in der Nicht-Differenzierung der KH. Die KHs sind nicht alle gleich, da gibt es gute und schlechte. Gute KHs sind sind zB Obst, schlechte sind zB Kuchen. Obst soll man essen, Kuchen ist halt schädlich. Die dramatischen Verbesserungen stellen sich ein, wenn man die schlechten KHs weglässt.

"Irgendwie scheinen aber viele Erkenntnisse der Medizin der letzten Jahre an dir vorbeigegangen zu sein, und zwar die maßgeblichen Erkenntnisse aus der Diabetes-Epidemie. Es wird doch immer klarer, dass die mit Fleisch und Co überhaupt nichts zu tun hat sondern mit glykämischer Last und generell dem Kohlenhydratkonsum."

Wenn ich deinen Abschnitt genau lese, stelle ich fest, dass du höchstens Anfängerkenntnisse über Diabetes hast. Weisst du überhaupt, dass es Typ1 und Typ2 beim Diabetes gibt? Beide haben unterschiedliche Ursachen. In der Diabetologie gibt es den Begriff "glykämische Last" überhaupt nicht. Was du "generell" meinst, ist die Entstehungsursache des Typ2-Diabetes: 1) Übergewicht infolge Überernährung und Bewegungsmangel, 2) Hyperinsulinämie, 3) Insulinresistenz, 4) Betazell-Defekt.

Gruß Werner
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

petermigr:

"Fleisch ist überhaupt kein Säurebildner, allein das ist schon eine Behauptung die völlig unbewiesen ist.
Die Probleme kommen in erster Linie vom Zucker und in zweiter Linie vom Getreide."

Hier hast du eine Tabelle über die Säurebildung (mEq/100g) einzelner Fleischsorten (A=Acid):

Duck, lean only A 8,4
Frankfurters A 6,7
Goose, lean only A13,0
Lamb, lean only A 7,6
Liver (veal) A14,2
Liver sausage A10,6
Luncheon meat, canned A10,2
Ox liver A15,4
Pig's Liver A15,7
Pork sausage A 7,0
Pork sausage (Wiener) A 7,7
Pork, lean only A 7,9
Rabbit, lean only A19,0
Rump steak, lean and fat A 8,8
Salami A11,6
Slicing sausage containing ham A 8,3
Turkey, meat only A 9,9Veal,
fillet A 9,0

Schweineleber hat den höchsten Säurebildungswert.

"Die Probleme" kommen a) von der tierischen Ernährung, und b) von einzelnen pflanzlichen Nahrungsmitteln, insbesondere Getreide. Das ist nun mal Realität, ob es einem passt oder nicht.

"Der Mensch ist von Natur aus ein Fleischfresser, ohne exzessiven Fleischkonsum hätte es uns als Gattung überhaupt nicht gegeben."

Das ist natürlich nicht richtig. Der Menschenaffe, aus dem sich der Mensch entwickelt hat, lebte auf Bäumen und war ein reiner Pflanzenfresser. Der frühe Mensch war ebenfalls Pflanzenfresser - nicht Getreidefresser. Ca. 3,5 Millionen Jahre war der Mensch reiner Pflanzenfresser, ca. 500.000 Jahre lang Pflanzen- und Fleischfresser. Die Notwendigkeit, Fleisch zu essen, entstand durch die Nordwanderung einzelner menschlicher Sippen. Im Norden ist die Vegationsperiode für eine ganzjährige pflanzliche Ernährung zu kurz. Aus Notwendigkeit sind diese Menschen auf Fleisch umgestiegen.

Von seiner Herkunft ist der Mensch kein Fleischfresser. Das sieht man schon an seinem typischen Pflanzenfressergebiß. Ein Fleischfressergebiss hat weit auseinanderstehende Zähne sowie Reisszähne. Der Darm eines Pflanzenfressers ist lang (Mensch), eines Fleischfressers kurz (Raubtiere), ein Fleischfresser verfügt in seinem Stoffwechsel zur Verdauung über das Enzym Urikase, der Mensch jedoch nicht. Dieser kann Fleisch nur mittels parasitärer Bakterien verdauen usw.usw. (Es gibt insgesamt 15 solcher Punkte, die den Menschen als Pflanzenfresser ausweisen).

Ein Punkt ist beim Fleisch noch wichtig. Fleisch ist nicht gleich Fleisch. Die Schädlichkeit von Fleisch bemisst sich nach seinem Arachidonsäuregehalt. Die Arachidonsäure steht am Anfang der Synthese von Entzündungsmediatoren, die zu Atherosklerose, Infarkt etc. führen. Da ist man mit Leberwurst so richtig dabei (209mg/100g), während Rindfleisch mit 32mg/100g relativ harmlos ist. Dieser Zusammenhang ist übrigens wissenschaftlich eingehend erforscht worden.

Gruß Werner
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

"Hier hast du eine Tabelle über die Säurebildung (mEq/100g) einzelner Fleischsorten (A=Acid): "

Ja und, wen interessiert diese Tabelle. Das ist unwissenschaftlicher Krimskram.

"Das ist natürlich nicht richtig. Der Menschenaffe, aus dem sich der Mensch entwickelt hat, lebte auf Bäumen und war ein reiner Pflanzenfresser. Der frühe Mensch war ebenfalls Pflanzenfresser - nicht Getreidefresser. Ca. 3,5 Millionen Jahre war der Mensch reiner Pflanzenfresser, ca. 500.000 Jahre lang Pflanzen- und Fleischfresser. Die Notwendigkeit, Fleisch zu essen, entstand durch die Nordwanderung einzelner menschlicher Sippen. Im Norden ist die Vegationsperiode für eine ganzjährige pflanzliche Ernährung zu kurz. Aus Notwendigkeit sind diese Menschen auf Fleisch umgestiegen. "

Sorry, das ist der bekannteste Fehler überhaupt. Ich rede nicht vom Affen sondern vom Menschen, insbesondere mit dem heutigen Gehirngewicht.

All das ist nur durch exzessiven Fleischkonsum entstanden. Die Gehirnentwicklung geht synchron mit der Entwicklung der Waffen, angefangen von einfachen Steinwerkzeugen bis später Pfeil und Bogen. Damit einher geht auch die Beherrschung der Tiere. Befreundet hat man sich schon sehr früh mit Wölfen, da man um die gleiche Nahrung buhlte. Man hat die dann gefüttert wie heute die Enten. Dabei ist man sich näher gekommen und hat später zusammengearbeitet.

Siehst du denn nicht fern, liest keine anthropologischen Bücher? Das Gehirn macht den Menschen, nicht Zähne, Kiefer, Darm! Und das Gehirn ist aus der Jagd entstanden, da gibt es überhaupt keine andere Erklärung für. Eine Umstellung auf Getreide fand erst vor 5.000 Jahren statt und die ging gleich mit Größenwahn einher, siehe Pyramiden. Die stärkereiche Ernährung hat sofort Gehirnstörungen ausgelöst, bei denen die einen Migräne und Epilepsie, die anderen Diabetes bekommen haben und dritte haben geglaubt, sie seien Götter.

Viele Grüße
Peter
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

Das ist leider alles falsch:

"Es geht nicht darum, wie Orangen wirken, wenn man sie isst. Für mich haben Orangen auch einen säuerlichen Geschmack. Es geht darum, was am Ende des Stoffwechselprozesses von den Orangen übrigbleibt: Eine Base. Umgekehrt beim Fleisch, wo eine Säure übrigbleibt. Und das ist nicht umstritten."

Ist doch umstritten. Siehe z. B. http://www.naturheilt.com/Inhalt/Schaub-Kost.htm
Die ist von anderen Ernährungsexperten als die auf die du dich beziehst und bei denen ist sauer = sauer.

"Soll man jetzt 5 Milliarden Menschen verhungern lassen, weil das Getreide negative Aspekte hat? Wohl kaum. "

Nein, aber denk das mal zu Ende. In vielleicht 100 Jahren sind wir soweit und können das Essen direkt aus Erde herstellen, die Medizin weiß dann endlich, welche Nährstoffe insgesamt benötigt werden. Jeder bekommt ein kleines Gerät und das kann direkt aus der Erde hinter dem Haus die Nahrung herstellen. Man braucht weder Pflanzen noch Tiere. Anfangs wird es Probleme geben, aber mit der Zeit wird das immer besser bzw. der Mensch gewöhnt sich daran. Dann wird es sog. "Steiniger" geben, die es als ethisch verwerflich ansehen, Pflanzen und Tiere zu töten. Der Mensch solle direkt von den Steinen leben. Damit ist man in der Lage 50 Milliarden Menschen zu ernähren. Leider wird das die Natur nicht überleben. Der Mensch ist jetzt mit 6 Milliarden Menschen eine ökologische katastrophe und dann wird er die Natur final ausgerotten, allein durch seine Anwesenheit.

"Eine Zivilisationskrankheit ist auf das Getreide zurückzuführen: Das Rheuma. Nicht dagegen: Diabetes, Infarkt, Osteoporose, BHD. "

Das stimmt nicht, Diabetes bekommt man auch von Getreide, das wussten schon die alten Ägypter. Heute weiß man: die glykämische Last ist zu hoch.

"Eine hübsche These, mehr nicht. Wenn das richtig wäre, hätten Hunde und Katzen die reinsten Supergehirne. "

Liest du keine Bücher? Schaust du nicht fern? Keine Zeitschriften? Das ist keine hübsche These sondern das ist das, was die heutige Anthropologie für erwiesen hält. Du machst auch einen Denkfehler: Wölfe und Löwen jagen entweder unterlegene Tiere oder im Rudel Tiere, die sie dank riesiger Mäuler dann erlegen. In jedem Fall ist man überlegen. Der Mensch hat aber ihm weit überlegene Tiere gejagd, er hat u. a. Mammuts erlegt. Heute im Zoo können wir Löwen besichtigen. Der Mensch hat alle Tiere besiegt. Wodurch? Durch Bananenfressen? Nein, durch die erhöhten Anforderungen bei der Jagd wurde sein Gehirn trainiert, es mussten Waffen konstruiert werden, das Feuer beherrscht werden, Techniken für das Zerlegen der Tiere entwickelt werden und vor allem, es musste kommuniziert werden. Das alles war der Durchbruch. Ist aber heute quasi Standardwissen. Erstaunt mich, dass du da noch nichts von gehört hast, bekommt man im Fernsehen mittlerweile ständig zu sehen. Diese Woche gab es sogar einen Film, wie der Mensch zum Hund gekommen ist. Wurde alles haarklein dargelegt. Im Stern gibt es zur Zeit eine Serie über die Entwicklung der Menschen in Deutschland. Da hättest du das auch alles lesen können. Dieses Wissen ist mittlerweile so elementar, dass es bei der Bildzeitung angekommen ist. Wie gesagt, das ist mittlerweile so sicher wie der Darwin, nur du scheinst noch nichts davon gehört zu haben.

"Migräne soll ja ein Gendefekt sein und hat dann mit Fleisch nicht das Geringste zu tun. Bei der Erklärungsvariante Entzündung ist Fleisch eher schädlich, da über die im Fleisch enthaltene Arachidonsäure Entzündungsmediatoren entstehen. "

Sorry, aber ich bin Migräneexperte. Migräne ist kein Gendefekt, wie sonst könnte es sein, dass die Prävalenz sich in den letzten 30 Jahren verdreifacht hat. Migräne wächst ähnlich epidemisch wie Diabetes. Auch bei Diabetes kennt man genetische Grundlagen. Aber erst die Rahmenbedingungen führen dann zur Erkrankung. Das ist wie mit Sonne und Haut. Bei weißer Haut bekomme ich eher einen Sonnenbrand. Wenn ich mich aber nicht stundenlang in die Sonne lege, dann bekomme ich eben keinen Sonnenbrand, trotz Genetik.

"Der alte Atkins lässt grüssen. Ein Kardinalfehler der Atkins-Ernährung liegt in der Nicht-Differenzierung der KH. Die KHs sind nicht alle gleich, da gibt es gute und schlechte. Gute KHs sind sind zB Obst, schlechte sind zB Kuchen. Obst soll man essen, Kuchen ist halt schädlich. Die dramatischen Verbesserungen stellen sich ein, wenn man die schlechten KHs weglässt. "

Nicht unbedingt. Eskimos können auch gut leben, ohne Obst. In der Steinzeit war über weite Strecken Eiszeit und da gab es kaum Obst. Da war der Mensch drauf angewiesen, dass andere das unverdauliche Gras fraßen, um dann gefressen zu werden. Das ist kein Fehler von Atkins sondern eine natürliche Rahmenbedingung des Menschen, an die sind wir angepasst. Das hat Aktins richtig erkannt.

"Wenn ich deinen Abschnitt genau lese, stelle ich fest, dass du höchstens Anfängerkenntnisse über Diabetes hast. Weisst du überhaupt, dass es Typ1 und Typ2 beim Diabetes gibt? Beide haben unterschiedliche Ursachen. In der Diabetologie gibt es den Begriff "glykämische Last" überhaupt nicht. Was du "generell" meinst, ist die Entstehungsursache des Typ2-Diabetes: 1) Übergewicht infolge Überernährung und Bewegungsmangel, 2) Hyperinsulinämie, 3) Insulinresistenz, 4) Betazell-Defekt. "

Ja ja ja, das sind genau die Schlagwörter, weswegen die Medizin die Diabeteswelle niemals in den Griff bekommen wird. M. E. ist die Diabeteswelle durch die sog. Fetttheorie ausgelöst worden: Man hat behauptet, Fett sei schlecht und Kohlenhydrate gut, und das hat die Bauchspeicheldrüse bzgl. Insulin überlastet. Bei Typ 1 greift dann irgendwann das Immunsystem ein und zerstört die ständig Insulin produziereden Zellen, bei Typ 2 weigern sich die Zellen, das viele Insulin noch anzunehmen und damit muss die Bauchspeicheldrüse immer mehr produzieren und gibt den Geist auf. Diabetes hat in erster Linie etwas mit Insulin zu tun und die Diabetologie sollte sich mal langsam überlegen, was das heißt. Zwangsläufig ist man dann bei glykämischer Last und Co, wie aufgeschlossene Mediziner längst wissen.

http://www.nutritionandmetabolism.com/content/2/1/16
http://www.nutritionandmetabolism.com/content/2/1/21
http://www.ajcn.org/cgi/content/full/80/3/550
http://www.ajcn.org/cgi/content/full/80/5/1102
http://www.ajcn.org/cgi/content/abstract/80/5/1175

Viele Grüße
Peter
 
RE: Entschlacken / Entsäuren, Schlagworte!

RE: Entschlacken / Entsäuren, Schlagworte!

....."wissenschaftlich"
wurden wurde die Beziehung von Säure und Eiweiss mit Osteoporose einige Jahre diskutiert aber keinesfalls bewiesen!
Die Diskussion beruhte auf einer gesteigerten Calziumausscheidung (nur) im Urin bei Säureüberschuss in der Ernährung (die den ph im Blut natürlich nicht verändert). Allerdings nur bei Carbonat- und Sulfat-Säure, bei Phosphat-Säure tritt das Gegenteil ein, nähmlich eine verminderte Calciumausscheidung im Urin, auf Dauer jedenfalls keine erhöhte. Keineswegs ist nur Fleisch eine Säurequelle. Für Nierensteinrisiko ist übrigens neben einer genetischen Komponente in der Nahrung (pflanzliches) Oxalat an erster Stelle (Rhabarber, Spinat).
Weiterhin hat man Gesammtbilanzen für Calzium gemacht, die gezeigt haben, dass es auch bei erhöhter Calziumausscheidung im Urin nicht zu einer negativen Calziumbilanz kommt (Darmresorbtion), der Zusammenhang mit Osteoporose ist also wiederlegt. Interessanterweise gibt es einen Zusammenhang mit Silizium.
Grosse Studien der Framingham-Kohorte habe eine positive Korrelation zwischen Eissaufnahme und Knochendichte ergeben, also je Mehr Eiweiss (im Alter) desto weniger Osteoporose. Eiweissmangel im Alter ist relativ häufig.

Selbstverständlich hat antropologisch die pflanzliche Nahrung, insbesandere Kohlenhydrate (Getreideanbau, Kartoffeln) durch die Zivilisation seit 6-10000 Jahren deutlich zugenommen, so schnell kann sich die Genetik nicht anpassen. Die heutte noch lebenden Jäger und Sammler (darüber gibt es einen Weltatlas) essen in der Tat weniger Kohlenhydrate und mehr tierisches Eiweiss und haben nicht die typischen westlichen Zivilisationskrankheiten wie cardiovaskuläre Erkrankung und das metabolische Syndrom (Zuckerkrankheit u.a.).

Gruss
Paul
 
RE: Entschlacken / Entsäuren, Schlagworte!

RE: Entschlacken / Entsäuren, Schlagworte!

.... bei den häufigen "Entschlackungskuhren" handelt es sich um mehr oder weniger radikale Fastenkuren, die es zu allen Zeiten und auch mit religiöser Motivation gegeben hat und weiter geben wird.
Wissenschaftlich ist das Unsinn, da eine echte Entschlackung nicht möglich ist.
Durch die Fastenphase kommt es im Gegeteil durch den Katabolismus (Zellabbau) zu vermehrten "Stoffwechselgiften", vermehrten Säurebildung mit Anstieg der Harnsäure.
Trotzdem sind solche Kuren für kurze Zeit bei Ü b e r g e w i c h t durchaus nützlich, weil der Insulinspiegel (wie beim Sport) endlich einmal gesenkt wird und damit auch der Hunger (Heisshunger) mal verschwindet.

Gruss
Paul
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

petermigr:

"Das ist leider alles falsch:"

Vorsicht, nicht so schnell. Wenn du mir eine Seite bringst, in der das Gegenteil steht - naturheilt.com - ist das noch lange kein Beweis für das Gegenteil. Im übrigen wurden die Säure-/Basenwerte alle gemessen, die hat man sich nicht aus den Fingern gezogen. Jetzt würde mich ein Säure-Messwert über Orangen interessieren, mit Quelle bitte. Ich meine, dass du da lange suchen kannst.

"Die ist von anderen Ernährungsexperten als die auf die du dich beziehst und bei denen ist sauer = sauer."

Ich beziehe mich auf den allgemeinen wissenschaftlichen Standard, auf nichts anderes. Sauer ist eben nicht gleich sauer, da es einen Stoffwechselprozess gibt, in dem die in Orangen enthaltene Säure neutralisiert wird. Und darauf kommt es an.

Mensch als Öko-Katastrophe:

Stimmt, jawohl. Ist aber ein anderes Thema.

"Das stimmt nicht, Diabetes bekommt man auch von Getreide, das wussten schon die alten Ägypter. Heute weiß man: die glykämische Last ist zu hoch."

Nein. Die Diabetes-Entstehung hängt nicht einem einzelnen Nahrungsmittel ab, sondern von a) einer genetischen Prädisposition, und b) bei Typ2 von der sog. Lipotoxizität, dh. freie Fettsäuren machen der Bauchspeicheldrüse den Garaus. Die freien Fettsäuren kommen durch die Nahrung insgesamt in den Körper, und zwar durch Fett und KH: also zB Salami, Brot, Kuchen (Zucker). Können also jetzt die KHs des Kuchens/Brotes nicht mehr in den Glukosestoffwechsel eingeschleust werden wie beim Gesunden, sondern werden infolge von enzymatischen Mängeln in den Fettstoffwechsel eingeschleust, liegt eine Dyslipidämie vor. Die freien Fettsäuren überschwemmen die Bauchspeicheldrüse, wodurch diese gezwungen ist, ihre Insulinproduktion drastisch einzuschränken. Der Diabetes Typ2 wird manifest. Das ist in Kürze der Zusammenhang.

Fleisch und Gehirn:

Ich schlage vor, wir bleiben auf einer sachlichen Gesprächsebene, sonst macht das für mich keinen Sinn!

Merkst du nicht, dass du deine eigene Unsicherheit über das Thema in Worte kleidest?: "was die heutige Anthropologie für erwiesen hält."
Richtig. Erwiesen ist nämlich gar nichts. Es handelt sich noch nichtmal um eine Theorie, die empirisch fundiert ermittelt wurde.

"Der Mensch hat alle Tiere besiegt. Wodurch? Durch Bananenfressen? Nein, durch die erhöhten Anforderungen bei der Jagd wurde sein Gehirn trainiert, es mussten Waffen konstruiert werden, das Feuer beherrscht werden, Techniken für das Zerlegen der Tiere entwickelt werden und vor allem, es musste kommuniziert werden."

Was hat diese Aussage jetzt für eine Beweiskraft? Ich gebe dir die Antwort: Keine.
Dagegen stelle ich die folgende, viel wahrscheinlichere Hypothese: Der Menschenaffe, Vorläufer des Menschen, lebte auf Bäumen in Ostafrika und ernährte sich von Früchten. Infolge Überpopulation wurden Menschenaffen gezwungen, die Bäume zu verlassen und am Boden zu überleben. Dies kommt im Tierreich zB in Ostafrika bei den Flusspferden vor. Bei Überpopulation werden jungen Flusspferde einfach davongejagt. In der Steppe müssen sie sterben. Der Affe ist ein Baumtier und kann sich am Boden sehr schlecht fortbewegen. Er ist am Boden eine leichte Beute für Raubtiere. Diverse verjagte Menschaffen haben es geschafft, am Boden zu überleben, sich zu verstecken und sich zu ernähren - eine ungeheuere Leistung. Der Bodenaffe musste laufen lernen. Dazu entwickelte er stärkere Füße als Arme. Beim Baumaffen sind beide gleich stark. DAS war die grösste Anpassungsleistung, die der Mensch jemals vollbracht hat und es ist völlig klar, dass diese Leistung nur mit einem Wachstum des Gehirns einhergehen konnte.

Migräne - Fleisch:

Kein Kommentar zu meiner Aussage hinsichtlich Arachidonsäure im Fleisch.

"Nicht unbedingt. Eskimos können auch gut leben, ohne Obst. In der Steinzeit war über weite Strecken Eiszeit und da gab es kaum Obst. Da war der Mensch drauf angewiesen, dass andere das unverdauliche Gras fraßen, um dann gefressen zu werden. Das ist kein Fehler von Atkins sondern eine natürliche Rahmenbedingung des Menschen, an die sind wir angepasst. Das hat Aktins richtig erkannt."

Eskimos sterben früh!
In der Eiszeit waren die mit Eis bedeckten Flächen nicht besiedelt.
Du hast, glaube ich, nicht verstanden, was ich über Atkins sagte. Atkins verteufelte die KHs unisono, und das ist ein Fehler. Im übrigen ist Atkins sowieso gesundheitsschädlich.

"Ja ja ja, das sind genau die Schlagwörter, weswegen die Medizin die Diabeteswelle niemals in den Griff bekommen wird. M. E. ist die Diabeteswelle durch die sog. Fetttheorie ausgelöst worden: Man hat behauptet, Fett sei schlecht und Kohlenhydrate gut, und das hat die Bauchspeicheldrüse bzgl. Insulin überlastet. "

Ein bisschen seriös solltest du schon diskutieren. Die Insulinresistenz ist kein Schlagwort, sondern das A und O beim Typ2-Diabetiker. Man bekommt die Diabeteswelle solange nicht in der Griff, als man die heutige ungesunde Ernährung duldet bzw. mitmacht. Dabei gibt es schlechtes Fett und schlechte KHs, die man nicht chronisch in Mengen zuführen darf. Ein paar Details habe ich oben angeführt.

"Diabetes hat in erster Linie etwas mit Insulin zu tun und die Diabetologie sollte sich mal langsam überlegen, was das heißt. Zwangsläufig ist man dann bei glykämischer Last und Co, wie aufgeschlossene Mediziner längst wissen."

Tut mir leid, aber mit einem solchen Satz blamierst du dich nur.

Gruß Werner
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

habt ihr eigentlich schon mal was von der der blutgruppenabhängigen ernährung gehört. ist sehr interessant und hängt mit der evolution zusammen.
z.b.
blutgruppe 0 ist die älteste = jäger (fleisch ist sehr wichtig; getreide, milchprodukte abzuraten)
blutgruppe A = vegetarier.....
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

petermigr:

"Ja und, wen interessiert diese Tabelle. Das ist unwissenschaftlicher Krimskram."

Aha. Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Das ist aber ganz schwach.

"Sorry, das ist der bekannteste Fehler überhaupt. Ich rede nicht vom Affen sondern vom Menschen, insbesondere mit dem heutigen Gehirngewicht.
All das ist nur durch exzessiven Fleischkonsum entstanden. Die Gehirnentwicklung geht synchron mit der Entwicklung der Waffen, angefangen von einfachen Steinwerkzeugen bis später Pfeil und Bogen. Damit einher geht auch die Beherrschung der Tiere. Befreundet hat man sich schon sehr früh mit Wölfen, da man um die gleiche Nahrung buhlte. Man hat die dann gefüttert wie heute die Enten. Dabei ist man sich näher gekommen und hat später zusammengearbeitet."

Jetzt muss ich leider auch mal direkt werden. Du erzählst hier irgendwelche Geschichten, ohne jedes Hintergrundwissen. Die Zeitschrift "Stern" oder das Fernsehen sind für mich keine Quellen von Hintergrundwissen. Du kommst mir langsam so vor, als hättest du einen Vertrag mit der Fleischindustrie. Was du bringst, ist eine Erklärungsvariante, und dazu noch eine schwache. Warum? Weil es keinerlei Beweise dafür gibt und weil sie leicht zu widerlegen ist. Ca. 500.000 Jahre lang war der Mensch in den nördlichen Zonen Jäger und Sammler. In dieser Zeit wurde von diesen Menschen viel Fleisch gegessen. Eine kulturelle Entwicklung gab es jedoch in der ganzen langen Zeit nicht. Die gab es erst nach der Erfindung des Getreides und dem Brotbacken. Es enstanden die ersten Städte, die Schrift wurde erfunden usw. Wenn das Fleisch für die Gehirnentwicklung so wichtig gewesen sein soll, warum gab es dann keine solche bei den fleischfressenden Raubtieren?
Nein, du läufst da einer Schimäre nach.

"Und das Gehirn ist aus der Jagd entstanden, da gibt es überhaupt keine andere Erklärung für. Eine Umstellung auf Getreide fand erst vor 5.000 Jahren statt und die ging gleich mit Größenwahn einher, siehe Pyramiden. Die stärkereiche Ernährung hat sofort Gehirnstörungen ausgelöst, bei denen die einen Migräne und Epilepsie, die anderen Diabetes bekommen haben und dritte haben geglaubt, sie seien Götter."

Eine einfache Frage: Warum ist das Gehirn aus der Jagd entstanden???
Bitte nicht nur Behauptungen bringen, sondern auch Begründungen.

Das Gehirn ist im wesentlichen während des Umstellungsprozesses vom Baumaffen zum homo erectus enstanden. Das war die grösste Herausforderung, die der Mensch je bestanden hat. Die 500.000 Jahre des Jagens und Sammelns brachten ausser ein paar neuen Jagdtechniken rein gar nichts. Um überhaupt zum ersten Mal mit der Jagd beginnen zu können, musste der homo erectus schon das entsprechende Gehirn mitbringen.
[Das sind Argumente und keine Behauptungen].

Die stärkereiche Nahrung war zwar für die Gesundheit nicht güngstig, sie ermöglichte jedoch die Ernährung von weit mehr Menschen als bei der Jagd. Wäre das Getreide nicht erfunden worden, gäbe es auch heute nur ein paar Jäger und Sammler auf dieser Erde.

Gruß Werner
 
RE: Entschlacken / Entsäuren

Die Begründungen kann man in vielen wissenschaftlichen Arbeiten nachlesen, z. B.:

http://www.thepaleodiet.com/articles/Cereal article.pdf

Titel: Cereal Grains: Humanity’s Double-Edged Sword

Du wiederholst hier einige Fragen, die ich schon längst beantwortet habe. Durch Fleischkonsum allein wächst das Gehirn nicht, sonst müssten Löwen die klügsten Tiere sein. Deshalb noch einmal: Es war die körperliche Unterlegenheit, die zu veränderten Jagdstrategien zwang. Möglicherweise hat man zunächst in der Not nur Aas gegessen und dann mit Steinen und guter Zusammenarbeit andere Fleischfresser ferngehalten. Später hat man diese Technik immer weiter verfeinert, und ist dann dazu übergegangen, die Tiere aktiv zu erlegen.

Was ich hier schreibe ist keine Schimäre sondern das, was die ernste Forschung mehrheitlich annimmt.

Du kommst mir vor, wie jemand, der an die Erschaffung des Menschen durch Gott glaubt. Plötzlich kommt ein gewisser Darwin, und behauptet, der Mensch sei durch Evolution aus den Primaten entstanden. Das ist zugegebenermaßen ein Schock. Nur gehört diese Erkenntnis mittlerweile zur Allgemeinbildung. Niemand muss wissenschaftliche Arbeiten zitieren, um die These Darwins zu belegen, hier sind wir eindeutig beim Allgemeinwissen angelangt und es reicht, den Spiegel, den Stern oder die Bildzeitung zu zitieren.

Die Frage war nur: Was waren die Mechanismen, die diese Entwicklung getriggert haben. Und da hat es in den letzten Jahren eine weitere Revolution gegeben: Exzessive Jagd und die dabei benötigten Jagdstrategien waren die wesentlichen Trigger, die Jagd auf die allergrößten Tiere. Dies ermöglichte auch, den Aufwand für Nahrungsbeschaffung minimal zu halten. Der Rest konnte dann für die kulturelle Entwicklung genutzt werden. Du irrst völlig, wenn du glaubst, der Jäger und Sammler sei ein tumber Mensch ohne Kultur gewesen (siehe Indianer). Auch die Kultur hat sich sukzessive entwickelt, angefangen von Höhlenmalereien, über Kleidung/Mode/Schmuck, über Töpfe, Materialien. Die Waffentechnik war dabei immer der eigentliche Antreiber. Noch heute unterscheidet man Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit usw. Dabei war entscheidend, aus welchem Material die Waffen waren. Später folgten dann Kunstgegenstände aus gleichem Material.

Was ich hier darstelle gehört mittlerweile ebenso zur Allgemeinbildung. Das kannst du allein schon daran erkennen, dass diese Erkenntnisse mittlerweile im Fernsehen oder im Stern bzw. GEO breitgetreten werden, auf diesem Niveau ist das jetzt. Es besteht in Wissenschaftskreisen überhaupt kein Zweifel mehr, dass das so ist, wie ich schreibe. Es wird deshalb Zeit, dass du dich damit einfach mal auseinandersetzt.

Aktueller Stern S. 109:
"Seine größeren Jagderfolge und die Fähigkeit, kleine Vorräte anzulegen, verschafften dem frühen Menschen Freizeit. Kaum mehr als 2 Stunden pro Tag, so schätzen Wissenschaftler, wird er gebraucht haben, um seine Nahrung zu beschaffen. Sie bestand zu etwa 2 Dritteln aus Fleisch und zu einem Drittel aus pflanzlichen Speisen. Früchte, Samen, Wurzeln und Pilze wurden ebenso gesammelt wie Honig und Eier."

Peter
 
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