Hi,
vier Wochen ist ja das an Zeit was man dem mindestens lassen soll, manchmal braucht es noch länger, sechs Wochen bis zur vollständigen Wirkung sind auch noch normal, manchmal auch länger.
Das liegt einmal daran das sich die Wirkung erst aufbauen muss und zum anderen auch daran dass das subjektive Empfinden oft die Wirkung nicht bemerkt, es erst im Rückblick beurteilt werden kann, oder eben gerade eine neue Phase im Anmarsch ist die sich natürlich auch auf die Wirkung des Medikamentes auswirkt und mit einer Dosisanpassung kompensiert werden kann.
Es verhindert ja nicht dass es dir mal schlechter und mal besser geht, die Schwankungen bleiben und das Medi kann sich nicht automatisch anpassen.
Das Bedeutet dass bei manchen Menschen die Suche nach dem richtigen Medikament und die Einstellung darauf etwas zäh verlaufen kann, es braucht Geduld und immer wieder Dosisveränderungen die dann auch wieder über einige Wochen stattfinden müssen um sich ein Urteil bilden zu können.
Du solltest ein Stimmungstagebuch führen, so kannst du das ganz genau beurteilen und vor allem, dein Arzt hat es leichter zu erkennen wie und ob das Medikament wirkt.
Natürlich kann man das Medi erhöhen, aber nur nach Absprache mit dem Arzt.
Wenn du eher eine Verschlechterung bemerkst, dann wäre vielleicht sogar ein Wechsel sinnvoll, was aber auch wieder nur der Arzt beurteilen kann.
Dir bleibt also nichts anderes übrig als dich mit ihm kurz zu schließen und zu überlegen ob eine Erhöhung, oder ein Wechsel aussichtsreicher ist.
Ich würde dir raten, bei der nächsten Verschreibung mit dem Arzt schon vorne weg die weitere Dosierungsmöglichkeiten zu besprechen und in welchen Schritten diese erfolgen sollten.
So dass du nach einer gewissen Zeit selber hoch oder runter dosieren kannst, in dem vom Arzt vorgegeben Rahmen.
Besonders wenn die Termine nicht so häufig stattfinden, sondern im dreimonatigen Rhythmus, ist das eine gute Lösung, um nicht immer ewig auf das OK zur Feinjustierung der Dosis warten zu müssen obwohl es keine Verbesserungen gibt.
Wichtig wären aber auch Selbsthilfemaßnahmen, wie Unternehmungen, Sport, Meditationen usw., ggf. eine Psychotherapie.
Denn Medikamente mildern ja nur die Auswirkungen einer depressiven Episode, sie verhindern nicht das was schief läuft und dazu ist auch Eigeninitiative nötig um irgendwann so gestärkt zu sein das Medikamente reduziert oder gar ganz abgesetzt werden können.
Die Ursache sollte heraus gefunden und bearbeitet werden, Stressfaktoren reduzieren, Ängste hinterfragen, umorganisieren und bei all dem kann eine Therapie helfen.
Warum macht dir Gedanke an die freien Tage zu schaffen?
Die Antwort darauf könnte vielleicht dazu taugen etwas zu verändern, was sich dann positiv auf deine Stimmung auswirkt.