Re: Eiweiß!
Beim Abbau von Eiweiß entsteht Harnstoff, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Wenn eine chronische Niereninsuffizienz vorliegt und der Harnstoff nicht mehr ausgeschieden werden kann, steigt der Harnstoffspiegel im Blut an. Dies löst Übelkeit, Erbrechen und andere Symptome aus. Im schlimmsten Fall wird man bewusstlos(urämisches Koma), wenn man nicht rechtzeitig durch Dialyse eine Entgiftung des Blutes durchführt. Liegt eine chronische Niereninsuffizienz vor, sollte man in Abhängigkeit vom Stadium der Erkrankung die Zufuhr von Nahrungseiweiß reduzieren, um die Harnstoffbildung zu senken. Im Stadium der kompensierten Retention (Serumkreatinin 3-6 mg/dl) sollte die Proteinzufuhr zwischen 0,5-0,6 g/kg Körpergewicht (KG) pro Tag liegen (zum Vergleich: beim gesunden Erwachsenen 0,8 g/kg KG/d). Bei einer präterminalen Niereninsuffizienz (> 6 mg Serumkreatinin/dl) ist eine streng eiweißarme Diät erforderlich mit einer Eiweißaufnahme von 0,35-0,4 g/kg KG/d)(Angaben nach Quirin und Kluthe, 1988).
Da bei einer unzureichenden Energieversorgung der Organismus Körpereiweiß abbaut und hierbei natürlich auch Harnstoff anfällt, ist es wichtig, dass eine bedarfsgerechte Energiezufuhr gewährleistet wird.
Wenn bei Ihnen tatsächlich eine chronische Niereninsuffizienz im fortgeschrittenen Stadium vorliegt ist eine Beschränkung bzw. Reduktion der Eiweißzufuhr notwendig. Am besten fragen Sie noch mal Ihren Arzt, welche Erkrankung genau vorliegt, denn bei allen anderen Nierenerkrankungen wäre diese Maßnahme unnötig.