• Als Chemotherapie bezeichnen Mediziner die Behandlung bösartiger Tumoren mit speziellen chemischen Substanzen (Zytostatika). Diese Therapieform kann bei vielen unterschiedlichen bösartigen Tumoren wie Brustkrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs zum Einsatz kommen, gleichzeitig kann eine Chemotherapie die Lebensqualität der Betroffenen durch ihre Nebenwirkungen jedoch auch erheblich beeinträchtigen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Chancen und Risiken kann eine Chemotherapie mit sich bringen? Tauschen Sie sich hier mit anderen Usern zum Thema Chemotherapie aus.

Eibe

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breven

Guest
Sehr geehrter Herr Dr.Hennesser,
mein Arzt sagte mir, daß mein Onkel mit der "Eibe" therapiert werden soll. Dies sei total harmlos und helfe gut gegen seinen Lungenkrebs. Will er ihn "vergackeiern" oder gibt es sowas tatsächlich. Wäre ja genial!
Vielen Dank für Ihre mühe!
 
RE: Eibe

Dies gibt es tatsächlich. Es gibt neuere Chemotherapien wie Paclitaxel oder Docetaxel, welche aus der Eibe entwickelt wurden. Diese werden bei Lungen - und Brustkrebs besonders oft eingesetzt. Hinsichtlich ihrer Wirkung sind sie als sehr gut einzustufen, hinsichtlich ihrer Nebenwirkungen aber keineswegs als so harmlos wie von Ihne angenommen. Die üblichen Nebenwirkungen wie Blutbildveränderungen und Fatigue-Syndrom treten auch hier auf, insbesondere jedoch Haarausfall. Von ausgesprochen "harmlosen" Therapeutika zu sprechen ist in dieem Fall also eher eine Frage der Relation zu anderen Therapien.
 
Fatigue-Syndrom etc.

Fatigue-Syndrom etc.

Was beinhaltet dieses Fatigu-Syndrom?
Meine Mutter bekommt auch Chemo. Ihre Leukos sind stark gesunken, sie schläft während einer Unterhaltung oder des Essens einfach ein und sie hat Halluzinationen.
Teilweise benimmt sie sich wie ein Kleinkind (schleckt Essen vom Tisch auf) und sagt Kindersprüche auf. Zur Chemo bekommt sie Morphium, denn sie hat Schmerzen. Bestrahlt wird sie auch.Sie hat Brustkrebsmetastasen in der Leber, Lunge, Schulterblatt, LWS, Oberschenkel.
Die Halluzinationen und das Kleinkindbenehmen, kommt das nun von der Chemo oder dem Morphium? Oder ist das nun ein Zeichen dafür, dass es bald vorbei ist? Meine Oma verfiel auch ins Kleinkindbenehmen bevor sie starb.
Saraurmel
 
RE: Fatigue-Syndrom etc.

RE: Fatigue-Syndrom etc.

Fatigue beinhaltet hauptsächlich Müdigkeit und Erschöpfung, aber auch kognitive Symptome wie vermindertes Denkvermögen. Halluzinationen oder Persönlichkeitsveränderungen wie bei Ihrer Oma passen nicht zum typischen Fatigue-Syndrom. Dies ist eher Zeichen eines geistigen Abbaus, bedingt durch Alterung oder in seltenen Fällen auch durch Metatsasen im Kopf. Hier sollten Sie Ihren Arzt auf die Möglichkeit evtl. Metatsasen im Kopf ansprechen.
 
RE: Fatigue-Syndrom etc.

RE: Fatigue-Syndrom etc.

Hallo Dr. Hennesser,
es handelt sich nicht um meine Oma, sondern um meine Mutter. Sie ist erst 61 Jahre alt. Und Metastasen im Kopf wurden bis jetzt noch nicht gefunden. Trotzdem danke für ihre Antwort.
 
RE: Fatigue-Syndrom etc.

RE: Fatigue-Syndrom etc.

Entschuldigen Sie die Verwechselung.
Gerade in Anbetracht des noch relativ jungen Alters sind diese Halluzinationen und Wesensveränderungen nicht auf Alterungsprozesse zurückführbar. Diese können - bei Ausschluß von Hirnmetatsasen - auch durch bestimmte Chemotherapien zustandekommen, insbesondere bei Ifosfamid- oder Trofosfamid-Therapie. Wenn dem so sein sollte, wirkt Methylenblau hervorragend als sogenanntes Antidot. Sprechen Sie die Ärzte mal darauf an.
 
RE: Fatigue-Syndrom etc.

RE: Fatigue-Syndrom etc.

Hallo Dr. Hennesser,
vielen Dank für die hilfreiche Antwort. Werde meinen Vater davon unterrichten. Meine Mutter liegt in der Tumorbiologie Freiburg und wird von Dr. Marschner betreut, er müsste das ja auch wissen.
Schönen Abend noch
Saraurmel
 
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