Elektraa
New member
Re: dringende Frage an Herrn Dr. Riecke !!!
[quote dr.riecke]"Mein Mann weiß darum, doch an eine Eheversicherung glauben wir nicht."
Eine wirkliche "Eheversicherung" wäre auch für die Beziehung verhängnisvoll, würde Spannung nehmen, den Alltag fördern, das Bemühen um den Anderen überflüssig machen.
Den Begriff hatte ich im Kontext zu Ihrer humorvollen und lockeren Schilderung der Affinität Ihres Mannes zu Samantha Jones gewählt. Er sollte bedeuten, dass Sie mit Ihrer Toleranz eine Größe zeigen, die einen Mann eher zu einem hinzieht, wenn man ihn frei gibt, gegenüber dem "Normalfall" des eifersüchtigen Bewachens und Einschränkens.[/quote]
Meine schlaflosen Nächte, mein oftmaliges Grübeln, meine Zweifel wären schlagartig weg, wäre mir öfters zugesichert: "auch wenn du einen Partner hast, dann fühl dich frei..".
Ich habe das in mir drin, dieses Gefühl, da kann man nicht mehr aus, wenn man einmal "drinne is". Das ist bei mir eine Art Prägung.
Hier im Forum habe ich glaube ich schon einmal diese Geschichte erzählt, von den Flöhen. Man hat einen Versuch gemacht, Flöhe in ein Glas gegeben und einen Deckel drauf. Nach einer Weile haben sich die Flöhe die kurze Hüpf-Möglichkeit "gemerkt- bis zum Deckel, mehr geht nicht. Als man dann den Deckel abgeschraubt hat, sind diese Viecher exakt nur bis zum Rand gehüpft, nicht drüber hinaus.
So ähnlich geht es mir. Einmal, lang ist es her, da war ich "fremdbestimmt", bestimmt hat jemand anderer, nicht ich, wie weit ich hüpfen darf. In meiner Ehe war so gut wie nichts toleriert. Zwanzig Jahre Gefangenschaft. Meine Kindheit hat dazu beigetragen, dass ich mir das gefallen lassen habe. Ich kenne nur dieses Beziehungsmodell, hab nie ein anderes üben können, oder proben.
Und dann- nach der Scheidung war ich frei. Zehn Jahre lang keine Zensur- alles war möglich, das war ein Feeling, für mich das Schönste überhaupt.
Und wie der Zufall will, gerate ich vor fast vier Jahren an jemand, der auch nicht in Freiheit geübt ist, was die Beziehung anbelangt.
Das ist so schwer, sich gegenseitig anzutrainieren, nein, wir sind erwachsen, wir brauchen uns nicht einzuschränken gegenseitig. Auch nicht eingeschränkt fühlen- auch nicht hinnehmen, dass wir nach dem alten Muster weitergehen.
Boah, manchmal glaube ich, in hundert Jahren bin ich nicht so weit, dass ich normal dahinschreite, wenn - dann im Alleingang, da geht es.
Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur mir so geht. Erfahrungen prägen sich ein.
In diesem Sinne sind "überwachende, kontrollierende, eifersüchtige" Verhaltensweisen sicher auch irgendwie angelernt- oder irre ich da?
Ich habe einmal gelernt, alles genau nach Tradition zu handhaben- Mann kommt heim, Frau steht am Herd, ist immer da, immer daheim. Wie bei der Erfüllung eines Gesetzes. Das Fürchterlichste ist, mein Freund kennt diese Gesetze auch und lebt ebenso streng danach. Dabei wären wir FREI! Beide!
So eine Konditionierung kann oder könnte man ausnutzen- was bestimmt in vielen Partnerschaften geschieht.
Vielleicht ist das der Grund, warum viele ja keine "ernsten" Beziehungen mehr eingehen wollen.
[quote dr.riecke]"Mein Mann weiß darum, doch an eine Eheversicherung glauben wir nicht."
Eine wirkliche "Eheversicherung" wäre auch für die Beziehung verhängnisvoll, würde Spannung nehmen, den Alltag fördern, das Bemühen um den Anderen überflüssig machen.
Den Begriff hatte ich im Kontext zu Ihrer humorvollen und lockeren Schilderung der Affinität Ihres Mannes zu Samantha Jones gewählt. Er sollte bedeuten, dass Sie mit Ihrer Toleranz eine Größe zeigen, die einen Mann eher zu einem hinzieht, wenn man ihn frei gibt, gegenüber dem "Normalfall" des eifersüchtigen Bewachens und Einschränkens.[/quote]
Meine schlaflosen Nächte, mein oftmaliges Grübeln, meine Zweifel wären schlagartig weg, wäre mir öfters zugesichert: "auch wenn du einen Partner hast, dann fühl dich frei..".
Ich habe das in mir drin, dieses Gefühl, da kann man nicht mehr aus, wenn man einmal "drinne is". Das ist bei mir eine Art Prägung.
Hier im Forum habe ich glaube ich schon einmal diese Geschichte erzählt, von den Flöhen. Man hat einen Versuch gemacht, Flöhe in ein Glas gegeben und einen Deckel drauf. Nach einer Weile haben sich die Flöhe die kurze Hüpf-Möglichkeit "gemerkt- bis zum Deckel, mehr geht nicht. Als man dann den Deckel abgeschraubt hat, sind diese Viecher exakt nur bis zum Rand gehüpft, nicht drüber hinaus.
So ähnlich geht es mir. Einmal, lang ist es her, da war ich "fremdbestimmt", bestimmt hat jemand anderer, nicht ich, wie weit ich hüpfen darf. In meiner Ehe war so gut wie nichts toleriert. Zwanzig Jahre Gefangenschaft. Meine Kindheit hat dazu beigetragen, dass ich mir das gefallen lassen habe. Ich kenne nur dieses Beziehungsmodell, hab nie ein anderes üben können, oder proben.
Und dann- nach der Scheidung war ich frei. Zehn Jahre lang keine Zensur- alles war möglich, das war ein Feeling, für mich das Schönste überhaupt.
Und wie der Zufall will, gerate ich vor fast vier Jahren an jemand, der auch nicht in Freiheit geübt ist, was die Beziehung anbelangt.
Das ist so schwer, sich gegenseitig anzutrainieren, nein, wir sind erwachsen, wir brauchen uns nicht einzuschränken gegenseitig. Auch nicht eingeschränkt fühlen- auch nicht hinnehmen, dass wir nach dem alten Muster weitergehen.
Boah, manchmal glaube ich, in hundert Jahren bin ich nicht so weit, dass ich normal dahinschreite, wenn - dann im Alleingang, da geht es.
Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur mir so geht. Erfahrungen prägen sich ein.
In diesem Sinne sind "überwachende, kontrollierende, eifersüchtige" Verhaltensweisen sicher auch irgendwie angelernt- oder irre ich da?
Ich habe einmal gelernt, alles genau nach Tradition zu handhaben- Mann kommt heim, Frau steht am Herd, ist immer da, immer daheim. Wie bei der Erfüllung eines Gesetzes. Das Fürchterlichste ist, mein Freund kennt diese Gesetze auch und lebt ebenso streng danach. Dabei wären wir FREI! Beide!
So eine Konditionierung kann oder könnte man ausnutzen- was bestimmt in vielen Partnerschaften geschieht.
Vielleicht ist das der Grund, warum viele ja keine "ernsten" Beziehungen mehr eingehen wollen.