RE: Dringend Ratschläge gesucht
Hallo zusammen!
Kann mich nur lollo und yvypivi anschliessen, sehe das auch so, aus leider eigenen Erfahrungen. War magersüchtig, bin jetzt bulimisch. Therapie ja, aber nicht Klinik, das bringt nichts, ausser wenn man wirklich unbedingt mit Sonde aufgepäppelt werden muss, wenn es ganz ganz schlimm ist. Es ist so wie yvypivi sagt, in einer Klinik waschen sie einem das Gehirn und man kann sich gar nicht entwickeln und rausfinden wer man ist, weil einem ständig was anderes aufgezwungen wird. Und zu Hause ist es dann die Hölle und man kommt mit seinem Leben nicht zurecht. Ich habe nun zwar Normalgewicht, aber ich leide darunter, habe Bulimie und will aber auch nicht wieder abnehmen, würde am liebsten nur noch essen den ganzen Tag, weiss im Moment eigentlich nicht was ich will, ausser aus diesem Elend rauskommen und endlich wieder glücklich sein, und wenn das Glück noch so klein ist. Aus Erfahrung kann ich auch sagen, dass es sich lohnt mehr zu essen und ausgewogen, dann normalisiert sich der Stoffwechsel, wenn man nur aushält das normale Essen durchzuziehen, wo zu Hause schon viel zu gehört. Ich weiss nicht wie lange man noch wächst, ist wohl unterschiedlich. Ich bin wohl durch die Krankheit geschrumpft, war mal 1,66, komme jetzt beim Messen nur auf 1,63, was eigentlcih nicht klein ist, sondern normal. Die Waage habe ich verbannt, nachdem ich es nicht mehr ausgehalten habe immer draufzusteigen und zu sehen wie viel ich zugenommen habe, habe auch keinen Spiegel, in dem ich meinen Bauch und Hintern sehen könnte, aber ich dusche nicht gerne, weil ich dann nur meinen fetten Hintern sehe, wenn so nach hinten gucke und wenn ich joggen gehe wabbelt es total am Hintern, das hasse ich so. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich durch das Zunehmen irgendwo schon besser fühle, laufen ist nicht mehr so anstrengend, mir ist nicht immer nur noch kalt. Und es ist auch schon irgendwo shcöner, wenn nicht alle wissen, dass man krank ist. Meine neue Klasse weiss es nicht. Irgendwie ist es auch schön, wenn man nicht ständig Kalorien zählt, aber wer schafft das schon, ich rechne dohc immer irgendwie, was ich wieder alles in mich reingestopft hab. Donnerstag hab ich abends noch ne ganze mehr als tellergrosse Pizza verdrückt, und der Teller war nicht klein! Ich nehme mal stark an, dass ich hier wohl am meisten esse. Aber irgendwo habe ich noch die Hoffnung, dass ich irgendwann wieder glücklich sein kann, und so gebaut sein kann wie früher, muskulös und kräftig, vermisse schon irgendwo das Gefühl stärker und kräftiger zu sein, als alle anderen Frauen in meiner direkten Umgebung. Jetzt fühle ich mich nur noch schwach, weil ich keine Muskeln mehr habe (alle beim Hungern aufgebraucht), auch nicht mehr ohne Essen aushalte und beim Essen nicht mehr widerstehen kann. Und das schlimmste sind die Fressanfälle, und danach halte ich es nicht ohne Kotzen aus, aber davon wird es nicht besser, denn ich bekomme nur einen kleinen Teil von dem wieder raus, was ich alles reingestopft hab.
Genug davon, ich schreib wieder nur von meinen eigenen Problemen, dabei wollte ich eigentlich nur Tips geben. WEr sagt denn eigentlich dass man zu Hause zurecht kommenmuss? Ich komme NICHT zu Hause zurecht, war erleichtert, nachdem ich ausgezogen war, und immer wenn ich wieder zu Hause war, habe ich schwere Depressionen bekommen, die Essstörung war wieder viel ausgeprägter und ich wollte nur noch wieder weg. Ich werde nun schon Monate bevor ich nach Hause komme depressiv. Antidepressiva will ich nicht nehmen, aus Angst dass ich abhängig werde, denn ich werde leicht abhängig, hatte auch ein Alkoholproblem obwohl ich damals gerade mal 18 war. Es macht mich traurig, dass ich zu Hause nicht mehr leben kann auf Dauer, einfach nicht kann, habe Schuldgefühle meiner Schwester gegenüber und hasse meine Eltern. Muss man wirklich zu Hause zurecht kommen? Yvypivi oder wer das schrieb, hat in sofern recht, dass man nicht vor seinen Problemen weglaufen kann, höchstens für begrenzte Zeit, aber sie holen einen ein. Die Essstörung war nicht vorbei, als ich ausgezogen war. Ich habe auch zu hause den Fehler gemacht, dass ich immer zu viel auf meine Eltern gehört habe, und unbewusst immer deren Ratschläge und Regeln befolge, irgendwie immer so sein will wie andere Leute, aber nicht wirklich ich selbst bin. Ich habe meine eigenen Interessen udn alles, nach aussen sieht es so aus, als sei ich ich selbst, aber eigentlich versuche ich nur ein normaler Teenager zu sein, ein normaler STudent, eine normale junge Frau und überlege immer wie andere sich an meiner Stelle verhalten würden. Ich denke man kann nur gesund werden, wenn man da nicht drüber nachdenkt, sondern einfach nur so ist wie man eben ist, aber das geht so schwer.
Nur Mut beim Zunehmen, es lohnt sich schon, wenigstens damit man nicht mehr so friert und sich kräftiger fühlt, was man erst merkt, wenn man ein bestimmtes Gewicht erreicht. Wenn sich der Stoffwechsel normalisiert, kann man auch viel mehr essen ohne direkt zuzunehmen. Ich habe ein ganzes Jahr lang normal alles gegessen ohne zu zunehmen und hatte deutlich Untergewicht dabei. Versucht erst mal euren Stoffwechsel normal zu kriegen, dann könnt ihr ja euer Gewicht ne Zeit lang halten mit normalem Essen. Das muss man nicht kontrollieren, das geht am besten indem man sich nur auf den Stoffewechsel konzentriert, dass der richtig läuft.
Alles Gute! Viel Glück!
Liebe Grüsse!
Tonttu_e