lebenslang
lebenslang
Die Behandlung der Hypothyreose besteht in lebenslanger Gabe von Schilddrüsenhormon.
Die Dosis muss individuell durch den Arzt festgelegt werden.
Es wird mit einer anfänglich niedrigen Dosis Schilddrüsenhormon - meist 25 Mikrogramm - begonnen.
Diese Dosis wird über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen bis drei Monaten eingenommen.
Schilddrüsenhormonpräparate sind Spiegelmedikamente mit einer trägen Pharmakokinetik. Das bedeutet, dass sich der Blutspiegel durch die Einnahme des Medikaments erst nach einem Zeitraum von 14 Tagen maßgeblich verändert.
Die erste Kontrolle nach Schilddrüsenhormongabe erfolgt im Schnitt nach 14 Tagen.
Ist ein normaler Pegel noch nicht erreicht, wird die Dosis um zumeist weitere 25 Mikrogramm erhöht. Das Erhöhen der Dosis auf die richtige Einstellung dauert bis zu sechs Monaten.
Bei Patienten, die empfindlich auf Hormone reagieren, kann es anfänglich zu Überfunktionssymptomen kommen, da der Körper sich an die Unterfunktion "gewöhnt" hatte.
Diese Symptomatik legt sich aber nach zwei bis vier Wochen. Sollte sie sich danach nicht legen, so ist die Hormoneinstellung eventuell zu hoch und muss reduziert werden.
Nach wiederum sechs Wochen bis drei Monaten erfolgt eine Kontrolle der Schilddrüsenhormone. Dieses Vorgehen wird wiederholt, bis ein normaler Stand der Schilddrüsenhormone erreicht ist.
Anschließend sind halbjährliche Blutkontrollen und - je nach Ursache der Schilddrüsenerkrankung - eine Sonographie erforderlich.
Die langsame Dosissteigerung der künstlichen Schilddrüsenhormone ist notwendig, da die Wirkung nicht sofort eintritt.
Zusätzlich existiert ein Depoteffekt: während das eingenommene T3 Liothyronin dem Körper sofort aktiv zur Verfügung steht, muss T4 Thyroxin erst durch die Leber umgewandelt werden.
Die Dosis beider Hormone kann und muss für jeden Patienten individuell eingestellt werden.