Re: Die Familie für die Kinder erhalten?
Jolulli hallo!
Bei mir war auch zwischenzeitlich Pause, ich hole das aber nun nach, das ausleben meiner Schreiblust. Ich habe die Beiträge nun gelesen und mir ein weiteres Bild machen können über deine Lage.
Prinzipiell, es ist so, dass du deinen Mann vorschiebst als Grund und Ursache für dein Dilemma. Das ist es natürlich nicht.
Wir haben alle so unsere Rolle die wir einnehmen und der entsprechen wir dann. Dein Mann hat für dich die Rolle zu spielen: du bist böse..du bist uncooperativ, du bist pfui- natürlich geht es ihm gleich, er sieht dich als (??).....und dementsprechend kommen seine "Antworten" auf dich zu- auf das Wesen, das er sieht und glaubt zu sehen.
Die Kinder sehen in dir etwas, wen, der gaaanz anders ist als die Person, die dein Mann sieht.
Wenn du nun an der Rolle von dir etwas änderst deinem Mann gegenüber, dann ist automatisch die Rolle die er einnimmt dir gegenüber nicht mehr gefragt. Er MUSS sich an die neue Bühnendarstellerin anpassen- das geht gar nicht anders.
"Liebe deine Feinde...." hinter diesem Ausspruch steckt unvorstellbar Weises drin. Im gleichen Moment wo dem, der dich quält was Gutes tust, bist du in einer anderen Position.
Mach deinen Mann nicht anders, er wird automatisch anders, wenn du dich anders machst.
Geh ihm nicht aus dem Weg. Geh auf ihn zu und sag zum Beispiel, weißt du was, ich machs dir schon schwer, es tut mir leid...und dann DANKE ihm einmal, danke ihm freundlich, nicht lieb. Sag manchmal zu ihm etwas, was ein jeder gerne hören möchte. Sag zum Beispiel einmal etwas das ihn nicht beschwert, sondern froh macht. Wenn ich so überlege, dann habe ich früher meinem Ex gegenüber alles selbstverständlich mies gemacht- egal was er so tat und getan hat. Er hat es mir nie recht machen können. Ist er gesessen, dann habe ich genörgelt, ist er gestanden, dann war mir das auch nicht recht. Ist er in Arbeit gewesen, dann habe ich nicht ein einziges Mal sehen mögen, dass er ein pflichtbewußter Arbeitnehmer ist, der nie blau macht, trotzdem er vortags privat sehr oft "blau" war. Das habe ich natürlich feste kritisiert- das "Gute" feste übersehen und überhört.
Sei wahr in der Betrachtung dieses Wesens dir gegenüber. Er hat Träume, er hat Wünsche, er hat Nöte und er hat Sehnsüchte- er setzt Bemühungen, er tut sich was an, hat sich viel angetan um ein glückliches Leben zu haben irgendwann....uuuuuuuunnd??? Hat er es?
Er hat derzeit Fröhlichkeit verlernt. Kein Mensch ist gerne der Feind seiner eigenen Frau und Familie.
Vielleicht erzählst du zuerst einmal den Kindern wie lieb ihr Papa ist....oder gewesen ist an jenem Tag, an dieser Geburtstagsfeier, bei diesem oder jenen Vorfall...und wenn du denkst den gab es nicht, diesen lieben Moment, dann bist du auf einem Auge blind.
Du kannst die Kinder wie auch dich erziehen dazu, dass sie diesen Menschen an eurer Seite nicht fürchten sondern gerne haben. Wir basteln Papa ein Geschenk...wir kochen für Papa sein Lieblingsgericht, wir helfen Papa beim Autoputzen etc....und wir leben Papa vor, wie schön es ist, wenn wir uns nicht als lästiges Übel betrachten sondern als irgendwie doch gut, dass es da ist.
Ich wette, dein Mann hat die gleichen Überlegungen wie du sie hast. Welchen Nachteil habe ich, wenn ich gehe, welchen Vorteil, wenn ich bleibe etc.
Wenn er nicht augenblicklich bereit ist zu gehen, dann hat er bestimmt nützliche Vorteile die ihr ihm beschert. So wie er euch. Würde da kein Gewinn sein, dann wäre ein Loslassen sofort möglich.
Zögern tut man, weil man nicht verlieren mag. Was ja ok ist.
Ich schreibe weitere Überlegungen anschließend. Was auch immer du draus liest, es ist sicherlich ein Denkanstoß dabei, der wie ein Same irgendwann Früchte trägt. Alles braucht seine Zeit- den anderen nicht mehr zu mögen, ebenso ihn wieder ein wenig weniger abzulehnen.
Ich habe selber hart dran zu arbeiten, gerade jene ins gute "Licht" zu rücken, die mir Unrecht getan haben. Aber wenn ich ehrlich bin, dann war ich selber auch nicht "ohne" jenen gegenüber.
Was mir immer wieder auffällt, dass ich so bin selber- wie ich jemanden bezeichne....manchmal mag ich gar nicht mehr reden über wen, weil zugleich meine eigene "Schande" ausgesprochen wird. Hat man das einmal erkennen können, dann ist man soooo vorsichtig beim Gackern und Lästern..........
Man sieht sich selber nicht. Nur durch den Spiegel des anderen. Ob im Guten, oder angeblich "Bösen".
..." er macht mich zornig...."" du machst ihn zornig.... er ist ungerecht....du bist ungerecht...er ist einfallslos...du bist einfallslos...er ist kein guter Ehemann....DU bist keine tolle Ehefrau....
bis dann..