Oooohhh...
Da hätte ich wohl doch noch mehr Info über mich geben sollen, damit meine Haltung Medikamenten gegenüber deutlicher wird. So muss es ja wirklich wie eine Trotzreaktion aussehen.
Zur Erläuterung: ich habe leider nicht nur Diabetes, sondern auch Asthma und Bluthochdruck, gepaart mit diversen Unverträglichkeiten und Allergien.
Hört sich erstmal schlimm an, aber ich komme gut damit zurecht.
Als der Bluthochdruck diagnostiziert wurde, begann eine 2-jährige Odyssee um einen verträglichen und wirksamen Blutdrucksenker für mich zu finden. In diesen 2 jahren hatte ich zahlreiche Krankenhausaufenthalte wegen schwerer Nebenwirkungen. In dem Zeitraum begannen dann auch meine Panikattacken und mein Vertrauen in die Ärzte ließ etwas nach. Aber das ist mittlerweile ja alles Schnee von gestern, wenn auch noch nicht ganz vergessen.
Ich vertrage ebenfalls kaum Schmerzmittel. Nur ibuprofen in geringer Dosierung; alles andere führt zu Nebenwirkungen (selbst ein Schmerztherapeut war diesbezüglich recht ratlos). Auch beim Probieren diverser Schmerzmittel folgten notfallmäßige Krankenhauseinlieferungen (Atemnot, Schwindel, Blutdruckkrisen, Elektrolythaushalt gestört etc etc).
Bei pflanzlichen Mitteln muss ich wegen meiner Allergien ebenfalls sehr aufpassen. Erst vor einer Woche bekam ich nach Anwendung eines oralen Antibiotikums schwere Atemnot.
Ich bin also bezüglich medikamentöser Therapie nicht gerade einfach - leider!
Als Diabetes diagnostiziert wurde, meinte mein Arzt, ich könne meine Werte noch mit Sport, Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion in den Griff bekommen. Er hat damals bewusst noch kein Metformin verordnet, weil er erstens auch kein großer Fan von "sofort medikamentös eingreifen" ist und er zweitens ja von meinen Unverträglichkeiten weiß. In der anfänglichen Euphorie, etwas ändern zu wollen, klappte das ja auch. Nur dann hab ich es schleifen lassen, was natürlich MEIn Fehler war. Bei hba1c von 7,4 sagte er dann allerdings, nun müsse Metformin genommen werden. Eine Gegenanzeige bei Metformin ist Asthma. Mein Arzt sagte, da könnte ich wohl Probleme bekommen, aber ich solle es einfach mal versuchen.
Aufgrund meiner "Medikamenten-Erfahrung" habe ich nun für mich entschieden, auf anderem Wege zu versuchen, meine Zuckerwerte so lang wie möglich ohne Medikamente im Griff zu behalten. Und mein bisheriger Erfolg gibt mir ja auch recht. Von 7,4 auf 6,7 ist ja schonmal ein Anfang.
Ich gehe regelmäßig zu allen Kontreollen (dreimonatlicher Check, Augenarzt, Kontrolle Füsse, >Urinstatus, Blutabnahme etc etc).
Insofern bin ich schon bemüht, meiner Gesundheit nicht zu schaden.
Metformin wäre vielleicht ein einfacherer Weg, den BZ zu senken. Ich habe mich für den schwereren Weg entschieden.
Natürlich ist mir klar, dass Diabetes auch bei "schönen" BZ-Werten nicht heilbar und immer vorhanden ist. Mir ist bewusst, dass ich irgendwann sicherlich Medikamente wegen der Diabetes einnehmen muss. Aber ich versuche momentan, diesen Zeitpunkt hinauszuzögern.
In einem Gespräch mit meinem Arzt letzte Woche meinte er auch, ich sei auf dem richtigen Weg und mein hba1c könnte bei konsequenter Einhaltung des jetztigen Lebensstils durchaus noch viel weiter runtergehen.
Mein Ziel ist es, unter 6,5 zu kommen. Damit (und den sicherlich immernoch vorhandenen Risiken) könnte ich gut leben.
Ich danke dir trotzdem für deine offenen Worte und hoffe, mein jetztiger Beitrag konnte ein bißchen mehr "Licht ins Dunkel" meiner Entscheidung bringen.
Nach wie vor ist mein Problem aber die richtige Ernährung (s. erster Beitrag). Hast du da vielleicht Ideen?