• Krebs entwickelt sich, wenn die Balance zwischen Zellneubildung und Zelluntergang gestört wird und sich die Zellen unkontrolliert vermehren. So kann sich eine bösartige Geschwulst bilden, ein sogenannter maligner Tumor. Es gibt viele verschiedene Krebsarten. Die meisten Tumoren wachsen zu Beginn in den Organen, zum Beispiel im Darm oder in der Lunge. Manchmal breitet sich der Krebs im Körper aus und bildet Metastasen. Haben Sie Fragen zu einer Krebserkrankung? Egal ob Hautkrebs, Lungenkrebs oder Magenkrebs: In diesem Forum können Sie sich rund um das Thema Krebs austauschen.

Deutlich vergrößerte Lymphknoten

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Borussia1980

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Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

vor 3 Monaten wurden bei mir im Rahmen eines Check-Ups von meinem Hausarzt als "Zufallsbefund" deutlich vergrößerte Lymphknoten im Kieferwinkel (beiderseits) festgestellt, welche mir bisher nicht aufgefallen sind und ich generell auch nicht ertasten kann. Die Ausmaße sind mit rechts 2,8 cm x 1,2 cm sowie links 2,7 cm x 1,5 cm durchaus beträchtlich. Da sich für meinen Arzt allerdings die Form, Beschaffenheit etc. normal dargestellt haben, sah er keine weitere Untersuchungsnotwendigkeit.

Da mir die Sache allerdings keine Ruhe gelassen hat und ich meinen Hausarzt nicht als ausgewiesenen "LK-Experten" einschätze, habe ich auf eigene Faust noch einen Internisten (kein Onkologe bzw. Hämatologe) zur weiteren Klärung aufgesucht.

Bei der ersten Untersuchung kam er zum selben Ergebnis wie mein Hausarzt:
- Abmessungen: s. o., Form somit oval bzw. "Zigarren-förmig" und im Grunde symmetrisch auf beiden Seiten
- Knoten sind weich, klar abgrenzbar bzw. nicht verbacken und echoarm
- Ansonsten keine weiteren LK-Schwellungen im Halsbereich
- Ultraschall des gesamten Bauchraums ergab keine LK-Schwellungen, sowie keine Auffälligkeiten bei Milz und Leber
- Das große Blutbild blieb ebenfalls ohne Befund, allerdings war der EBV-Test "positiv", so dass ich wohl zu früheren Zeiten mal infiziert war
Er sah das Thema zusammenfassend ebenfalls relativ locker und erachtete chronisch reaktive Knoten (ggf. w /EBV) - welche bereits seit langer Zeit bestehen könnten - als wahrscheinlichste Diagnose.

Dennoch wollte er die LKs nach zwei Wochen vorsichtshalber nochmal überprüfen. Bei dieser Untersuchung wurde nur der Hals einem US unterzogen. Das Ergebnis war analog zu den beiden ersten Vermessungen.

Auf mein Drängen hin hat er sich dazu bereit erklärt, nach weiteren 4 Wochen nochmals eine große Untersuchung (inkl. Bauchraum-US und Blutbild) durchzuführen. Auch hier kam es zu keinen anderen Ergebnissen wie bei der ersten Untersuchung, so dass er nun endgültig von weitergehenden Schritten (Punktion oder gar Entfernung) absah.

Sein Fazit (ich hoffe ich gebe das alles richtig wieder): Chronisch reaktive Knoten, welche sich im US idealtypisch zeigen und somit faktisch nicht maligen sein können. Die Abmessungen liegen zwar über der Norm, sind aber mit Blick auf den Durchmesser (welcher für ihn wichtiger ist) noch nicht bedenklich! Außerdem sind die LKs im Kieferraum generell etwas größer. Des Weiteren spreche die Symmetrie sowie die Tatsache, dass keine weiteren LKs betroffen sind gegen eine Bösartigkeit.


Da mir der Arzt einen sehr kompetenten Eindruck gemacht hat, konnte ich mit der Diagnose erstmal gut leben. Leider konnte ich es diese Woche dennoch nicht lassen, Dr. Google zu bemühen. Hier ergaben sich für meine LK-Ausmaße natürlich sehr beunruhigende Informationen, wobei mir immer noch nicht klar ist, "welche Größe" (Durchmesser oder maximaler Umfang) entscheidend ist.

Ich würde deshalb sehr gerne auf Basis meiner Schilderungen ihre Einschätzung zu dem Sachverhalt erfahren. Mir ist bewusst, dass ich eine 100%-ige Sicherheit nur durch eine Entnahme erreichen könnte. Dennoch würde ich mich über eine Rückmeldung zu folgenden Fragestellungen freuen:

- Ist aufgrund der Abmessungen sowie der Tatsache, dass Zeitraum und Grund für die Vergrößerung unklar sind, einen Entnahme zu empfehlen oder sehen Sie diese auf Basis der stabilen US-Ergebnisse als verzichtbar an?
- Können diese Abmessungen überhaupt durch "normale" Infekte erreicht werden?
- Da die LKs zumindest 6 Wochen nicht gewachsen sind: Ist eine Malignität deshalb unwahrscheinlich oder könnten die Knoten just in diesem Zeitraum eine "Wachstumspause" eingelegt haben und nun weiterwachsen?
- Sind aus Ihrer Sicht deshalb regelmäßige Überprüfungen (zumindest US) zu empfehlen?
- Nachdem die Knoten wohl schon geraume Zeit vergrößert sind: Wann würde sich denn eine Bösartigkeit durch weitere Symptome äußern?

Ich habe bis auf die vergrößerten LKs keine weiteren Symptome. Auch ist meine Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt. Im Gegenteil: seit längerer Zeit mache ich relativ viel Ausdauersport und bin konditionell "fit wie noch nie".

Für Ihre kurze Einschätzung und Rückmeldung bedanke ich mich vielmals.
 
Ich werde mich jetzt nicht detailliert darüber äußern weil es möglichwerweise wieder falsch verstanden werden könnte.Aber trotzdem muß ich mich sehr wundern und was loswerden:Warum zweifeln Sie(und auch sehr viele Patienten!) das Urteil von zwei konsultierten Ärzten an?Warum sollte" Dr.Google" klüger sein als Ärzte die einen real untersucht haben? Was haben die Menschen in der Zeit vor "Dr.Google" gemacht?Je mehr man über bestimmte Symptome nachgoogelt umso mehr kann man verunsichert werden.Das ist nicht immer vorteilhaft und zieht manchmal körperliche Eingriffe nach sich die eingentlich unnötig wären.
Alles Gute,johlina
 
Die beruhigenden "Worte" Ihres Arztes sind sehr gut nachvollziehbar, wir haben sehr viel mit diesen Situationen zu tun und können fast immer auf eine Biopsie verzichten da sich die klinische Einschätzung als beruhigend erweist. So sieht dies offenbar auch Ihr Arzt. Eine weitere Kontrolle in 4 Monaten wäre sinnvoll.
 
Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

vielen Dank für ihre Rückmeldung. Ich werde deshalb auf eine nochmalige Kontrolle hinwirken.

Abschließende Fragen: Kann ich aus ihrer Sicht das Thema abhaken, sofern sich die Diagnose wiederum unverändert gestaltet sollte oder ist aufgrund der "LK-Dimension" eine laufende Kontrolle notwendig? Kann ich dies einfach fordern, auch wenn es "mein" Internist als nicht erforderlich erachtet?

Besten Dank und viele Grüße
 
Nein, fordern können Sie nichts und sollten es auch nicht denn das macht es für Ihre Sorgen ja keineswegs besser. Wenn Sie glauben Ihr Arzt hat Unrecht müssen Sie den Arzt wechseln, ansonsten auch mal akzeptieren wenn er sagt "Gesund!".
Bösartige LK-Schwellungen neigen dazu, manchmal sehr rasch, zu wachsen. Insofern sind unveränderte Größen immer sehr beruhigend und dann auch ein Anlaß die Sorgen abzulegen.
 
Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

entsprechend ihrer Empfehlung war ich nochmals bei der US-Kontrolle. Da sich hier kein "eindeutiges Bild" mehr ergeben hat, hat mich der Arzt zu einem CT (Hals) überwiesen (ich glaube er wollte eher auch Gewissheit).

Ergebnis:
Submandibulär linksbetont sowie beidseits entlang der Gefäßnervenscheide zeigen sich zahlenmäßig gering vermehrte, teils etwas prominente Lymphknoten. Exemplarisch ein Lymphknoten links ventral der Gefäßnervenscheide mit einem max. Durchmesser von 1,2x1,0x2,0 cm mit Fetthilus.
Beurteilung:
Kein Nachweis pathologisch vergrößerter Lymphknoten.

Für meinen Arzt und den Radiologen ist das Thema damit erledigt!

Sehen Sie das ähnlich oder sind weitere Kontrollen (aufgrund der etwas zu großen Größe) angezeigt? Kann in einem CT ein bösartiger Lymphknoten übersehen werden?

Besten Dank und viele Grüße
 
Beurteilung:
Kein Nachweis pathologisch vergrößerter Lymphknoten.

Für meinen Arzt und den Radiologen ist das Thema damit erledigt!

Sehen Sie das ähnlich oder sind weitere Kontrollen (aufgrund der etwas zu großen Größe) angezeigt? Kann in einem CT ein bösartiger Lymphknoten übersehen werden?

Besten Dank und viele Grüße

Warum können Sie nicht einfach akzeptieren dass Sie gesund sind??Wollen Sie ewig so weitermachen?Welche Antwort erhoffen sie denn und was wäre der nächste Schritt? Weitere Biopsien und CT´s?Es gibt sehr viele Menschen die froh wären einen solch guten Befund zu bekommen...vielleicht sollten Sie darüber einfach mal nachdenken...LG Johlina
 
Ohje, ich glaube Sie verrennen sich da zu sehr. Nun ist es also bei einer gesunden Frau zu einem CT gekommen obwohl sich im Ultraschall nichts mehr gezeigt hat. Ein CT habe ich Ihnen NICHT angeraten, ich hätte diese Strahlenbelastung nicht in Kauf genommen. Und wie ich schon geschrieben habe, selbst dieses CT hat Ihre Sorgen leider nicht komplett nehmen können. So wie es bei mir ankommt müssen Sie an einer ganz anderen Problematik arbeiten um Ihre Sorgen loszuwerden.
 
Den letzten Satz meine ich nicht despektierlich, eher helfend damit Sie bspw. durch Autogenes Training Ihre Ängste loswerden können.
 
Hallo Herr Dr. Hennesser,

im Ultraschall haben sich die Knoten weiterhin so groß - und aus Sicht des Arztes auch nicht mehr so eindeutig (er meinte, er könnte eine Verbackung zweier Knoten auf einer Seite nicht sicher ausschließen) - gezeigt als bei den vorherigen Sono's. Deshalb hat er mir zum CT geraten, um Klarheit dsbzgl. zu bekommen und die Sache somit möglicherweise auch endgültig zu klären.

Aus seiner Sicht war die Untersuchung in Abwägung zur Strahlenbelastung vertretbar. Des Weiteren meinte er, dass ein einmaliges CT im Halsbereich nur eine wirklich minimale Risikoerhöhung für das weitere Krebsrisiko darstellt. Ich hoffe Sie sehen das ähnlich?

Ich verstehe Sie in jedem Fall so, dass das CT-Ergebnis nun endgültig als Abschluss der Angelegenheit betrachtet werden kann? Mir war nur nicht klar, ob w/ der Größe weitere Überprüfungen endgültig entbehrlich sind, da es sich ja auch nur um eine Moment-Aufnahme handelt.

Ihren abschließenden Rat verstehe ich nicht falsch und werde ich für mich auch prüfen. Mich belasten diese Gesundheitsthemen (v. a. Krebs) tatsächlich enorm, v. a. wenn offensichtlich irgendetwas nicht 100%-ig passt.

Viele Grüße und Danke nochmals
 
Ein LK der nach mehreren Monaten im CT nicht vergrößert erscheint ("kein Nachweis pathologisch vergrößerter LK") ist nicht verdächtig auf einen Krebs. Unseren eigenen Patienten empfehlen wir weiterhin den Hals zu tasten und sich bei Veränderungen nochmals vorzustellen.
 
Hallo Herr Dr. Hennesser,

vielen Dank für Ihre nochmalige Rückmeldung. Ich möchte Ihre Zeit und Nerven nicht weiter unnötig strapazieren bzw. das Thema tatsächlich auch zu den Akten legen. Ich versuche deshalb nochmals kurz mein "Dilemma" darzustellen:

Ich habe nun insg. 4x meine Hals-LKs innerhalb eines Zeitraums von knapp 6 Monaten geschallt bekommen. Hierbei waren Sie in der Größe nahezu identisch (3x1cm +/-2mm). Bis zum letzten Mal war die Diagnose stets: Zwar groß, aber ansonsten alles i. O., deshalb keine Malignitäts-Gefahr und keine weiteren Vorsorgen erforderlich.
Nun kam bei der letzten Kontrolle (welche nur aufgrund meines Wunsches stattfand) mein Arzt zu dem Entschluss: Hmmm, minimal größer und auf einer Seite ggf. Verbacken --> lieber CT um auf Nummer sicher zu gehen.

Nun ist das Ergebnis des CT wie beschrieben: Alles in bester Ordnung. Der größte LK liegt sogar deutlich unter den Ultraschall-Ergebnissen.

Wie Sie bereits erkannt haben bin ich krebstechnisch sehr ängstlich und deshalb wieder verunsichert, da die Diskrepanz zwischen den beiden Untersuchungsarten so groß ist.

Deshalb eine hoffentlich abschließenden Fragen:
Ist das CT mit Kontrastmittel dem Ultraschall hinsichtlich LKs diagnostisch soweit überlegen, dass ich die Diskrepanz einfach vergessen sollte? Für mich als Laien ist der Unterschied gefühlt zu groß...
Besteht ein Restrisiko das beim CT die großen LKs übersehen wurden oder kann man dies ausschließen (war bei einer großen Radiologie)?

Die Eigenkontrolle bringt bei mir leider nichts, da ich die betroffenen LKs noch nie fühlen konnte bzw. sie regelmäßig mit den Speicheldrüsen verwechsle.

Nochmals besten Dank und viele Grüße
 
Sehr geehrter Dr. Hennesser,

gestatten Sie mir abschließend zwei Fragen:
1. ) Wäre auch ein niedrigmalignes NHL im CT auffällig (kein Fetthilus etc.)?
2. ) Die LK-Vergrößerung wurde bei mir vor mittlerweile 1 1/2 Jahren (zufällig) festgestellt (könnte also auch schon länger bestehen). Hätten in diesem Zeitraum bereits andere Symptome dazukommen müssen, wenn es sich um etwas bösartiges ggf. auch um ein niedrigmaliges Lymphom handelt?

Ich befinde mich übrigens seit kurzem auch in Behandlung bzgl. meiner Krankheitsängste. Die Beantwortung der beiden o. g. Fragen würden mich sicher weiterbringen.

Besten Dank
 
Borussia1980 ich empfehle Ihnen, sich zu zwingen, nicht weiter nach Infos bzgl. maligne LK zu suchen. Ich hatte die gleiche Problematik wie Sie und über 2 Jahre Gedankenschleifen über einen großen LK im Nackenbereich, der auch mittelt US & MRT + Kontrastmittel abgeklärt wurde. Mich konnten die ganzen Untersuchungen nie vollständig beruhigen. Erst als ich es über einen längeren Zeitraum geschafft habe, den LK nicht zu tasten und dr. google nicht anzuwerfen, konnte ich mich davon distanzieren und habe geschafft, keine weiteren Gedankenschleifen diesbezüglich zu erzeugen.

Wieviele Ärzte haben Ihnen nun anhand von zahlreichen Untersuchungen bestätigt, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie 1. mit 37 Jahren an Krebs erkranken & sich so viele Ärzte irren? Dass Sie morgen ein Auto überfährt vermutlich 1000x höher! Haken Sie es ab, zwingen Sie sich, Ihnen selbst zu Liebe!
 
kleine Ergänzung: Die Wahrscheinlichkeit zwischen 30-39 Jahren an einem NHL zu erkranken liegt bei ca 4:100.000, also erkrankt statistisch gesehen jedes Jahr 1 Person von 25.000 Personen in Ihrem Alter an einem NHL (siehe krebsdaten.de)
 
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