• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Depression, was soll ich nur machen.

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Danke Alex für die schnelle antwort :)

Ich hab auch das Gefühl das es wahrschienlich jetzt zum anfang erstmal der richtige Schritt ist in eine Klinik zu gehen. Der klinik aufenthalt ist laut Webseite bei der von mir gewählten 6-8 Wochen. Ist halt nur die frage wie lange es dauert bis ich aufgenommen werde. Aber da heisst es wohl abwarten und Tee trinken.
Das hört sich bei der alten Dame ja fast wie ein wunder an. :) Wie stehst du eigentlich zu Medikamenten gegen die Depression. Bis jetzt habe ich noch nichts genommen weil ich doch etwas skeptisch bin. Man hat ja doch recht viel negatives drüber gehört. Prositive Berichte häufen sie jedoch auch. Bin mir echt och nicht so sicher.
Ja wie gesagt die 1 Stunde in der Woche, bzw manchmal nur alle 2 Wochen 1 Stunde bei der Therapeutin ist echt zu wenig. Sie versucht mir zuhelfen keine frage, aber mit teils 1 Stunde alle 2 Wochen kann man wohl nicht alzu viel erreichen in meinem momentanen Zustand.

Ja doch sowas in die Richtung würde ich auch sagen. Es wirkt fast als ob ich ein Computer Spiel spielen würde oder so ähnlich. Also wie du es beschrieben hast wie durch eine Glasscheibe. Als Tunnelblick kann ichs aber auch gut beschreiben da es mir so vorkommt das ich etwas fokussiere und alles andere aussenherum verschwimmt. Meine Therapeutin hat mir das so versucht zu erklären das ich grade unter dauer Streß stehe, sprich wie früher zum Beispiel die Uhr Menschen wenn sie von einem Tiger etc angegriffen wurden. Der Blick fokussiert sich auf das Wesentliche und alles andere wird ausgeblendet. Nachvollziehen kann ich das ganze schon wie es gemeint ist. Nur es jetzt immoment zu akzeptieren und nicht zu denken es könnte auch was mit denn Augen sein etc etc etc ist echt schwierig. Vorallem erschwert mir diese Sache auch alle möglichen Aktivitäten. Es ist so als ob mich alles davon abhalten will rauszugehen und spaß zuhaben und das ganz vorne weg. Wie war es den bei dir mit dem Watte Gefühl? War es bei dir Dauerhaft da oder nur in Streßsituation, mein ich nehn es mal Tunnelblick ist jetzt seit 2,5 Wochen wirklich Dauerhaft. Konntest du in diesen Situation etwas unternhemen oder ging da bei dir dann nichts mehr? Es ist halt einfach immer da egal was ich mache. Du sagst du hattest die vermutung das es von den Medis kommt, hattest es denn schon vor einame der Medis oder erst hinterher? Habs meine Hausartzt erzählt und wir hatten ja Bluttest und so gemacht, aufjedenfall hab ich Ontag nochmal ein Termin da kann ich das ganze ja nochmal ansprechen. :)

Danke aufjedenfall dafür das du mir hier so ausführlich berichtest, das hilft mir echt schon weiter es zumindetens zu versuchen es nicht zu Schwarz zu sehen, und ich denk mal in der Klinik werde ich dann ja hoffentlich auch nochmal körperlich von Experten in dem Bereich durchgechekt damit ich da wirklich berügt sein kann :)

Schon wieder so viel Text geworden hihi^^
 
Ja wie gesagt die Suizid Gedanken sind wirklich fast schon tröztlich, falls es ein moment gibt wo wirklich nichts, rein gar nichts mehr geht gibt es ein ausweg. Aber davon bin ich wohl auch noch weit entfernt. :)
Ja ich hoffe das ich bald eine antwort bekomme wie lange es zirca dauert bis ich aufgenommen werden kann.
Auch nochmal an dich Tired, wie stehst du denn zu Antidepressiver?
 
wie stehst du denn zu Antidepressiver?

Obwohl ich davon noch keinen Nutzen hatte bin ich ziemlich pro Antidepressiva eingestellt.

Die Voraussetzungen müssen aber stimmen.
Sie müssen also notwendig sein, weil es ohne zu schwierig wird.
Man sollte auch immer im Blick behalten, das sie nur vorübergehend eingenommen werden, also weiterhin an sich arbeiten um Medikamente irgendwann überflüssig zu machen.

Ich denke die Leute bei denen Antidepressiva so wirken, wie sie wirken sollen, sollten sie auch nehmen.
Von diesen Leuten wirst du auch nur positives lesen, weil die Wirkung für die meisten ein Segen ist.
 
Hallo Paul,

zum Thema Medikamente:
Ich habe bisher zwei verschiedene Medis verschrieben bekommen: Zuerst Citalopram, seit Sommer 2014 dann Fluoxetin bis heute; beides sogenannte SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer).
Grundsätzlich habe ich mit beiden gute Erfahrungen gemacht, aber es sind auch keine Wunderheilmittel, und sie wirken gänzlich anders als ne Kopfschmerztablette oder Magentropfen. Ne Kopfschmerztablette wirfst Du ein, und ne halbe Stunde später setzt die Wirkung ein, bis nach ner Stunde die Kopfschmerzen weg sind. SSRI hingegen sind Wirkspiegelmedikamente, die mehrere Wochen brauchen, bis der erforderliche Wirkspiegel aufgebaut ist. Weiterhin passiert es durchaus öfter, daß die Krankheitssymptome in den ersten ein bis zwei Wochen zunehmen – das ist eine Nebenwirkung der Medikamente ebenso, wie es zu Kopfdrücken, Appetitlosigkeit, Unruhe, Aufgedrehtsein, Magenschmerzen, Übelkeit etc. kommen kann. Eine erste Besserung ist mit dem Citalopram bei mir nach knapp einer Woche eingetreten, beim Fluoxetin hat es länger gedauert. Bis sich alles eingepegelt hat, dauert es aber am Ende gut und gern sechs bis zehn Wochen, je nach Patient und Dosis.

Gerade die SSRI, aber auch die verwandten SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer), sind in der Regel jedoch sehr gut verträglich. Nach allem, was ich im Netz bisher herausgefunden habe, bewerten jeweils rund zwei Drittel aller Patienten, die einen bestimmten SSRI / SNRI verschrieben bekommen, die Wirkung des jeweiligen Medikaments als positiv. Entsprechend gibt es rund ein Drittel, bei denen ein bestimmter Wirkstoff nicht anschlägt, so daß der nächste ausprobiert werden muß. Dazu muß man wissen, daß es etliche verschiedene SSRI / SNRI mit unterschiedlichen Wirkstoffen gibt und das Gehirn bzw. die Synapsen eines bestimmten Patienten nicht auf jeden Wirkstoff anspringen müssen. Will’s jetzt hier erstmal nicht auswalzen, aber das Thema ist relativ komplex. Wenn es Dich interessiert, kann ich Dir später mal ein paar Links dazu raussuchen.
Wichtig daran ist nur: Ein und dasselbe Medikament X kann bei zwei unterschiedlichen Patienten einmal wirken und einmal nicht wirken. Dafür ist es bei Medikament Y womöglich genau umgekehrt.

Jetzt bin ich aber schon wieder auf der allgemeinen Theorieschiene ;)

Meine persönliche Erfahrung ist, daß mir die beiden SSRI durchaus gut geholfen haben bzw. helfen. Allerdings je nach Tagesform mal besser, mal schlechter. Und ich hatte mit 30 oder 20 mg Fluoxetin mittlerweile auch schon durchgehend bessere Tage als mit der persönlichen Höchstdosis von 40 mg. Mein Psychotherapeut meint daher auch, daß das Medikament bei mir primär einen Placebo-Effekt hätte. Oder wie andere hier im Forum schon meinten, einen Nocebo-Effekt: Solange ich es nehme, geht’s; sobald ich die Dosis reduziere, glaube ich auch nicht mehr an die reduzierte Wirkung, und die Symptome kommen zurück.
Ganz ohne direkte Wirkung wird das Fluoxetin bei mir sicher auch nicht sein. Aber ich halte es mittlerweile durchaus für denkbar, daß bei mir ein Placebo-Effekt durchaus einen maßgeblichen Einfluß haben könnte.
(Was aber über diverse Studien bei verschiedenen Medikamenten quer durch die Medizin ja auch schon lange erwiesen ist: Das beste Medikament hilft dem ungläubigsten Patienten lange nicht so gut wie einem anderen, der von dessen Wirkung überzeugt ist. Die persönliche Einstellung wird also gerade hier bei den Psychopharmaka garantiert mit reinspielen – was es nicht gerade einfacher macht, weil man ja eben prompt psychisch angeschlagen ist… ;))

Auf jeden Fall denke ich, daß Medis bei psychischen Problemen einen sehr guten Beitrag leisten können. Sie helfen einem dabei, in der akuten Phase wieder Boden unter die Füße zu bekommen und sich zu stabilisieren, damit man dann an sich und den Ursachen arbeiten kann. Im Laufe der Zeit und mit fortschreitenden Erkenntnissen und Veränderungen kann die Einnahme der Medis dann irgendwann nicht mehr erforderlich sein – an dem Punkt, das herauszufinden, befinde ich mich gerade. Mit gemischten Gefühlen und einer guten Portion Unsicherheit – ich habe aber kein Problem damit, die Dosis von derzeit nur 10 mg wieder zu erhöhen, falls es nicht klappt.

=> Wenn und solange es hilft, ist es absolut in Ordnung und vernünftig, die Medis zu nehmen. Lieber ein paar Monate oder Jahre (zur Not auch Jahrzehnte, falls gar nichts anderes geht) ein gutes und halbwegs schönes Leben mit den Medikamenten, als Monate und Jahre der Qual und des Leidens ohne – an deren Ende womöglich dann irgendwann wirklich ein Suizid steht.

Also keine Angst vor den Psychopharmaka – die modernen Medis sind sehr viel besser als ihr über die vergangenen Jahrzehnte gewachsener Ruf :) Und vor allem die Einstiegsmedikamente, mit denen üblicherweise zuerst probiert wird, sind in aller Regel sehr verträglich, nebenwirkungsarm, haben keinerlei permanente, negative Folgen – im äußersten Fall wirken sie einfach nicht; dann probiert man eben ein neues aus.


Zum Tunnelblick:
Ja, ich denke, dann ist es genauso wie bei mir. Und die Erklärung Deiner Ärztin mit dem Tiger geht ja auch in die gleiche Richtung.
Bei mir trat es hauptsächlich in den akuten Phasen auf, durchaus mehrere Stunden und manchmal auch Tage am Stück.
Ich konnte durchaus noch Dinge machen, aber es war schon ein gehöriger Tritt in den Hintern erforderlich… und insgesamt eben mehr oder weniger deutlich langsamer als sonst bzw. vorher und sicher auch mit deutlich weniger Spaß an der Sache. Aber es ging, irgendwie…
Das wichtige ist einfach, daß Du trotzdem überhaupt irgendetwas tust und Dich nicht länger als nötig bspw. im Bett verkriechst. Meiner Erfahrung nach helfen moderate körperliche und/oder geistige Betätigung am Besten – also Spazierengehen, locker ein bißchen joggen, Fahrrad fahren, ne Zeitschrift lesen, sich auf die Suche nach einem kleinen Projekt begeben, das einen begeistern könnte (in meinem Fall bspw. alles, was mit Computer und PC zu tun hat). Aber auch mal die Geschirrspülmaschine umräumen, Wäsche waschen, einkaufen gehen. Das alles hilft einfach enorm, dem Tunnelblick und den negativen Gedankenkreisen Stück für Stück zu entkommen und wieder das „normale“ Leben um sich herum wahrzunehmen. Da ist nämlich in Wirklichkeit gar kein Tiger hinter Dir / uns her – das ist nur ein Hirngespinst unserer negativen Gedanken, eine Illusion, die Du am besten dadurch enttarnst und zerstörst, indem Du Dir tagtäglich demonstrierst, wie das echte Leben aussieht.

Deswegen ist das mit der Klinik für mich auch so eine Sache:
Wenn man akut gefährdet ist oder es allein nicht mehr gebacken bekommt, sind Kliniken eine super Sache. Aber sie sind eben auch nicht das echte, wahre Leben, das man für eine vollständige Genesung benötigt. Die Frei-Zeiten, die man hat, sollte man also immer auch nutzen, um das Klinikgelände mal zu verlassen anstatt auf der Station oder auf seinem Zimmer herumzuhängen.


Ich kann das aber nur nochmal und nochmal betonen, damit es nicht falsch rüberkommt:
All das selbstverständlich langsam und in Ruhe! 60-80%, auch 50% Geschwindigkeit reichen völlig. Wichtig ist nicht, wieviel Du in wie kurzer Zeit schaffst, sondern daß Du etwas Bestimmtes überhaupt tust! Egal, wie lange es dauert.
Ich brauche mittlerweile für vieles auch etwas länger als noch vor ein paar Jahren. Und ja, irgendwo knabbert das noch an mir. Aber trotzdem rufe ich mich dann immer wieder zur Ruhe und lerne nach und nach, daß es so vollkommen i.O. ist. Niemand verlangt von mir, daß ich Bäume ausreiße, außer irrige Erziehungs- und Gesellschaftsnormen, die mein Unterbewußtsein in Kindheit und Jugend angenommen hat.
Soll übrigens natürlich auch nicht heißen, überall und jederzeit den Schlendrian raushängen zu lassen. Aber eben einfach zu lernen, daß es nur ganz wenige Dinge im Leben gibt, bei denen Eile und Hektik geboten ist – und daß es beim allermeisten Sonstigen nicht darauf ankommt, ob man zehn Minuten oder ne Stunde länger braucht.


Genug für den Moment mal wieder.

Abschließend nur noch ein kurzer Hörbuch-Tipp für Dich:
Erfolgreich gegen Depression und Angstˮ (http://www.psychosynergetik.de/psychosynergetik/071hoerbuch.php)

Ist kostenlos. Hat mir damals eine Nachbarin empfohlen, und ich habe mir das Hörbuch mehrfach angehört, bis einige der zentralen Sätze bis heute hängengeblieben sind.


Halt die Ohren steif :)
 
Hallo ihr :)

Ich melde mich auch mal wieder. War heute mal wieder beim Hausärtztin. Nochmal von ihr bestätigt bekommen das meine Blutwerte allesamt optimal sind. Etwas mehr drinken war die einizige Aussage :)
Sie hat mich für diese Woche nochmal krankgeschrieben obwohl ich gar nichts gesagt habe, naya ist dann so. Aufjedenfall habe ich ihr heute nochmal genauer denn Tunnelblick beschrieben. Sie meinte dann, wo sies Richtig verstanden hat, das ich nochmal jetzt zum Augenartzt soll wege "Gesichtsfeld einschränkung". Sie meinte auch ich soll SOFORT hin. Gut hab jetzt am Mittwoch ein Termin beim Augenartzt. Danach am Donnerstag dann wieder bei ihr. Sie meinte auch das sie mir Antidepressiver verschreiben möchte, aber erst nach dem das mit dem Gesichtsfeld abgeklärt ist. Mein Ohren Knacken meinte sie kommt wahrscheinlich vo verspannnungen, also soll ich mal zu Massagen gehen. Wegen der Klinik meinte sie das man bei der in Bad-Bramstedt wahrscheinlich mehrer Monate warten muss, deswegen eher unpraktisch. Sie will mir jetzt am Donnerstag eine Einweissung geben und dann soll ich mich in einer Tagesklinik bei uns melden.
Das zudem was bis jetzt noch passiert ist. Heute abend hab ich erstmal ein Termin bei meiner Therapeutin.

Das wäre nett wenn du mir noch Links raussuchen könntest zu dem Thema, dann wär ich am Donnerstag sicher auch etwas besser Informiert bei dem Gespräch mit der Ärtztin.
Und nochmal ein Lob an euch, das ist echt toll wie ihr das alles schriebt und man merkt auch das ihr wisst wovon ihr spricht. :)
Das Hörbuch war üprings echt toll, habs jetzt einmal durch gehört aber werds wohl nochmal hören :)
 
Was meint ihr denn dazu? :)

Inwiefern?
Ob das zutrifft kannst ja nur du beurteilen.

Ich kenne diese Art der Wahrnehmung auch ganz gut, würde die Sache ansich aber nicht überbewerten, also das es in jedem Fall schlimm und ein Teufelskreis ist.

Ich empfinde das auch eher wie eine Traumsequenz an die man sich im Nachhinein erinnert, gemischt mit ein paar Zügen am Joint.

Ich selber habe das aber nie als wirklich bedrohlich empfunden, vielleicht weil es schon immer solche Wahrnehmungen gab und sie irgendwie einfach zu mir gehören.

Die Angst die so etwas auslöst, ist meiner Meinung nach vor allem dem Unbekannten geschuldet, wenn man das aus einer anderen, etwas lockereren und informierteren Perspektive sieht verliert der Tiger vielleicht seine Zähne.
Wobei es so gesehen vielleicht ein Glück ist, wenn man daran gewöhnt ist, diese Angst versucht sich nur breit zu machen wenn sich etwas an der alt bekannten Wahrnehmung verändert.
Klare Wahrnehmungen finde ich manchmal gruseliger, als neben mir zu stehen.;-)

Mach dir nicht so einen Kopf.
Warte bis du eine fundierte Diagnose hast, die dann gezielt angegangen werden kann.
Wenn du nun über viele verschiedene Ursachen etwas liest verwirrt das nur, da sich etliche Diagnosen in den Symptomen überschneiden. Am Ende weiß man dann weniger als zuvor, weil man den Eindruck hat an allem ein bisschen zu leiden.
Ich denke da würde eine Tagesklinik tatsächlich viel bewirken, danach wirst du wissen worauf du dich konzentrieren solltest.
 
Hallo Paul,

hier mal ein paar Links zum Schmökern.
Vorweg aber eines: Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen halte ich die Links bzw. das Beschriebene für schlüssig bzw. nachvollziehbar. Trotzdem würde ich jetzt auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Psychische Krankheiten haben neben den allgemeingültigen Eigenschaften auch immer ein paar sehr individuelle Ausprägungen - auch im Guten! Okay? :)

SSRI - Wikipedia (Wirksamkeit)
SNRI - Wikipedia
Wirksamkeit Antidepressiva
Antidepressiva

Besonders folgende Absätze aus dem letzten Link bitte beherzigen, wenn Du Dich darauf einläßt: "Wenn Sie auf die Therapie nicht oder nicht ausreichend ansprechen, kann der behandelnde Arzt das verwendete Präparat höher dosieren, auf ein anderes Präparat wechseln, mit einem anderen Medikament kombinieren oder Ihnen eine zusätzliche Psychotherapie empfehlen. Weitere Alternativen sind die Elektrokrampftherapie, Schlafentzug, Magnetstimulation, Lichttherapie und Bewegungstherapie.
In jedem Fall ist es wichtig, dass Betroffene Ihrem Arzt vertrauen und die verordneten Arzneimittel regelmäßig und in der richtigen Dosierung einnehmen. Viele Behandlungen scheitern, weil ein vorgeschlagener Therapieplan nicht eingehalten wird. Einerseits weil manche Patienten die Einnahme von Antidepressiva von Beginn an ablehnen. Andererseits weil viele Patienten zu Beginn einer Behandlung noch keine Besserung, dafür aber Nebenwirkungen bemerken und an der Wirksamkeit des Medikaments zweifeln; oder aber gerade weil sich die depressive Symptomatik nach einiger Zeit gebessert hat und die Einnahme der Tabletten als nicht mehr notwendig erachtet wird. Durch dieses zu frühe Absetzen der Medikamente besteht erhöhte Gefahr für ein Wiederauftreten der Erkrankung."

Zu viele Serotoninrezeptoren: Warum viele Antidepressiva nicht wirken

Zum letzten Link paßt auch eine Erläuterung zum Wirkmechanismus, der in einem meiner Bücher zu dem Thema beschrieben ist:
Man geht davon aus, daß es im synaptischen Spalt eine ganze Reihe verschiedener Serotoninrezeptoren gibt (bis zu 20, meine ich in Erinnerung zu haben; kann mich aber auch täuschen), die alle leicht unterschiedlich funktionieren. Bildlich gesprochen also verschiedene Schlüssellöcher. Bei einer Depression / Angststörung ist mindestens einer davon "beschädigt".
Die Antidepressiva bringen nun jeweils verschiedene Schlüssel bzw. "Reparatursätze" mit - bildlich gesprochen. Da man aber noch nicht im Detail weiß, wieso und weshalb die SSRI / SNRI jetzt wo und warum bei wem genau helfen oder nicht, kann es eben sein, daß man im ersten Ansatz ein Medikament verschrieben bekommt, das einen Schlüssel für ein Serotonin-Schlüsselloch mitbringt, das einwandfrei funktioniert und gar nicht repariert werden muß. Die Wirkung dieses einen speziellen Medikaments geht also ins Leere.
Das heißt aber nicht, daß ein anderes Medikament der gleichen Wirkgruppe nicht womöglich doch das passende "Reparaturset" im Gepäck hat. Der Haken ist nur eben: Geduld ist die Zauberformel wegen der langen Einschleich- und Beobachtungszeiten, bevor man weiß, ob das Medikament jetzt wirkt oder nicht.

Soll also unter'm Strich alles heißen:
Ja, die Wirksamkeit von Antidepressiva / SSRI ist nicht für jeden Patienten zwingend gegeben - bei dem einen klappt's, beim anderen nicht. Und selbst bei dem, bei dem es wirkt, ist es vielleicht sogar nur eine scheinbare, psychologische Placebo-Wirkung o.ä.
Trotzdem heißt es aber nicht, daß Antidepressiva nicht wirken.

Ganz im Gegenteil denke ich - aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen -, daß man den Versuch auf jeden Fall machen sollte, wenn es einem ansonsten so dreckig geht, daß man (nur noch) (k)einen Ausweg mehr sieht...! Unter ärztlicher Betreuung schadet es normalerweise nicht, aber man hat alles / vieles zu gewinnen :)

Hoffe, das alles ist jetzt nicht zuviel und zu verwirrend.
Und sollte ich da irgendwo was falsches geschrieben haben, bitte ich um Korrektur :)
 
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