Naja Luk, vielleicht kennst du dich mit deinem Freund aus, aber sicher nicht mit dem Thema der Depressionen.
Erstens denken nicht die meisten darüber nach was sie so alles nehmen können und nicht wie sie es wieder reduzieren und zweitens bist du bei einer schweren Depression ohne Medikamente gar nicht in der Lage Ratschläge zur Eigeninitiative zu befolgen.
Eine Depression zu überwinden ist in erster Linie keine Frage der Willenskraft, sie eine schwere Erkrankung die ab einem bestimmten Punkt fachliche Behandlung braucht und es hat nichts mit Stärke, oder Charakterschwäche, mangelnden Bock zu tun wenn es nicht anders geht als mit Medis.
Der viel gerühmte Tritt in den Hintern ist nicht gerade das was bei Depressionen hilft, im Gegenteil, er sorgt dafür dass die Betroffenen sich noch mehr zurückziehen und noch depressiver werden weil sie am Meisten darunter leiden nicht aktiv werden zu können und sich wertlos fühlen.
Bei depressiven Verstimmungen mag es manchmal was bewirken auf Medis zu schimpfen (die da ja auch in den seltensten Fällen nötig sind), aber ein schlechtes Gewissen sollte man demjenigen der so ein Mittel braucht doch eher nicht machen, denn er kann sich in dieser Phase oft nicht selber helfen, was dann erst durch Medikamente geht.
Natürlich sollte man auch auf Medikamente zurückgreifen wenn es ohne nicht geht, damit die Medis dabei helfen können dass es wieder bergauf geht was auch oft erst die Umsetzung von Eigeninitiative möglich macht.
Über ein Absetzen sollte man ca. nach einem Jahr der Stabilität, manchmal auch etwas früher, nachdenken und sich eben nicht schon vorher damit beschäftigen wie man das Medi schnell wieder los wird, man muss es nun mal eine gewisse Zeit nehmen ohne damit zu hadern.
Es ist also kein Fehler , die ersten Monate nicht über ein Absetzen nachzudenken, sondern eher gut, da man es eh nicht ändern kann.
Und die Kombi Angst und Depression, oder auch schwer belastende Depressionen, ist ja auch nochmal etwas anderes, als Verstimmungen bei denen man durchaus in der Lage ist sich an den eigenen Haaren aus der Misere zu ziehen.
Sommerwind, manchmal können sich die Symptome in der ersten Zeit der Einnahme verschlimmern, nach ca drei bis sechs Wochen sollte aber definitiv eine Wirkung zu spüren sein, besonders die gegen die Angst tritt ja etwas früher ein, die antidepressive Wirkung lässt etwas länger auf sich warten.
An deiner Stelle würde ich nochmal mit dem Arzt Kontakt aufnehmen und schauen was der rät.
Wenn du dazu in der Lage bist wäre es natürlich gut, wie geraten wurde, aktiv zu sein, Sport, Spiel und Spaß.....;-)