• Ängste gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Genauso wie Zwänge können sie das Leben stark einschränken - es gibt aber effektive Therapien und Strategien dagegen. Diskutieren Sie hier Ihre Fragen!

Das Alien-Gefühl

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Franzi_

New member
Liebes Onmeda-Team
seit letzten Sommer 2020 geht es mir schlecht. Alles begann mit mehreren Panikattacken in einer stressigen Prüfungsphase. Die Panikattacken konnte ich gut in den Griff kriegen, was blieb ist ein beständiges Angstgefühl. Ich habe daraufhin sogar mein Studium abgebrochen, weil ich glaubte, dem Druck nicht gewachsen zu sein. Seit dem steht meine Welt auf dem Kopf und ich habe kein Vertrauen mehr in mich. Ich leide unter anderem an sexuellen Zwangsgedanken. Diese sind aber weitestgehend zurückgegangen, weil ich mich nun auf ein anderes Gefühl konzentriere, was mich schon seit Beginn meiner Angststörung begleitet. Ich habe das Gefühl kein richtiger Mensch zu sein. Es ist sehr komisch zu beschreiben, ich weiß ich bin ein Mensch, aber ich denke ständig ich bin irgendwie anders als andere. Ich komme mir vor wie eine Mutter, die ihren Kindern auf dem Spielplatz zuschaut, wie sie leben und Spaß haben, aber sie selbst kann es nicht, weil sie ja kein Kind ist. Im Endeffekt glaube ich es ist einfach das Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder Sinnlosigkeit. Ich fühle mich nicht antriebslos und habe auch kein Gefühl der inneren Leere. Es ist eher so dass ich denke „ja die ganzen Tipps und Strategien wie Meditation etc. würden mir helfen, wenn ich ein Mensch wäre.“ aber weil ich anders bin, hilft es mir bei mir nichts. Die Welt erscheint mir durch das Alien-Gefühl so belanglos. Ich kann normal am Alltag teilnehmen, aber da ist immer das Gefühl der Entfremdung und Getrenntsein von anderen. Als würde ganz tief im Inneren etwas mit mir nicht stimmen und das Schlimmste Gefühl ist das der Hilflosigkeit. Hätte ich ein „reales,weltliches“ Problem, könnte mir jemand helfen. Aber dadurch dass ich nichts wirklich habe, sondern einfach nur das Alien Gefühl, kann mir auch keiner helfen. Weil keiner mein komplexes Denken verstehen kann. Ich habe das Gefühl der Therapeut versteht mich auch nicht wirklich und so laufe ich mit dem Gedanke herum, keiner kann mir helfen, weil ich in meiner eigenen, komplizierten Gedankenwelt festhänge. Ich denke das ist dann das zwanghafte, weil ich an nichts anderes mehr denken kann und ich in alltäglichen Situationen denke z.B. wenn meine Mutter mit mir redet „ ich könnte das nicht so, weil ich kein normaler Mensch bin“, obwohl ich ja genau so mit ihr reden kann..ich sabotiere mich ständig selbst. ich finde nichts treffendes dazu im Internet und das macht mir so Angst, weil ich mich so alleine mit dem Problem fühle. Mein Therapeut meint ich habe Angst vor dem Leben.
Kennt jemand das Gefühl oder kann mir seine Einschätzung geben? Meint ihr, es würde durch eine medikamentöse Behandlung weggehen? Ich habe so Angst, dass es für immer bleibt.. Ich wäre sehr dankbar für eure Ratschläge!
liebe Grüße
 
Hi,
naja. besonders bei Depressionen und Ängsten gibt es solche Gefühle. ein wenig als würde sich der Geist vom Sein loslösen wollen, woanders hin verschwinden.
Vor allem Situationen die überfordern, kaum auszuhalten sind, vielleicht sogar traumatisch vom Leidensdruck her, such das Hirn nach einer Lösung und die lautet allzu oft: Weg aus dieser Situation, Körper bleibt da, Geist verkrümelt sich in seine eigene Welt.

An deiner Stelle würde ich bei einem Psychiater einen Termin machen, schaue was der sazu sagt und was er empfiehlt.
Sinnvoll wäre es wenn du möglichst viel von deinen Empfindungen, der Stimmung, den Gefühlen festhältst, in Form eines Stimmungstagebuchs.
Es ist oft einfacher sein Empfinden nieder zu schreiben und die Fachleute sind meist dankbar dafür, da es sehr bei Anamnese und Diagnose hilft.
Deinem Therapeuten solltest du das auch zu lesen geben, vielleicht kann er es dann besser nachvollziehen.
 
Hätte ich ein „reales,weltliches“ Problem, könnte mir jemand helfen. Aber dadurch dass ich nichts wirklich habe, sondern einfach nur das Alien Gefühl, kann mir auch keiner helfen.

Und als erstes solltest du damit beginnen, deine Erkrankung den gleichen Wert zu zumessen wie einer physischen Erkrankung.
Denn den hat sie, es gibt keinen Unterschied in Ernsthaftigkeit und Leidensdruck, sowie der nötigen Behandlung vieler dieser psychischen Erkrankungen, sie sind gleichwertig.
Alzheimer siehst du auch nicht, trotzdem nimmt das jeder ernst, die Psyche ist nichts anderes, meist eine Fehlfunktion im Hirnstoffwechsel und damit irgendwo auch genauso körperlich.
Also mach dich da nicht runter, nur weil du an die Vorurteile und Fehlinformationen darüber glaubst und das Umfeld es nicht ernst nimmt (das hat keine Ahnung von solchen Dingen), nimm wenigstens du die Erkrankung ernst und als etwas das jeden treffen kann, eben keine Frage der Einstellung ist.
 
Vielen Dank Tired! deine Worte wirken sehr beruhigend.
ja, ich werde einen Termin beim Psychater ausmachen.
Das Schlimmste für mich wäre wenn mich keiner so richtig versteht, mit dem was ich empfinde. Und das ängstigt mich dann so sehr, dass ich mich extrem reinsteigere.. dann muss ich mich immer wieder selbst beruhigen, dass ich völlig normal bin und normal denke, weil es ja mein Leben lang alles funktioniert hat und ich immer ein sozialer kompetenter Mensch war. Jetzt fühlt es sich so an, als ist die Verbundenheit zu allem Menschen abgerissen und ich wäre irgendwie verkehrt auf der Welt. Von diesem Alien-Gefühl habe ich oft in Bezug auf Hochsensibilität gelesen. Sicher neige ich auch zur Hochsensibilität, aber diese begründen ihr „Anders-Sein“ dann damit, dass sie in Gesellschaft bemerken, dass sie Ruhe brauchen während andere gerne unter Menschen sind. Dieses Problem habe ich nicht. Ich fühlte mich bisher eigentlich zu allem dazugehörig, habe nur das Gefühl dass ich irgendwie seit meiner Depression neben der Welt stehe und mir alles irgendwie „komisch“ vorkommt, weil mir diese Verbundenheit zur Welt fehlt. Als fehlt mir etwas, was alle anderen so selbstverständlich haben. Und weil ich ja trotzdem normal funktioniere, komme ich mir dann vor, als spiele ich das nur vor. Das Gefühl tritt vor allem in Situationen auf, die mich ängstigen. Zum Beispiel im beruflichen. Dann denke ich, eigentlich könntest du die Situation doch gut meistern, aber weil du anders bist, kannst du’s nicht. Also ich weiß, dass es mir kognitiv an nichts fehlt und ich der Situation gewachsen bin, aber ich es nicht schaffe, weil es mir an etwas anderem fehlt.. Die größten Probleme sind die, die keine sind..Aber ja du hast recht, wahrscheinlich ist es einfach die Angst (vor allem die Angst, dem Leben nicht gewachsen zu sein), die dahinter steckt. Und eine Überforderung meines Verstandes, der versucht das Unbegreifliche greifbar zu machen. Ich habe nur solangsam das Gefühl dass ich da etwas tief in mich eingesickert hat und so schnell nicht mehr weggehen wird. Und das ängstigt mich so sehr, dass ich mir wünsche einfach manchmal von der Welt verschluckt zu werden.
ich versuche durch Meditation mehr in meinen Körper zu spüren, um so vom Kopf in den Körper zu gelangen. aber wie schon erwähnt, manchmal klappt es und manchmal kommt das Gefühl dazwischen.
Tut mir leid für den langen Text. Gerade bei dem spezifischen Problem, was ich habe, ist es so schwer auf Verständnis zu treffen.
Danke vom Herzen für dein offenes Ohr.
viele Grüße
 
Ich glaube dass ist ein Teil der Depression und auch der Ängste und finde das gar nicht so ungewöhnlich-.
Ein Psychiater sollte das durchaus verstehen und auch einordnen können, da solltest du keine Sorge haben.
Deine Kompetenz verlierst du dadurch ja nicht, die behältst du, nach der "Krankheitsphase" wirst du sie immer noch haben.
Sozial solltest du dich möglichst nicht dadurch beeinflussen lassen, versuch zu tun was du sonst auch tust, wenn es zu viel wird dann etwas weniger, aber ein Vermeidungsverhalten unbedingt vermeiden, denn man sucht immer den einfachsten Weg zum "vermeintlichen" Wohlbefinden, das ist oft die Vermeidung, aber auf lange Sicht schadet das natürlich, von daher nicht unterkriegen lassen.
Depressionen kommen meist in Phasen, ich bin sicher wenn diese Phase nachlässt wirst du eine deutliche Besserung spüren.
 
Hi Franzi,

also zunächst einmal möchte ich weder der fachlichen Einschätzung deines Therapeuten noch der von Tired widersprechen.
Meine Meinung ist also nur eine subjektive Ergänzung.
Such dir einfach heraus, was für dich hilfreich ist.

Bei mir ist es halt so, dass ich das "Alien-Gefühl" auch kenne, aber das durchaus positiv sehe.
D.h. ich bin anders als andere "normale" Menschen, na und??

....
Es ist eher so dass ich denke „ja die ganzen Tipps und Strategien wie Meditation etc. würden mir helfen, wenn ich ein Mensch wäre.“ aber weil ich anders bin, hilft es mir bei mir nichts. Die Welt erscheint mir durch das Alien-Gefühl so belanglos. Ich kann normal am Alltag teilnehmen, aber da ist immer das Gefühl der Entfremdung und Getrenntsein von anderen.

ok das heißt doch erstmal nix anderes, als dass du alles mögliche infrage stellst, was "Menschen" so machen
das finde ich gut und das tue ich auch (z.B. alle Männer sind Fußball-Fans, nein, ich nicht :) ), denn dann kannst du nach und nach entscheiden, was für dich gut ist

klar tut Entspannung gut und Meditation zählt dazu, vielleicht passt aber Autogenes Training oder Yoga usw. besser zu dir, das kannst du ja probieren

Als würde ganz tief im Inneren etwas mit mir nicht stimmen und das Schlimmste Gefühl ist das der Hilflosigkeit.

versuch es anzunehmen, vielleicht stimmt ja mit den anderen etwas nicht :rolleyes:
z.B. gibt es doch einige, die mit der Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft, in der wir leben, nicht gut zurechtkommen

Hätte ich ein „reales,weltliches“ Problem, könnte mir jemand helfen. Aber dadurch dass ich nichts wirklich habe, sondern einfach nur das Alien Gefühl, kann mir auch keiner helfen. Weil keiner mein komplexes Denken verstehen kann. Ich habe das Gefühl der Therapeut versteht mich auch nicht wirklich und so laufe ich mit dem Gedanke herum, keiner kann mir helfen, weil ich in meiner eigenen, komplizierten Gedankenwelt festhänge.

kann schon sein, dass dich "niemand" versteht, auch dein Therapeut nicht
ausserdem machst du ja schon etwas z.B. suchst du auch hier nach Hilfe

es gibt immer einen Weg, manchmal muss man eben verschiedene Dinge ausprobieren

Ich denke das ist dann das zwanghafte, weil ich an nichts anderes mehr denken kann und ich in alltäglichen Situationen denke z.B. wenn meine Mutter mit mir redet „ ich könnte das nicht so, weil ich kein normaler Mensch bin“, obwohl ich ja genau so mit ihr reden kann..ich sabotiere mich ständig selbst. ich finde nichts treffendes dazu im Internet und das macht mir so Angst, weil ich mich so alleine mit dem Problem fühle. Mein Therapeut meint ich habe Angst vor dem Leben.

ersetz doch mal das Wörtchen "kann" durch "will"
z.B. ich kann nicht so reden wie meine Mutter .... nein, ich will nicht so reden wie meine Mutter
.... schon ist der Druck raus, so sein zu müssen wie andere :)

Kennt jemand das Gefühl oder kann mir seine Einschätzung geben? Meint ihr, es würde durch eine medikamentöse Behandlung weggehen? Ich habe so Angst, dass es für immer bleibt.. Ich wäre sehr dankbar für eure Ratschläge!
liebe Grüße

also ich kenne dieses Gefühl auch, siehe oben: Willkommen im Club der Aliens!! :o

ich denke allerdings schon, dass dir der Stress des letzten Jahres noch in den Knochen sitzt und du mal richtig entspannen solltest:
  • vielleicht schaffst du es als Erstes, dich nicht mehr selbst zu kritisieren
  • so wie es jetzt ist, ist es halt jetzt: mehr Gelassenheit
  • das nimmt dir dann schon etwas den Druck
und ja: Entspannung ist immer gut
  • Meditation oder etwas anderes
  • auch gut: Bewegung und Sport
aber auch da: bitte kein Druck, fang langsam an, so wie es dir halt gut tut

Viele Grüße :)
 
Hallo Filip,

danke für deine Ratschläge. Du hast sicherlich Recht, dass es völlig in Ordnung ist das Leben und die Menschen zu hinterfragen. Und manchmal ist es vielleicht tatsächlich nur ein ständiges Vergleichen - und krankhaft versuchen anzupassen, damit ich mich bloß nicht wieder als anders erlebe. Aber ich denke trotzdem dass Marin Gefühl eher pathologisch ist, weil ich mir ja praktisch einrede, für nichts Interessen zu haben. Also weder Meditation noch Yoga noch irgendetwas. Und es ist rational gesehen völlig abwegig. Denn ich interessiere mich durchaus für viele Dinge, ich glaube es ist nur durch die Depression verschleiert. Und das deutet mein Gehirn dann als „kein Mensch“ sein. Weißt du es fühlt sich so an, als wäre ich irgendwie schon tot und dürfte nochmal auf die Erde runter, da weiß man ja auch „ ach das und das würde mir jetzt gut tun, das und das könnte ich jetzt machen usw“ aber ich bin ja tot. Tatsächlich ist in mir aber keine emotionale Leere, sondern ich bin emotional sehr aufgeladen. Also es folgt keinerlei Logik und dann steigere ich mich rein, weil ich denke, wie kann ich so etwas abwegiges ständig denken und wie soll mir so jemand helfen? Ich glaube ich stelle mich selbst ins Aus, weil mir die Welt so schwierig und unlösbar vorkommt, dass es für mich leichter ist zu sagen, ich bin einfach kein Mensch. Wie wenn man in einem Spiel weiß, dass man verlieren wird und deshalb frühzeitig aussteigt. Wenn man dann das Spiel weiterhin guckt, kann man sich zwar noch reinversetzten wie man selbst gehandelt hätte, aber man ist eben im Aus.
naja, aber selbst da habe ich das Gefühl das beschreibt es nicht ganz. Habt ihr auch Gedanken, die man einfach nicht richtig fassen kann? Wenn ich früher manchmal gekifft habe, hatte ich auch ständig Gedanken, die ich einfach nicht greifen konnte, weil sie so abstrakt sind. Jetzt fühlt es sich so ähnlich an. Es ist meine erste Depression/ Angststörung, ich hätte nie gedacht was Menschen da durchmachen. Auf jeden Fall gewinnt man viel Empathie.
ich danke dir für deine Hilfe und werde die Entspannungstechniken anwenden. Leider bin ich momentan krank und ans Bett gefesselt.
 
Hallo Filip,

danke für deine Ratschläge. Du hast sicherlich Recht, dass es völlig in Ordnung ist das Leben und die Menschen zu hinterfragen. Und manchmal ist es vielleicht tatsächlich nur ein ständiges Vergleichen - und krankhaft versuchen anzupassen, damit ich mich bloß nicht wieder als anders erlebe. Aber ich denke trotzdem dass Marin Gefühl eher pathologisch ist, weil ich mir ja praktisch einrede, für nichts Interessen zu haben. Also weder Meditation noch Yoga noch irgendetwas. Und es ist rational gesehen völlig abwegig. Denn ich interessiere mich durchaus für viele Dinge, ich glaube es ist nur durch die Depression verschleiert. Und das deutet mein Gehirn dann als „kein Mensch“ sein. Weißt du es fühlt sich so an, als wäre ich irgendwie schon tot und dürfte nochmal auf die Erde runter, da weiß man ja auch „ ach das und das würde mir jetzt gut tun, das und das könnte ich jetzt machen usw“ aber ich bin ja tot. Tatsächlich ist in mir aber keine emotionale Leere, sondern ich bin emotional sehr aufgeladen. Also es folgt keinerlei Logik und dann steigere ich mich rein, weil ich denke, wie kann ich so etwas abwegiges ständig denken und wie soll mir so jemand helfen? Ich glaube ich stelle mich selbst ins Aus, weil mir die Welt so schwierig und unlösbar vorkommt, dass es für mich leichter ist zu sagen, ich bin einfach kein Mensch. Wie wenn man in einem Spiel weiß, dass man verlieren wird und deshalb frühzeitig aussteigt. Wenn man dann das Spiel weiterhin guckt, kann man sich zwar noch reinversetzten wie man selbst gehandelt hätte, aber man ist eben im Aus.
naja, aber selbst da habe ich das Gefühl das beschreibt es nicht ganz. Habt ihr auch Gedanken, die man einfach nicht richtig fassen kann? Wenn ich früher manchmal gekifft habe, hatte ich auch ständig Gedanken, die ich einfach nicht greifen konnte, weil sie so abstrakt sind. Jetzt fühlt es sich so ähnlich an. Es ist meine erste Depression/ Angststörung, ich hätte nie gedacht was Menschen da durchmachen. Auf jeden Fall gewinnt man viel Empathie.
ich danke dir für deine Hilfe und werde die Entspannungstechniken anwenden. Leider bin ich momentan krank und ans Bett gefesselt.

Hallo Franzi,

also was du betreibst, ist "MIndfucking" d.h. du denkst dir alles Mögliche (und Unmögliche!) aus und nimmst diese Szenarien als echt an. Dadurch entfernst du dich aber von der realen Welt.
Das kann ja auch mal ganz schön sein, aber letztlich sollte man sich auch immer mal wieder "erden".

Inwieweit hier auch Folgen vom Kiffen eine Rolle spielen können, weiß ich nicht.
Hast du darüber mit deinem Therapeuten gesprochen?

Und ja, Gedanken sind ja Worte und da kann es schwer sein, diffuse Gefühle in die richtigen Worte zu fassen.
Das ist aber auch nicht notwendig, denke ich.

Ich würde dir nochmal empfehlen, dich allmählich etwas von diesen Gedanken zu distanzieren, sie also nicht allzu ernst zu nehmen.
Ok, wenn du jetzt im Bett liegst, ist das momentan wohl nicht so leicht.
Vielleicht liest du einfach mal ein langweiliges Buch???

Gute Besserung! :)

P.S. ich sehe gerade, dass die Forensoftware das böse Wort in **** umgewandelt hat: f-uck
 
Es ist echt schön, dass mir jemand so zuhört. Ich habe da immer so ein schlechtes Gewissen, dass ich jemanden so an labbere. Normalerweise mache ich sowas nämlich gar nicht und bin immer die Zuhörerin. :)
ja, habe das mit dem Kiffen angesprochen, aber das liegt wirklich Jahre zurück. Er hat nichts dazu gesagt ( wie so oft). Wenn ich beim Psychater bin, werde ich es aber auch ansprechen.
ja ich versuche es, sie nicht zu ernst zu nehmen und mein Leben trotzdem normal weiter zu leben. Wenn ich im August eine Ausbildung anfange, wird man sehen, wie gut das dann wirklich klappt..
danke für die Unterstützung,

liebe Grüße
 
Es ist echt schön, dass mir jemand so zuhört. Ich habe da immer so ein schlechtes Gewissen, dass ich jemanden so an labbere. Normalerweise mache ich sowas nämlich gar nicht und bin immer die Zuhörerin. :)

kein Problem, dafür sind wir da, also wir hier im Forum :)

ja, habe das mit dem Kiffen angesprochen, aber das liegt wirklich Jahre zurück. Er hat nichts dazu gesagt ( wie so oft). Wenn ich beim Psychater bin, werde ich es aber auch ansprechen.
ja ich versuche es, sie nicht zu ernst zu nehmen und mein Leben trotzdem normal weiter zu leben.

super Einstellung, gratuliere :)

Wenn ich im August eine Ausbildung anfange, wird man sehen, wie gut das dann wirklich klappt..
danke für die Unterstützung,

liebe Grüße

nochmal: gerne :)

dir auch: liebe Grüße
 
Franzi, hast du schon einmal was von Stupor gehört, wenn ein Mensch regelrecht erstarrt, aber dennoch innerlich alles mitbekommt?
Ich denke es ist das gleiche Prinzip, dein Gehirn such nach Wegen um mit der Situation klar zu kommen, mit deinen Ansprüchen und wohl auch Vorurteilen dir selbst und deinem Tun gegenüber, dann noch mit der Außenwelt und deinen gedachten Gedanken ihr gegenüber, von Vorurteilen und Vorverurteilen.
Was macht dann ein armes Gehirn unter so einem Druck?
Es sorgt dafür dass sich der Mensch von diesem Stress zurückziehen und lösen kann, für die einen bedeutet es einen Stupor, für die anderen ein Alien das beobachtet und von dem Stress da draußen dadurch etwas entlastet wird, die nächsten schaffen es nicht mehr aufzustehen und verschlafen den Tag und die Nacht.

Ich denke du musst etwas an deiner Einstellung ändern, dir selbst gegenüber, aber auch dem gegenüber was du denkst wie andere auf dich reagieren (oft ist das auch nur ein Missverständnis und der Annahme das schon zu wissen geschuldet), oder auch zu lernen dass es einem egal ist was andere denken die ohnehin keine Freunde sind, es spielt keine Rolle.
Entlaste dein Hirn von dem Stress dir eine Fluchtmöglichkeit zu bieten, indem du lernst die Dinge etwas anders nehmen zu können und sie von deiner Seele fern zu halten, ohne die Notwendigkeit dazu ein Alien werden zu müssen.
 
Ja Tired, ich denke da ist etwas Wahres dran. Ich habe auch schon gedacht, dass das eine Art Rückzug von der Welt ist, weil ich ansonsten nicht mit den Emotionen umgehen könnte. Denn so etwas wie Angst, Wut etc. empfinde ich hingegen selten, es kommt dann direkt der Gedanke auf „ es ist ok, es ist ja eh nur die Welt, die dir nichts mehr bedeutet, weil du ein Alien bist“ es klingt so krass, ich weiß natürlich vollkommen dass ich ein Mensch aus Fleisch und Blut bin, vielleicht ist Alien da das falsche Wort. Dadurch dass ich mir selbst nicht erlaube, die Gefühle loszulassen und unbedingt weiter funktionieren will, reagiert mein Gehirn dann stattdessen mit diesem Gedanken, um sich den Stress zu entziehen.das klingt irgendwie plausibel. Ach,es ängstigt mich alles so, ich fühle mich wie in einem Albtraum gefangen. Ich war zuvor zwar ein ängstlicher und nachdenklicher, aber dennoch lebensbejahender und humorvoller Mensch und habe das Leben gerne genossen. Ich brauche gerade einfach jemand der mir sagt, dass ich diese Person irgendwann wieder sein kann...
liebe Grüße und ein schönes Wochenende
 
Ich vermute dass ein Zusammenhang mit der Depression besteht und wenn die wieder besser wird, wird auch dieses Empfinden den Rückzug antreten.
Es ist bei Depressionen eigentlich Standard, dass sich die Gefühle verändern, Gleichgültigkeit, abkapseln, nicht mehr fühlen können besonders auf die positiven Gefühle bezogen.
Ich halte deine Schilderungen nicht für ungewöhnlich, es passt zu den Symptomen einer Depression und auch zu Ängsten, bei jedem ist das sicher etwas anders aber am Ende sind die Ursachen gleich und der Rückzug der Seele ähnlich.
Dass dein Therapeut das nicht nachvollziehen kann wundert mich, ich würde ih da mal ganz direkt fragen ob er das versteht und was er davon hält, ob es eine Reaktion der Seele auf die Überforderung durch die Depression und Ängste sein kann.
Möglicherweise glaubst du auch mehr über das Verständnis des Therapeuten zu wissen, als du wirklich weißt, die wirken oft von Haus aus etwas neutral und dann kann man nicht genau einschätzen was von dem was man erzählt gehalten wird.
Immer nachfragen, gerade in einer Therapie ist das wichtig und hilfreich, für dich aber auch für den Therapeuten.

Es ist nämlich so dass du gar kein Alien bist, es gibt so viele psychisch erkrankte die alle etwas anders sind als die anderen, ich vermute dass sie häufig sogar in der Mehrzahl sind und somit sind die anderen die Aliens.
Warum kennen die anderen solche Seelenzustände nicht?
Ist das nicht merkwürdig?
Nicht sensibel, dickes Fell, keine Empathie und zu dröge um wahrzunehmen was ihre Seele zu ihnen sagt?;-)
Es muss nicht unbedingt negativ sein so etwas fühlen zu können, sich so aus dem Spiel herausnehmen zu können und es muss nicht unbedingt positiv sein damit nichts anfangen zu können, das nicht zu kennen, nicht mal einen Ansatz in sich selber zu finden um sich da hinein versetzen können.
Der eine hat zu viel Wahrnehmung und der andere zu wenig.
 
Ja das bringt es alles auf den Punkt. Das muss ich mir einfach verinnerlichen, damit sich mein Geist endlich beruhigen kann und nicht jedes Mal Alarm schlägt. Ich fühle mich zwar nicht fremd in meinem Körper wie bei einer Depersonalisation, aber trotzdem versuche ich mit meinem Gefühl so umzugehen wie es jemand mit Dp macht. In dem man es akzeptiert und es nicht zu ernst nimmt. Und das hilft dann meistens ganz gut. Ich danke dir für deine Worte!
Ja mit meinem Therapeuten ist es so ne Sache. Ich habe mich in meinem Text falsch ausgedrückt. Er meinte schon, dass da hinter die Angst steckt, aber wir behandeln das Gefühl halt nicht so wirklich oder gehen näher drauf ein, und dann unterstelle ich ihm, dass er irgendwie davon irritiert ist oder nicht weiß, was er mir da raten soll. Es ist eine tiefenpsychologische Therapie und sein Ansatz ist es eben, dass die Angst durch ein mögliches Entwicklungstrauma in früher Kindheit entstanden ist und ich wieder Zugang zu diesem inneren Kind bekommen sollte. Aber eben genau da setzt das Gefühl wieder ein, was mir suggeriert „ bei mir ist das nicht so, weil ich abnormal bin“ und blockiert mich. Ich glaube ich muss erstmal an dem Gefühl arbeiten, bevor ich mich der Inneren Kind Heilung widmen kann. Ich glaube eine Verhaltenstherapie ist bei so einer akuten Angst doch eher sinnvoller oder? Dass ich lerne das Gefühl nicht mehr so negativ zu bewerten..
 
Das habe ich auch gerade gedacht, eine VT wäre da vielleicht zielführender, da sie sich meist mit dem Hier und Jetzt beschäftigt, mit Problemen die akut sind und den Strategien die man zur Bewältigung braucht.
Klar wird da auch die Vergangenheit thematisiert, aber nicht so vorherrschend und auch nur wenn man das selber hier und da vertiefen möchte, weil man meint dass es wichtige Punkte sind die bei der Therapie eine Rolle spielen sollten, wird das Thema etwas größer.
Weitestgehend bestimmst du selber in welche Richtung dort gearbeitet wird und vor allem welche Probleme vorrangig sind und als erstes gelöst werden müssen.
Manche Therapeuten machen beides, eventuell könntest du bei deinem sogar eine VT machen?
Zumindest wenn du dich damit wohl fühlst und er das auch praktiziert.
 
Du kannst es aber mit diesem Therapeuten mal besprechen.
Bei Therapiewechsel würde er vielleicht ohnehin ein Statement abgeben müssen, dazu kommt dass Therapeuten gerne wissen wollen weshalb jemand geht und mit etwas Glück kann er dich vielleicht einem Kollegen ans Herz legen.
 
Ich habe schon bestimmt 8 Sitzungen absolviert, also fehlen eigentlich nur 4 Sitzungen bis die Stunden voll sind. Ich denke halt, dass es eh dauert bis ich einen neuen Therapeuten gefunden habe und es vllt besser ist die Therapie auslaufen zu lassen. Auch wegen der Krankenkasse? Was meinst du?
 
Wenn du die Therapierichtung nicht mehr machen willst, wäre es besser das mit dem Therapeuten zu besprechen und die Verlängerungen für die nächste Therapie zu sparen.
Zumindest beim Wechsel von VT zu Tiefenpsychologie, wird der Therapeut um eine Stellungnahme gebeten und man muss gut begründen weshalb man das macht.
Umgekehrt ist es vielleicht nicht ganz so streng, aber den Therapeuten auf deiner Seite zu haben wäre schon gut in Sachen KK.
Inwieweit das möglich ist, müsstest du aber auch den Therapeuten fragen.
Normalerweise gehen die offen und gut damit um, wenn jemand sich um entscheidet und vielleicht hat er ja auch Hinweise und Ideen, die dir noch weiter helfen können.
 
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