Re: Darmkrebs
Es steht ja außer Frage, daß aufgrund theoretischer Überlegungen VitaminC helfen könnte. Aber leider fehlen die praktischen Nachweise. Sie können auch davon ausgehen, daß es für alle freiverkäuflichen Präparate Interessen gibt, die solche anpreisen. Sie werden aber dadurch nicht wirksamer. Und wenn man Vitamin C anspricht sollte man nicht verschweigen, daß der Tagesbedarf durch eine halbwegs normale Ernährung mehr als gedeckt wird. Und selbst dann landet schon eine Menge überschüssiges Vit C im Klo.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, auch ich habe mich sehr mit Komplementärmethoden beschäftigt und gerade in der Onkologie ist man ja für alles dankbar, was neben einer Chemo noch alles wirksam ist. Ich stehe jedem Ansatz offen gegenüber, halte mich bei Empfehlungen für Patienten aber eher an Maßnahmen, deren Wirkung tatsächlich nachgewiesen ist. Darunter verstehe ich, daß bspw. Patienten, die Komplementärmaßnahmen anwenden, im Durchschnitt länger leben, eine bessere Tumorkontrolle erreichen oder eine Therapie besser vertragen als der Durchschnitt derjenigen, die darauf verzichten. Und genau da scheitern viele dieser Maßnahmen, Erfolge sind vorwiegend Einzelfallberichte oder theoretische Überlegungen. Vitamin C ist da harmlos im Vergleich zu anderen hochpreisigeren Produkten, die den Patienten, die natürlich alles versuchen wollen, das Geld nur so aus der Tasche ziehen.
Bitte lassen Sie sich nicht verunsichern, Sie werden gewiß jemanden finden, der Vitamin C infundiert. Sie schaden Ihrem Freund da nicht und es ist gut gemeint. Aber es würde auch gegen die ärztliche Überzeugung der behandelnden Ärzte sprechen, etwas zu verabreichen, wovon man nun mal nicht überzeugt ist. In jedem Falle Alles Gute.