• Darmkrebs ist bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung – nach Prostata- und Lungenkrebs. Bei Frauen liegt Darmkrebs nach Brustkrebs auf Platz 2 der Krebserkrankungen. Schätzungen zufolge könnten 9 von 10 Darmkrebspatienten geheilt werden, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Daher ist es besonders wichtig, die Angebote zur Darmkrebsfrüherkennung wahrzunehmen. Wie kann Darmkrebs behandelt werden? Welche Symptome treten bei Darmkrebs auf? Und wie kann man vorsorgen? Stellen Sie Ihre Fragen zum Thema Darmkrebs und tauschen Sie sich mit Betroffenen in unserem Forum Darmkrebs aus.

Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

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Wir waren heute morgen gerade beim onkolgen. Er sagte uns,dass wir bzw mein mann entscheiden soll ob er chemo macht oder nicht!
Tumor sei T4a N0 M0 G2 V1 R0
Eine Chemo würde hier etwas um 3-5% was bringen, Chemo würde 6 monate gehen! Wir fragten extra nach,ob es denn eine leichtere Chemo geben würde,sagte er "nein,wenn wir eine machen,dann richtig"...
Da uns der Entscheid ziemlich schwierig fällt,fragten wir ihn was er den in unserer situation machen würde...er meint,er würde es machen und sich die knapp 5% auch holen!
Wie sehen Sie das Ganze mit den Resultaten und Chemo machen oder nicht?
Bedanke mich jetzt schon für Ihre Antwort,ance
 
Gut daß Sie nun auch persönlich erfahren konnten daß die frühere Aussage von chirurgischer Seite doch erheblich relativiert werden konnte. Das Forum kann einen direkten Arztkontakt nicht ersetzen, insofern fällt es mir schwer konkret auf Ihre Situation einzugehen. Ich darf Ihnen daher im Anschluß einen Auszug aus den Leitlinien unserer Fachgesellschaften einstellen zu denen Sie dann Rückfragen stellen können.
 
Der Therapieanspruch im Stadium II ist kurativ. Eine Auswertung der GEKID Cancer Survival Working Group ergab für den Zeitraum von 2002-2006 eine relative, altersadaptierte 5-Jahres-Überlebensrate für die lokal begrenzten Stadien I+II von 89,5% [4]. Zentrales Element ist die komplette, chirurgische Resektion des Primärtumors. Die Lokalrezidivrate ist niedrig nach radikaler chirurgischer Resektion entsprechend den onkologischen Grundsätzen, siehe Kapitel 6.1.1. Details des operativen Vorgehens sind in Kapitel 6.2.1 dargestellt. Im Stadium II führt die adjuvante medikamentöse, 5-FU haltige Tumortherapie zu einer Reduktion der Rezidivrate und zu einer Erhöhung der Überlebensrate nach 5 Jahren. Die Unterschiede zu den Beobachtungsgruppen liegen im Bereich von 3-5%, siehe Studienergebnisse Kolorektales Karzinom. Die MOSAIC-Studie zum Nutzen von Oxaliplatin zusätzlich zu 5-FU zeigte bei der Gesamtgruppe von Patienten im Stadium II keinen Überlebensgewinn und wird daher bei Patienten ohne klinische Risikofaktoren nicht empfohlen. Bei Patienten sollte der potentielle Gewinn gegen die Chemotherapie-assoziierte Morbidität und die damit verbundene mögliche Beeinträchtigung der Lebensqualität abgewogen werden. Insbesondere bei Subgruppen von Patienten mit höherem Rezidivrisiko ist die adjuvante Chemotherapie empfehlenswert. Zu den diskutierten Risikofaktoren zählen: T4 Stadium Tumorperforation intraoperativer Tumoreinriss Operation unter Notfallbedingungen weniger als 12 untersuchte Lymphknoten histopathologisch dokumentierte Lymph- oder Blutgefäßinfiltration Bei etwa 20 % der Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium II ist eine sporadische Mikrosatelliten-Instabilität (MSI) im Tumorgewebe nachweisbar. Dieser genetische Marker korreliert mit Lokalisation im rechten Kolon, schlechter histologischer Differenzierung und dem Subtyp des muzinösen Adenokarzinoms. Patienten mit Mikrosatelliten-Stabilität haben eine etwas bessere Prognose. Der potenzielle Gewinn einer adjuvanten Chemotherapie ist geringer als bei Patienten ohne MSI-Instabilität. Bei Patienten im Stadium II ohne Risikofaktoren kann das Fehlen einer Mikrosatelliten-Instabilität als Argument für, im Umkehrschluss der Nachweis einer Mikrosatelliten-Instabilität als Argument gegen eine adjuvante Chemotherapie herangezogen werden. Ergebnisse prospektiv randomisierter Studien auf der Basis der Mikrosatelliten-Instabilität liegen nicht vor.
 
Guten Tag Dr Hennesser

Wieder komme ich mit meinen Sorgen zu Ihnen.
Leider kann sich mein Mann immer noch nicht entscheiden ob Chemo oder nicht. Er hat Angst vor der Chemo.Heute waren wir beim Onkologen und der wollte seine Entscheidung wissen. Man hat den Tumor auf ein Gen (oder so) getestet. Folgendes kam raus:

Histologische Diagnose
Colon transversum-Resektat und regionale Lymphknoten:Dickdarmteilresektat mit einem mässig differenzierten extrazellulär verschleimenden Adenokarzinom vom kolorektalen Typ (des Colon transversum laut klinischen Angaben),G2.Tumorgrösse 4.5cm. Infiltration sämtlicher Wandschichten und Serosadurchbruch. Keine Lymphgefässeinbrüche.Blutgefässeinbrüche.Keine Perineuralscheideninfiltration.Tumorfreie Resektionsfläche.

31 Lichtoptisch und immunhistochemisch tumorfreie Lymphknoten (0/31) (i-).

Zusammenfassung (unter Berücksichtigung von M2016.457-458 und B2016.2098):TNM-Stadium (nach UICC 2010): pT4a,pN0,G2,L0,V1,Pn0.Tumorfreie Resektionsflächen.
Keine Mutation im BRAF Gen.
MSI high.

Die Tumorfirmationen zeigen folgendes immunhistochemisches Profil:
Positiv: CDX2,CK20,MLH1 und PMS2.
Negativ: MSH2, MSH6.

Bitte helfen Sie uns das hier zu verstechen und ob hier eine Chemo helfen wird oder mehr Schaden anrichten würde.

Herlichen Dank,ance
 
Das ist ein Grund weniger zur Sorge. MSI-High bedeutet eine günstigere Prognose, passend dazu auch die fehlende BRAF-Mutation, und eine geringere Wirksamkeit der Chemotherapie in dieser Situation. Um im Rahmen des innerhalb eines Forums Möglichen und Erlaubten zu bleiben kann die Therapieentscheidung hier nicht getroffen werden. Wenn Ihr Onkologie Sie aber nun in die Richtung berät daß auf Basis dieser Befunde auf eine Chemotherapie verzichtet werden kann so vermag ich das gut nachvollziehen.
 
Sie schreiben was von "ein Grund weniger zur Sorge",aber bedeutet es nicht,dass wenn man MSI-high "hat",man ziemlich sicher ein HNPCC-Patient ist???HNPCC ist ja was ziemlich schlimmes,oder?
 
Guten morgen dr. hennesser
Kurz nochmals zur Chemo: so wie ich das jetzt verstehe,spricht mit diesem Resultat alles gegen eine Chemo?Ist das so?bedeutet das,dass mein Mann gegen die Chemo resistent mit diesen Werten ist,da alles für HNPCC spricht?
Was mich sehr interessieren würde,würden Sie eine Chemo machen mit diesen Resultaten?wir wissen absolut nicht was wir/mein mann machen sollen!es ist alles so schlimm für uns und wir denken ständig an die kinder und ihre zukunft...HNPCC ist ja wirklich was Schlimmes.
Herzlichen Dank für Ihre Antworten,ance
 
Das kann ein Hinweis auf HNPPC sein, beweist dies aber nicht! Konkret ging/geht es um die Frage der Chemotherapie ja/nein. Da könnten die günstigere Prognose und das etwas geringere Ansprechen auf eine adjuvante Therapie (s.o.) Argumente gegen eine Therapie sein. Sie sehen das in diesem Punkt richtig.
 
Guten abend dr hennesser
Bitte sie wieder um ihren rat:
Wir waren heute wieder bei einem onkologen,den zufällig ein freund von uns kannte und baten um seine meinung betreffend chemo oder keine chemo.
Er studierte die unterlagen und meinte,dass einem t4a-tumor mit Serosadurchbruch unbedingt eine chemo empfohlen wird. Er empfihlt mit xerosa (oder so) und oxi... (Infusion),so wäre mind die thrombose-gefahr bei einer port-anlegung,nicht vorhanden.
Dann meinte er,dass nach den 6monaten chemo,der bauch nochmals geöffnet werden soll und direkt im bauch eine chemo gemacht werden soll,um ja das maximum rauszuholen.
Wir haben öfters erwähnt,wegen dem MSI-H und dass wir gehört haben,in so einem fall macht man keine chemo...aber er meint ganz klar,hier muss eine chemo gemacht werden.auch wenn definitiv feststehen würde,dass es HNPCC ist.

Wir sind wieder mal ziemlich schockiert.

Sie haben mir letztes mal geschrieben,dass mit dem MSI-H die prognosen günstiger stehen und wher keine chemo gemacht werden muss....was könnte den passieren wenn die chemo genacht wird?wir haben gelesen,dass plötzlich metastasen hervorkommen können.ist das so,dass diese durch die chemo kommen???wir verstehen das nicht.

Und was könnte passieren wenn mein mann sich gegen die chemo entscheidet mit seinem t4a-resultat,G2,V1,serosadurchbruch (genau steht im bericht: fokale perforation der serosa mit infiltration ins omentum majus)?
Ach ja,als wir diesem onkologen sagten,dass im stadium 2 nicht unbedingt chemo sein müsste...meinte er: das kann auch stadium 4 sein...jetzt zu hause,realisieren wir erst seine aussage....ist mein mann im stadium4???
bitte helfen sie uns...
 
Bitte verstehen Sie mich daß ich mich nicht in der Position sehen darf Ihnen die Entscheidung abzunehmen. Meine Meinung dazu wenn meine Patienten mich persönlich um Rat fragen habe ich Ihnen mehr als angedeutet und mehr geht einfach nicht. Aus Gründen welche die Grenzen eines Internetforums festlegen.
 
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