RE: @CMS + Franco
Auswärtiges Amt
http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?type_id=8&land_id=60
Mittwoch 08.10.03 / 00:22 Uhr
--------------------------------------------------------------------------------
Indien - Medizinische Hinweise
Medizinische Hinweise
Unverändert gültig seit 21. Februar 2003
Impfschutz: Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über drei Monate auch Hepatitis B. Bei besonderer Exposition (Landaufenthalt, Jagd, Jogging , Rucksacktourist u.a.) kann Impfschutz auch gegen Tollwut, Typhus, evtl. auch gegen Meningokokken-Meningitis (A und C) und Japanische Encephalitis sehr sinnvoll sein. Insbesondere Tollwut stellt ein besonderes Problem dar, da moderne Impfstoffe gegen Tollwut im Notfall in Indien kaum verfügbar sind. Im Zweifel wird man daher immer eine vollständige prophylaktische Tollwutimpfung vor der Ausreise durchführen (3 Injektionen innerhalb von 4 Wochen), da Tollwut beim Ungeimpften eine 100 % tödliche Erkrankung ist. Im persönlichen Beratungsgespräch mit dem Tropenarzt bzw. dem Impfarzt mit tropen- und reisemedizinischer Erfahrung sollen diese und andere Fragen entschieden werden.
Eine gültige Gelbfieberimpfung wird bei Einreise aus Ländern mit einem Gelbfiebergebiet verlangt, gelegentlich aber -abweichend- auch bei Einreise aus Südafrika, Simbabwe sowie aus Trinidad und Tobago.
HIV / Aids ist im Lande ein großes Problem und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen bergen ggf. ein erhebliches lebensgefährliches Risiko.
Prophylaxe: Durch hygienisches Essen und Trinken können viele Tropen- und Infektionskrankheiten, wie auch gefährliche Durchfälle, vermieden werden. Durch konsequenten Mückenschutz (Repellentien, imprägniertes Mückennetz, bedeckende Kleidung) weitere spezifische Tropen- und andere Infektionserkrankungen vermieden werden. Dazu zählen u.a. das Denguefieber und die Malaria. Das Malariarisiko ist in den Bundesstaaten im Nordosten hoch, mittleres Risiko im ganzen Land nördlich der Linie Chennai/Goa, geringes Risiko im Süden und Osten von Tamil Nadu, Kerala, Teile von Uttar Pradesh, die Andamanen und Nikobaren, Höhenlagen oberhalb 2000 m sind malariafrei.Zu beachten ist die Essensregel "Peel it, boil it or forget it!".
Medikamente zur Prophylaxe gegen Malaria sind sinnvoll, sie müssen im Beratungsgespräch vor der Reise mit dem Tropenarzt individuell festgelegt werden:Mefloquin, Chloroquin, Proguanil bzw. andere moderne Antimalariamittel. Alle diese Medikamente sind verschreibungspflichtig!
Die medizinische Versorgung ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach - besonders auf dem Land und in kleinen und mittleren Städten - technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Häufig fehlen auch europäisch ausgebildete Englisch / Französisch sprechende Ärzte. In den Großstädten ist die medizinische Versorgungslage deutlich besser, z. Zt. mit hohem Standard. Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen. Das Medikamentenangebot in Indien ist gut. Am besten gelagert sind die Medikamente in den Krankenhausapotheken. Spezifische Medikamente sollten mitgenommen werden. Auch hierzu ist individuelle Beratung durch einen Tropenarzt bzw. Reisemediziner sinnvoll.
Die Botschaft New Delhi und die Generalkonsulate in Chennai, Calcutta und Mumbai verfügen für den Notfall über Ärzte- und Krankenhausadressen.