Hallo, ich lese schon seit ein paar Wochen hier mit.
Ich hatte vor vier Monaten eine Divertikulitis (stationär aufgenommen), hatte 10 Tage Antibiotika bekommen und danach schien alles gut. Gute 8 Wochen später erneut eine Divertikulitis. Behandelt wurde mit einer Vielfalt an Antibiotika, da die Ärzte nicht so recht wussten, wie sie vorgehen sollten (passierte im Ausland). Dann nach drei Wochen die Auskunft "fliegen Sie schnell zurück nach Deutschland". Zu dem Zeitpunkt ging es mir sehr schlecht. Täglich mehr als 10 wässrige, übel riechende Durchfälle. Die Ärztin hier in Deutschland verschrieb mir dann Metronidazol für 10 Tage. Das half auch relativ schnell. Das Ergebnis einer Stuhlprobe war dann nach einer Woche da: Clostridium Difficile. Nachdem das Antibiotikum schnell angeschlagen hat, dachte ich, das war es.
Nach einer Woche waren die Durchfälle wieder da, dieses Mal noch schlimmer: nur noch Schleimhaut und Blut. Ich saß Tag und Nacht auf der Toilette.
Da meine Ärztin in Urlaub war, ging ich zur Vertretungsärztin, die mich sofort ins Krankenhaus einwies. Dort bekam ich Vancomycin 4 x 250 ml. Nach zwei Tagen war der Durchfall fast weg und ich konnte einen Tag später nach Hause. Ich nahm das Vancomycin insgesamt 7 Tage ein. Die Ärzte im KH und die Internistin meinten, das reicht.
Nach ein paar Tagen Ruhe nun vor 4 Tagen ging es erneut los: Durchfall wie Wasser mit Blut und Schleimhaut.
Also wieder Stuhlprobe abgegeben. Da meine Internistin leider nun auch im Urlaub ist, musste ich zu ihrer Vertretung. Das Ergebnis der Stuhlprobe kommt erst Anfang nächster Woche. Solange das nicht da ist, kann mir der Arzt kein Antibiotikum verschreiben. Ich brauche das Ergebnis eigentlich nicht; ich weiß, dass es wieder die Clostridien sind.
Seit gut zwei Wochen nehme ich einiges ein, um meinen Darm wieder fit zu kriegen. 2 x pro Tag 2 Tabletten Perenterol; 1 Beutel Nutrimmun Probiotik; 3 x 10 Tropfen Symbioflor 2; dazu 1 x pro Tag ein Fläschchen Yacult und Naturjoghurt.
Ich esse fast normal (an Salate, schwere Sachen etc. traue ich mich nicht ran), da ich Hunger habe und es mir auch nicht übel ist.
Heute sagte mir der Vertretungsarzt, ich solle ruhig ein paar Kohletabletten am Tag einnehmen. Das kann nicht schaden und hilft vielleicht.
Einen Vorteil haben die Kohletabletten: ich sehe das Blut im Stuhl nicht mehr
Ich weiß nicht, ob das ganze probiotische Zeugs und das Perenterol helfen, aber zumindest beruhigt es mein Gewissen; ich habe das Gefühl, was zu tun.....
Ich will/muss in 2 1/2 Wochen für längere Zeit ins Ausland. Ich will auf jeden Fall jede Menge Perenterol und Nutrimmun Protect mitnehmen. Ich glaube nicht, dass ich das dort bekomme.
Hat denn schon mal jemand hier die Clostridien ohne Antibiotika weg bekommen??
So wie es scheint, lassen sich diese ja auch durch das Antibiotikum kaum beeindrucken und kommen immer wieder.
Meine Ärztin hat sich übrigens beim Verschreiben des Vancomycins angestellt, als müsse sie aus der eigenen Tasche bezahlen. Ich weiß, dass es sauteuer ist, aber ich nehme das ja nicht just for fun.
Ich musste in den letzten Monaten schon 2x die geplante Koloskopie absagen. Das erste Mal, weil die Entzündungsparameter aufgrund der Divertikulitis zu hoch waren; das zweite Mal wegen der akuten Clostridienphase. O-Ton der Klinikärzte: mit den Clostridien verseuchen Sie uns ja die Geräte auf Monate.
Es ist mir ein kleiner Trost, dass ich mit der Krankheitsgeschichte nicht alleine da stehe.
Es tröstet mich auch zu hören, dass das alles nicht nur mir auf das Gemüt schlägt.
Ihr schreibt, dass ihr teilweise Imodium einnehmt. Meine Ärzte meinten, das solle ich auf gar keinen Fall nehmen.