Hi,
ich bin zwar nicht auf Citalopram, sondern auf Fluoxetin. Aber auch das versuche ich ja seit rund nem Jahr ganz langsam auszuschleichen.
Bin derzeit noch auf 10 mg, jetzt seit nem halben Jahr etwa, und wollte eigentlich seit Anfang März auf 5 mg runtergegangen sein. Mal sehen, daß ich das die Tage auch umsetze.
Bis jetzt klappt das Absetzen grundsätzlich gut. Meine Grunderkrankung besteht allerdings nach wie vor, wenngleich ich (hoffentlich) gelernt habe, besser mit ihr zu leben - mal besser, mal schlechter
Was vielleicht allgemein ganz interessant ist, nicht zuletzt, weil auch Citalopram und Fluoxetin zur gleichen Medikamentengruppe gehören (SSRI):
Machen Antidepressiva abhängig? - Die dunkle Seite der Stimmungsaufheller
Womit ich jetzt nicht sagen will, daß AD grundsätzlich nicht helfen - aber sie haben offenbar eben durchaus auch eine "dunkle Seite", die lange Zeit verkannt wurde und/oder teilweise auch immer noch wird.
Da macht es bspw. für mich - gerade, weil die Grunderkrankung eben nicht geheilt ist - durchaus Sinn zu überlegen, ob der (womöglich nur geringe Placebo-) Nutzen die Langzeit-Risiken aufwiegt... oder eben nicht...
Soll heißen:
Solange es kein "Wundermedikament" gibt, das mir die Beschwerden
wirklich und nachweislich nachhaltig nimmt (kann ja irgendwann mal sein

), ist mir persönlich das Risiko einer Abhängigkeit oder zumindest Gewöhnung zu groß. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich laut meinem Psychiater ja eigentlich auf 40, 50 oder maximal 60mg hochgehen soll/kann, um zu sehen, ob sich dann eine dauerhafte Stabilisierung ergibt.
Ich hab aber schon vor diesem Artikel hier von der Mutter eines Kollegen gehört, deren hochdosiertes Fluoxetin nach 15-20 Jahren plötzlich nicht mehr geholfen und die einen ernsten Rückfall erlitten hat. Ähnliches kenne ich auch aus Berichten aus dem Netz während der vergangenen Jahre über andere SSRI/SNRI.
=> Für mich scheiden seitdem auch die vermeintlich harmlosen SSRI/SNRI für eine Langzeitmedikation aus, solange ich es auch anders irgendwie gebacken bekomme. Sollte es irgendwann wirklich und tatsächlich gar nicht mehr anders gehen und ich
müßte dann ein AD nehmen, hilft es dann aber hoffentlich auch, weil mein Körper noch nicht (bzw. nicht mehr) daran gewöhnt ist. Meine Strategie ist also: SSRI / SNRI / AD wirklich als Notnagel, wenn's gar nicht mehr anders geht, und bis dahin mit anderen Methoden und Verhaltensänderungen versuchen zurechtzukommen.
Ich drücke Dir auf jeden Fall weiterhin die Daumen beim Ausschleichen, und laß Dir lieber mehr Zeit denn weniger
LG,
Alex