RE: chronisches lügen
Dr. Riecke hat Dir ja weiter unten schon auf die Frage geantwortet inwiefern Deine Ex-Freundin eine, von ihrem Alkoholismus unabhängige psychische Erkrankung haben könnte...
Es ist vermutlich für Dich sehr schwierig zu "ertragen" dass Dich die Frau, die Du ja offenbar noch gerne hast, ständig anlügt oder aber grundsätzlich fernab jeder Realität agiert...ich kann das gut nachempfinden....aber ich kann Dir nur raten ein bisschen von der Idee wegzukommen, dass sie eine psychische Krankheit hat (die gut behandelbar ist und sie dementsprechend vielleicht "geheilt" werden könnte) - Jedenfalls hab ich das Gefühl, dass Du deshalb nach einer ursächlichen Erkrankung "suchst"...nicht um ihr eine reinzuwürgen, oder um "Recht" zu behalten...sondern weil es "mehr Sinn" ergeben würde...auch für Dich.
Ihre Wahrheit Verdreherei (bis zur unkenntlichkeit) und die ganz konkreten Lügen (anscheinend oft völlig unnötig und sinnlos) ergeben für Dich überhaupt keinen Sinn noch kannst Du gerade hinter diesen zahllosen kleinen "Lügen" nicht mal einen Grund sehen....und ich kann nur für mich sprechen, aber genau DAS nehm ich auch oft sehr persönlich - obwohl das noch viel weniger sinnvoll ist - ich fühl mich verarscht, für Dumm verkauft und ja auch schon mal provoziert meiner Mutter das Gegenteil bzw. die Realität zu beweisen bzw nachzuweisen....was genau das Gegenteil bewirkt...sie lügt einfach noch mehr, verdreht meine Worte bis sie sich wie ein Angriff für sie anfühlen und fühlt sich dann auch ganz real von mir attackiert und kritisiert.... nicht ertappt oder widerlegt...nur angegriffen - und ganz oft "rechtfertigt" sie damit auch ihre "Spinnerein" mir Gegenüber....nach der These: Wenn ich die nicht belüge, dann ist sie noch gemeiner zu mir"
Ich komme mir auch ständig vor, als würde ich auf einem Vulkan rumtänzeln und hätte auch gerne - wenn´s denn ne Schizophrenie ist, na gut - irgendeinen Anhaltspunkt warum es ist, wie es ist.......und meine Mutter kann wiederum DAS überhaupt nicht verstehen...sie kann nicht nachvollziehen, dass es mich manchmal ärgerlich macht und ich es sehr wohl persönlich nehme, wenn sie mir ständig irgendwelchen Scheiß erzählt und auch noch verlangt, dass ich alles glaube oder ohne Komentar schlucke , dass ich mein Hirn einfach ausstelle.... oder dass es mich, wenn´s um was richtig Krasses geht völlig wirr im Kopf und in der Seele macht...und ich nur noch wegrennen will, weil ich das Gefühl habe, ICH bin verrückt...das tut sie, wenn ich es laut sage, mit einem "Quatsch" ab.
Fakt ist: Meine Mutter hält mich für einen völlig durchgeknallten Kontrollfreak...und um ehrlich zu sein, oft hat sie damit auch Recht...was sie betrifft...ich erwische mich manchmal selbst dabei, wie ich mich regelrecht auf die nächste Lüge, auf die nächste selbstverursachte "Katastrophe" auf das nächste Gehetze über irgendwem, vorbereite - da gibts kaum noch die Frage nach dem ob oder ob nicht...es geht nur noch ums wann und in welcher Form. Wie ist das bei Dir?
Ich könnte mir einreden, das ist so weil SIE...damit ich nicht wirklich austicke, damit ich nicht wirklich wegrenne...aber wenn ich ehrlich mit mir bin, dann ist das nix anderes als "daran bin ich gewohnt, das kenn ich"...ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich reagieren würde wenn Muttern auf ihre alten Tage nun einfach die Wahrheit sagen würde oder sich mit der Realität anfreunden würde (z.B. dass auch sie boshafte Seiten hat und Fehler macht - wie jeder Mensch!....lehnt sie bisher komplett ab)....
Kannst Du Dir Deine Reaktion vorstellen, wenn Dir Deine Ex irgendwann mal sagen würde: Pass mal auf, ich hab gestern Nacht gesoffen und bin verkatert und müde...wenn Du willst ruf später noch mal an, aber meinetwegen kann das auch noch warten, ich hab eigentlich keine Lust mit Dir zu reden/streiten.
Gar nicht mal so leicht zu verdauen, oder?
Normal ist das sicher nicht und ich glaube auch nicht daran dass DU der Auslöser für ihre "Geschichten" bist - zu anderen Leuten ist sie mit Sicherheit nicht ehrlicher...aber ich kann mir vorstellen, dass sie das "glaubt" wenn sie Dich ganz bewußt anlügt...und nach meiner eigenen Empfindung ist das vermutlich das "schlimmste" und schwerste, um damit vernünftig umgehen zu können - dass Deine Freundin, genau wie an all ihre anderen Geschichten, wirklich glaubt, dass es besser ist, Dir ins Gesicht zu lügen, weil Du sonst....- dass sie sich selbst und den Wahrheitsgehalt ihrer Version,ihrer Realität nicht mehr hinterfragt ist schon tragisch genug - gerade im Hinblick auf ihr Alkoholproblem - aber indem Du sie immer wieder hinterfragst (und sie das vermutlich auch als Gemeinheit und Angriff wertet), gibst Du ihr auch immer wieder die Rechtfertigung Dich zu belügen...
Wie Du siehst, kann ich ganz toll und viel dazu erzählen...und mit Weisheiten um mich prügeln...aber letztlich weiß ich auch, dass es überhaupt keine Rolle spielt, was ich weiß und zum Besten gebe....ich werde mich , wenn ich mich selbst nicht einer längwierigen Therapie unterziehe, immer wieder ärgern, mich immer wieder hinreißen lassen und darum beten, dass meine Mutter wenigstens irgendwann ihrer (und auch meiner ) Gesundheit zuliebe anfängt allgemeingültige Realitäten zu akzeptieren..