Hallo Steven,
bei mir ist es auch so eine Syphikusgeschichte.
Ich wurde 20 Jahre auf Migräne behandelt, vorwiegend mit den freiverkäuflichen Medikamenten und die habe ich dann in extrem hohen Dosen genommen, wenn der Kopfschmerz akut war, allerdings ohne Nutzen.
Ein Zufall bescherte mir dann die Diagnose Clusterkopfschmerz (Bing-Horton-Syndrom), das ist nun auch schon wieder fast zehn Jahre her und man mag es nicht glauben, ich werde immer noch als Migränepatient behandelt.
Die lange Zeit bis zur Diagnose erkläre ich mir dadurch das Kopfschmerzen in der Ausbildung eines Neurologen wohl nicht eine so große Rolle spielen, das ich nun immer noch keine adäquaten Medikamente bekomme ist wohl im Kostenfaktor begründet.
Das wird auch direkt gesagt, der eine Arzt meint das sein Kontingent ausgeschöpft ist und ich solle erst im nächsten Quartal wieder kommen, der andere rechnet mir eingehend vor was die Kasse zahlt und das ich ihn mit dem aktuellen Medi schon viel mehr koste und einer hat sogar gemeint das die teuren Medikamente in keinem Verhältnis zum Nutzen stünden und das was ich bekomme würde schon mehr als genug kosten und das würden den Migränepatienten auch immer helfen.
Ein Arzt hat sich nach langem hin und her überwunden mich als Patient aufzunehmen, auch im PC vermerkt das ich jeder Zeit ohne Termin kommen darf, aber bei der nächsten Episode haben mich die Arzthelferinnen einfach nicht vorgelassen und waren auch nicht bereit mir einen zeitnahen Termin zu geben. Bei einem andern Arzt war es ähnlich, nur dessen Weg zu den Sprechzimmern führte immer am Empfang vorbei und da habe ich mich halt solange hingestellt bis ich ihn erwischt habe und er mir zumindest das Migränemittel verschrieb, auch wenns nicht wirklich geholfen hat, zumindest wars eine Art Krücke der Hoffnung das es helfen könnte.;-)
Ich hatte auch Einweisungen, sogar mit dem Vermerk der Dringlichkeit, es wurde aber nur ein CT gemacht, da dies ok war hat man mich wieder an den Neurologen verwiesen, mit der Anmerkung das ich es nochmal in zwei Wochen versuchen könnte, vielleicht wäre dann ein Bett frei.
Da fühlt man sich in eine Rolle gedrängt, die es sehr schwer macht noch weiter nach einem kompetenten und willigen Arzt zu suchen.
Irgendwann hat sich dann noch ein Dauerkopfschmerz dazu gesellt und das gleiche Spiel ging von vorne los, viele 08/15 Medikamente, die nichts bringen und niemand der sich mal die Mühe macht nach der Ursache zu suchen.
Ich habs mittlerweile aufgegeben und hoffe einfach das die extremen Schmerzen in Zukunft wundersamerweise ausbleiben und ich mit dem Rest irgendwie klar komme. So langsam ist es ja nur noch die Wahl ob man an der Erkrankung verzweifelt, oder am System.
Wegen einer anderen Schmerzsache bekam ich mal Opioide, die habe ich aber nicht genommen sondern für die Kopfschmerzen gesammelt.
Ich hatte aber das Gefühl das dadurch der Dauerkopfschmerz erst richtig zum Tragen kam und alles noch schlimmer wurde. Die Dosis war auch nicht besonders hoch, 100 bis 150mg.
Ich glaube auch nicht das man generell sagen kann wann ein Schmerzmittel Schmerzen auslöst und kann mir vorstellen das in geringeren Dosierungen eher die Einnahmedauer eine größere Rolle spielt und auch die individuelle Reaktion auf das Medikament.
Zumindest habe ich draus gelernt das Opioide bei meiner Erkrankung überhaupt keine positive Wirkung haben, sondern das Gegenteil.
Das du müde und platt bist kann ich gut nachvollziehen. Ich finde das ist auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, gerade wenn so eine Schmerzepisode kommt wenn man sich nicht gut fühlt kann es recht heikel werden.
Du solltest also auch nicht vergessen deine Seele zu pflegen und vielleicht auch mal den ganzen Mist aus dem Denken zu verbannen, geht natürlich nur wenn du dann gerade schmerzfrei bist.
Du schreibst ja das die Sport hilft.
Hast du schon mal medizinischen Sauerstoff während eines Kopfschmerzes ausprobiert?