• Als Chemotherapie bezeichnen Mediziner die Behandlung bösartiger Tumoren mit speziellen chemischen Substanzen (Zytostatika). Diese Therapieform kann bei vielen unterschiedlichen bösartigen Tumoren wie Brustkrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs zum Einsatz kommen, gleichzeitig kann eine Chemotherapie die Lebensqualität der Betroffenen durch ihre Nebenwirkungen jedoch auch erheblich beeinträchtigen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Chancen und Risiken kann eine Chemotherapie mit sich bringen? Tauschen Sie sich hier mit anderen Usern zum Thema Chemotherapie aus.

Chemotherapie von Internist abgelehnt

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Eisfeld

New member
Mein Vater bekam vor einigen Monaten die Diagnose Krebs am Zungengrund der schon gestreut hatte (trotz regelmäßiger Untersuchungen nach einer Kehlkopfkrebserkrankung vor 17 Jahren). U.a. wurde ein inoperabler, verdächtiger Lymphknoten bei der Lunge gefunden. Er wurde bis jetzt 2 x operiert und der Tumor entfernt. Zur weiteren Behandlung wurde eine Chemotherapie empfohlen, da eine Strahlentherapie hier nicht ausreicht. Die Chemotherapie hätte vor zwei Wochen starten sollen (3er Block - 1x Chemo - 3 Wochen Pause, dann wieder usw) - wurde aber verschoben weil die Wunde von der OP noch nicht richtig verheilt war. Gestern kam er wieder ins Krankenhaus, hat alle Untersuchungen nochmal gemacht, wurde heute früh sogar noch kurz operiert (Zugang am Herzen oder etwas Schrittmacherähnliches, so genau weiß ich dass leider nicht). Jetzt die ernüchterung - der Internist hat die Chemotherapie zum Schock aller nicht durchgeführt da mein Vater 1. nur eine Niere hat und 2. auf Grund seines Alters (71!) die Chemo das Herz schädigen könnte... Wir sind aus allen Wolken gefallen und sind jetzt natürlich sehr vor den Kopf gestoßen weil wir nicht wissen wie es weitergeht und ob überhaupt noch etwas möglich ist. Eine Besprechung ist erst in einer Woche anberaumt.
Hat Jemand Erfahrungen mit so etwas? Oder Tipps für eine weitere Vorgehensweise? Oder kennt wer einen Spezialisten in Österreich? Dass eine Chemo die Nieren schädigen kann und dass bei einer Niere problematisch werden kann ist mir klar, aber kann man da wirklich nichts machen?

Vielen Dank im Voraus für die Antworten!
 
Die Frequenz und das Stichwort Niere lassen an eine geplante Cisplatin-Therapie denken was auch zum Ursprungstumor passen könnte. Es gibt aber zwei Faktoren als Voraussetzung für eine Therapie: Sie muß wirksam sein UND sie muß (aller Voraussicht nach) vertragen werden. Offenbar schätzt man das Letztere anders ein und diese Beurteilung verdient erstmal Beachtung und spricht auch für eine gewisse Sorgfalt der Onkologen der ich nichts entegegenzusetzen vermag.
 
Ergänzen kann man zwei andere Aspekte: Die Frage ob eine Chemotherapie gemacht wird oder nicht ist NICHT entscheidend dafür ob der Tumor heilbar ist/wird oder nicht. Ihre Schilderung läßt vermuten daß die Therapie so geplant war daß sie die Strahlenwirkung unterstützt und nicht die eigene Anti-Tumorwirkung im Vordergrund steht. Die beim Zungegrundkarzinom effektivere Therapie, die Bestrahlung, wird ja dennoch durchgeführt, wenn auch ohne Unterstützung durch eine zusätzliche Chemotherapie.
Es gibt jedoch neben Platin auch andere Medikamente welche die Strahlenwirkung unterstützen. Produktnennungen dürfen hier nicht stehen da sie einer individuellen Empfehlung gleichkämen, deshalb sprechen Sie Ihren Onkologen darauf an. Und man kann überlegen die Dosis niedriger zu wählen und dafür eine Therapie wöchentlich verabreichen, das ist schonender und führt möglicherweise zu einer neuen Beurteilung der Durchführbarkeit.
 
Sehr geehrter Dr. Hennesser!
Vielen Dank für die ausführliche Antwort - Es ist leider so, dass die Chemo alleinig angewandt wird und keine Bestrahlung vorgenommen wird. Er bekommt jetzt eine Chemo mit einem anderen Medikament.
 
Das hört sich dann nach einer Metastasierung an mehreren Orten an die nicht alle bestrahlt werden können. Alles Gute.
 
Das hört sich dann nach einer Metastasierung an mehreren Orten an die n
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