• Als Chemotherapie bezeichnen Mediziner die Behandlung bösartiger Tumoren mit speziellen chemischen Substanzen (Zytostatika). Diese Therapieform kann bei vielen unterschiedlichen bösartigen Tumoren wie Brustkrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs zum Einsatz kommen, gleichzeitig kann eine Chemotherapie die Lebensqualität der Betroffenen durch ihre Nebenwirkungen jedoch auch erheblich beeinträchtigen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Chancen und Risiken kann eine Chemotherapie mit sich bringen? Tauschen Sie sich hier mit anderen Usern zum Thema Chemotherapie aus.

Chemo trotz Entzündung ?

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Tom2605

Guest
Meine Frau hat ein Adeno-Karzinom und diverse verkapselte Entzündungsherde einer verschleppten Lungenentzündung. Nachdem uns erst vor 2 Wochen von einem Arzt gesagt wurde, dass eine Chemo die Entzündungen sicher wieder enorm aufflammen lassen würde, dass sie die Folgen sicher nicht überleben würde, ist nun für den 30.07. der Beginn einer Chemo-Therapie geplant, obwohl die Werte sich nicht geändert haben.
Die Typisierung des Tumors ist T4M0N0 inoberabel mit Einbruch in den Spinalkanal BWK7. Ein kleiner Herd im Gehirn (6x4 mm) liegt vor, jedoch wird dieser noch als ungeklärter Befund gehandlet. Seid 2 Wochen wird der Primärtumor der Lunge bestrahlt und noch weitere 4 Wochen sind geplant, dann soll diese Beahndlung aufgrund der schlechten Lungenfunktionswerte abgebrochen werden. Eine OP wird auch ausgeschlossen aufgrund der schlechten Lu-Fu Werte.

Meine Frau und ich sind nun sehr verunsichert und fühlen uns auch schlecht beraten.
 
Re: Chemo trotz Entzündung ?

Entzündungen entstehen u.a. durch die tumorbedingte Abwehrschwäche. Insofern ist auch eine Therapie gegen den Tumor eine manchmal erfolgreiche Methode, diesen Teufelskreis aus Infektion und Tumor zu durchbrechen. Natürlich kann sich eine frische Entzündung auch durch eine Therapie verschlechtern, dies muß man im Einzelfall immer abwägen, dies hängt wesentlich vom persönlichen Eindruck ab, den man von einer Patientin bei einer Untersuchung gewinnt.
 
Re: Chemo trotz Entzündung ?

Also noch vor 2 Wochen sagte uns der Stationsarzt, dass eine Chemotherapie die verkapselten Entzündungsherde wieder aufflammen liese, was dann mit (ich zitiere) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in wenigen Tagen zum Tod wegen einer Lungenentzündung führen würde.
Nach dem neuesten Blutwerten hat sich der CRP Wert meiner Frau seid diesem Tag nicht verbessert.
Da bei ihr der Tumor in den Spinalkanal eingedrungen ist und eine deutliche Arrossion von BWK 7 vorliegt, käme da nicht auch die lokale Chemo eher in Frage auch hinsichtlich des schlechten Allgemeinzustands meiner Frau ? Wenn ich richtig informiert bin soll es ja eine lokale Chemo geben, die eben in den Spinalkanal eingebracht wird.

Die Bestrahlungen sollen ja nun bald abgebrochen werden. Welche Alternativen gäbe es für eine Chemo, wenn meine Frau in einem sehr geschwächten Zustand ist und schon jetzt schwer Nahrung behalten kann und bei einer Größe von 1,70m nur noch 51 kg wiegt.

Gegen die Entzündnungen nimmt sie jetzt noch für 5 Tage zwei Antibiotika und Cortison schleicht aus in den nächsten 3 Wochen. Ansonsten nur Medikamente zum Schutz des Magens und gegen die Nebenwirkungen der Strahlentherapie. Gegen Schmerzen Pflaster und Novalgin Tropfen.
 
Re: Chemo trotz Entzündung ?

Die intrathekale Chemo (Spinlakanal) wird in eine Hülle des Rückenmarkes eingeführt, in welche der Tumor vermutlich nicht vorgedrungen ist. Die meisten dieser Tumoren drücken VON AUSSEN auf den Spinalkanal und seine Hüllen, sodaß eine Chemo direkt HINEIN den Druck von AUSSEN nicht ändert und somit erfolglos ist. Wie man die oben von Ihnen eingangs zitierte Aussage treffen kann vermag ich nicht zu beurteilen, da sind mehrere Informationen notwendig.
 
Re: Chemo trotz Entzündung ?

Meine Frau lehnt im moment jede stationäre Maßnahme und auch eine Chemotherapie strikt ab. Strahlentherapie hat sie seid ca. 4 Wochen mit derzeit mäßigem Erfolg. Diese soll nach 6 Wochen beendet werden aufgrund der schlechten Lungenfunktion.

Gibt es irgendeine Behandlung oder Alternative zur Chemo/Strahlentherapie, die sie auch ambulant machen könnte ?

Vielleicht könnte ich sie dazu überreden, denn wohin diese Erkrankung unbehandelt führt weiss wohl jeder hier, auch meine Frau weiss das. Doch sie kann nach ihrer Aussage momentan keine weiteren Nebenwirkungen ertragen und ist schon knapp davor die Strahlentherapie nach 20 Sitzungen zu beenden, weil sie sich so schlecht fühlt. Am Wochenende erholt sie sich schnell und gut, doch bereits nach einer Sitzung geht es ihr wieder richtig schlecht. Übelkeit, ständige Müdigkeit, Reizungen der Speiseröhre und Schleim der ihr aus der Lunge hochkommt (ähnlich Erbechen)
 
Re: Chemo trotz Entzündung ?

Eine Alternative könnte die relativ neue zielgerichtete Therapie mit Erlotinib sein, die in Tablettenform zwar oft zu Hautauschlag führt, aber sonst gut vertragen wird. Da ich hier keine Produktwerbung mache verstehen Sie dies bitte ausschließlich als Anregung für Ihr nächstes Gespräch mit dem Onkologen.
 
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