• Krebs entwickelt sich, wenn die Balance zwischen Zellneubildung und Zelluntergang gestört wird und sich die Zellen unkontrolliert vermehren. So kann sich eine bösartige Geschwulst bilden, ein sogenannter maligner Tumor. Es gibt viele verschiedene Krebsarten. Die meisten Tumoren wachsen zu Beginn in den Organen, zum Beispiel im Darm oder in der Lunge. Manchmal breitet sich der Krebs im Körper aus und bildet Metastasen. Haben Sie Fragen zu einer Krebserkrankung? Egal ob Hautkrebs, Lungenkrebs oder Magenkrebs: In diesem Forum können Sie sich rund um das Thema Krebs austauschen.

Bronchialkarzinom - Nachtrag

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S

sauer

Guest
Guten Tag Herr Prof. Wust,

Sie hatten mir schonmal geantwortet, aber Sie können sich aufgrund der Vielzahl der Mails bestimmt nicht alle Fälle merken. Von daher nochmal kurz zur Info:

Im Februar hat mein Vater 3 Bypässe operiert und danach immer schlechter Luft bekommen. Vor ca. 2 Monaten wurde ein Bronchialkarzinom festgestellt, welches er mit einer sanften Bio-Chemo versucht hat zu behandeln (aus Angst vor wieder Krankenhaus und richtiger Chemo).

Seit letzter Woche jedoch ist er im Krankenhaus und nochmal auf den Kopf gestellt worden. Diagnose: Bronchialkarzinom, welches schon das Rippenfell befallen hat, so daß sich ständig Wasser neben der Lunge bildet. Ihm sind bereits 3,5 Liter innerhalb 4 Tagen punktiert worden. Weiterhin sind Nieren und Leber befallen; ansonsten aber nichts (kein Knochen o.ä.). Bei meinem Vater funktioniert seit fast einem halben Jahr nur noch ein Lungenflügel, der andere ist überschattet. Die funktionierende Lunge ist aber auch noch nicht befallen. Der Krebs hat sich aber schon auf einen Nerv der Stimmbänder gelegt, so daß er nur noch leise und heiser sprechen kann. Und ist innerhalb von einem halben Jahr muß der Krebs rapide gewachsen sein; das wissen wir, da er immer die Lunge untersucht bekommen hat aufgrund seines Prostata-Krebses vor 3 Jahren (welches er aber in den Griff bekommen hat).

Jetzt soll eine Chemo im Krankenhaus durchgeführt werden: ca. 4-5 Tage Krankenhaus und täglich Injektion und dann für 3 Wochen nach Hause u.s.w.

Wie sehen Sie die Therapie und die Lebensaussichten???
Mein Papa hat Angst, daß es jetzt so weitergeht, bis er nicht mehr "kann". Und wir haben Angst, daß er Schmerzen erleidet und ihm die Chemo evtl. für die Zeit, die ihm noch bleibt, mehr nimmt als sie ihm gibt. Wie sehen Sie die Lebensaussichten??? Wir erwarten keine Heilung, evtl. nur einen Stillstand.

Vielen Dank nochmals für Ihre Rückmeldung!

Grüße
B. Sauer
 
RE: Bronchialkarzinom - Nachtrag

Es bestehen doch schon erhebliche Beschwerden (Pleuraerguss, Atemnot, Stimmbandlähmung). Wenn Ihr Vater auf die Chemotherapie anspricht, würden diese Beschwerden gebessert (und das Leben wieder erträglicher). Üblicherweise gibt man 2 Zyklen einer Chemo und prüft dann das Ansprechen. Nur wenn Beschwerden gebessert sind, wird die Chemo fortgesetzt. Ansonsten hat man nach 2 Zyklen nicht viel verloren. Ich würde diese Chance wahrnehmen. Nur so können Sie noch eine Lebensverlängerung und gleichzeitig im günstigsten Fall eine Verbesserung der Lebensqualität bekommen.
 
RE: Bronchialkarzinom - Nachtrag 2

RE: Bronchialkarzinom - Nachtrag 2

Hallo Herr Prof. Wust,

nochmals vielen Dank für Ihre Antwort. HOFFENTLICH kann die Chemo die Lebensqualität verbessern (und nicht nur verlängern). Zwei Fragen beschäftigen mich noch sehr:

1. Mein Papa hat nun überhaupt keinen Appetitt mehr. Es mag die Nervösität bzw. Angst vor der Chemo sein (so sagt er), aber ich habe noch Angst, daß es etwas mit dem Befall der Nieren bzw. Leber zu tun hat.
Kann das sein???
Daß diese befallen sind, steht fest. Ein genauer Befund bzw. der Schweregrad aber nicht. Lt. dem Oberarzt würden durch die Chemo auch diese Krebsherde "behandelt".

2. Ich weiß, aus der Ferne und ohne direkte Diagnose ist es schwer, aber wir reden hier von Chemo und Zyklen etc. aber es hängt immer nur eine Frage im Raum:
Wenn die Chemo anspricht - wie lange noch??? Wenn sie nicht anspricht, was dann??? Wird er leiden? Bekommt er Schmerzen???

Es wäre schön, wenn Sie mir nochmal eine Antwort geben könnten. Und Sie können ruhig ehrlich sein - ich weiß, daß er sehr schwer und unheilbar krank ist.

Vielen Dank nochmals!!!

Grüße
B. Sauer
 
RE: Bronchialkarzinom - Nachtrag/Frage

RE: Bronchialkarzinom - Nachtrag/Frage

Hallo Herr Prof. Wust,

könnten Sie mir bitte noch o.g. Mail beantworten - vielen Dank nochmals!

Freundliche Grüße
B. Sauer
 
RE: Bronchialkarzinom - Nachtrag/Frage

RE: Bronchialkarzinom - Nachtrag/Frage

Hallo sauer
Mit bedauern lese ich deine Mail.Meine Mutter hatte ebenfalls Bronchialkarzinom nach Chemo und Bestrahlung hieß es dann nach einem 3/4 Jahr es sei nichts mehr auf dem CT erkenn bar.Wir freuten uns rießig doch dann keine4Monate später das Rezetiv.Weiterre 4 Monate später ist Sie leider Verstorben.Da Ihr Vater nicht mehr der Jüngste ist was bei Krebs eine großße Rolle spielt gebe ich Dir jetzt einen Rat den Du vielleicht nicht hören möchtest.Laßt euren Vater zuhause bei Euch die Zeit noch genießen die Er noch hat Sie wird so wie es aussieht leider nicht mehr all zu lage sein.Es ist nicht einfach einen geliebten Menschen umsich zu haben wenn mann weiß das er sterben muß aber wenn dann einige Zeit vergangen ist ,ist man Froh das man diese dann mit Ihm zuhause und nicht im Krankenhaus verbracht hat.Glaube mir ich weiß was ich schreibe.Ich habe selbst in den letzten 3 Jahre meine Mutter und meinen Vater bis in den Tot zuhause gepflegt und begleitet.Zur Zeit hat mein Mann schwerren Krebs seit 1 1/2 Jahren.Im Junli teilten uns die Ärzte mit das Sie für Ihn nichts mehr tun können.Nun heißt es für mich und meine Kinder wieder mal Abschied auf Zeit von einem geliebten Menschen und glaube mir es tut verdammt weh.(im Herzen)
Wenn Du willst kannst Du mir auchdirekt schreiben denn manchmal tut es ganz gut sich alles von der Seele zu schreiben Meine Mail:[email protected] ich wünsche Dir und deiner Familie
viel Kraft und genießt die Zeit die Ihr habt auch wenn es schwer fällt.
 
Re: RE: Bronchialkarzinom -was passiert ohne Chemo?

Re: RE: Bronchialkarzinom -was passiert ohne Chemo?

Hallo Ike
Ich bin in der gleichen Lage wie Sie. Mein Mann bekommt ´morgen die 3. Chemo und leidet schrecklich. Die Auskünfte der Ärzte vor Beginn der Chemo wie es wäre wenn wir darauf verzichten waren eher dürftig. Also enschlossen wir uns dafür. Nun glaube ich nicht mehr das die Entscheidung richtig war. Desshalb verstehe ich Ihren Rat an Frau Sauer und hoffe das der Herr Prpf.Wust ihr noch antwortet.Ihnen und mir und allen anderen Betroffenen wünsche ich für die nächste Zukunft viel Kraft.
chriss
 
Re: Bronchialkarzinom - Nachtrag

Hallo,
ich bin neu bei euch und hoffe man bekommt bei euch etwas beistand bei mir hat man am 08.11.06 etwas an der lunge festgestellt.
Nach sehr vielen untersuchungen wurde mir gesagt das ich ein plattenpithelkarzinom habe gestern bin ich nach einer lymphdrüsen untersuchung im brustraum aus dem krankenhaus zurück gekommen und nun muss ich warten wie es weiter geht es wurden bis jetzt keine metastasen gefunden
ruth
 
Re: Bronchialkarzinom - Nachtrag

Hier liegt ein metastasierendes Bronchuskarzinom vor. Da ist die Prognose leider schlecht und die verbleibende Zeit kurz. Eine Chemotherapie kann das Wachstum (wie Sie sagen) aufhalten, aber nicht nachhaltig stoppen. Allerdings gibt es recht unterschiedliche Schemata und Dosierungen. Ich würde hier für eine palliative (d.h. schwächer dosierte) Chemotherapie plädieren. Diese kann das Wachstum auch stoppen, aber ist verträglicher. Sie sollten diese Aspekte mit dem behandelnden Onkologen besprechen, die Option einer Chemotherapie aber grundsätzlich nutzen. Es ist noch eine Chance, die Zeit etwas zu verlängern. Wenn der Tumor anspricht, wird (wie schon gesagt) die Lebensqualität sogar verbessert, da dann einige Beschwerden abnehmen. Ein wichtiger Punkt in der Diskussion, ob Chemo oder nicht, ist erstens die Aggressivität der Chemo, zweitens muss man eventuell die Chemo beenden (und zwar rechtzeitig), wenn der Benefit zu gering ist.
 
Re: Bronchialkarzinom - Nachtrag

Hallo,

ich war länger nicht im Forum und überrascht, daß es wieder neue Einträge gibt.
Herr Prof. Dr. Wust - vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Ein kurzer Zwischenstand: Seit Beginn der pallitativen Chemo ist der Zustand meines Vaters mehr oder weniger stabil geblieben. Mit der Atemnot hat sich wesentlich verbessert; leider machen die Beine nicht so mit (müde und knicken weg - evtl. ein Folge der Chemo?). Aber er ist zu Hause und kann sich bewegen. Was noch sehr wichtig ist, ist seine psychische Verfassung, in der wir ihn zur Zeit positiv unterstützen, denn je länger der "stabile" Zustand andauert, um so "stärker" wird auch wieder mein Vater - ich denke das spielt zusätzlich noch eine große Rolle. Die Chemo hat er alles in allem sehr gut angenommen.

Danke nochmal auch an Prof. Dr. Wust, der die Behandlung mit der pallitativen Chemo bestätigt hat und an alle anderen für ihre Rückmeldungen!

VG
 
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