RE: Borderline
Persönlichkeitsstörung auf der "Grenzlinie" (engl. borderline) zwischen Neurose u. Psychose. Psychotische – meist spontan rückläufige – Episoden können auftreten; unterscheidet sich von der Psychose durch die (weitgehend) intakte u. reproduzierbare Realitätsprüfung. Das psychoanalytische Modell einer spezifischen Ich-Struktur geht von einer frühkindlichen psychischen Fehlentwicklung aus (u.a. radikales Auftrennen der Objektrepräsentanzen in gut u. böse; Abwehrmechanismen wie Spaltung, Idealisierung, Verleugnung, Omnipotenz, Entwertung). Das psychiatrische Klassifikationsmanual DSM-IV definiert die Borderline-Persönlichkeitsstörung als ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild u. in den Affekten sowie von deutlicher Impulsivität. Nach der ICD-10-Klassifikation handelt es sich um eine emotional instabile Persönlichkeit mit der Neigung zu intensiven, aber unbeständigen Beziehungen; zusätzlich sind oft das eigene Selbstbild, Ziele u. innere Präferenzen unklar u. gestört