Hallo,
Bei der Blutgasuntersuchung werden der Sauerstoffpartialdruck (pO2) und der Kohlendioxidpartialdruck (pCO2)
ermittelt. Eine wichtige Rolle dabei spielt der pH-Wert des Blutes. Der pH-Wert gibt an, wie "sauer" das Blut ist. Ein
Sauerstoffmangel beziehungsweise ein Überschuss an Kohlendioxid lässt das Blut "sauer" werden.
Diesen "sauren Zustand" versucht der Körper auszugleichen, indem die Säure des Blutes abgefangen wird.
Dieser "Säurefänger" ("Puffer", "Pufferbase") ist das "Bicarbonat" (Hydrogenbicarbonat, HCO3-).
Der Normwert für HCO3 liegt bei 21 - 26 mmol/l und ist somit bei Ihnen leicht erhöht.
Mit dem BE wird der sogenannte "Basenüberschuss" (Base Excess) bestimmt. Dieser Wert zeigt an, wie viele "Pufferbasen" im Blut gebildet wurden, um einen sauren Zustand zu neutralisieren. Der Basenüberschuss liegt normalerweise bei -2 bis +3 mmol/l (sowohl im arteriellen als auch im venösen Blut) und ist damit bei Ihnen ebenfalls leicht erhöht.
Die bei einer Blutgasanalyse erhobenen Werte müssen immer in einem Zusammenhang betrachtet werden. Sind z.B. pCO2 erhöht, pH erhöht und Bicarbonat erhöht handelt es sich bei dem Patienten um eine metabolische Alkalose, d.h. das Blut wird basisch.
Es gibt bei der Blutgasanalyse unter Umständen tageszeitliche und jahreszeitliche Schwankungen ohne Bedeutung für eine Erkrankung. Auch sind einzelne Laborwerte alleine meistens nicht aussagekräftig. Sie müssen im Zusammenhang mit den anderen Werten (insbesondere pH und pCO2) und im Verlauf betrachtet werden und können nur dann eine reelle Aussage ergeben.
Mit freundlichen Grüssen
Thomas Hagen