• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Bin ich zu anspruchsvoll im Bett?

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Liebe Schreiber und Mitleser,

ich muss leider sehr weit ausholen, um das Problem zu definieren! Ich (w) lebe seit über einem Jahr in einer Beziehung und fühle mich sehr wohl damit. Wir kommen sehr gut miteinander aus, können über wirklich alles reden, lachen unheimlich viel, haben ähnliche Stärken und Schwächen und leben seit einiger Zeit auch zusammen, wobei seine Wohnung noch nicht gekündigt ist. Wir waren schon mal 3 Jahre zusammen, haben dann allerdings durch einen Schicksalsschlag den Boden unter den Füßen verloren und konnten irgendwie nicht mehr mit, aber auch nicht wirklich ohne einander auskommen. Nach so einigen dramatischen Trennungen und herzzerreißenden Versöhnungen war nach einem halben Jahr dieser On-off-Spielerei endgültig Schluss und auch vier Jahre lang absolut kein Kontakt. In der Zwischenzeit und übrigens auch vorher hatte ich keine wirklichen Beziehungen sondern nur eine Handvoll ONS, kleine Affären und kurze missglückte Beziehungsstarts.
Kurz bevor wir uns dann nach den vier Jahren wieder freundschaftlich annäherten, begann ich eine Bettgeschichte mit jemand anderem. Diese hat meine Vorstellungen von Sex bewusstseinserweiternd umgekrempelt. Ich hatte vorher eigentlich ganz guten Sex (natürlich auch mal nicht so guten, wenn es einfach nicht harmonierte) aber der Sex mit diesem Typen war einfach unbeschreiblich und stellte alles bisher dagewesene in den Schatten. Wir harmonierten perfekt, es war absolut ekstatisch in jedem Moment und (entschuldigt, dass ich hier jetzt so ins Detail gehe, aber es spielt eine große Rolle) er hatte einfach die perfekte Penisgröße. Egal wie wir uns bewegten, es war immer sehr erregend. In jeder Stellung. Sein Penis war genau so breit und groß, dass er sich meist direkt an der Schmerzgrenze befand, sie wurde jedoch selten überschritten....und wenn dann fühlte sich auch das gut an. Es war schweißtreibend, ausdauernd und ich war absolut befriedigt. Wir trafen uns manchmal mehrmals die Woche und wenn ich danach irgendwo anders hinging, fühlte ich mich noch stundenlang nach dem Sex so zufrieden, befriedigt und glücklich. Ich hatte auch zwischendurch immer wieder aufblitzende Bilder im Kopf, die mich in der Zeit, in der wir nicht zusammen waren immer mal wieder scharf machten. Ich war zu dieser Zeit auch in meinen restlichen Lebensbereichen absolut gelassen, zufrieden und effektiver irgendwie.
Als mein Freund und ich uns nach den vier Jahren wieder freundschaftlich annäherten, hatte ich noch eine Weile diese Bettgeschichte. Die hatte sich kurz darauf aber erledigt, weil ich durch diese Leidenschaft langsam anfing Gefühle zu entwickeln und das wollten wir beide nicht und beendeten es deshalb.

Kurze Zeit später kamen mein Freund und ich uns dann wieder näher, und da ich keine Beziehung wollte wurde daraus dann erst mal eine "Freundschaft plus". Naja und da wir dann immer häufiger etwas unternahmen und auch ins Bett gingen, ließ sich nach ein paar Monaten nicht mehr leugnen, dass wir wieder ein Paar geworden waren. Aufgrund dessen frage ich mich natürlich auch, ob es nicht doch vielleicht nur die Gewöhnung aneinander ist. Wir haben dadurch eine fantastische und freundschaftliche Basis.

Im Bett sieht es nun so aus, dass sein Penis leider wesentlich kleiner und dünner ist. Dadurch verspüre ich bei den meisten Stellungen leider fast gar keine Lust. Und auch in den Stellungen, in denen ich etwas empfinde, ist es lange nicht so befriedigend wie mit dem anderen Typen. Damit wir dann in diesen wenigen Stellungen zum Orgasmus kommen, müssen wir uns dann auch sehr stark gegeneinander bewegen, so dass es leicht in "kräftiges Rammeln" ausartet. Die Erschütterung des gesamten Unterleibs spielt dabei dann eine große Rolle. Das finde ich dann immer sehr unleidenschaftlich und wir (unsere Oberkörper) sind dabei dann auch immer sehr weit voneinander entfernt, so dass ich niemals einen Orgasmus habe bei dem ich ihn gleichzeitig küssen kann oder ihm in die Augen schauen kann. Auch das mindert für mich die Möglichkeiten aufkommender Leidenschaft. Auch bin ich in meiner "Mitarbeit" dadurch irgendwie total eingeschränkt. Mehr als mich irgendwo abstützen und gegenhalten, bleibt mir oft nicht übrig, denn sonst spüre ich nicht genug oder bringe ihn aus dem Rhythmus. Es ist kein wirklich harmonisches Miteinander. Ich habe auch mit ihm darüber gesprochen, dass ich dieses Rumgerammel fürchterlich finde und unser Sexleben daran regelrecht verkümmert. Er findet unsern super wie er ist.
Ich habe auch schon versucht es durch Spielzeuge etwas zu verändern. Einmal durch einen Vibrator, den wir dann währenddessen benutzen. Entweder zur Kitzlerreizung oder für DP. Zum anderen mit Lustkugeln, die ich mir vorher einführte.
Es ändert alles nichts daran, dass ich, selbst wenn ich dann mal einen richtigen Orgasmus beim Sex habe (abgesehen von denen, die ab und an oral oder durch seine/meine Finger herbeigeführt werden) , ich mich kurz für den Moment ein wenig befriedigt fühle und das war es dann. Nach fünf Minuten ist die Nachwirkung und jegliches Gefühl verflogen und ich fühle mich wie vorher. Dadurch, dass er so fest zustößt, ist er dann auch schnell kaputt, kommt nach fünf Minuten und der Spuk ist vorbei. Er versucht es hinauszuzögern, schafft es aber nicht.
Danach und währenddessen keine Ekstase, keine Erschöpfung, keine wirklich Befriedigung. Und das fehlt mir total. Es fehlt mir immer mehr. Dazu kommen Zweifel, ob wir überhaupt "füreinander bestimmt" sind. Ob es wirklich die große, echte, wahre Liebe ist. Ob es die überhaupt gibt, ob ich einfach zu anspruchsvoll bin!?

Kurzum, bin ich in allem zu anspruchsvoll? Wenn ja, was gibt es für Lösungen, damit ich endlich aufhöre dem Sex mit der vergangenen Bettgeschicht nachzuschmachten? Wenn nicht, was ziehe ich für Konsequenzen???

Ich wäre euch sehr dankbar für Expertenmeinungen, aber auch Erfahrungen und Eindrücke von "Laien" zu dem Thema!
 
Re: Bin ich zu anspruchsvoll im Bett?

Das Bessere ist der Feind des Guten. Ich wuerde die jetzige Beziehung wieder auf Freundschaft plus zurueckdrehen, denn unbefriedigender Sex ist keine Basis fuer eine dauerhafte Beziehung.
Warum wolltest du zu dem anderen denn keine Gefuehle aufbauen? Das war doch dein Idealpartner.
 
Re: Bin ich zu anspruchsvoll im Bett?

Ich sehe das nicht ganz so.

Das Wichtigste für eine dauerhafte Beziehung ist die innige Freundschaft. Kein Mann haut einen dauerhaft nur wegen seiner Penisgröße aus den Socken, viel ist auch die "Chemie",die bei Ihnen gewiss gestimmt hat. Aber jeder Mann wird nach einigen Monaten weniger spannend, auch dieser wäre es geworden. Was bleibt dann?

Es wäre schön, wenn Sie mit Ihrem jetzigen Freund einfach den Orgasmus nicht durch Penetration, sondern durch spannende Reizung mit Vibrator, Mund oder Hand suchen würden, und so Erfüllung finden.

Dann hätten Sie einfach alles... Nur,wenn er Sie einfach nicht befriedigen kann, weil Sie immer anderes ersehnen, hat es keinen Zweck. Dann stimmt auch die Chemie einfach nicht.

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Bin ich zu anspruchsvoll im Bett?

"Das Bessere ist der Feind des Guten."
Kluge Worte...
Ein Zurückdrehen könnte ich mir nicht vorstellen, höchstens nach längerer Kontaktsperre. Als Menschen in meinem Leben, egal in welcher Beziehung, würden ich ihn auch niemals verlieren wollen.

Ich hätte gedacht innige Freundschaft, Offenheit und Ehrlichkeit sind Basis, guter Sex ein Eckpfeiler und grandioser Sex ein i-Tüpfelchen...Luxus quasi...den nunmal nicht jeder haben kann, es sei denn man büßt anderes ein, wenn man nicht gerade den Sechser im Lotto gewinnt und die große, echte, wahre Liebe findet, den Seelenverwandten, mit dem man auch noch großartigen Sex hat.

Der andere war durchaus ein interessanter Mensch, sah sehr nett aus, war total sportlich und wir konnten anregende, tiefgehende Gespräche führen, sonst wäre ich nicht mit ihm ins Bett gegangen. Er passte jedoch nicht zu mir. Ich bin ein sozial engagierter, geselliger Familienmensch und er ein recht selbstverliebter, egoistischer Einzelgänger.
 
Re: Bin ich zu anspruchsvoll im Bett?

Danke für ihre Antwort Fr. dr. Höllering,

dass es auf Dauer nicht so weiter gehen kann, wenn ich dem Sex mit jemand anderem "nachschmachte", war mir klar. Das war ja auch der Grund, warum ich mich hier angemeldet habe und Hilfe suchte.

Es ist nicht so, dass ich gar keine Orgasmen habe und es ist auch nicht so, dass wir nicht auch andere Methoden der sexuellen Reizung und Befriedigung ausprobiert haben.
 
Ansprüche steigen durch Partnerwechsel

Ansprüche steigen durch Partnerwechsel

Es ist sehr bemerkenswert, daß sich hier seltenerweise mal eine Frau zu Wort meldet, die auf Penisdimensionen fixiert ist.

Sonst wird von Frauen ja generell bestritten, daß diese für den Sex eine Rolle spielen könnten. Wenn man aber näher nachhakt oder ganz bestimmte Foren konsultiert, dann kommt manchmal doch eine andere Wahrheit ans Tageslicht, die Frauen sonst eher peinlich ist.

Ehrlich gesagt, ich habe in manchen Pornos auch schon erschreckend dürre Geräte gesehen, wo ich mich ernsthaft frage, ob die Frau da überhaupt etwas empfindet.

Abgesehen davon ist es wohl ein gesellschaftliches Problem dieser Zeit, daß mit jedem Partnerwechsel die eigenen sexuellen Ansprüche immer mehr steigen müssen. In früheren Jahrzehnten, als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben nur einen einzigen Sexpartner hatten, hatten sie es leichter, weil einfach die Vergleichsmöglichkeiten fehlten. Heute dagegen will man beim nächsten Partner nichts missen, was man schon mit dem Vorgänger erlebt hat.

Sexuelle Offenheit und nicht zuletzt das Internet tun ein Übriges, neue Begehrlichkeiten zu wecken und dem nacheifern zu wollen, was andere Paare tun.

Und so summieren sich mit der Zeit die Ansprüche, die kaum noch ein Partner allein erfüllen kann.

Kein Wunder, daß sich die Swingerei fast schon zu einem regelrechten Volkssport entwickelt hat, wie die zahlreichen Clubs beweisen, die in den letzten Jahren vielerorts wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Oder die zahllosen Datingportale für Paare mit Millionen von Kontaktsuchenden, quer durch alle Altersgruppen und gesellschaftlichen Schichten.

Aber das ist vielleicht die einzige Lösung.

g.
 
Re: Ansprüche steigen durch Partnerwechsel

Re: Ansprüche steigen durch Partnerwechsel

*dann kommt manchmal doch eine andere Wahrheit ans Tageslicht, die Frauen sonst eher peinlich ist.*
Ha! Du übertreibt schon wieder, tzz... Peinlich? Nein, viel mehr ist es so das es eben mehreren Wahrheiten gibt... soviel wie auch Frauen und Männer empfinden.

Und noch dazu kommt, das Viele Frauen ihren Sexuale Themen nicht umbedingt schreiben brauchen wenn Sie eben gesellschaftlich real sich offen darüber unterhalten können! ...
 
Re: Ansprüche steigen durch Partnerwechsel

Re: Ansprüche steigen durch Partnerwechsel

Golem, es ist wirklich eine wahre Spekulierei, dieses Lust-Suchen.
Aber für mich gilt trotzdem, der Penis entscheidet sicher nicht, ob ich an wem besonderen Gefallen habe. Da muss der Besitzer des Penisses schon wohl auch toll sein.

Das ist wie mit Brüsten. Sie garantieren noch lange nicht eine tolle Frau, auch wenn sie noch so prächtig aus der Bluse lugen, oder? Letztendlich ist das wurscht. Männer wie Frauen .....jeder will für sich das Beste. Um das "Beste" für sich zu kriegen lockt man. Frauen und Männer gehen aber nicht nackt durch die Welt. Und kriegen trotzdem oft den allerbesten Partner. Warum wohl?
Hat dich deine Frau nach dem Penis ausgesucht?
 
@Rintintin

@Rintintin

Und welche Wahrheit trifft bei Dir zu?
[quote Rintintin2] Und noch dazu kommt, das Viele Frauen ihren Sexuale Themen nicht umbedingt schreiben brauchen wenn Sie eben gesellschaftlich real sich offen darüber unterhalten können! ...[/quote]Darf ich das so verstehen, daß Ihr beim Weibertratsch damit prahlt, wessen Typ den dicksten Dödl hat?

LG
g.
 
@Elektraa

@Elektraa

Mir ging es in erster Linie um die Feststellung, daß es tatsächlich Frauen gibt, welche die Unterschiede nicht nur registrieren, sondern öffentlich zugeben, daß unterschiedliche Penisgrößen ihr Empfinden beim Sex beeinflussen.

Für die Liebe mag das sicher kein Auswahlkriterium sein, doch auf HÜ-Parties oder GB-Veranstaltungen angeblich schon.

LG
g.
 
Re: Bin ich zu anspruchsvoll im Bett?

Ich finde nicht, dass du zu anspruchsvoll ist. Wenn er von der Größe her nicht mithalten kann, muss er sich eben anderweitig bemühen. Würd nur eben das mit der röße vor ihm nicht an die "große Glocke" hängen :-)
 
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