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Beziehungsunfähiger Partner - Ratlos

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""""Liebe Elektraa, ich verstehe auch nicht schlüssig, warum man nach so langer "Korrespondenz" wie zwischen Dir und L. dann in real life fremdelt.""""

Das war ein Empfinden, ein Gefühl, wahrscheinlich sollte ich das so fühlen und wie es auch war, ganz gewaltig überspitzt wahrnehmen.
Ich habe dieses Fremdeln normalerweise nicht, manchmal schreckt es mich direkt, oder meine Genossen, wie distanzlos ich oft bin.

Caro, so wird es vielen gehen und das lässt doch einsehen, wenn man das am eigenen Leib erlebt hat, warum manche sich beim Kennenlernen oft so zugeknöpft geben, oder konfus, oder verkrampft. Das sind doch die Hürden, die auch dir zu schaffen machen, oder?
Du fühlst dich nicht zugehörig, du bist vielleicht schnell verschüchtert, oder voreingenommen, oder wie bei mir damals der Fall war, besonders neidisch...
Diese L. habe ich mir als graue Maus zurechtgelegt. Gekommen ist eine Diva im neuesten Porsche. Die ganze Zeit habe ich ( virtuell) Gelegenheit gehabt zu hören, ach hätte ich doch nur, dabei saß dann mir gegenüber jemand, der MICH grau aussehen lassen hat. Kann sein, dass mich gerade das wieder einmal gelehrt hat, wie ich von Vorurteilen geplagt bin. Auch mir gegenüber natürlich. Ich lebe in ganz einfachen Verhältnissen, bin so aufgewachsen, hab das einfach intus. Mein Vater war Bauer. Das ist eine andere "Kaste", in der ich mich einordne, als ich diese L. wahrgenommen habe mir gegenüber.
Ist es nicht so, dass gerade Gemeinsamkeiten verbinden? Für mich war das mehr als trennend zu sehen, in welchem Luxus sie mit Familie schweben. Am liebsten hätte ich mein Menü, das ich gekocht habe versteckt und einen Besuch im besten Lokal im Ort vorgeschlagen. Da hat mein uralter Komplex zugeschlagen, mit dem ich aufgewachsen bin. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwierig das für uns Kinder war, dauernd umzuziehen, bei jedem Neubeginn immer wieder diese Orte zu fürchten, wo man uns voreingenommen gegenüber stand, leider zu Recht, weil so viele Kinder waren, so wenig Geld da war, so unvorstellbar viele Probleme durch die dauerkranke Mutter und den im Ausland arbeitenden Vater.
 
Diese L. ist eine gaaanz, gaaanz Liebe. Die richtigen Regungen treffen jetzt so nach und nach wieder ein mit ihr. Nach diesem "Schock" meinerseits. ( zudem sicher dem Schock ihrerseits) haben wir uns besinnt darauf, wir sind uns ähnlich, in vielen Dingen, nach wie vor gibt es in gewissen Bereichen kein Gefälle, da sind wir einer Herkunft. Diese Kluft, die beim Gegenübertreten wahrgenommen worden ist lässt sich aufholen, wenn ich mich hoffentlich endlich darauf besinne, dass auch ich ein "Porschefahrer" bin und eine Diva, weißt eh, in bestimmten anderen Bereichen, wie du sicher auch.
Carolinchen, du kannst dich so tolle ausdrücken, du schreibst so sicher und zu gut, dass man meinen könnte, du schaffst dein Leben nicht.
Vielleicht ist deine Intelligenz mitbeteiligt, dass du mehr siehst, als da ist. Ich meine, ein Dummer könnte gar nicht so viele Sorgen ausdenken, wie ein Kluger.
 
Weißt du, was wir sind? Eine Kompanie, die Durchhalteparolen singt für verwundete Überlebenskämpfer.
Wir bringen dir Tee und hin und wieder Hafersüppchen und warten zusammen bei deinem Bett. Lebenszeichen Mund verziehen, das deutet wirklich auf Besserung hin.

Ich habe heute mein Quartier gewechselt , Mann ist aufgetaucht, im Kofferraum eine Ladung Kekszutaten, morgen wird gebacken. Kochst du gerne Caro?
 
Herr Dr. Riecke, vielen Dank für das Formulier-Kompliment :). Heute war ein ok-Tag, nicht so schwer, auch nicht so leicht, wie ich es mir wünschen würde, aber als ich Ihren Kommentar gelesen habe, kam direkt wieder das Lächeln.
Auch Dir, liebe Elektraa, so herzlichen Dank für das Kompliment. Das hat mich gefreut und mich richtig im Herz erreicht.
Da sind wieder manche Dinge, wie ein steinerweichendes Mädchenweinen, die durch den schwermütigen Panzer durchkommen, vielleicht jetzt sogar mehr als jemals früher. Mir liefen dann wie bei dem Weinen selbst ein paar Tränen die Wange runter, bei dem Formulierkompliment hab ich mich auch richtig gefreut. Und wenn man merkt, dass die Seele, der Körper nach Weinkrämpfen, großer Anspannung und Schmerzen etc wieder fühlt, wieder Freude, auch Traurigkeit spürt, ist das sehr erleichternd, wie ein Riss in der Glocke, die über einen gestülpt ist.
Ich finde es schön, dass Du trotz der Anfangsschwierigkeiten jetzt ein gutes Miteinander mit L. hast. Du kannst eigene Vorbehalte reflektieren und dann Deine Einstellung und auch Dein Verhalten entsprechend korrigieren. Das kann nicht jeder, viele ordnen dann in eine Schublade ein und da bleibst du drin. Du und sie auch habt dann die Schublade wieder geöffnet und so habt Ihr die Möglichkeit auf eine gute Beziehung.
Wie schrecklich, ich kann es mir vorstellen, wie Du kurzfristig auf das beste Restaurant der Stadt umswitchen wolltest, weil da irgendwas so gar nicht so war, wie Du es in Deiner Vorstellung hattest. Da war abgesehen von dem Porsche gewiss auch die Vertrautheit weg, die ein Essen zu Hause gemütlich macht.
Ich bin übrigens auch sehr offen, viele drücken mir den Stempel naiv auf, aber das bin ich eigentlich nicht. Ich wollte mich mit meiner Offenheit bei manchen Menschen vielleicht etwas "anlehnen", Wärme haben, hab mein Innerstes dann zu wenig geschützt, denn oft sind Menschen nur neugierig, haben selbst dann die Möglichkeit, sich über einen zu erheben und sich zu sagen, "Ach, geht es mir gut". Man geht dann für andere offen wie eine wandelnde Illustrierte irgendwo hin, denkt, man hat freundlich gesonnene, anteilnehmende Menschen vor sich, aber es ist nicht so. Ich habe mir vorgenommen, mir denjenigen künftig genau anzuschauen, dem ich privates erzähle, das ist aber nicht negativ, ich fühl mich auch ganz gut damit, einfach realistisch, was aber nichts an meiner grundsätzlichen Offenheit ändert.
Ich gehe offen, wenn auch vorsichtiger schnuppernder in die Welt, auch wenn ich momentan oft den Rückzug antrete, aber es ist auch wieder Freude an manchen Dingen da. Ich koche übrigens ganz gern, nicht unbedingt gut ;) (doch, andere sagen, es sei gut) aber es macht mir Spaß und mir ist es wichtig, das die Dinge ihren Eigengeschmack haben.
Was das Einsamkeitsgefühl anbelangt, doch, ich bin manchmal in der Tat einsam, auch wenn ich kein Zombie bin ;), da spielen sicher mehrere Faktoren eine Rolle. Es gibt viele Tage, an denen mein Telefon nicht einmal geklingelt hat. Ich habe mich sehr auf meinen Job konzentriert, wenig Ausgleich, Hobbies im privaten Bereich, die wenigen Freunde, die ich hatte, haben mich nach alten Mustern auch meist dominiert, oft auch abwertend behandelt, je nachdem was es selbst für mehr oder weniger gestörte (also leicht sadistische oder narzistische) Typen oder Typinnen ;) waren, die ich anzog. Da ich mich inzwischen auch nicht mehr so leicht masochistisch unterordnen oder mich treten lassen will, hat sich auch dadurch etwas geändert, was aber ok ist. Sicher gibt es noch mehr Dinge, die da eine Rolle spielen, ich weiß es nicht. Ich sehe mich auch nicht als Opfer der bösen Welt, wenngleich ich manchmal darüber traurig bin, ich sehe durchaus, dass auch ich da meinen Anteil dran habe.
Aber ich gehe mit dieser Depression neue Wege, soviel zumindest zum Plan :). Ich habe mich zu oft für Sorgen anderer Menschen verantwortlich gefühlt, mich gekümmert, die schweren Gedanken verinnerlicht, funktioniert, ohne bei mir zu bleiben. Das möchte ich jetzt anders machen. Und auf diesem Weg werde ich vielleicht auch Freundschaften haben, die dann gleichberechtigter und nicht so aussaugend vampirig ;) oder unterordnend für mich sein werden. Und so lange kümmere ich mich mal um mich.
 
Du liebe Güte, wir sind ja nur mehr am Lächeln...

Vielleicht fragen wir zu viel und kriegen deshalb unsere Erlebnisse, die wie Antworten sind.

Also die ersten zwei Partien Kekse sind jetzt gerade fertig geworden. Diesmal habe ich mich streng an die Vorschrift gehalten, hab heute gewogen und gemessen, exakt, laut Rezeptheft. Eigentlich hat er, mein Freund das meiste getan, gaaanz konzentriert und sorgfältig.
Bei mir geht das normalerweise ganz anders ab. Aus dem Bauch heraus und aus dem Handgelenk wird irgendwas gemischt, dazugetan und abgewogen wird nie. Dieser (meiner) Methode traut er nicht und ich kenne seine Methode nicht. Oder sagen wir, irgendwann früher, da habe ich sicher auch einmal gewogen und exakt gemessen.
Weißt du Caro, was ich dir eigentlich erzählen will damit? Ich bin bereit, mir seinen "Schuh" anzuziehen. Gleichzeitig bestehe ich aber darauf, dass er eine Weile mit MEINEN Schuhen läuft. Er kocht, ich male die Wände, zum Beispiel. Oder statt Fernsehen muss er mitgehen ins Schwimmbad, dafür erkläre ich mich bereit, dass ich abwiege und die seinigen Vorstellungen von miteinander Kekse machen befolge. Ich gehe mit zu "ihm", er muss aber dann zu "mir" kommen dafür.
Wenn nun deine Freundinnen "Ihre" Vorstellung von Unterhaltung auf dich pressen, dann darfst du kein schlechtes Gewissen haben, wenn du DEINE Gesprächsweise an ihnen und bei ihnen anwendest, oder?
Wenn wer nimmt, dann muss er auch geben.
Du hast viele Wortmeldungen zurückgegeben, das ist ganz bestimmt der Grund, warum ich dir gerne schreibe.
Du gibst von dir viel her, das verlangt ja direkt, dass zurückgegeben wird. Wir dürfen in deine Welt mitkommen und zeigen dir dafür unsere Welt.
Ich finde das so nett...
 
Ja, liebe Elektraa, eine Bekannte wollte mir letzte Woche ihr Ding aufdrücken, mich in meiner jetzigen Situation in ein sektenartiges Konstrukt einladen. Das kam sehr insistierend, bedrängend und dominant. Ich habe ihr geantwortet, dass es mich freut, dass sie es dort genießt, ich aber wolle es nicht, sie könne ja gern mit mir etwas unternehmen, was mir Spaß machen würde. Es kam keine Antwort darauf, für mich ok. Unter dem Deckmäntelchen, jemandem gutes zu tun, wird dann "Neumitgliederaquise" gemacht. Das ist zwar nicht ganz das, was Du meinst, aber es ist ein Wehren meinerseits gegen aufgedrückte "Gesprächsweisen".
Wie schön Du das formuliert hast, ich nehme Euch mit in meine Welt und Ihr zeigt mir dafür Eure Welt, wirklich schön. Jeder gibt ein bischen von sich.
 
Hihi, dann hast du also für letzte Woche einen großen Sieg zu verbuchen. Du hast halt! gesagt, nein, mag nicht. Trotz "Stille" anschließend. Das halten viele nicht aus.
Dabei steigt der Respekt vor dir zusehends, je weniger dir ihre Repressalien ausmachen ( vor allem, je weniger du dich verbiegst).
Das ist oft paradox, weil diese dauernde Heischerei um intensive Freundschaft gerade diese kaum zustande bringen lassen, oder?

Dein Stolz ist gestiegen Caro!

Schlaf gut. Besonders, ohne schlechtes Gewissen. :-)) Ganz im Gegenteil.
 
Ja, da hast Du recht. Hatte ich noch gar nicht so verbucht, aber ich fühlte mich sehr gut dabei und es war mir ziemlich schnurz, was an Gegenreaktion kam oder eben nicht. Die dauernde Heischerei um Freundschaft....stimmt. Im Rückblick ist es mir fast peinlich, ich schäme
mich fast ein bischen, wie ich in der Vergangenheit versucht habe, Freunde zu gewinnen. Und in der Tat es wird eher kontraproduktiv gewesen sein.
Inzwischen weiß ich mich doch stellenweise besser abzugrenzen gegen Dinge, die ich nicht will und da ich alleine mit mir einige Dinge unternehme, wobei ich die Ruhe genieße und das zu tun, was ich will, bin ich nicht mehr so erpicht darauf, krampfhaft Freundschaften zu schließen.
Und plötzlich melden sich auch solche Leute wieder.
 
...L. hat mit mir monatelang, eigentlich jahrelang jedes Thema durchgekaut, ehrlich, offen, ganz wahnsinnig herzlich und toll. Dann sind wir dagesessen wie zwei völlig Fremde..
Wir mussten praktisch von vorne anfangen. Grüß dich, wer bist du...
Das ist (wohl) immer so :). Beim Treffen werden die Karten völlig neu, frisch gemischt... Habe auch eine sehr vertraute Mailfreundin seit einigen Jahren schon. Ich bin sehr, sehr gespannt, wie das wird, wenn wir uns mal "persönlich" begegnen. Ich kenne und weiß ja um diesen kuriosen Neustart beim ersten Treffen :). Mache mir aber auch sachte Sorgen, dass man sich 3-dimensional nicht grün sein könnte; das Risiko hierzu ist zwar verschwindend gering, aber trotzdem.
 
Nach stundenlangem Heulen hab ich den Heimweg angetreten.
Uuuh... na Gott sei Dank :). Manchmal fühlt man sich leider von allen abgeschnitten und komplett alleine auf der welt. Falls man den Luxus in dieser Situation hat (schlecht, wenn nicht), kann viel, viel Schlaf auch gut helfen. Ein selbsteingeleitetes und aufrechtgehaltenes Koma-Verhalten; hilft nicht nur bei einem schwer beschädigten Körper, auch dem Zweiergespann, Geist und Seele :).
 
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