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Beziehungsunfähiger Partner - Ratlos

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Re: Beziehungsunfähiger Partner - Ratlos

In diesem Zusammenhang möchte ich etwas erzählen, was mich zutiefst erschüttert hat. Mein Schwiegersohn hat als Kind mitangesehen, wie sich sein Vater erschossen hat. Kurz darauf ist sein Großvater, sein geliebter Halt gestorben, dann ein Freund.. innerhalb kürzester Zeit heftigste Trauerereignisse.
Vor drei Tagen ist seine Mutter durch Stolpern beim Wandern siebzig Meter tief abgestürzt. Tot.
Was mir aufgefallen ist, bei ihm wie bei mir selber, als vor Kurzem mein Hund weggebracht worden ist- aus, keine- nein- schon Gefühle , aber "andere" Gefühle. Keine Trauer in diesem Sinne wie Trübsal und dicke Tränen. Trauer ist bestimmt da, nur irgendwie anders erlebt.
Etwas sehr Wertvolles zu verlieren ist wie ein Zustand im Unerträglichkeitsbereich. Ich habe früher auch Schlag auf Schlag genommen gekriegt.
Heute ist dieses Nehmen und nicht mehr Haben können keine Bedrohung mehr für mich.
Abgestumpft..? Strategie des Fühl"körpers" als Selbstschutz? Herr Doktor, liebe Forumsteilnehmer, was denkt ihr darüber?
 
Re: Beziehungsunfähiger Partner - Ratlos

[quote Elektraa]Strategie des Fühl"körpers" als Selbstschutz? Herr Doktor, liebe Forumsteilnehmer, was denkt ihr darüber?[/quote]

Hi Elektraa,
ich denke es ist Selbstschutz.
Irgendwann sagt dein Geist das es genug ist und geht Gefühlsmäßig und oft auch unbewusst, auf Abstand. Dann werden Gefühle verdrängt oder erst gar nicht aufgebaut.Ich denke so in der Art ist es auch bei mir der Fall, so bleibt dir Trauer erspart aber im Gegenzug stimmt es dann in dir drin nicht mehr und es staut sich einiges auf was nicht verarbeitet wird. Nach einer Weile herrscht in dir so viel Unordnung und Gefühlschaos das einiges aus dem Gleichgewicht geraten ist, so das du selber nicht mehr durchblickst, ob und was du gerade fühlst. Ich denke das vor allem die Gefühle die einen verletzbar machen unterdrückt werden, hingegen bleiben dir Gefühle wie Wut, also Aggressionen erhalten. Ich schätze mal das solch negative Gefühle auch ein Wall des Selbstschutzes sind.
Andere bekommen Verlustängste, oder versuchen alles zu kontrollieren.

Ich glaube bei Süchtigen ist es ganz ähnlich die Verletzen so oft, lügen und bestehlen Leute die sie eigentlich lieben. Da muss die Gefühlsebene ja auf Abstand gehen und von der Sucht verdrängt werden, wenn das nicht der Fall wäre könnten sie nicht so gut Schauspielern und andere manipulieren, sie würden sich viel früher mit ihrer Sucht auseinandersetzen.
 
Re: Beziehungsunfähiger Partner - Ratlos

hach tired, vielen Dank für´s Hinhören...

Ich weine schon manchmal, das ist zum Abbau gut für mich. Mir wirds leicht..wenn das "Fließen" über mich kommt. Würde mich bei so einem Tränenfluß wer fragen, was hast du, was ist los mit dir, dann könnte ich keine Antwort geben. Kein konkretes Ereignis nennen, wie zum Beispiel, weil ich dieses oder jenes erlebt habe. Oder weil dieser oder jener nicht mehr da ist.
Aber - würde jemand aus meiner Familie "umkommen"- beim Gedanken daran schon falle ich in Starre. Ich würde gehörlos werden, taub, stumm.
 
Re: Beziehungsunfähiger Partner - Ratlos

Jetzt habe ich mich gefragt, warum würde ich stumm werden, taub und still?
Irgenwie ist das Emotionsmuster eine Art Show für mich. Gefühle sind "Halbwahrheiten"- Scheinwelten. In der Starre, der absoluten Stille, im Nichts, da bin ich mir sicher. Da habe ich mich enthoben und herausgenommen aus diesem Kreislauf der Gefühle. In diesem "Watte- Vakuum" war ich schon. Weil ich es kenne, ist es mein Zufluchtsort- falls die Scheinwelt zusammenbricht.
 
Hallo liebes Forum,
ich möchte mich doch nochmal kurz melden und bedanke mich für Eure Hilfe von damals ;), die so konstruktiv war.
Ich war irgendwie sehr allein, sehr manipuliert und wußte nicht mehr, wo vorn und hinten war.
Ich habe mich also von dem Mann getrennt und es ist mir unsagbar schwer gefallen und teilweise noch heute.
Ich denke, er hatte in mir eine Mutter gesucht und gefunden.
Ich meinerseits hatte meine Vorgeschichte, da ich bei meinen Eltern eine Mutterrolle einnahm und so erschien mir auch mein Partner wie ein Kind, dem ich nichts antun durfte, egal, was er mir antat. Heute denke ich, die Beziehung war, wie unter anderem Soey das sagte, keine Liebesbeziehung, sondern ein merkwürdiges Konstrukt, das auf kranken Mustern beruhte. Sein alkoholisierter Zustand ekelt mich noch heute an. Mein Respekt schrumpfte immer mehr. Er machte mich wirklich klein, wo er konnte, bewußt oder unbewußt. Er blieb zwar immer bei mir, er hätte sich nie getrennt und wollte mit mir zusammenleben. Aber ich wäre in der Beziehung keine Frau mehr gewesen, nur eine getretene Mutterfigur.
Er versucht noch immer, wieder mit mir zusammenzukommen. Ich habe versucht, klar zu sein und ihm gesagt, dass ich keine Beziehung mehr will, aber er kämpft weiter und ruft von Zeit zu Zeit an. Mir geht es dann ganz schlecht. Ich werde unheimlich traurig, wenn ich ihn sehe, die Tränen laufen dann tatsächlich auch. Vielleicht, weil die Beziehung gescheitert ist, vielleicht aus Mitleid. So habe ich nach dem Ende der Beziehung ein Burnout bekommen, ich fing in den unmöglichsten Situationen an zu weinen, ich konnte einfach nicht mehr, es waren nur noch dunkle, dunkle Wolken über mir. Ich bin gerade dabei, mir wieder ein wenig Helligkeit zu verschaffen.
Was das schlimmste für mich ist, wenn er anruft und sagt, es ginge ihm nicht gut. Manchmal kommt die Schuldzuweisung an mich unbewußt, vielleicht ungewollt und ich verbuche es nur direkt so, manchmal kommt sie bewußt, indem er sagt, seine gesundheitlichen Probleme kämen durch Stress, also durch mich und die Trennung. Wenn er dann wie ein kleines Kind seufzt, habe ich das Gefühl, ich kann das nicht aushalten. Es zerfetzt mir das Herz. Das klingt drastisch, aber so fühle ich mich dann auch.
Ich bin beim letzten Anruf nicht mehr ans Telefon gegangen, ich halte es einfach nicht mehr aus. Er versteht auch gar nicht, welche Fehler er in der Beziehung gemacht hat, da ist 0 Reflektion .Ich gehe auch nicht mehr darauf ein. Manchmal aber geht mein schlechtes gewissen so derart mit mir spazieren, dass ich schon dachte, ach, war es wirklich so schlimm. Du kannst ihn nicht allein lassen.
Aber, selbst wenn ich die schwachen Momente habe, mein mieses Gefühl ihn allein gelassen zu haben, wenn ich mir plastisch vorstelle, wieder dorthin zu gehen, oh Gott nein. Ich würde weglaufen. ich möchte keine neue Beziehung mit ihm. Ich will wieder ein fröhliches Leben haben, wieder lachen, was mir auch oft wieder gelingt.
Liebe Grüße
 
Hallo Caro!

Es war goldrichtig von Dir, bei seinem Anruf nicht ans Telefon zu gehen. Du bist nicht dazu verpflichtet! Ihr seid getrennt, und das aus gutem Grund. Wenn er Dich anruft und dann eine Gelegenheit findet Dir wieder Vorhaltungen zu machen, an Dein Pflichtgefühl ihm gegenüber zu erinnern, Dir ein schlechtes Gewissen zu machen, Dich dadurch zu manipulieren damit Du Dich wieder so verhältst, wie er es gerne hätte... Dann benimmt er sich so, als wärt Ihr noch zusammen. Dieselben Verhaltensmuster wie vor der Trennung. Wenn er nicht versteht, warum Du Dich getrennt hast und was eine Trennung bedeutet, dann solltest Du noch konsequenter sein, und solche Telefonate nicht dulden und schon gar nicht entgegennehmen. Ansonsten findet keine Abnabelung statt. Das ist aber das, was Ihr beide braucht, damit jeder aus seinem Sumpf herauskommen kann.
 
Hallo Marina,
danke für Deinen Beitrag. Es ist wohl so, dass da irgendwo was noch nicht durchtrennt ist, was weder ihm noch mir guttut.
Ich für meinen Teil merke, dass es mir besser geht, wenn ich nichts von ihm höre. Dann wird meine Stimmung viel leichter.
Es ist aber auch so, dass dieses Gefühl der Schuld, ihn allein gelassen zu haben, manchmal sehr stark ist. Zudem verband uns ja mal einiges,
so dass es schwer ist, dann gar nicht mehr an das Telefon zu gehen. aber ich merke körperlich, dass ich eine derartige Aversion gegen seine Anrufe
hege, das ist richtig spürbar, indem sich mein Mund sofort verzieht und meine Stirn sich zusammenzieht.
Aber vielleicht muss nicht nur er mich loslassen, auch ich ihn.
liebe Grüße
Caro
 
PS Also ich muss insofern loslassen, als dass ich den Kontakt zurückweise. Das ist allerdings ein Satz, klingt sachlich und gut, aber das umzusetzen ist für mich schwer und noch ein Stück Weg
 
"Aber vielleicht muss nicht nur er mich loslassen, auch ich ihn."

Nur er will es nicht, aber Sie können es!

Seine beiden Störungen - die Persönlichkeitsstörung und die Alkoholabhängigkeit als Epiphänomen - bedingen keinen Leidensdruck, so dass es keine Änderung gegeben hätte, ob Sie gegangen oder geblieben wären.
Aus diesem Grund kann es sogar sein, dass er Ihren Weggang gar nicht richtig versteht, Sie natürlich vermisst, weil er keine Bemutterung und keinen Prügelknaben mehr hat.
Ihre Entscheidung war aber richtig und sogar überfällig.
Die Telefongespräche helfen ihm nicht, aber schaden Ihnen.
Es ist klug, nicht mehr auf sie zu reagieren.
 
Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Dr. Riecke.
Richtig, er vermisst mich, sagt er. Und er sieht keinen Handlungsbedarf bei sich, er spürt keinen Leidensdruck aufgrund seines Alkoholismus, auch wenn er mit seinem Umfeld immer häufiger in Diskussionen gerät. Als ich ihn fragte, ob er nicht mal eine Therapie machen wolle, meinte er, ob er sich das Leben nehmen solle, so sehr empfand er es als Beleidigung oder wollte mich wieder in die Schuldigenecke schieben. Er meint, ich sei behandlungsbedürftig, so sehr wie ich mich verändert habe. Darf ich Sie nur fragen, was seine Persönlichkeitssstörung ist? Es ist nicht so, dass ich therapieren will und sowieso nicht kann oder gar zurückkehren will, auch hat das Muttergefühl eher aufgehört, wenn auch noch nicht komplett. Es fühlt sich ganz schrecklich schlecht an, wenn ich ihn ansehe. Ich werde auf der Stelle traurig und schwermütig, ich sehe einen lieben Menschen, die traurige Hoffnung, die ich in die Beziehung gesetzt habe, auch seine guten Seiten, aber ich sehe auch in die Augen eines Mannes, der gnadenlos kalt sein kann und den ich nicht mehr liebe, obwohl er sich bemüht wie verrückt.
Macht man ihn auf eventuelle Angriffe seinerseits aufmerksam, fühlt er sich angegriffen und man ist mehr bemüht, die eigenen Worte zu rechtfertigen, als sich von seinen Verbalattacken zu erholen. So wird irgendwie immer der Spies umgedreht. Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen. Er versucht sich zurück in mein Leben zu schleichen. Nichts würde ich weniger tun, als als Partnerin zurückzukehren. Auch eine Freundschaft mit ihm, so merke ich das, tut mir nicht wirklich gut. Für mich wäre
es eine Horrorvorstellung zurückzukehren. Es würde mich nur interessieren, was neben Alkoholismus die andere Störung sein könnte. Ich würde es einfach gern verstehen. Ein Arzt hat inzwischen eine depressive Verstimmtheit vordiagnostiziert. Ich möchte eigentlich den Kontakt meiden,
er weiß um diese Diagnose und versucht mir vordergründig zu helfen, aber eigentlich ist es auch ein Eigennutz, irgendwie wieder zu mir Zugang zu finden.
Liebe Grüße
Caro
 
Hallo Karo,
Was mich verbluft ist das dein " Fokus" sich immer noch auf ihm richtet.
Und sage mir bitte, was es dir bringt zu erfahren, was er sonnst an Mentale Probleme hat? ist es um dein Fokus noch mehr auf ihm zu richten?
 
Hallo Rintintin,
ich wollte meine Frage an Dr. Riecke schon zurücknehmen, weil eine Antwort möglicherweise nicht weiterführend für mich wäre und es mir selbst unangenehm war, so insistierend nachzufragen, zumal es auch nur eine Ferndiagnose basierend nur auf meinen Angaben sein könnte.
Ich möchte auch eigentlich den Fokus nicht so auf ihn richten, ich möchte gern komplett loslassen, ich möchte, aber ich kann offensichtlich noch nicht. Aber vielleicht ist das schlechte Gewissen doch noch stärker als vermutet und ich wie Elektraa es einmal sagte, noch zu sehr auf Mutter gepolt bin, die ihr "Kind" nun nicht verlassen kann, zumal auch stark an mein Gewissen appelliert wird und das "Kind" traurig erzählt, wie schön es mit mir war und was es ;) noch alles mit mir vorhatte. Andererseits habe ich früher in der Tat immer überlegt, welche Störung da vorliegt. Alles in allem sind das vielleicht, ich weiß es nicht, noch immer Dinge, weil ich mir noch nicht verzeihe oder meiner Wahrnehmung nicht traue. Ich weiß zwar, dass ich niemals zurückginge und das weiß ich sehr genau, aber trotzdem. Ich meine, es wäre so, dass ich einfach mal hören wollte, einfach mal Fakten haben, was es war. vielleicht ist es auch, um sozusagen Absolution zu haben, dass es wirklich aufgrund einer Störung so schlimm war, dass es nicht gut zu ertragen war. Das glaube ich aber nicht. Ich weiß nur, sobald ich ihn höre, weil er immer wieder den Kontakt sucht, habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn allein ließ. Er muss nur die Stimme nuanciert senken, mit traurig seufzender Stimme von früher sprechen, da brechen in mir Welten zusammen. Es ist nicht so, dass die Mutter noch so stark wäre, das Kind wieder zu sich zu nehmen, niemals, aber der letzte Schritt der Abnabelung fällt schwer und ich möchte nicht, dass es dem Kind schlecht geht. Es zerreißt mir wirklich das Herz.
Ich muss mich wohl auf den Weg machen, "es" loszulassen, indem ich Kontaktaufnahmen vermeide. ES ist ein erwachsener Mann.
Sobald ich übrigens merke, dass er anruft und wieder Wein getrunken hat, legte ich auch sofort auf, weil an der Stelle auch das Mitgefühl aufhört und ich nur angeekelt bin. Das klingt hart, aber ich ertrag das
Betrunkene mit gequetschter Stimme nicht mehr, dieses plötzliche Kippen in Vorwürfe, Sentimentalität, Schwere.
Gruß
Caro
 
Du sagst, dass Du eigentlich den Kontakt meiden möchtest. Was meinst Du mit eigentlich? Und was meinst Du mit meiden? Richtig wäre ein kompletter Kontaktabbruch. Was anderes kann ich Dir nicht raten. Mit jedem Telefonat lässt Du Dich wieder ein Stück auf ihn ein, lässt Dich einlullen. Er riecht das und macht damit immer weiter. Schon jetzt zeigst Du schon wieder Zweifel: sprichst davon, dass er sich doch so bemühen würde (womit und wie denn eigentlich?), dass Du schon wieder ein schlechtes Gewissen hättest usw., dass Du so Mitleid hättest... Warum denn eigentlich? Er ist doch nicht allein, er hat doch seine Katze! Jetzt mal im Ernst, Du musst Dich nicht verantwortlich fühlen für ihn.
Lies doch mal die letzte Antwort von Dr. Riecke nocheinmal durch. Und wenn es sein muss dann noch einmal. Bitte mach das! Da steht schon deutlich geschrieben, dass Dir der Kontakt schadet, und ihm der Kontakt NICHT hilft. Vielleicht hilft Dir der Gedanke, dass es ihm sogar helfen könnte, keinen Kontakt mehr zu Dir zu haben, da er so eventuell sein Sozial- und Konsumverhalten überdenken müsste/könnte.
 
Danke für Deine Antwort, Marina.
Ich habe die Antwort von Dr. Riecke nochmals gelesen, sie hilft mir auch weiter und macht mich klarer.
Unsere Gespräche helfen ihm nicht, mir schaden sie aber und zwar sehr, also sollten sie nicht mehr stattfinden.
Danke nochmals Herr Dr. Riecke. Ich habe jetzt wieder mehr Klarheit gefunden. Ich hoffe, Sie haben meine Äußerung, es sei sicher schwierig, eine Ferndiagnose mit einseitigen Schilderungen von mir zu treffen, nicht "in den falschen Hals" bekommen haben. Selbstverständlich denke ich, dass Sie es könnten, aber ich wollte da wirklich nicht so nervend werden und mich zurücknehmen.
Danke an die Runde. Entschuldigt, wenn mein Verhalten schlicht komisch rüberkommt, ich würde diese Last selbst gern los werden.
 
Du brauchst Dich nicht entschuldigen. Klar hört sich das für mich etwas komisch an, aber ich stecke ja auch nicht in Deiner Haut! Ich habe sozusagen die Sicht von außen. Du darfst hier immer wieder schreiben und fragen wenn Dir das hilft! Bitte mach das auch weiterhin! Falls Du rückfällig werden solltest, und wieder ein Gespräch mit ihm angenommen hast, dann melde Dich wieder hier, damit wir Dir wieder den Kopf waschen, o.k.? Du darfst Dich auch so immer wieder melden und uns auf den Laufenden halten! ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag!
 
"..nicht "in den falschen Hals" bekommen haben. "

Hallo Caro,

Seien Sie unbesorgt, ich habe gar keinen falschen Hals. Trotzdem bin ich erleichtert, dass Sie mir nun eine "Ferndiagnose" erlassen haben. Ich möchte aber nochmal erklären, dass Sie mit dem Kontakthalten zu Ihrem Partner ihm z.Z. eher schaden. Im Vordergrund steht sicher jetzt sein Alkoholproblem und da gilt in vielen Fällen - offenbar auch bei ihm - , dass eine Behandlungsbereitschaft, oder zumindest erstmal, fremde Hilfe überhaupt anzunehmen, erst möglich wird, wenn der Betreffende die Talsohle erreicht hat. Das wird aber verhindert, wenn der Kontakt zur "behütenden Mutter" weiter besteht.
Denken Sie ohne Gewissensbisse an sich. Tun Sie sich Gutes - und für ihn, in dem Sie nicht mehr reagieren.

Alles Gute!

Dr. Riecke
 
Danke Herr Dr. Riecke, für Ihr Verständnis und auch dafür, dass Sie "keinen falschen Hals" haben .
Sie haben Recht. Ich werde mich zurückziehen. Für ihn, aber auch für mich. Ich werde sonst schwermütig und fühle mich bereits auf dem besten Weg dahin. Ich möchte wieder lachen und leben und Dinge reaktivieren, die mir Spaß machen. Es tut mir zwar weh zu sehen, dass er in seinem sozialen Umfeld immer stärker aneckt, dass er so viel trinkt, aber weder kann ich ihm sagen, er solle mit dem Alkohol aufhören und auch nicht, dass er eine Therapie beginnen sollte. Dann wäre ich in der Tat wieder die Mutter und er würde meinen Rat sowieso nicht annehmen. Stattdessen müsste ich wieder Energie, die ich momentan nicht mehr habe, aufbringen, um mich für meine Vorschläge zu entschuldigen. Da ich nicht mehr als Prügelknabe herhalte, verteilt sich seine Wut zur Zeit auf schwache Teile seines familiären Umfelds. Es klingt hart, aber mir ist es gleichgültig, weil auch diese Teile während unserer "aktiven" Zeit gern mit in die Kerbe schlugen, um von sich als Ventil umzulenken. Diese Gleichgültigkeit gestatte ich mir aber momentan einfach einmal, um nicht so in den Sog zu geraten.
Ich werde von nun an beginnen, ohne Schuldgefühle und Gewissensbisse an mich zu denken. Danke.

Danke vielmals Marina, wie nett, das freut mich. Gern melde ich mich weiter und berichte gelegentlich von meinen Fortschritten. Es hilft sehr, hier zu sein. Die Antworten sind immer konstruktiv, auch wenn mal der Kopf gewaschen werden muss. Manchmal scheint mein Verhalten sicher nicht gut nachvollziehbar, ich habe mir auch vorgenommen, mich nicht mehr von "dem Kind" ködern zu lassen oder von mir aus Mamma spielen, aber es ist für mich persönlich sehr schwierig umzusetzen. Das liegt in meiner Vorgeschichte begründet, die mich sehr stark prägte. Jetzt will ich es aber frohen Mutes starten, das Unterfangen :) das Kind loszulassen.
Ich werde jetzt gesunden Egoismus Herrin der Situation sein lassen.

Viele Grüße

Caro
 
Hallo Caro

Ich habe ganz beiläufig hier reingeschaut und komplett vergessen, was da einmal hin und hergeschrieben worden ist.

Dieses Gesellschaftsspiel wird nicht so schnell enden, das überall gespielt wird.
Man braucht einen Menschen, man braucht einen Wirt, man braucht jemand, der einem ernährt und am Leben hält. Bindungen braucht man gar nicht auflösen, sie lösen sich wie von selber, wenn man nicht mehr der ist, der man früher gewesen ist. ( zugleich kein guter "Wirt" mehr ist für diese Form von "Virus")
Würdest du zum Beispiel belustigt und fröhlich bei ihm auftauchen, keine Spur mehr trübsinnig, keine Spur mehr traaaauuuurig, nicht im geringsten über ihn getrübt oder betrübt, er würde doof dreinschauen und nicht mehr wissen, wie ihm geschieht. Er würde alles versuchen, dass du wieder klein bist, er würde dich provozieren und heftig beschimpfen, dann wieder sehr charmant umgarnen wollen, um gleich drauf wieder zuzuschlagen mit seinen blöden Aussagen, nur, um dich wieder so zu kriegen, wie er dich braucht.
Bist du das aber nicht mehr, dann braucht er dich auch nicht mehr.
Lachst du zum Beispiel, dann wäre der arme Tropf völlig verstört (und der Grund dieser Bindung zerstört).

Caro, ich würde dir raten, zieh bei ihm wieder ein und dann merkst du selber, das Spiel ist aus. Er findet dich sicher noch blöder als je. Aber diesmal, weil du klüger bist jetzt.
 
Mein kleiner neuer Köter ist mir sehr nützlich, das erwähne ich jetzt, weil es im Zusammenhang ist mit dem Thema. Nicht von ungefähr ist mir gerade dieser in den Schoß gefallen. Vier verschiedene andere Hunde habe ich schon ins Auge gefasst, aber nie hat es geklappt. Zufall?
Er wittert jede Maus in meinem Haus. In diesen alten Gemäuern leben Mäuse gut. Lebten Mäuse gut. Bis mein Hund gekommen ist. Jetzt ziehen sie aus. Wie schlechte Gewohnheiten, die ziehen auch aus, wenn man die guten hegt und pflegt. Selbstverständlich hat dieser Kerl getrunken, damit du dich ärgerst. Dein Ärger ist ihm Lustgewinn. Seine Augen haben sich geweidet an deiner Trauer. Für einen Typ wie er sind solche Frauen richtig. Niemals fröhliche, gesunde, heitere Mädchen. Klar liebt ein Sadist masochistisch veranlagte Leute. Er IST ein Sadist.
Mein Hund auch. Zumindestens, wenn es um Mäuse geht. Geht dir der Tropf nicht aus dem Weg, dann, weil du Maus bleibst. Würdest du zu einer Dame mutieren, dann ginge er schnell weg, wenn er dich sieht- mit beleidigter Miene. Klar.
 
Hallo Elektraa,
danke für Deine Antworten. Ich lese sie mir immer wieder durch, es ist so viel darin enthalten, was richtig ist. Eigentlich alles.
Ich hatte wohl in meiner Partnerwahl etwas masochistisches, so dass sadistisches Verhalten bei mir problemlos möglich war.
Das hat sich mittlerweile geändert, denke, hoffe ich. Ich habe aber das Gefühl, er hat es nicht bewußt getan, genausowenig hat er verstanden,
warum ich die Beziehung beendet habe. Das ändert nichts, wirst Du sagen. Stimmt. Die Auswirkungen auf mich waren da, ob er sich bewußt oder unbewußt so verhielt. Ich hätte aber besser eine Wut aufbauen können, wenn er es bewußt gemacht hätte. Wohl hat er seine Partnerinnen so ausgesucht, dass es lustige, fröhliche Typen waren, die er mittelalterlich dominieren und schlecht behandeln konnte, die hinterher um ihr Lachen kämpften, die aber alle prädestiniert waren für sein Verhalten, alle mit entsprechender Vorgeschichte.
Wir hatten uns neulich gesehen und er sagte, es sei so schade, ich würde gar nicht mehr lachen, ich wäre doch immer der Sonnenschein gewesen. Er hat diese sadistische Ader, ohne es zu merken. Wie siehst du das?
Vielleicht sollte ich es nicht mehr ergründen wollen. Es ist so, wie es ist. Ich merke, es geht mir traurig, wenn ich von ihm höre, er versucht nach wie vor zu manipulieren, Mutterinstinkte in mir wachzurufen, nutzt Situationen ganz gezielt, manchmal wie ein Kind. Aber ohne mich. Ich würde nie zurückgehen. Nie.
Vielleicht haben sich die Augen auch vor Freude an meinem Ärger geweidet, weil er ein Mamahasser ist, der irgendwie verfangen will, Mama-Reaktionen erzielen will, sie quälen will, vielleicht auch nur Reaktionen haben will, die sich um ihn kümmern. Ein komischer Mix.
Ich werde zum einen die Kontakte vermeiden, sollten sie unvermeidbar sein, keine Traurigkeit mehr zeigen, sondern Stärke, Dominanz und zur
"Dame mutieren", keine Einhakmöglichkeit mehr bieten. Vielleicht sollte ich ein glitschiger, fröhlicher Aal werden :).
nochmal herzlichen Dank Elektraa für Deine Gedanken.
 
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