Re: Betablocker
Hallo erstmal.
Ist zwar etwas spät, aber das hilft sicherlich anderen.
Die angedeuteten Nebenwirkungen sind normal unter Beta-Blockern, da diese auch in der Lunge wirken und dort zu einer Verengung der Atemwege führen. Der Effekt sollte mit der Zeit allerdings geringer werden, weswegen normalerweise einschleichende Dosen verwendet werden, um die Nebenwirkungen geringer zu halten. Bei dem Medikament Valsartan handelt es sich nicht um einen Beta-Blocker, sondern um einen Angiotensin-Antagonisten. Dieser wirkt Blutdrucksenkend, aber an anderer Stelle wie die Beta-Blocker (Beta Blocker am Herzen durch Verringerung der Schlagfrequenz und der Blutmenge, die pro Schlag in den Blutkreislauf ausgeworfen wird; Valsartan stellt die Gefäße weit und sorgt damit dafür, dass der Widerstand der Gefäße und damit auch der Blutdruck sinkt).
Der Ratschlag mit Carvediol ist nebenbei bemerkt Quatsch, weil es sich bei Carvediol (richtigerweise) um einen nicht-selektiven Beta-Blocker handelt, der im Gegensatz zum selektiven BetaBlocker Nebivolol einen wesentlich stärkeren Effekt auf die Lunge ausübt und somit eher die Symptomatik verschlimmert!
Medikamente zur Blutdruckregulation nicht einfach absetzen. Lieber mit dem Hausarzt sprechen. Die meisten Nebenwirkungen geben sich mit der Zeit.
Wiederum nicht richtig ist, dass es neben Beta-Blockern keine anderen Medikamente zur Senkung der Herzfrequenz gibt. Ein Beispiel für ein Medikament, dass die Herzfrequenz senkt, sowie den Blutdruck ist Clonidin.
Zur Nierendiagnostik: Sammelurin wird heute nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt, weil wenig sinnvoll. Normalerweise wird eine Urinprobe, sowie der Kreatininwert zur Beurteilung herangezogen, sowie eine Bildgebung (Ultraschall/Röntgen). Bin mir da sicher, dass die Kollegen das adäquat überprüft haben.
Grundsätzlich mit einem Fachmann reden und sich nicht in Foren beraten lassen, weil hier oftmals fundiertes Hintergrundwissen fehlt!
Bei Zweifeln an der Kompetenz des behandelnden Arztes, immer eine Zweitmeinung einholen. Allerdings klingt der Therapieplan für mich plausiblel. Bei der Art ihrer Nebenwirkungen könnte man allerdings nocheinmal über eine Anpassung nachdenken (statt einer Dualen-Therapie eine Kombinationstherapie aus 3 Medikamenten starten, um die Nebenwirkungen zu verringern).
Mit freundlichen Grüßen
Medizinstudent aus Mannheim